Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  3. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  4. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  5. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  6. Waffen können Frieden schaffen und viele Menschenleben retten!
  7. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  8. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  9. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  10. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  11. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  12. Deutsche Bischofskonferenz nimmt Bericht zur reproduktiven Selbstbestimmung „mit großer Sorge“ wahr
  13. Meloni: Leihmutterschaft ist ,unmenschliche Praxis‘
  14. Mehrheit der Deutschen fürchtet Islamisierung Europas
  15. Polnische Bischofkonferenz ist der Schirmherr des Polnischen „Marsch für das Leben und die Familie“

'Wertvolle Dienste'

8. April 2014 in Weltkirche, 3 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Papst hält an Vatikanbank IOR fest - Korrespondentenbericht von Thomas Jansen


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Gut ein Jahr nach dem Amtsantritt von Franziskus sind nun die Würfel gefallen: Auch der Papst, der eine arme Kirche für die Armen predigt, will keineswegs auf eine eigene "Bank" verzichten. Das "Institut für die religiösen Werke" werde seine Arbeit "mit Umsicht fortsetzen und der katholischen Kirche weltweit spezialisierte Finanzdienstleistungen anbieten", teilte der Vatikan am Montag mit. Die "wertvollen Dienste" der sogenannten Vatikanbank unterstützten den Papst in seiner Mission als universaler Hirte sowie Einrichtungen und Personen, die mit ihm zusammenarbeiteten.

Offenbar wogen für Franziskus letztlich die Vorteile einer eigenen Bank schwerer, als das Risiko, weiterhin negative Schlagzeilen mit dem vatikanischen Geldinstitut zu produzieren und so die Glaubwürdigkeit des Vatikan zu gefährden. Davon gab es zuletzt nach der Aufdeckung dunkler Machenschaften des vatikanischen Rechnungsprüfers Nunzio Scarano im Sommer vergangenen Jahres wieder einmal reichlich.

Warum nun braucht Franziskus eine Bank? Was sind das konkret für "wertvolle Dienste", die das Geldinstitut dem Papst leistet? Die Mitteilung vom Montag nennt dazu keine Einzelheiten. Wenn man sich im IOR selbst umhört, werden vor allem zwei Argumente in eigener Sache angeführt: Geld, das beim IOR liege, sei sicher. Das gelte zwar in Deutschland als selbstverständlich, in vielen anderen Staaten der Welt sei es dies jedoch nicht. Und: Man könne Geldtransfers deutlich günstiger bewerkstelligen als Geschäftsbanken. Vor allem für Ordensgemeinschaften sei das wichtig. Und die machen laut Jahresbericht rund die Hälfte der Kundschaft aus.


Von 10.000 Euro, die ein Orden von Europa für Erdbebenopfer nach Haiti überweisen wolle, so wird im IOR vorgerechnet, kämen davon gegenwärtig auf herkömmlichem Wege gerade etwa 2.500 Euro in der Karibik an. Auch Überweisungen nach Damaskus seien kostspielig und schwierig. Wer Geld nach Kuba überweisen wolle, sehe sich gar einem Embargo gegenüber. All dies, versichert man im IOR, könne dasGeldinstitut günstiger und sicherer als andere anbieten. Da habe man langjährige Erfahrung. Vermutlich hat dies dazu beigetragen, den Ordensmann Franziskus von der Notwendigkeit eines eigenen Geldinstitutes zu überzeugen.

IOR liefert Sechstel des Vatikan-Haushalts

Und dann sind da noch die rund 50 Millionen Euro, die das IOR zuletzt von seinem erwirtschafteten Überschuss an den Haushalt des Heiligen Stuhls überwies. Das sind für vatikanische Verhältnisse weit mehr als nur Peanuts: Das Geld vom IOR machte zuletzt schätzungsweise rund ein Sechstel des gesamten Haushalts des Heiligen Stuhls im Jahr 2012 aus. Man darf annehmen, dass Franziskus auch dies sorgfältig bedacht hat, bevor er seine Entscheidung traf.

Wirklich überraschend kam die Entscheidung des Papstes nicht. Denn dafür, dass Franziskus die Vatikanbank wirklich schließen wollte, gab es zu keinem Zeitpunkt eindeutige Belege. Im Juli vergangenen Jahres teilte der Papst lediglich mit, dass er alle Optionen prüfe und sich ein umfassendes Bild von der Lage machen wolle. Viel größeren Widerhall in den Medien fand allerdings ein Satz, den der Papst einen Monat zuvor in einer Frühmesse ohne unmittelbaren Bezug zum IOR gesagt hatte: "Der heilige Petrus hatte kein Bankkonto". Das nährte Spekulationen, der Papst beabsichtige eine Schließung.

Radikaler Reformkurs greift

Der Fortbestand des IOR dürfte nicht zuletzt auch das Verdienst des deutschen Managers Ernst von Freyberg sein. Seit der 55 Jahre alte Finanzexperte im Februar 2013 von Benedikt XVI. zum Vorsitzenden des IOR-Verwaltungsrats berufen wurde, hat er dem Haus einen radikalen Reformkurs verordnet. 25 Mitarbeiter der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Promontory durchkämmen seit einem Jahr systematisch die rund 19.000 Konten beim IOR, auf der Suche nach schwarzen Schafen und Konten unbefugter Personen. Der Generaldirektor des Geldinstituts sowie dessen Stellvertreter, beide Italiener, wurden entlassen, nachdem ihre Verwicklung im jüngsten Skandal um den vatikanischen Rechnungsprüfer Scarano bekanntwurde. Der Leitfaden für IOR-Mitarbeiter war früher ein Heft von 16 Seiten, heute zählt er über 100 Seiten.

Copyright 2014 Katholische Presseagentur, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Bichler 8. April 2014 

Sehr erfreulich!!!


1
 
 Herbert Klupp 8. April 2014 
 

Antikatholische Medien

Da unsere Medien generell antikatholisch eingestellt sind, und zu Hochform auflaufen wenn es gilt, einen vermeintlichen "katholischen Skandal" im Maßstab 1:100 aufzubauschen, ist es klar, daß auch die Vatikanbank sehr kritisch gesehen wird.

Aber da ist es noch viel schlimmer.

Jeder kann an jedem x-beliebigen öffentlich-rechtlichen Bericht über das IOR immer 4 Dinge feststellen:
a) der "Bericht" wird eingeleitet mit der Feststellung, daß die Vatikanbank seit Jahrzehnten unter Mafia-Verdacht steht und viele Skandale produziert habe
b) auch jetzt sei wieder ein Skandal zu melden
c) dann kommen aber nur noch Spekulationen, aber KEINE Fakten, die einen Skandal, weder einen aktuellen noch einen historischen beweisen können
d) sodann gibt es Andeutungen, daß, weil "der Vatikan schweigt und vertuscht" man die Skandale eben nicht zu 100% beweisen kann

Summe beim Thema Vatikanbank: da ist eine jahrzehnte währende bösartige verleumderische LÜGENPROPAGANDA, die sich selber nährt !


2
 
 prim_ass 8. April 2014 
 

Sinnvolle Entscheidung

Im Rahmen der laufenden Reformen des IOR ist aber die Aufrechterhaltung durchaus sinnvoll. Wir dürfen nicht vergessen, dass sicher der Vatikanstaat von ausländischen Geschäftsbanken abhängig machen würde, wenn das IOR aufgelöst würde. Das würde letztlich nur den Kirchenfeinden in die Hände spielen. Nein, die Beibehaltung eines reformierten und kontrollierten IOR ist allemal besser. Und auch die Armen werden letztlich durch entsprechende Hilfen, die nicht zuletzt auch durch das IOR ermöglicht werden, profitieren. Fazit: Eine sinnvolle Entscheidung...!


5
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Vatikan

  1. Vatikan: Erklärung Dignitas infinita über die menschliche Würde
  2. Keine öffentliche offene Aufbahrung mehr für tote Päpste
  3. Synode über Synodalität verwendet Bilder von Marko Rupnik
  4. Missbrauchsexperte Zollner: ‚Keine Kultur der Rechenschaftspflicht’ in der Kirche
  5. Papst ernennt Bischof Elbs zum Übergangsleiter der Erzdiözese Vaduz
  6. Katholische Laien der Schweiz bitten Vatikan um Klarstellung
  7. Vatikan bereitet Dokument über Geschiedene in neuen Partnerschaften vor
  8. Erzbischof Paglia klagt katholische Internetseite wegen Korruptionsvorwürfen
  9. Wichtige Informationen nicht zugänglich – Untersuchung gegen Kardinal Maradiaga unterbrochen
  10. Der Heilige Stuhl tritt dem Pariser Klimaabkommen bei







Top-15

meist-gelesen

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  3. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  4. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  5. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  6. 'Politische Einseitigkeit ist dem Gebetshaus fremd'
  7. Heiligenkreuz: Gänswein und Koch für Wiederentdeckung des Priestertums
  8. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  9. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  10. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  11. Der Teufel sitzt im Detail
  12. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  13. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  14. Vielleicht hilft es Ihnen, wenn Sie ,The Baxters‘ sehen‘
  15. Frankreich: „Inzwischen bedeutet Katholizismus, seinen Glauben erklären zu können“

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz