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Ökumenedokument zur Reformation: Präsentation am 17. Juni

16. Mai 2013 in Weltkirche, 4 Lesermeinungen
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Vatikanisch-lutherisches Dokument entstand in dreijähriger Arbeit und nimmt Bezug auf "Reformationsjubiläum" 2017


Genf (kath.net/KAP) Das mit Spannung erwartete katholisch-lutherische Dialog-Dokument zum "Reformationsjubiläum" im Jahr 2017 wird im Rahmen der Ratsvollversammlung des Lutherischen Weltbunds (LWB) am 17. Juni in Genf veröffentlicht. Die Präsentation erfolgt im Rahmen einer Pressekonferenz, an der Führungsvertreter des LWB und maßgebliche Mitarbeiter des Papiers teilnehmen, heißt es in einer Aussendung des Weltbunds von Mittwoch. Zur Ratsvollversammlung in Genf werden u.a. LWB-Präsident Bischof Munib Younan (Jerusalem) und Generalsekretär Pfarrer Martin Junge (Santiago de Chile) erwartet.

Wie die LWB-Vizegeneralsekretärin für Ökumene, die finnische Pastorin Kaisamari Hintikka, betonte, biete das Dokument mit dem Titel "Vom Konflikt zur Gemeinschaft - Gemeinsames lutherisch-katholisches Reformationsgedenken im Jahr 2017" eine große Chance. Es solle helfen, "nach Jahrhunderten des Misstrauens und der Vorurteile zwischen Lutheranern und Katholiken gemeinsam über die Last der Geschichte zu reflektieren. Das Dokument könne auch ermöglichen, ein gemeinsames christliches Zeugnis zu geben - nicht nur individuell, sondern auch durch die Kirchen selbst.

Am 31. Oktober 2017 jährt sich zum 500. Mal Martin Luthers Wittenberger Thesenanschlag, der den Anstoß zur Reformation gab. In deren Folge kam es zur Abspaltung von der katholischen Kirche und schließlich 1521 zur Exkommunikation Luthers durch Papst Leo X. (1513-1521).


Das jetzt von der offiziellen vatikanisch-lutherischen Dialogkommission - sie setzt sich aus Mitgliedern des Päpstlichem Einheitsrats und des LWB zusammen - veröffentlichte Dokument entstand in dreijähriger Arbeit. Der 500. Jahrestag der Reformation falle zusammen mit dem 50. Jahrestag des 1967 begonnenen lutherisch-katholischen Dialogprozesses, betonte Hintikka.

Der LWB hatte bereits in einem Statement von 2012 zu dem Dokument festgestellt, dass es auch die tragischen Seiten der Kirchenspaltung ansprechen werde. "Auf der einen Seite herrscht Freude über die Gemeinschaft, die sie bereits miteinander teilen und die sie in den 50 Jahren des offiziellen ökumenischen Dialogs expliziter zum Ausdruck bringen konnten", hieß es. Auf der anderen Seite herrsche "Schmerz über das, was sie immer noch voneinander trennt". Die Spaltung der Christen stehe "im Widerspruch zum Willen Gottes". Katholiken und Lutheraner könnten, "indem sie die Früchte des ökumenischen Dialogs ernten", die bereits erreichte Gemeinschaft feiern, so die Theologen. Diese Gemeinschaft sei größer als die verbleibenden Trennungen zwischen ihnen.

Der Präsident des Päpstlichen Einheitsrates, Kardinal Kurt Koch, hatte vor einem Monat gegenüber österreichischen Journalisten weiter präzisiert: Es handle sich um ein Dokument aus drei Teilen, so Koch. Der erste Teil betone Dankbarkeit für die in den vergangenen 50 Jahren gemachten großen ökumenischen Fortschritte. Der zweite Teil sei "eine Klage über das, was in 500 Jahren alles passiert ist, insbesondere die Konfessionskriege, aber auch das Beschreiten des Wegs einer radikalen Säkularisierung als scheinbarer Ausweg". Schließlich gehe es im dritten Teil darum, welche Schritte in die Zukunft erfolgen sollen.

Gleichzeitig mit dem Text werde es liturgische Vorschläge für gemeinsame Gottesdienste zum 2017-Ereignis geben, sagte der Kardinal, der die katholische Terminologie - "Reformationsgedenken" statt "Reformationsjubiläum" - verwendet. Er betonte auch, dass es um ein Ereignis gehe, dass "nicht nur deutsch", sondern international sei.

Die Vertreter des Päpstlichen Einheitsrats im katholisch-lutherischen Dialog sind u.a der Fuldaer Weihbischof Karlheinz Diez, der Bochummer Neutestamentler Thomas Söding, der französische Theologe P. Michel Fedou SJ, der italienische Theologe Prof. Angelo Maffeis sowie die Amerikaner Prof. Christian Washburn und Prof. Susan Wood. Lutherischerseits arbeiten u.a. die deutschen Theologen Theodor Dieter, Friederike Nüssel, die Lettin Sandra Gintere, die Brasilianerin Wanda Deifelt sowie die Amerikanerin Kathryn Johnson mit.

Ein wichtiger Gesichtspunkt zum Reformationsgedenken wird im Vatikan hervorgehoben: Neben den 500 Jahren der Trennung müssten auch die 1.500 gemeinsamen Jahre in den Blick genommen werden. Vor diesem größeren Hintergrund bleibe die Frage, ob mit der Reformation etwas völlig Neues entstanden sei. Davon hänge wesentlich der gemeinsame Weg in die Zukunft ab.

Vatikan und LWB hatten bereits 1999 die "Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre" erarbeitet. Dieses Dokument, an dem u.a. der damalige Glaubenspräfekt Joseph Ratzinger mitgearbeitet hatte, hatte unter anderem festgestellt, dass die gegenseitigen Verurteilungen des 16. Jahrhunderts die Kirchen heute nicht mehr treffen.

Mit dem Dokument von 1999 konnte natürlich keine Abendmahlsgemeinschaft zwischen Katholiken und Lutheranern ermöglicht werden.

Dennoch bleibt, theologisch gesehen, die "Gemeinsame Erklärung" ein großer Schritt auf dem Weg zur Einheit der Kirchen. Viele hoffen aber, dass der neue Text von 17. Juni noch stärkere Wirkung haben wird.

Copyright 2013 Katholische Presseagentur, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten.


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Lesermeinungen

 Claudia Caecilia 16. Mai 2013 
 

@Victor

Es stimmt nicht was sie schreiben und das kann ich nicht so stehen lassen. Den Lutheranern fehlt ganz sicher nicht der wirkliche Glaube an Christus. Dies zu denken, ist sehr vermessen. Es gibt viele sehr viel gläubigere Lutheraner, als so manche Katholiken. 2. Die Lutheraner glauben an die Realpräsenz. Es gibt so viele verschiedene Gruppierungen bei den Protestanten, dass der Überblick sicher schwierig ist, aber man sollte sich schon ein wenig damit beschäftigen bevor man etwas falsches schreibt. Im Endeffekt ist der Glaube der Protestanten für uns nicht massgeblich, trotzdem ist es gut, wenn man um die Gemeinsamkeiten weiß, denn Christen sind wir nunmal alle, egal ob Katholik, Orthodoxer oder Protestant.
Im Übrigen: s. mein Post weiter oben.


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 hilgerath 16. Mai 2013 
 

gibts das was zu feiern ?

was mir beim Datum 2017 und Luther immer im Hinterkopf rumort, ist der unsägliche Judenhaß Luthers ...
Wie kann man in D eine STraße danach benennen ?
Im Übrigen favorisiere ich die Rückkehrökumene sehr. Vor solchen Christen habe ich großen Respekt.
Alles andere stellt eine Verharmlosung dar.
Ein kleinster gemeinsamer Nenner, auf den es ja für einige hinauslaufen soll, wird sehr klein sein ....


1
 
 Victor 16. Mai 2013 
 

2017: das große Erwachen

Die sog. Reformation war nicht nur gedacht, wirkliche Mißstände in den verschiedenen Gliedern der Kirche zu beseitigen. Vielmehr sollte mit der bewußt inszinierten Abtrennung ja eine andere, nicht-apostolische Kirche entstehen- und so ist es auch gekommen.
Die Gemeinsamkeiten von der selbst gemachten Kirche Luthers und der Kirche Christi sind m.Er. ziemlich dürftig.
Den Lutheranern fehlt der wirkliche Glaube an Christus. Sie bezweifeln, daß der erwählte Petrus für immer hier auf Erden das Haupt Seiner Kirche ist. Sie bezweifeln das in jeder hl. Messe unblutig dargebrachte Opfer Christi und die Realpräsenz Christi unter den Gestalten von Brot und Wein. Usw.
Wer dennoch an die objektive Unmöglichkeit einer Einheit von Katholiken/Orthodoxen einerseits und Protestanten andererseits glaubt, mag das ja gerne tun.


5
 
 Claudia Caecilia 16. Mai 2013 
 

Wirkung?

Was für eine Wirkung? Das es Interkommunion gibt? Nein, man kann bisher nur spekulieren und das ist nicht richtig. Erst muß man mehr über diese Texte erfahren, aber ganz wohl ist mir nicht. Wir werden sehen, was nun weiter geschieht. Für mich kann es Einheit, auch gerade im Blick auf die Orthodoxen nur geben, wenn die Abgespaltenen zurückkehren. Sie haben viel Bereicherndes miteinzubringen, aber es gibt nur EINE KIrche. Ich weiß, die "böse" Rückkehrökumene.


2
 

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