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26. Juni 2014 in Aktuelles, 4 Lesermeinungen
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Franziskus-Perle des Tages: Jesus ist der Gute Hirt, der so von den Dingen Gottes spricht, dass es das Volk hören kann und liebt. Gegen Moralismen und kalte Kasuistik, Kompromisse mit den Mächten, Revolutionen. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Warum folgt das Volk Jesus? Es erkennt in ihm den Guten Hirten. Dies unterstrich Papst Franziskus am Donnerstag der zwölften Woche im Jahreskreis in seiner Predigt im vatikanischen Gästehaus „Domus Sanctae Marthae“. Franziskus warnte vor jenen, die den Glauben auf einen Moralismus reduzieren, die allein politische Befreiung verfolgen oder nach Abkommen mit den Mächtigen trachten.

Das Volk und die Lehre Jesu standen so im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit des Papstes. Viele Menschen seien Jesus gefolgt, weil sie von seiner Lehre sehr betroffen und erstaunt gewesen seien (vgl. Mt 7,28). Seine Worte „versetzten ihre Herzen in Erstaunen, in das Staunen darüber, etwas Gutes, Großes gefunden zu haben“. Die anderen dagegen hätten zwar gesprochen, jedoch nicht das Volk erreicht. Franziskus zählte vier Gruppen von Menschen auf, die zur Zeit Jesu „gesprochen“ hätten.

Zunächst seien da die Pharisäer gewesen. Diese „machten aus dem Gottesdienst, aus der Religion, eine Halskette von Geboten, und aus den zehn, die da waren, machten sie mehr als dreihundert. So luden sie diese Last auf den Schultern des Volkes ab“. Dabei habe es sich um ein Beschneiden des Glaubens an den lebendigen Gott auf „Kasuistik“ gehandelt. Ebenso sei es zu den „Widersprüchen der grausamsten Kasuistik“ gekommen:


„‚Du musst’ – nur als Beispiel – ‚das vierte Gebot erfüllen!’ – ‚Ja, ja, ja!’ ‚Du musst deinem alten Vater, deiner alten Mutter zu essen geben.’ ‚Ja, ja, ja!’ ‚Aber Sie wissen, ich kann nicht, weil ich mein Geld dem Tempel gegeben habe.’ ‚Dann tust du das nicht? Und deine Eltern sterben des Hungers!’. Das bedeutet: Widersprüche der grausamsten Kasuistik. Das Volk beachtete sie, weil das Volk voller Respekt war. Es respektierte sie, doch es hörte nicht auf sie! Es ging weg“.

Eine weitere Gruppe sei jene der Sadduzäer gewesen. Diese „hatten keinen Glauben, sie hatten den Glauben verloren! Ihren religiösen ‚Beruf’ erfüllten sie auf dem Weg der Abkommen mit den Mächten: mit den politischen Mächten, mit den wirtschaftlichen Mächten. Sie waren Männer der Macht“.

Die dritte Gruppe sei jene der „Revolutionäre“ oder Zeloten gewesen. Diese „wollten eine Revolution erreichen, um das Volk Israel von der römischen Besatzungsmacht zu befreien“. Das Volk aber habe einen gesunden Menschenverstand und verstehe es zu unterscheiden, wann eine Frucht reif sei und wann nicht. So sei es ihnen nicht gefolgt.

Die letzte Gruppe von Menschen, die das Wort ergriffen hätten, sei eine Gruppe von guten Menschen gewesen: die Essener – Mönche, die ihr Leben Gott geweiht hätten. Dennoch seien auch sie fern vom Volk gewesen und das Volk habe ihnen nicht folgen können.

Bei diesen vier unterschiedlichen Gruppen habe es sich um die Stimmen gehandelt, die zum Volk gekommen seien: „und keine von ihnen besaß die Kraft, dessen Herz zu erwärmen“. „Doch Jesus – ja!“, so der Papst: „Die Menge hatte gestaunt: sie hörte Jesus, und ihr Herz erfüllte sich mit Wärme. Die Botschaft Jesu traf das Herz!“. Jesus „näherte sich dem Volk, er heilte das Herz des Volkes, er verstand dessen Schwierigkeiten“. So habe sich Jesus nicht geschämt, mit den Sündern zu sprechen; er sei hingegangen, um sie zu suchen. Jesus „verspürte Freude, es gefiel ihm, mit seinem Volk zu gehen – weil Jesus der ‚Gute Hirte’ ist“. So hörten die Schafe seine Stimme und folgten ihm:

„Aus diesem Grund folgte das Volk Jesus: weil er der Gute Hirte war. Er war weder ein kasuistischer, moralistischer Pharisäer noch ein Sadduzäer, der politische Geschäfte mit den Mächtigen machte, noch ein Krieger, der nach der politischen Befreiung seines Volkes trachtete, noch ein Kontemplativer aus einem Kloster. Er war ein Hirt! Ein Hirt, der die Sprache seines Volkes sprach, den man verstehen konnte, der die Wahrheit sagte, die Dinge Gottes! Aber er sagte sie auf eine Weise, dass das Volk die Dinge Gottes liebte. Deshalb folgte es ihm“.

Jesus habe sich nie von einem Volk entfernt, „und nie hat er sich von seinem Vater entfernt“, da er eins mit dem Vater sei. Auf diese Weise sei er dem Volk nahe gewesen: aus dieser Vollmacht heraus, so dass ihm das Volk gefolgt sei.

Die Betrachtung Jesu als den Guten Hirten solle uns daran denken lassen, wem wir folgen wollen, so der Papst: „Wem will ich folgen? Denen, die von abstrakten Dingen oder kasuistischen Morallehren reden? Denen, die behaupten, zum Volk Gottes zu gehören, aber keinen Glauben haben und alles mit den politischen, wirtschaftlichen Mächten aushandeln? Denen, die immer merkwürdige Dinge tun wollen, zerstörerische Dinge, sogenannte Befreiungskriege, was jedoch am Ende nicht der Weg des Herrn ist? Oder einem Kontemplativen, der in der Ferne ist? Wem will ich folgen?“.

„Diese Frage“, so Franziskus abschließend, „führe uns zum Gebet: dazu, Gott, den Vater, zu bitten, dass er uns nahe zu Jesus kommen lasse, um Jesus zu folgen, um über das zu staunen, was Jesus uns sagt“.

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Lesermeinungen

 Der Nürnberger 29. Juni 2014 

@Veritatis Splendor

Papst Franziskus übt keinerlei Kritik an den Kontemplativen, außer sie ziehen sich total aus der Welt zurück. Paulus war es schließlich auch, der ein "gesundes Maß in allen Dingen" forderte. Er stellt die Kontemplativen nur in der Weise dar, daß sie für das Volk nicht erreichbar, bzw. sichtbar waren und teilweise sind.
Wir könnten jetzt noch darüber philosophieren, was unter Kontemplation verstanden werden kann. Ein Gebet in Kontemplation kann auch sehr erbauend sein.


0
 
 Veritatis Splendor 28. Juni 2014 

Gebet ohne Kontemplation?

Bei allem Respekt gegenüber der guten Absicht von Papa Francesco, aber die Kritik an den Kontemplativen ist bedenklich.

Wissen wir doch, dass die kl. Therese v. Lisieux, Patronin der Weltmission geworden ist, ohne ihren kontemplativen(!) Karmel je verlassen zu haben!

Seien wir also nicht undankbar, wer weiß wie viel Gutes wir den stillen(!) Kontemplativen verdanken.

Man muss nicht jedem Kirchenvolk hinterherlaufen, um bei Christus zu sein.

Wer in Christus = Weinstock verbleibt, der bringt reiche Frucht. Maria (von Lazarus) hat den besseren Teil erwählt, warum wohl?

Ein kontemplativ betender Hirte hat in Vereinigung mit Christus die wirksamste Ausstrahlung. Alle communio "christliche" actio, die nicht von der contemplatio genährt wird, wird alsbald vergessener Staub werden...


0
 
 Auroraborealis 27. Juni 2014 
 

Oha!

Wenn man die vier Gruppen aus der Kirche wegdenkt, wer bleibt denn da noch über?


2
 
 Renato13 27. Juni 2014 
 

Der Herr ist mein Hirte ...

nichts wird mir fehlen. Er lässt mich lagern auf grünen Auen
und führt mich zum Ruheplatz am Wasser. Er stillt mein Verlangen;
er leitet mich auf rechten Pfaden, treu seinem Namen. Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht, ich fürchte kein Unheil; Denn du bist bei mir,
dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht. Du deckst mir den Tisch
vor den Augen meiner Feinde. Du salbst mein Haupt mit Öl,
du füllst mir reichlich den Becher. Lauter Güte und Huld werden mir folgen mein Leben lang, und im Haus des Herrn darf ich wohnen für lange Zeit.
DENKEN WIR ÜBER DIESE WORTE NACH!

Herr dir will ich folgen - Hilf mir dabei.


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