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Barmherzigkeit – strahlendes Licht der Liebe und Zärtlichkeit Gottes

7. April 2014 in Aktuelles, 5 Lesermeinungen
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Franziskus-Perle des Tages: Jesus ist der Beichtvater der Ehebrecherin. Er erniedrigt sie nicht, sondern sagt: ‚Sündige fortan nicht mehr!’. Die Ehe: Symbol der Beziehung Gottes mit seinem Volk, die der Ehebruch beschmutzt. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Das Tagesevangelium von der Ehebrecherin (Joh 8,1-11), der Jesus vergibt, stand im Mittelpunkt der Betrachtungen von Papst Franziskus bei seiner Predigt in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“ am Montag der fünften Woche der Fastenzeit. Der Papst ergriff dabei die Gelegenheit, um zu erklären, was und wie die göttliche Barmherzigkeit ist.

„Da brachten die Schriftgelehrten und die Pharisäer eine Frau, die beim Ehebruch ertappt worden war. Sie stellten sie in die Mitte und sagten zu ihm: Meister, diese Frau wurde beim Ehebruch auf frischer Tat ertappt. Mose hat uns im Gesetz vorgeschrieben, solche Frauen zu steinigen. Nun, was sagst du? “ (V. 3-5). Franziskus betonte, dass die Ehe „das Symbol und auch eine menschliche Realität der treuen Beziehung Gottes mit seinem Volk ist. Und wenn die Ehe durch einen Ehebruch zerstört wird, wird diese Beziehung Gottes mit seinem Volk beschmutzt “.

Die Schriftgelehrten und Pharisäer jedoch stellten diese Frage an Christus, um einen Grund zu haben, ihn anzuklagen: „Wenn Jesus gesagt hätte: ‚Ja, ja, macht weiter mit der Steinigung’, dann hätten sie den Leuten gesagt: ‚Aha, das ist also euer so guter Meister... Schaut her, was mit dieser armen Frau angetan hat!’. Und wenn Jesus gesagt hätte: ‚Nein, das arme Ding! Vergebt ihr!’, dann hätten sie erwidert: ‚Er hält das Gesetz nicht ein!’... Ihnen ging es nicht um die Frau. Es ging ihnen nicht um die Ehebrecher, vielleicht war einer von ihnen ein Ehebrecher... Darum ging es ihnen nicht! Das einzige, woran ihnen gelegen war, bestand darin, Jesus eine Falle zu stellen!“


So erkläre sich die Antwort des Herrn: „Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie“ (V. 7). Mit einer gewissen Ironie sage das Evangelium weiter: „Als sie seine Antwort gehört hatten, ging einer nach dem Anderen fort, zuerst die Ältesten“ (V. 9): „Man sieht, dass diese bei der Bank des Himmels ein schönes Konto gegen sie hatten“.

So bleibe Jesus allein mit der Frau, als sei er ein Beichtvater, und sage zu ihr: „Frau, wo sind sie geblieben? Hat dich keiner verurteilt? Wo sind sie? Wir sind allein, du und ich. Du geh voran zu Gott, ohne Anklagen, ohne das Gerede. Du und Gott! Keiner hat dich verurteilt?“. Die Frau antworte: „Keiner, Herr!“. Doch sie sage nicht: „Es war eine falsche Anschuldigung! Ich habe keinen Ehebruch begangen!“. Die Frau „erkennt ihre Schuld an, worauf Jesus ihr entgegnet: ‚Auch ich verurteile dich nicht. Geh und sündige von jetzt an nicht mehr!’, damit du nicht mehr durch einen schlimmen Moment wie diesen hindurch musst. Damit du nicht so großer Schande ausgesetzt bist. Damit du nicht Gott beleidigst. Damit du nicht die schöne Beziehung Gottes mit seinem Volk beschmutzt“.

Jesus vergebe, doch könne hier etwas mehr als Vergebung festgestellt werden: „Jesus geht über das Gesetz hinaus. Er sagt ihr nicht: ‚Ehebruch ist keine Sünde!’. Das sagt er nicht! Doch er verurteilt sie nicht dem Gesetz gemäß. Und das ist das Geheimnis der Barmherzigkeit. Das ist das Geheimnis der Barmherzigkeit Jesu“.

Die Barmherzigkeit sei schwer zu verstehen, so der Papst: „‚Aber Pater, löscht die Barmherzigkeit alle Sünden aus?’. ‚Nein, das, was die Sünden auslöscht, ist die Vergebung Gottes!’ Die Barmherzigkeit ist die Art, wie Gott vergibt. Denn Jesus konnte sagen: ‚Ich vergebe dir. Geh!’, wie er es zum Gelähmten sagte, den sie ihm vom Dach des Hauses auf seiner Tragbahre hinuntergelassen hatten (vgl. Lk 5,17-26): ‚Deine Sünden sind dir vergeben!’. Hier sagt er: ‚Geh in Frieden!’ Jesus geht noch weiter. Er rät ihr, nicht mehr zu sündigen. Hier sieht man die Haltung der Barmherzigkeit Jesu: er verteidigt den Sünder vor seinen Feinden. Er verteidigt den Sünder vor einer gerechten Verurteilung. Auch wir – wie viele von uns müssen vielleicht in die Hölle kommen, wie viele von uns? Und das ist die gerechte Verurteilung... und er vergibt darüber hinaus. Wie? Mit dieser Barmherzigkeit!“.

„Die Barmherzigkeit“, so Franziskus abschließend, „geht darüber hinaus und lässt das Leben eines Menschen so werden, dass die Sünde beiseite gelegt wird. Es ist wie beim Himmel“:

„Wir blicken auf den Himmel, viele Sterne, viele Sterne. Doch wenn die Sonne am Morgen ganz hell aufgeht, sieht man die Sterne nicht mehr. Und so ist die Barmherzigkeit Gottes ein großes Licht der Liebe, der Zärtlichkeit. Gott vergibt nicht per Dekret, sondern mit einer Liebkosung, indem er unsere Wunden der Sünde streichelt. Denn er nimmt Anteil an unserer Vergebung, er nimmt Anteil an unserem Heil. Und so ist Jesus ein Beichtvater: er erniedrigt sie nicht, er sagt nicht zu ihr: ‚Was hast du getan? Sag es mir! Und wann hast du es getan? Und wie hast du es getan? Und mit wem?` Nein! ‚Geh und sündige von jetzt an nicht mehr!’. Groß ist die Barmherzigkeit Gottes, groß ist die Barmherzigkeit Jesu. Vergebung für uns, indem er uns liebkost!“.

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Lesermeinungen

 benefranz 8. April 2014 
 

Darf ich hier noch eine Frage los werden?

Daß uns die Sündern in einer gültigen Beichte durch die Barmherzigkeit Gottes
vergeben werden ist eine wunderbare Gnade.

Nur - das lernte ich einst im Beichtunterricht; ich will es mal salopp ausdrücken - "die Sündenstrafen" sind mit der Beichte aber noch "nicht vom Tisch.." Dafür wird man auf jeden Fall noch im Fegefeuer zu büßen haben.

Diese Sündenstrafen könne man jedoch durch einen gültigen Ablaß tilgen. Was sagen die Theologen einem gläubigen Christen zu diesem Beicht-Thema?


1
 
 Annemonika 7. April 2014 

Ihren Worten

@Ottokar
kann ich nur zustimmen.


3
 
 gebsy 7. April 2014 

Sündige nicht mehr,

sollte ergänzt werden: "Mit Gottes Hilfe brauchst du nicht zu sündigen".
Der Hinweis, was Sünde ist, kann nur dankbar angenommen werden, wenn wir wissen, dass jede Versuchung eine Gelegenheit bietet, Gottes helfender Liebe REAL zu begegnen ...


1
 
 Stefan Fleischer 7. April 2014 

Genau das ist es

was viele heute nicht mehr begreifen wollen: Eine Sünde ist eine Sünde. Das leckt keine Geiss weg. Aber eine Sünde findet das Erbarmen Gottes, wird verziehen. Wenn es aber keine Sünde ist, dann braucht es keine Barmherzigkeit, dann kann selbst Gott nicht verzeihen.


2
 
 ottokar 7. April 2014 
 

Ein Lehrstück für jeden Prediger

Die Gedankengäge von Franziskus zu einem der schönsten Evangelien, die es gibt, sind grossartig und doch so einfach.Ein wunderbarer Beichtvater, unser Heiliger Vater. Intellektuelle Grösse , die sich mit den wohlverständlichen Worten eines gütigen Landpfarrers paart.Gott gebe, dass er überall gehört wird!


7
 

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