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Das Feldlazarett ‚Kirche’ nach der Schlacht

1. April 2014 in Aktuelles, 4 Lesermeinungen
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Franziskus-Perle des Tages: Trägheit des Herzens und Formalismus verschließen dem Heil die Tür und lähmen den apostolischen Eifer. Die zwei Worte Jesu: Willst du gesund werden? Sündige nicht mehr! Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Das Tagesevangelium von der Heilung eines Gelähmten am Sabbat in Jerusalem (Joh 5, 1-16) stand im Mittelpunkt der Predigt von Papst Franziskus in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“ am Dienstag der vierten Woche der Fastenzeit.

Der lahme Mann war schon achtunddreißig Jahre krank und lag in einer der fünf Säulenhallen, die zu einem Teich gehörten, wo er auf die Heilung wartete. Der Lahme beklagte sich : „Herr, ich habe keinen Menschen, der mich, sobald das Wasser aufwallt, in den Teich trägt. Während ich mich hinschleppe, steigt schon ein anderer vor mir hinein“ (V. 7). Jesus aber sagte zu ihm: „Steh auf, nimm deine Bahre und geh!“ (V. 8)

Dieses Wunder errege die Kritik seitens der Pharisäer, so der Papst, da es sich um einen Sabbat handle, an dem man derartiges nicht tun dürfe. In dieser Erzählung könnten zwei starke geistliche Krankheiten gefunden werde, zwei Krankheiten, über die nachzudenken den Christen gut tue.

Zunächst stellte Franziskus die Resignation des Kranken fest, der verbittert sei und sich beklage: „Ich denke an viele Christen, an viele Katholiken: ja, sie sind katholisch, aber ohne Begeisterung, und auch verbittert! ‚Ja, so ist das Leben, aber die Kirche... Ich gehe jeden Sonntag zur Messe, aber es ist besser, sich nicht einzumischen, ich habe den Glauben für mein Wohl, ich spüre nicht das Bedürfnis, ihn einem anderen weiterzugeben...’. Jeder bei sich daheim, ruhig im Leben... Aber dann macht man etwas und sie tadeln einen: ‚Nein, es ist besser so, besser kein Risiko eingehen...’. Dies ist die Krankheit der ‚Acedia’, der Trägheit des Herzens der Christen. Diese Haltung, die für den apostolischen Eifer lähmend ist, die aus den Christen Menschen macht, die stillstehen, ruhig sind, aber nicht im guten Sinn des Wortes: Menschen, die sich nicht darum kümmern, hinauszugehen, um die Botschaft des Evangeliums zu überbringen! Betäubte Personen“.


Diese Betäubung, diese Anästhesie „ist eine negative Erfahrung“: jenes sich nicht Einmischen, das zur geistlichen Trägheit des Herzens werde – „und die faule Trägheit ist nur traurig“. Diese Christen seien traurige Menschen, Personen, denen das Licht fehle, negative Menschen. Dies sei eine Krankheit von uns Christen, die wir zwar jeden Sonntag zur Messe gingen, aber sagten: „Bitte nicht stören“. Diese Christen „ohne apostolischen Eifer nützen nichts, sie tun der Kirche nicht gut“. Und wie viele Christen gebe es, so der Papst, die so seien: Egoisten, Menschen, die nur für sich selbst lebten. Das „ist die Sünde der Trägheit des Herzens, die gegen den apostolischen Eifer ist, gegen das Verlangen, die Neuheit Jesu den Anderen zu geben, jene Neuheit, die mir unentgeltlich gegeben worden ist“.

Doch in diesem Abschnitt aus dem Evangelium könne noch eine Sünde gefunden werden: die Sünde des Formalismus, die in der Kritik an Jesus deutlich werde, weil er den Kranken an einem Sabbat geheilt habe. Die Sünde des Formalismus zeigt sich für den Papst in den Christen, die der Gnade Gottes keinen Platz lassen. So bestehe das Leben dieser Menschen darin, „alle Papiere, alle Bescheinigungen in Ordnung zu haben“.

„Heuchlerische Christen wie diese Pharisäer“, so Franziskus: „Sie interessierte allein die Formalität. Es war Sabbat? Nein, am Sabbat darf man keine Wunder tun, die Gnade Gottes darf nicht am Sabbat am Werk sein. Sie verschließen der Gnade Gottes die Tür! Von solchen haben wir viele in der Kirche: viele! Das ist eine weitere Sünde. Die ersten – die mit der Sünde der Trägheit des Herzens – sind nicht imstande, mit ihrem apostolischen Eifer vorwärts zu gehen, weil sie beschlossen haben, in sich selbst stehen zu bleiben, in ihren Traurigkeiten, in ihrem Groll, in all dem. Diese hier, die Formalisten, sind nicht in der Lage, das Heil zu bringen, da sie dem Heil die Tür verschließen“.

Für derartige Menschen zähle allein die Formalität. „Das darf man nicht!“ seien die Worte, die ihnen am nächsten stünden. Diesen Menschen begegneten auch wir, und auch wir seien oftmals träge oder Heuchler wie die Pharisäer gewesen. Diese Versuchungen stellten sich immer ein, doch es sei notwendig, sie zu kennen, um sich vor ihnen zu verteidigen. Angesichts dieser beiden Versuchungen, angesichts dieses „Feldlazaretts“ – Symbol für die Kirche –, angesichts so vieler verletzter Menschen nähere sich Jesus und frage nur: „Willst du gesund werden?“ und schenke die Gnade, die alles vermöge.

Als Jesus erneut dem geheilten Lahmen begegne, sage er zu ihm: „Sündige nicht mehr“ (V. 14):

„Die beiden christlichen Worte: ‚Willst du gesund werden? Sündige nicht mehr!’. Zuerst aber heilt er ihn. Zuerst heilte er ihn, und dann: ‚Sündige nicht mehr!’ Worte, die er mit Zärtlichkeit, mit Liebe spricht. Und das ist der christliche Weg, der Weg des apostolischen Eifers: sich vielen Menschen nähern, die verletzt sind: in diesem Feldlazarett, und die oftmals von Männern und Frauen der Kirche verletzt worden sind. Es ist dies das Wort eines Bruders oder einer Schwester: ‚Willst du gesund werden?’ Und dann, wenn er vorwärts geht: ‚So, jetzt sündige nicht mehr, weil dir das nicht gut tut!’ Das ist viel besser: die beiden Worte Jesu sind schöner als die Haltung der Trägheit des Herzens oder die Haltung der Heuchelei“.

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Lesermeinungen

 benefranz 2. April 2014 
 

An dieser Stelle

möchte ich auch mal Herrn Armin Schwiebach ein herzliches Dankeschön für seine Wiedergabe und Interpretationen der vielen "Franziskus-Perlen" sagen! Sie erweisen uns allen einen großen Dienst.

Möge Ihnen Gott all Ihre Mühe vergelten.


3
 
 Schweizergardist 2. April 2014 
 

Christus heilte mein Herz

Wer anders als Jesus Christus und mit ihm die katholische Kriche soll die kranken Herzen und Seelen all derer heilen, die dem Materialismus und linken Heilsversprechern gefolgt sind? Ich selbst war dreißig Jahre melancholisch bis depressiv. Dann öffnete ich vor einem Jahr Jesus Christus mein Herz. Er hat mich mit seiner Liebe geheilt. Von einem Augenblick auf den nächsten waren meine Depressionen verschwunden und sind nicht wiedergekehrt. Jetzt endlich bin ich in meinem eigenen Leben angekommen, ich habe eine feste Wahrheit unter meinen Füßen. Ich genieße es, daß Wahrheit nicht relativ ist. Ich danke meinem Herrn jeden Tag auf Knien dafür. Den Menschen von Christus zu erzählen, seine eigenen Erfahrungen zu berichten, lohnt sich in jedem Fall. Es gibt so viele unglückliche Menschen, die nur Er heilen kann. Sie krampfen sich in sich selbst zusammen und versuchen sich zu heilen, bevor sie sich öffnen. Das ist der falsche Weg. Ich habe es selbst erlebt. Öffne Dich Jesus Christus. Er heilt.


7
 
 Renato13 2. April 2014 
 

Apostolat - vorwärts schreiten!

Ja, oft merke ich, dass ich ein Christ mit wenig apostolischen Eifer bin trotz großer Bemühung. Nach diesen Worten von Papst Franziskus sollen wir wirklich unser Tun als Christ überdenken und im Apostolat nach vorwärts schreiten und nicht stehen bleiben. Denn stehen bleiben heißt Rückschritt.


3
 
 ppaules 1. April 2014 
 

Unser Papst, ein Auslegungs-Genie!

Grossartig, wie Papst Franziskus freisprechend, herzhaft und ausnahmslos auf die Aktualität anwendend, das Wort Gottes predigt. Ganz toll!


4
 

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