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'Ich rufe euch auf: Gebraucht keine Empfängnisverhütungsmittel'

3. April 2014 in Familie, 5 Lesermeinungen
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US-Bischof Conley: „Ich lade euch ein, am Geschenk von Gottes lebenspendender Liebe teilzuhaben… Ich weiß, dass ihr in dieser Offenheit für das Leben das große Abenteuer finden werdet, für das ihr geschaffen seid.“


Lincoln (kath.net/pl) „Liebe Eheleute, ich rufe euch auf, den Gebrauch von Empfängnisverhütungsmitteln in eurer Ehe zu unterlassen. Ich fordere euch heraus, offen zu sein für Gottes Liebesplan für euer Leben. Ich lade euch ein, am Geschenk von Gottes lebenspendender Liebe teilzuhaben. Ich glaube fest, dass ihr im Plan Gottes die wahre Liebe für euren Gatten und eure Gattin, eure Kinder, für Gott und für die Kirche wiederentdecken werdet. Ich weiß, dass ihr in dieser Offenheit für das Leben das große Abenteuer finden werdet, für das ihr geschaffen seid.“ Mit klaren Worten bekräftigte James D. Conley (Foto), Bischof der US-Diözese Lincoln, im Fastenhirtenbrief 2014 die Lehre der Kirche über die künstliche Empfängnisverhütung und bat die katholischen Ehepaare um Offenheit für das Leben. Gott, so erinnerte er die Mitglieder seines Bistums weiter, „ist in jeder Ehe gegenwärtig, und er ist während jeder ehelichen Vereinigung gegenwärtig“.

Bischof Conley, der auch selbst bereits „oft vor Abtreibungskliniken“ stand, „um Frauen, die ungewollt schwanger geworden waren, Hilfe anzubieten“, wandte sich an die Katholiken, die im Gesundheitswesen tätig sind. Kein Katholik „kann guten Gewissens die Gabe der Fruchtbarkeit untergraben. Es gibt keinen legitimen medizinischen Grund zur Hilfeleistung bei Akten der Empfängnisverhütung und der Sterilisierung. Kein katholischer Arzt kann aufrichtig etwas anderes sagen.“

Conley war 1955 in einer presbyterianischen Familie geboren worden. Eine seiner Großmütter war Wea-Indianerin, seine einzige Schwester wurde in die Familie adoptiert. 1975 konvertierte er zur katholischen Kirche, 1985 wurde er zum Priester geweiht, 1991 nahm er seine beiden Eltern in die volle Gemeinschaft mit der katholischen Kirche auf. 1996-2006 arbeitete er an der vatikanischen Bischofskongregation. 2008 wurde er zum Bischof geweiht, seinen Wahlspruch hat er vom englischen Konvertiten John Henry Kardinal Newman übernommen: „Cor Ad Cor Loquitur“, „Von Herz zu Herz gesprochen“.


kath.net dokumentiert den Hirtenbrief von James D. Conley, Bischof von Lincoln, „Die Sprache der Liebe. Ein Brief an die katholischen Familien und die Einrichtungen des Gesundheitswesens der Diözese Lincoln (USA)“ in voller Länge. Copyright für die Übersetzung © kath.net:

Liebe Brüder und Schwestern in Christus,

Vor zwanzig Jahre begegnete Mutter Teresa von Kalkutta dem Präsidenten der Vereinigten Staaten, den Senatoren und Kongressabgeordneten und den Richtern des Obersten Gerichtshofes der Vereinigten Staaten. Sie sprach über ihre Arbeit unter den Armen der Welt. Sie sprach über Gerechtigkeit und Erbarmen. Und vor allem sprach sie über die Liebe.

„Liebe“, so sagte sie zu ihnen „muss weh tun. Ich muss bereit sein zu geben, was es auch kostet, um andere Menschen nicht zu verletzen und ihnen Gutes zu tun. Dies erfordert, dass ich bereit bin zu geben, bis es weh tut. Sonst habe ich keine wahre Liebe in mir und bringe den Menschen um mich herum Ungerechtigkeit statt Frieden.“

Opfer ist die Sprache der Liebe. Liebe spricht aus dem Opfer Jesu Christi, der sein Leben für uns am Kreuz hingegeben hat. Liebe spricht aus dem Opfer des christlichen Lebens, das am Leben, am Tod und an der Auferstehung Christi teilnimmt. Und Liebe spricht aus dem Opfer von Eltern, Seelsorgern und Freunden.

Wir leben in einer Welt, in der es an Liebe mangelt. Heutzutage wird Liebe zu oft als romantische Sentimentalität verstanden anstatt als unverbrüchliche Bindung. Aber Sentimentalität befriedigt nicht. Materielle Dinge, Komfort und Vergnügen bringen nur flüchtiges Glück. Die Wahrheit ist, dass wir alle nach wahrer Liebe streben, weil wir alle nach Sinn suchen.

Bei der Liebe – der wahren Liebe – geht es um Opfer, Erlösung und Hoffnung. Wahre Liebe steht im Zentrum eines reichen, erfüllten Lebens. Wir sind für die wahre Liebe geschaffen. Und alles, was wir tun – in unserem Leben, in unserem Beruf und besonders in unserer Familie – sollte in unserer Fähigkeit zu wahrer, herausfordernder und treuer Liebe verwurzelt sein.

Aber heutzutage leben wir in einer Welt, in der es an Liebe mangelt, ohne Frieden und ohne Freude.

In meinem priesterlichen Leben stand ich oft vor Abtreibungskliniken, um Frauen, die ungewollt schwanger geworden waren, Hilfe anzubieten. Ich habe mit alleingelassenen älteren Menschen gebetet. Und ich habe junge Menschen beerdigt, die Opfer von Gewalt geworden sind. Ich habe Einsamkeit, Ungerechtigkeit und Traurigkeit, die aus einem Mangel an Liebe kommen, gesehen. Mutter Teresa war überzeugt – und ich bin es ebenso –, dass viel vom Elend und von der Ungerechtigkeit in der Welt mit der Missachtung des Wunders des Lebens, das im Mutterschoß geschaffen wurde, beginnt. Unsere Kultur lehnt heutzutage die Liebe ab, wenn sie das Geschenk des neuen Lebens durch den Gebrauch von Verhütungsmitteln ablehnt.

Mutter Teresa sagte, dass „das Geschenk der Liebe zerstört wird, wenn ein Mann oder eine Frau durch Verhütungsmittel die Zeugungskraft des Lebens zerstört“.

Eheleute haben die Aufgabe, sich selbst in Freiheit und in Freundschaft als Geschenk an den anderen zu geben und an der Liebe Gottes teilzunehmen, die Leben schafft.


Er hat die Ehe zur Einswerdung und zur Zeugung geschaffen, damit Mann und Frau untrennbar in der Sendung der Liebe verbunden sind und aus dieser Liebe etwas Neues hervorgeht.

Empfängnisverhütung raubt die Freiheit für diese Möglichkeiten.

Gott uns geschaffen, um zu lieben und um geliebt zu werden. Er hat uns geschaffen, damit wir uns an der Kraft der geschlechtlichen Liebe erfreuen, um neue Menschen, Kinder Gottes, geschaffen mit unsterblichen Seelen, zu zeugen. Unsere Kirche hat immer gelehrt, dass die Ablehnung des Geschenkes von Kindern die Liebe zwischen Mann und Frau untergräbt: Sie verzerrt die vereinigende und zeugende Natur der Ehe. Der Gebrauch von Verhütungsmitteln zerbricht die opfernde, heilige und liebende Bedeutung der Ehe.

Die Kirche hört nicht auf, katholische Ehepaare zur liebenden Einigung und zur Zeugung aufzurufen. Die Ehe ist ein Ruf zu etwas Großem, zu lieben wie Gott liebt, frei, schöpferisch und großzügig. Gott selbst ist eine Gemeinschaft der Liebe – Vater, Sohn und Heiliger Geist. Die christliche Ehe ist eine Einladung, die Freiheit von Gottes Liebe nachzuahmen, die voll Freude ist, sie zu kennen und an ihr teilzunehmen, und so ein Echo der heiligsten Dreifaltigkeit zu sein.

Im Jahr 1991 hat mein Vorgänger Bischof Glennon P. Flavin geschrieben, dass „es kein wahres Glück in unserem Leben geben kann, außer wenn Gott wirklich Teil eures Ehebundes ist. Zu meinen, das Glück sei in der Sünde zu finden, würde bedeuten, im Bösen nach dem Guten zu suchen… Wenn ihr Gott in eurem Eheleben einen Platz gebt, wenn ihr seiner Weisheit und Liebe vertraut und seine Gebote haltet …, wird er eure Liebe füreinander vertiefen und euren Geist und euer Herz mit innerem Frieden erfüllen, welcher der Lohn für ein gutes Gewissen ist.“

Gott ist in jeder Ehe gegenwärtig, und er ist während jeder ehelichen Vereinigung gegenwärtig. Er hat die Geschlechtlichkeit geschaffen, damit Mann und Frau die Dreifaltigkeit widerspiegeln können: indem sie in ihrer geschlechtlichen Vereinigung die lebenslangen Bande der Familie schaffen. Gott wollte, dass die Gatten mit ihm mitarbeiten bei der Zeugung neuen menschlichen Lebens, das für die Ewigkeit bestimmt ist. Paare, die Empfängnisverhütungsmittel gebrauchen, verringern ihre Vereinigungskraft und geben ihre Möglichkeit auf, mit Gott in der Zeugung von Leben zusammenzuwirken.

Als Bischof von Lincoln wiederhole ich die Worte von Bischof Flavin. Liebe Eheleute, ich rufe euch auf, den Gebrauch von Empfängnisverhütungsmitteln in eurer Ehe zu unterlassen. Ich fordere euch heraus, offen zu sein für Gottes Liebesplan für euer Leben. Ich lade euch ein, am Geschenk von Gottes lebenspendender Liebe teilzuhaben. Ich glaube fest, dass ihr im Plan Gottes die wahre Liebe für euren Gatten und eure Gattin, eure Kinder, für Gott und für die Kirche wiederentdecken werdet. Ich weiß, dass ihr in dieser Offenheit für das Leben das große Abenteuer finden werdet, für das ihr geschaffen seid.

Unsere Kultur sagt uns oft, dass Kinder mehr eine Last als ein Geschenk seien, dass Familien unsere Freiheit behindern und unsere finanziellen Mittel einschränken würden. Wir leben in einer Welt, in der große Familien Aufsehen erregen und Anlass für Gespött sind, anstatt als normale Folge einer liebenden, sich der Vorsehung Gottes anvertrauenden Ehe gesehen werden. Aber man sollte Kinder nicht als Bedrohung oder Last fürchten, sondern sie als Zeichen von Hoffnung für die Zukunft sehen.

Im Jahr 1995 hat der selige Johannes Paul II. geschrieben, dass unsere Kultur an einer Mentalität leide, „die von Hedonismus und Ablehnung jeder Verantwortlichkeit gegenüber der Sexualität bestimmt wird, und … [an einem] egoistischen Freiheitsbegriff, der in der Zeugung ein Hindernis für die Entfaltung der eigenen Persönlichkeit sieht.“ Großzügige, Leben erweckende eheliche Liebe ist ein Gegenmittel zum Hedonismus und zur Unreife: Eltern geben gerne leichtsinniges Streben und Selbstsucht um des weit bedeutungsvolleren Werkes auf, ihre Kinder zu lieben und zu erziehen.

Ich bin dafür dankbar, dass es in der Diözese Lincoln das Beispiel von Hunderten von Familien gibt, die sich frei und großzügig für Kinder geöffnet haben. Einigen wurden große Familien geschenkt, anderen nicht. Und gewiss leiden einige am sehr schweren und verborgenen Kreuz der Unfruchtbarkeit oder der geringen Fruchtbarkeit. Das Geheimnis des Planes Gottes für unser Leben ist unergründlich. Aber die Freude dieser Familien, ob sie viele Kinder haben oder nicht, widerlegt die Forderungen der Empfängnisverhütungsmentalität.

Liebe Brüder und Schwestern, der selige Johannes Paul II. erinnert uns daran, dass der Mensch „zu einer Lebensfülle berufen ist, die weit über die Dimensionen seiner irdischen Existenz hinausgeht, da sie in der Teilhabe am Leben Gottes selber besteht“ . Die sexuelle Intimität der Ehe, die intimste Art menschlicher Freundschaft, ist ein Weg, um an Gottes eigenem Leben teilzunehmen. Sie ist ein Weg zur Fülle unseres eigenen menschlichen Lebens. Sie ist ein Mittel, um an der unglaublichen Liebe Gottes teilzunehmen. Empfängnisverhütung verhindert unsere Anteilnahme an Gottes schöpferischer Liebe. Und somit verhindert sie unsere Freude.

Die Freude von Familien, die in Übereinstimmung mit Gottes Plan leben, belebt und bereichert unsere Gemeinschaft mit dem Geist der Vitalität und des Enthusiasmus. Das Beispiel eurer Freunde und Nachbarn veranschaulicht, dass Kinder eine Quelle von Freude, Sinn und Frieden sind, obwohl sie auch Opfer fordern. Wer würde das große Geschenk einer liebenden Familie nicht verstehen?

Ja, liebevoll offen zu sein für Kinder, fordert Opfer. Aber das Opfer ist der Vorbote wahrer Freude. Liebe Brüder und Schwestern, ich lade euch ein, offen für die Freude zu sein.

Natürlich gibt es wahre und legitime Gründe dafür, dass Eheleute manchmal erkennen, dass sie den Wunsch nach Kindern aufzuschieben müssen, auch wenn es einen Verzicht bedeutet. Für Familien mit ernsthaften geistigen, physischen oder emotionalen Gesundheitsproblemen oder für jene, die schwere finanzielle Sorgen haben, ist es möglicherweise am besten, den Wunsch nach Kindern aufzuschieben. Der Katechismus der Katholischen Kirche lehrt, dass Ehepaare „ernstzunehmende“ Gründe haben müssen, um es aufzuschieben, Kinder zur Welt zu bringen. Für Ehepaare, die Schwierigkeiten verschiedenster Art ausgesetzt sind, empfiehlt die Kirche die natürliche Empfängnisregelung: Sie ist eine Methode, um eine Wahl zu treffen, ob man sich auf zeugende Geschlechtsakte einlässt.

Natürliche Empfängnisregelung zerstört nicht die Kraft, Leben zu geben: stattdessen fordert sie die Ehepaare heraus, im Gebet zu erkennen, wann sie Geschlechtsakte vollziehen sollen, die zur Fruchtbarkeit führen. Sie ist ein integrierter, organischer und ganzheitlicher Umgang mit der Fruchtbarkeit.

Natürliche Empfängnisregelung ist ein zuverlässiger und vertrauenswürdiger Weg, die Fruchtbarkeit zu regulieren. Sie ist leicht zu erlernen und kann für Ehepaare eine Quelle der Einheit sein. Gewiss erfordert die Anwendung der natürlichen Empfängnisregelung Opfer und Geduld. Aber Opfer und Geduld sind keine Hindernisse für die Liebe, sie sind selbst Teil der Liebe. Richtig angewendet bildet die natürliche Empfängnisregelung gütige und großherzige Ehemänner und selbstlose, geduldige Ehefrauen heran. Sie kann zu einer Schule tugendhafter und heiliger Liebe werden.

Jene, die die geschlechtliche Vereinigung auf die unfruchtbaren Zeiten des Monats beschränken, wenden keine empfängnisverhütenden Praktiken an. Sie versuchen nicht, einen möglichen empfängnisoffenen Akt unfruchtbar zu machen. Sie bringen während der Zeit der Fruchtbarkeit das Opfer der Enthaltsamkeit, weil sie die Fruchtbarkeit respektieren. Sie wollen diese nicht zerstören. Sie wollen das Geschenk der Fruchtbarkeit nicht als Last ansehen.

In einigen relativ seltenen Fällen wird die natürliche Empfängnisregelung von Ehepaaren in einer empfängnisverhütenden Haltung angewendet. Zu oft entscheiden sich Ehepaare grundsätzlich gegen die Fruchtbarkeit aus Furcht vor den Konsequenzen neuen Lebens. Ich ermutige alle Ehepaare, die die natürliche Empfängnisregelung anwenden, miteinander sehr offen die Gründe zu erwägen, die sie dazu veranlassen, die Größe ihrer Familie zu beschränken. Ich ermutige sie, ihre Gedanken zu Gott zu bringen und um seine Führung zu bitten. Sollen Furcht, Ängstlichkeit oder Besorgnis die Größe unserer Familien bestimmen? Sollen wir uns nicht dem Herrn anvertrauen, dessen Großmut für alle unsere Bedürfnisse sorgt?

„Die vollkommene Liebe vertreibt die Furcht“ (1 Joh 4,18).

Liebe Freunde, ich rufe euch zu Offenheit im Eheleben auf. Ich rufe euch auf, auf Gottes überfließende Vorsehung zu vertrauen.

Ich möchte mich in besonderer Weise an die katholischen Ärzte, Apotheker und andere in Gesundheitsberufen Tätigen wenden. Das edle Ziel eures Berufes ist es, Männern und Frauen dabei zu helfen, nach Gottes vollkommenem Plan zu leben. Bischof Flavin schrieb, dass ihr von Berufs wegen „die Aufgabe habt, Gottes Instrumente zu sein, um seine Wahrheit und Liebe kundzutun.“

Kein Katholik, der im Gesundheitswesen tätig ist, kann guten Gewissens die Gabe der Fruchtbarkeit untergraben. Es gibt keinen legitimen medizinischen Grund zur Hilfeleistung bei Akten der Empfängnisverhütung und der Sterilisierung. Kein katholischer Arzt kann aufrichtig etwas anderes sagen.

Die Gesundheitssorge ist die Kunst zu heilen. Empfängnisverhütung und Sterilisierung dürfen nie als Gesundheitssorge betrachtet werden. Empfängnisverhütung und Sterilisierung verdunkeln und erniedrigen den Zweck des Leibes. Fruchtbarkeit ist eine normaler Ausdruck von Gesundheit und menschlicher Blüte und eine außergewöhnliche Teilnahme an Gottes Schöpferliebe. Empfängnisverhütung und Sterilisierung ersticken die natürlichen und übernatürlichen Vorgänge der Ehe und verursachen großes Leid. Sie behandeln die Fruchtbarkeit als wäre sie eine schlimme Unannehmlichkeit oder sogar ein physischer Defekt, der behandelt werden muss.

Empfängnisverhütung versucht, das Leben von Beginn an zu verhindern, und wenn dies misslingt, zerstören einige Verhütungsmittel das neue Leben. Viele Verhütungsmittel verhindern die Einnistung eines menschlichen Embryos in die Gebärmutter seiner Mutter.

Empfängnisverhütung wird allgemein im Gesundheitswesen als zum normalen Standard der Vorsorge für Frauen gehörend betrachtet. Die Lehre der Kirche erscheint dabei oft als etwas, das der Gesundheit und dem Wohlergehen der Frau entgegenstehen würde. Aber ganz abgesehen von den moralischen und geistlichen Gefahren der Empfängnisverhütung gibt es auch große physische Risiken beim Gebrauch der meisten chemischen Verhütungsmittel. Die gegenwärtige medizinische Literatur bestätigt ganz klar, dass Empfängnisverhütung bei Frauen zu ernsten Gesundheitsproblemen führt, welche die Ärzte sehr genau in Betracht ziehen sollten.

Manche Frauen haben einen Gesundheitszustand, der besser zu ertragen ist, wenn er mit hormonellen Verhütungsmitteln behandelt wird. Aber die Auswirkungen der Empfängnisverhütung verdecken oft die zugrundeliegenden Bedingungen, die die Gesundheit der Frauen gefährden. Heutzutage gibt es gefahrlose natürliche Mittel, um das hormonelle Ungleichgewicht zu korrigieren und die Zustände, die oft mit Verhütungsmitteln behandelt werden, zu beheben.

Empfängnisverhütung ist eine ungesunde Praxis im Gesundheitswesen. Alle Ärzte vermögen besseres anzubieten als Empfängnisverhütung.

Katholische Ärzte sind aufgerufen, ihren Patienten und Kollegen zu helfen, dass sie die Wahrheit über die Gefahren von Empfängnisverhütung und Sterilisierung kennen. Das gute Beispiel eines Arztes, der es ablehnt, Verhütungsmittel zu verschreiben und Sterilisierungen durchzuführen oder des Apothekers, der es trotz Gegnerschaft, finanziellem Verlust oder beruflichem Druck ablehnt, Verhütungsmittel zu vertreiben, ist eine Gelegenheit am Leiden Jesu Christi teilzunehmen. Ich bin allen katholischen Ärzten und Apothekern dankbar, die ihren Patienten und Kollegen durch ihre Bindung an die Wahrheit das Evangelium verkünden.

Leider hat die Mehrheit der Menschen in unserem Kulturkreis und sogar in der Kirche Empfängnisverhütungsmittel verwendet. Ursache dafür ist zu einem großen Teil die Tatsache, dass zu wenige je die klare und konsequente Lehre über diese Thema gehört haben. Doch die natürlichen Folgen der Verhütungsmentalität unserer Kultur sind offensichtlich. Mutter Teresa bringt die Überlegung zum Ausdruck, dass „wenn einmal die lebendige Liebe durch Empfängnisverhütung zerstört wurde, sehr leicht darauf die Abtreibung folgt“. Sie hat recht gehabt. Kulturelle Haltungen, die das Geschenk des Lebens ablehnen, führen sehr leicht zu einer gesellschaftlichen Akzeptanz von Abtreibung, zu Scheidungen und vaterlosen Familien. Vor 50 Jahren hat Amerika den Gebrauch von Empfängnisverhütungsmitteln gebilligt und die Folgen sind schrecklich.

Liebe Brüder und Schwestern, ich ermutige euch, die Enzyklika Humanae Vitae von Papst Paul VI. mit eurem Gatten bzw. eurer Gattin oder in eurer Pfarrei zu lesen. Erwägt auch das Schreiben „Married Love and the Gift of Life“ von der Bischofskonferenz der Vereinigten Staaten.

Liebe priesterliche Mitbrüder, ich ermutige euch, über die Gefahren der Empfängnisverhütung zu predigen und euch mit Familien in eurer Pfarrei zu treffen und über dieses Thema zu sprechen.

Liebe Brüder und Schwestern, wenn ihr Verhütungsmittel gebraucht oder verschrieben habt, wartet Gottes barmherzige Liebe auf euch. Heilung ist möglich – im Sakrament der Buße. Wenn ihr Empfängnisverhütungsmittel gebraucht oder ihren Gebrauch unterstützt habt, so bete ich, dass ihr damit aufhört und dass euch Gottes zärtliche Barmherzigkeit durch eine gute, innige Beichte zu Hilfe kommt.

Heutzutage wird die Offenheit für Kinder selten gerühmt, selten verstanden und selten unterstützt. Für viele erscheint die Lehre der Kirche über das Leben drückend oder altmodisch. Viele glauben, dass die Kirche ein zu großes Opfer verlangt.

Aber Opfer ist die Sprache der Liebe. Und im Opfer sprechen wir die Sprache, die Gott selbst spricht. Ich rufe euch auf, liebe Brüder und Schwestern, Christus in eurer Liebe füreinander zu begegnen. Ich rufe euch zu einem reichen Familienleben in Fülle auf. Ich rufe euch auf, euch an der Liebe und am Opfer zu erfreuen, für die ihr geschaffen wurdet. Ich rufe eure Familien auf, an der schöpferischen und aktiven Liebe der Vaters, der Sohnes und des Heiligen Geistes teilzunehmen.

Ich bete, dass jeder von euch durch das wahre Opfer die vollkommene Freude erfährt.

Auf die Fürsprache unserer Lieben Frau der Verkündigung, der Heiligen Familie und in der Liebe Jesu Christi

+ James D. Conley
Bischof von Lincoln

Bishop James D. Conley: Short remarks on the Christian faith



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Lesermeinungen

 nikolaus.lueth 26. April 2014 

Wunderbar!

Dieselbe Erfahrung haben wir auch in unserer Familie erlebt.


0
 
 Konrad Georg 12. April 2014 
 

Ich empfinde es als ausgesprochen ärgerlich,

daß nach sieben Tagen die Kommentare verschwinden.

Im Abfalleimer!

Zum Artikel:

Gut fände ich, wenn der Bischof seine Mahnungen mit dem "Allgemeinen Priestertum" verbinden würde.
Priestertum ist Opferdienst. Die Laien können nur dann sich auf dieses berufen, wenn sie ihre Standespflichten und -leiden aufopfern.


0
 
 doda 4. April 2014 

Gestern Bischof Conley, heute Bischof Vorderholzer

Dank an beide guten Hirten!
Gestern habe ich beim Lesen aufgeatmet und gehofft, es möge sich ein deutscher Bischof zu Wort melden.
Heute richtete Bischof Vorderholzer klare und gewinnende Worte an uns.


1
 
 Dottrina 3. April 2014 
 

Schöner Hirtenbrief!

SO sollten unsere Oberhirten auftreten! Ich muß immer wieder voll Freude feststellen, daß gerade die US-Oberhirten hier ein Vorbild sind. Dank an Bischof Conley!


10
 
 Insa 3. April 2014 
 

Das ist Neuevangelisierung!

Eine einfache, liebevolle Botschaft, ohne jedes Zugeständnis an "Neusprech" oder Zeitgeist, aus der die Schönheit der Lehre aufscheint. Eine Wohltat!

Spott und Hohn sind Bischof Conley gewiss als Lohn für seinen Mut.

Aber vielleicht rührt er ja auch an das ein oder andere Herz, wie sein Wahlspruch hoffen lässt.


9
 

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