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Ex-Energieminister der USA: Grüne verbreiten ‚Falschinformationen’ über Atomkraft

14. Februar 2024 in Chronik, 21 Lesermeinungen
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Die deutsche Regierung solle ihre Energiepolitik dringend überdenken, wenn sie Klimaziele erreichen und dabei Arbeitsplätze erhalten wolle, sagt Steven Chu.


Frankfurt (kath.net/jg)
Steven Chu (75), von 2009 bis 2013 US-Energieminister unter Präsident Barack Obama, hat in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung die Energiepolitik Deutschlands kritisiert und Politikern der Grünen die Verbreitung von Falschinformationen vorgeworfen.

Die deutsche Regierung solle die gegenwärtige Energiepolitik dringend überdenken, empfiehlt Chu. Wenn sich nichts ändere, laufe Deutschland Gefahr, dass große Teile der Schwerindustrie, aber auch Halbleiterfabriken, abwandern könnten. Diese seien auf eine stabile und kostengünstige Stromversorgung angewiesen. „Wenn einzelne Leute also sagen, sie wollen dies nicht, sie wollen das nicht, sie wollen keine Atomkraft, sie wollen auch keine Kohle, sie können alles mit erneuerbaren Energien hinbekommen, dann betreiben diese Menschen offenkundig keine Halbleiterfabriken, keine Chemiefabriken oder Fertigungswerke“, sagt Chu wörtlich.


Atomkraft sehe „nicht so übel“ aus, wenn man Klimaziele erreichen und dabei Arbeitsplätze erhalten und im globalen Wettbewerb bestehen wolle, meint der ehemalige Energieminister. Er ist der Ansicht, dass Atomkraftwerke den in der Kraftwerksstrategie Deutschlands vorgesehenen Gaskraftwerken vorzuziehen seien. Die Gaskraftwerke sollen die Schwankungen der Wind- und Solarkraftwerke ausgleichen. Im Lauf der Zeit sollen sie auf klimafreundlicheren Wasserstoff umgestellt werden. Chu wirft den deutschen Grünen vor, in diesem Zusammenhang „Falschinformationen“ zu verbreiten. Die Ansichten der Grünen seien „nicht mit unserer zukünftigen Realität vereinbar“, sagt er wörtlich.

Umweltschutzorganisationen vertreten die Ansicht, dass Atomstrom nicht so billig sei, wie von der „Atomlobby“ behauptet werde, berichtet die österreichische Kronenzeitung. Für den Bau von Atomkraftwerken seien hohe Investitionen notwendig, die wiederum nur von großen Unternehmen getätigt werden können. Deshalb gebe es nur einen „mangelhaften Wettbewerb“ und möglicherweise zu Preisabsprachen. Dazu kämen staatliche Subventionen. Der Strompreis zeige die wahren Kosten der Atomkraft nicht. Das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft habe die realen Kosten verschiedener Energieformen ermittelt. Unter Berücksichtigung aller Faktoren für Mensch und Umwelt koste eine Kilowattstunde Atomstrom bis zu 42,2 Cent. Eine Kilowattstunde Windenergie komme nur auf einen Bruchteil davon, nämlich 8,1 Cent je Kilowattstunde, zitiert die Kronenzeitung aus der Studie.

 


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Lesermeinungen

 kangaroo 17. Februar 2024 
 

@Wilolf

Herr Zehender und Frau haben weiter weg auf dem Land gebaut. Ich selbst kannte den Umstand, dass die Betreiber eines Atomkraftwerkes gegenüber privaten Immobilienbesitzern im Falle einer nötigen Evakuierung nicht vollständig haften, bisher nicht. Sollte er tatsächlich wahr sein, wäre es eine riesige Unverschämtheit. Man stelle sich nur mal vor: Junge Familie, gebaut, jahrelang verschuldet und Haus plötzlich wegen GAU und Evakuierung, aber die Schulden bleiben.


1
 
 Wilolf 16. Februar 2024 
 

@Finn Zehender

Diese Statistik sollten Sie mal genauer lesen. Ich habe das getan und kenne mich mit so etwas seit über 30 Jahren aus. Das ist eine rein zufällige Häufung. Das Leukämierisiko hat tatsächlich keinerlei Korrelation mit dem Abstand des Wohnorts von Kernkraftwerken. Also machen Sie sich mal keine Sorgen.


1
 
 Finn Zehender 16. Februar 2024 
 

@heikostir

Ich habe Ihren Beitrag erst jetzt gelesen, deshalb leider erst jetzt folgendes:
Das Leukämierisiko für Kinder und Jugendliche ist innerhalb der 30-km-Zone Entfernung von Atomkraftwerken erhöht.
Link:https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Oefter-Krebs-in-der-Naehe-von-Atommeilern-die-Gruende-dafuer-bleiben-weiter-im-Dunkel-371230.html
Darmstadt lag vollständig innerhalb dieser Zone von den Blöcken Biblis A und B, die damals beide in Betrieb waren. Zweitens habe ich mich beim Betreiber erkundigt, wie hoch er für einen möglichen GAU gegenüber versichert ist. Die mir damals genannte Summe hätte nie und nimmer auch nur im entfernesten im Falle einer nötigen vollständigen Evakuieren dieser Zone wie z.B. in Tschernobyl für eine vollständige Entschädigung der Besitzer von Immobilien gereicht. Deshalb haben meine Frau und ich weiter entfernt auf dem Land gebaut.


3
 
 Finn Zehender 15. Februar 2024 
 

@Wilolf

Ich bin derzeit der einzige Steuerzahler in unserer 5-köpfigen Familie. Dann müssten wir also für knapp 3€ im Jahr für Rückbau der Windkrafwerke zahlen. Nun ja, das ist nur ein Bruchteil von dem, was wir tagtäglich seit den Preiserhöhungen wegen des von Putin anzezettelten Ukrainekrieges für Lebensmittel mehr bezahlen müssen.


3
 
 Wilolf 15. Februar 2024 
 

Ganz aktuell zu den Rückbaukosten von Windkraftanlagen

Rheinland-Pfalz: „Rechnungshof sieht das Risiko, dass landesweit für Abbaukosten von rund 42 Millionen Euro der Steuerzahler aufkommen müsste.“ Irgendwann ist der Steuerzahler dann pleite. Nein, nicht pleite. Er hat nur nichts mehr zu essen.

www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/windraeder-abbau-kosten-betreiber-rlp-100.html


2
 
 Chris2 15. Februar 2024 
 

@Wilolf

Tausend Dank für die Hintergrundinformationen. Man kann sich ja nicht in alles detailliert einlesen....


3
 
 heikostir 15. Februar 2024 
 

@Chris2

Die vielen Konjuktive, die Sie gebrauchen, zeigen doch, dass man das man die Themen "menschliches Versagen" etc. immer in die Risikokalkutation einräumen müssen. Und wenn, wie es bei Tschernobyl der Fall war, ein ganzer Kontinent mehr oder weniger stark in Mitleidenschaft gezogen wird, dann muss man sich nicht wundern, wenn Aussagen wie "Atomkraft sehe nicht so übel aus..." skeptisch betrachtet werden.


1
 
 Johannes14,6 15. Februar 2024 
 

Windkraft müssen wir teuer bezahlen - in jeder Hinsicht

@Wilolf: Danke. Trotz Gesetzen scheint doch manches Fundament im Boden zu bleiben:

https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Rueckbau-bei-Windraedern-oft-mangelhaft,windkraft920.html

Havarien häufiger als gedacht:

https://www.youtube.com/watch?v=7_tx2H0ZQZU

Viele weitere Infos, Vorträge Werner Sinn etc

https://www.vernunftkraft.de/

https://www.gegenwind-kraftgruppe.de/

Webseite von Prof. Dr. Vahrenholt: 
https://vahrenholt.net/
https://vahrenholt.net/publikationen/ 
weitere Stellungnahmen und Vorträge

https://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2024/20240103_SMARD.html?nn=659670 Daten zum Strommarkt

„.. die gesamte Stromproduktion in Deutschland sank im Jahr 2023 um insgesamt fast zehn Prozent, sodass die Bundesrepublik zum ersten Mal seit dem Jahr 2002 wieder zum Nettostromimporteur avancierte"

Wenn die Industrie nur mit Subventionen "überzeugt" werden kann, sollte man skeptisch sein. Als Verbraucher zahlen wir bei WK massiv drauf.


3
 
 Chris2 15. Februar 2024 
 

Für Habeck sind ja AKWs in der Ukraine OK,

also von Haus aus schon extrem unsichere alte Reaktoren in einem Kriegsgebiet. Schön, wenn sich Ideologen so offenherzig selbst entlarven, die gleichzeitig und um jeden Preis die eigenen, besonders sicheren, Reaktoren abschalten.


3
 
 Wilolf 15. Februar 2024 
 

Fukushima Notstromdiesel und Explosionen

@Chris2: Wenn ich präzisieren darf: Die KKWs Fukushima hatten eine 5,70 m hohe Schutzmauer zum Meer. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Höhe nicht ausreicht, beträgt aus den historischen Tsunamis hochgerechnet 1- bis 3-mal (!) pro Jahrhundert. Den Artikel über historische Tsunamis im Link kennen Sie wahrscheinlich schon. Weil außerdem die Notstromdieselgebäude nicht gegen Hochwasser gesichert waren, wurden die Diesel überschwemmt. Krasser Auslegungsfehler! Kein Strom mehr => keine Nachkühlung => Kernschmelze. Der Uranbrennstoff befindet sich in Hüllrohren aus einer Zirkonlegierung. Wenn Zirkon zu heiß wird, verbindet es sich mit dem Sauerstoff aus dem umgebenden Wasser. Was übrigbleibt ist Wasserstoff, der gasförmig überall ins Gebäude geht. In westeuropäischen KKW gibt es für solche Fälle ein „Wasserstoffabbausystem“. In Fukushima anscheinend nicht oder kein geeignetes. Daher ist der Wasserstoff dort publikumswirksam explodiert. War gut erkennbar an der leicht bläulichen Farbe.

www.spiegel.de/wissenschaft/natur/mahnung-der-vorfahren-wegsteine-in-nordjapan-warnten-vor-tsunamis-a-756622.html


3
 
 Wilolf 15. Februar 2024 
 

Rückbau von Windmühlenfundamenten

@Johannes14,6: Gesetzlich gesehen müssten die ganzen Fundamente zurückgebaut werden. Weil das aber ziemlich teuer ist und nicht allzu viel nützt, versucht jeder darum herumzukommen. Vorwiegend durch Wiederverwendung für neue noch größere Windmühlen (manchmal wäre ich gerne Don Quichotte). Im Link eine recht sachliche und kurze (3 Seiten) Zusammenfassung zum Thema.