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Die christliche und menschliche Tugend der Scham ob der Sünde

29. April 2013 in Aktuelles, 7 Lesermeinungen
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Franziskus-Perle des Tages: Finsternis bedeutet Selbstzufriedenheit. Beichten heißt nicht, zur Reinigung gehen, sondern Christus begegnen, der uns erwartet, wie wir sind. Vor Gott dürfen wir uns nie schminken. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Sich seiner Sünden zu schämen ist die Tugend des Demütigen, die auf den Empfang der Vergebung Gottes vorbereitet. Dies erklärte Papst Franziskus in seiner Predigt bei der heutigen Morgenmesse in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“ zum liturgischen Gedenken der heiligen Katharina von Siena, Kirchenlehrerin, Patronin Roms und Italiens.

Mit dem Papst konzelebrierten Domenico Kardinal Calcagno, Präsident der Vermögensverwaltung des Heiligen Stuhls (APSA) und Erzbischof Francesco Gioia, Präsident der „Peregrinatio ad Petri Sedem“. Anwesend waren einige Angestellte der APSA.

Der Papst kommentierte die Lesung vom Tag aus dem ersten Brief des Johannes (1 Joh 1,5 – 2,2), in der es heißt: „Gott ist Licht, und keine Finsternis ist in ihm“. Dabei unterstrich Franziskus, dass wir alle Finsternis in unserem Leben hätten, Augenblicke, in denen alles, auch das Gewissen, finster sei. Doch dies bedeute nicht, in der Finsternis einherzugehen.

In der Finsternis zu gehen „bedeutet, mit sich selbst zufrieden zu sein; überzeugt zu sein, keiner Errettung zu bedürfen. Das ist die Finsternis! Wenn einer auf diese Weise auf seinem Weg der Finsternis vorangeht, ist es nicht leicht, zurückzukehren“. Deshalb fahre Johannes fort: „Wenn wir sagen, dass wir ohne Sünde sind, so täuschen wir uns selbst und die Wahrheit ist nicht in uns. Schaut auf eure Sünden, auf unsere Sünden. Wir alle sind Sünder, wir alle.... Das ist der Ausgangspunkt. Doch wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu, ist er derart gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns von allem Übel reinigt“.


„Wenn der Herr uns vergibt, schafft er Gerechtigkeit“, so der Papst, „vor allem für sich selbst, da er gekommen ist, uns zu retten und zu vergeben und uns mit der Zärtlichkeit eines Vaters aufzunehmen, die dieser für seine Kinder hat: der Herr ist mild gegenüber jenen, die ihn fürchten, gegenüber allen, die zu ihm kommen, und in seiner Milde versteht er uns immer, will uns jenen Frieden schenken, den nur er gibt“.

Dies geschehe im Sakrament der Versöhnung, „auch wenn wir oft denken, dass zur Beichte gehen heißt: in die Reinigung gehen, um den Schmutz von unseren Kleidern zu waschen“. Jesus aber, der im Beichtstuhl sei, „ist keine Reinigung: es handelt sich um eine Begegnung mit Jesus, aber mit jenem Jesus, der uns erwartet, doch er erwartet uns, wie wir sind. ‚Schau, Herr, aber ich bin so...’ – und wir schämen uns, die Wahrheit zu sagen: ‚Ich habe das getan, ich habe das gedacht’“.

Die Scham aber „ist eine wahre christliche und auch menschliche Tugend. Die Fähigkeit, sich zu schämen: ich weiß nicht, ob man das auf Italienisch so sagt, aber in unserem Land sagt man zu denen, die sich nicht schämen können, ‚sinvergüenza’: das ist ein ‚Schamloser’, weil er sich nicht schämen kann, und die Scham ist eine Tugend des Demütigen, des Mannes und der Frau, die demütig sind.

Für Franziskus ist es notwendig, Vertrauen zu haben, denn: „Wenn wir sündigen, haben wir einen Verteidiger beim Vater: Jesus Christus, den Gerechten. Er unterstützt uns vor dem Vater und verteidigt uns angesichts unserer Schwäche. Doch es ist notwendig, vor den Herrn zu treten, mit unserer Wahrheit als Sünder, voll Vertrauen, auch voll Freude, ohne uns zu schminken... Vor Gott dürfen wir uns nie schminken!“ Daher sei die Scham eine Tugend: „gesegnete Scham: Das ist die Tugend, die Jesus von uns fordert: die Demut und die Milde“.

Demut und Milde „sind gleichsam der Rahmen eines christlichen Lebens. Ein Christ geht immer so voran, in der Demut und in der Milde. Und Jesus wartet darauf, uns zu vergeben. Wir können ihn etwas fragen: ‚Zur Beichte zu gehen ist also nicht so, als begäbe man sich auf den Folterstuhl?’ Nein! Beichten heißt, Gott preisen, weil ich Sünder von ihm gerettet worden bin. Und er, wartet er auf mich, um mich zu prügeln? Nein, er wartet zärtlich, um mir zu vergeben. Und wenn ich morgen wieder dasselbe mache? Geh ein weiteres mal zum Beichten, geh hin, immer wieder, geh hin... Er erwartet uns immer. Diese Zärtlichkeit des Herrn, diese Demut, diese Milde...“.

Dieses Vertrauen, so der Papst abschließend, „lässt uns atmen“: Der Herr "gewährt uns diese Gnade, diesen Mut, immer zu ihm zu gehen in der Wahrheit, denn die Wahrheit ist Licht, und nicht in der Finsternis der Halbwahrheiten oder der Lügen vor Gott. Der Herr gewähre uns diese Gnade! Amen“.

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Lesermeinungen

 roxana 4. Mai 2013 
 

Reinigung: tintoria

"auch wenn wir oft denken, dass zur Beichte gehen heißt: in die Reinigung gehen, um den Schmutz von unseren Kleidern zu waschen. Jesus aber, der im Beichtstuhl sei, ist keine Reinigung: es handelt sich um eine Begegnung mit Jesus, ..."

Auf Deutsch kann das etwas missverständlich sein, auf Italienisch ist es eindeutig. Für Reinigung hat der Papst das Wort tinoria verwendet, also das Geschäft, wo man seine schmutzige Wäsche zu Reinigung abgibt.


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 roxana 30. April 2013 
 

Reinigung

@Lucilla: Ich denke, der Papst wendet sich hier gegen die Auffassung, dass der Beichtstuhl eine automatische Waschanlage ist, wo man dreckig aber gleichgültig reingeht und sauber wieder rauskommt. Sondern es braucht eben auch die innere Gesinnung, die Scham und die Reue und auch die Gewissheit, dass wir dort Jesus Christus persönlich begegnen. Der Vergleich mit der Reinwaschung der Seele stimmt natürlich, aber die Reinigung findet nicht automatisch und ohne innere Anteilnahme statt. So sehe ich das.


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 Victor 30. April 2013 
 

Und wer nicht zur Beichte geht...

der verhärtet sich durch und durch. Das beginnt langsam und mit der Zeit sind solche Menschen innerlich wie tot. Denn die Sünden drücken, ob man es sich bewußt macht oder nicht.
Kleine Sandkörner werden im Laufe der Zeit, weil ja immer mehr dazu kommen, auf der Seele zu schweren Gesteinsbrocken. So ein Mensch ist kaum mehr heiter, selbst wenn die Sonne scheint.
Regelmäßig und häufig beichtende Menschen sind, würde ich sagen, schöne Menschen.


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 Lucilla 30. April 2013 

Wieso ist der Vergleich mit der Reinwaschung der Seele eigentlich so falsch?


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 Fels 29. April 2013 

Eine Freude, katholisch sein zu dürfen!

@veritasvincit
Es ist leider so, wenn man ehrlich ist. Aber wie Franziskus sagt: Gott wartet auf jeden einzelnen und es ist die Art Gottes, Seine Zärtlichkeit zu zeigen.
Durch das häufigere beichten arbeiten wir (hoffentlich) auch mehr an uns um immer mehr Christus ähnlicher zu werden.

Und welch ein Segen, dass Gott uns durch die Kirche Sein Priestertum gegeben hat und den Priestern Seine Vollmacht, Sünden zu vergeben um so in uns den Heiligen Geist, das göttliche Leben wieder zu erneuern oder zu vermehren.
Es ist wirklich wunderbar und eine große Gnade, katholisch sein zu dürfen!
Deo gratias!


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 Familienvater 29. April 2013 
 

"In der Finsternis zu gehen 'bedeutet, mit sich selbst zufrieden zu sein; überzeugt zu sein, keiner Errettung zu bedürfen'."
Da hat papa Francesco doch wieder mal den Nagel auf den Kopf getroffen!


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 Veritasvincit 29. April 2013 

Arme Sünder

"Wir alle sind Sünder. Das ist der Ausgangspunkt." sagt Papst Franziskus.

Manchmal hat man den Eindruck, das Christsein erschöpfe sich im Sündigen und Beichten.


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