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Der Fußball nimmt immer religiösere Züge an

15. Juli 2014 in Aktuelles, 29 Lesermeinungen
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WM-Finale: Wenn ein Kicker zum „Erlöser“ und „Fußball-Gott“ wird


Rio de Janeiro (kath.net/idea) Die Berichterstattung über das Endspiel der Fußball-Weltmeisterschaft zwischen Deutschland und Argentinien (1:0) in Brasilien nahm immer wieder Anleihen aus der Welt der Religion. So fragte der ARD-Reporter Tom Bartels zu Bildern der 30 Meter hohen Jesus-Statue „Christus der Erlöser“ in der Abendsonne von Rio de Janeiro: „Wer wird heute der Erlöser von Deutschland?“ Auch die Berichte anderer Medien über den vierten Weltmeistertitel für Deutschland haben stark religiöse Bezüge. Die BILD-Zeitung titelte: „Deutschland im Paradies.“ Das Boulevardblatt verneigte sich zugleich vor dem Torschützen Mario Götze mit der Schlagzeile: „Götze, du Fußball-Gott.“ Ähnlich heißt es in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: „Erlöser Götze“. Für die Süddeutsche Zeitung bedeutet der Sieg ein „Glücksgefühl für die Ewigkeit“. Auch im Ausland gibt es ähnliche Schlagzeilen. Das italienische Blatt „Corriere della Sera“ sieht „Deutschland im Paradies“, für die tschechische „Pravo“ ist „Deutschland im Fußball-Himmel!“.

Die Medien in Argentinien sind dagegen untröstlich über die Niederlage ihrer Mannschaft. „Gott ist nicht erschienen“, schreibt etwa die Zeitung „Cronica“ unter einem Bild des argentinischen Stürmerstar Lionel Messi, auf den das Land vor allem seine Hoffnungen gesetzt hatte. Gott wurde auch von dem früheren brasilianischen Fußballstar Pelé bemüht, nachdem Deutschland Brasilien mit 7:1 geschlagen hatte: „Nur Gott kann dieses Desaster erklären.“


Wird das Stadion zur Gemeinde?

Wird Fußball zur neuen Religion der Deutschen? Der evangelische Stadionpfarrer in der Frankfurter Commerzbank-Arena, Eugen Eckert, will das nicht ausschließen. Zwischen dem „Spiel des Lebens“ und einem Fußballspiel gebe es viele Parallelen: „Wann spiele ich unfair? Wie komme ich aus dem Abseits wieder raus? Wie gehe ich mit Niederlagen um, wie mit Erfolgsmomenten? Alles, was das Leben ausmacht, findet man auch auf dem Feld wieder.“ Zusammen mit ihm hätten 50.000 Zuschauer in der Commerzbank-Arena die Übertragung des Endspiels angeschaut. Den Treffer für Deutschland hätten alle als „Erleichterung und Erlösung“ erlebt.

Eckert verwies auf eine Erkenntnis des Kirchenvaters Augustin (354–430): „Unruhig ist unser Herz, bis es ruht in dir, Gott.“ Diese Unruhe erlebe man sowohl im Fußball als auch im sonstigen Leben. Wie Eckert weiter sagte, gelingt es dem Fußball viel besser als der Kirche, Menschen mit ausländischen Wurzeln zu integrieren. Dies werde für eine Gesellschaft, die nur noch aus Individualisten bestehe, immer wichtiger. Er frage sich, warum es der Kirche nicht gelinge, diesen Menschen herzlich zu sagen: „Wir sind froh, dass ihr bei uns seid.“ Eckert rechnet damit, dass die Begeisterung über den Sieg der Fußballweltmeisterschaft 2014 junge Leute das ganze Leben lang begleiten werde: „Es macht einen glücklich, das erlebt zu haben.“

Im Stadion: Der Hartz-IV-Empfänger neben dem Chefarzt

Ähnlich wie Eckert sieht auch der Leiter der sportmissionarischen Organisation SRS (früher: Sportler ruft Sportler), Hans-Günter Schmidts (Altenkirchen/Westerwald), Gemeinsamkeiten zwischen Glauben und Fußball: „Im Stadion ist es so, wie es in der Gemeinde Jesus Christi sein sollte: Da gibt es keine gesellschaftlichen Klassen mehr. Da steht der Hartz-IV-Empfänger neben dem Chefarzt.“

Die Begeisterung für den Fußball in Deutschland habe mit der Sehnsucht nach Identität zu tun. Jeder könne sich mit dem Fußball identifizieren, „weil jeder schon mal auf dem Rasen gestanden und einen Ball gekickt hat“.

Schmidts wünscht sich ein bisschen mehr von der Begeisterung für den Fußball auch in den Gottesdiensten: „Im Stadion bist du eine Stunde vorher. In den Gottesdienst kommst du in der letzten Minute.“

Nicht zuletzt schreibe der Fußball selbst Geschichte: Begabte Sportler aus ärmsten Verhältnissen könnten es bis ganz oben schaffen. Solche Karrieren ließen Fans träumen. Schmidts rechnet damit, dass die Euphorie in Deutschland über den Weltmeistertitel „schon nach wenigen Tagen wieder abebbt“. Doch die Begeisterung für den Fußball werde weiter zunehmen: „Immer mehr Menschen gehen in die Stadien. Fußball ist bei uns die Sportart Nummer eins.“

Weltmeisterschaft: Rios ´Christus-Erlöser´-Figur wurde ganz selbstverständlich in das Fußballgeschehen integriert!



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Lesermeinungen

 Krinolinchen 19. Juli 2014 

@Speedy / wieso verwunderlich????

Ich finde an dem Sieg gegen Argentinien überhaupt nix verwunderlich. Das war knallharte Arbeit und Leistung der Mannschaft.

Ich bin es ehrlich gesagt auch leid ständig die Leier zu hören, ja der FC Bayern ist so reich.
Der kann sich ja die teuersten Spieler kaufen.

Arrrghhh. Natürlich ist der FCB nicht arm. Aber nur das Geld macht es nicht! Es bringt gar nix wenn ich zwar die teuersten Spieler kaufen kann aber die überhaupt nicht harmonieren.

Und genau das hat man ja nun gesehen DASS sie harmonieren. Es war ein Glück das in der Nationalelf einige FC Bayern Spieler waren. Denn sie haben schon zusammen gearbeitet in München. Die Chemie muss einfach auch stimmen.

Und wenn ich das noch sagen darf: es wundert mich gar nicht dass es Neider gibt die dem FC Bayern Siege nicht gönnen können. Wo viel Erfolg da auch viel Neid.


1
 
 speedy 18. Juli 2014 
 

es war doch sehr verwunderlich das Deutschland gegen Argentinien gewonnen hat, und dann auch noch ein Spieler aus Bayern das Tor geschossen hat- nicht nur fussball ist kapitalistisch, auch Tennis, und die Olympiade


1
 
 Bellarminus 16. Juli 2014 
 

Dieses 1:0 ist hochverdient!

Besonders für unseren Heiligen Vater, Papst Benedikt.


0
 
 Krinolinchen 16. Juli 2014 

@padre 14.9

"sind auch die Näherinnen der WM T- Shirts Weltmeister?"

Entschuldigung aber das ist ein zuu weites Feld.

Wir sollten so stolz auf unsere Jungs sein. Sie können nix dafür wenn die T-Shirts in China gemacht werden. Das ist halt die (un-) soziale Marktwirtschaft.

Wir sollten uns die WM vor Augen führen. In unserer Mannschaft wurde nicht gebissen. Keiner von unseren Jungs hat einen anderen Spieler fast Rollstuhlreif gefoult.

Sie waren - nein sie SIND so faire Spieler. Wie sie auf die Brasilianer zugegangen sind nach dem Spiel das war eine Größe die uns stolz machen sollte.

Und wenn man sich z.b Thomas Müller anguckt wie der auf dem Boden geblieben ist ohne abzuheben dann hat das schon was von Demut finde ich.


1
 
 Thaddäus Öllenstroth 16. Juli 2014 
 

@padre14.9.

Ok, Padre, dann schauen wir als Katholiken mal genauer hin: Was tragen SIE eigentlich für Klamotten? C&A? Was glauben Sie wohl, wo die hergestellt werden? Haben Sie ein paar Turnschuhe? Welche Marke? Aldi? Oder Adidas? Sie glauben ja wohl hoffentlich nicht, daß Adidasturnschuhe in Erlangen hergestellt werden, oder? Das ganze ist in der Tat nicht mehr so wie bei Sepp Herberger.

Oder, kann ja sein, daß Sie Ihren eigenen Ansprüchen gerecht werden und ausschließlich Fairtrade-Produkte verwenden, vom Kaffee über die Banane bis zum Baumwollhemd. Ansonsten aufgepaßt: Mit dem Maß, mit dem du mißt, wirst auch du gemessen werden.

Und wer sich über die Berichterstattung ärgert: Schalt doch einfach den Fernseher aus. Wen die Reportersprüche ärgern, braucht das ja nicht gucken. Erst die Glotze einschalten und die Siegerehrung oder Meisterfeier oder sogar noch das Spiel gucken und dann rumstänkern.......


3
 
 Marc Aurel 16. Juli 2014 
 

Fair Trade

@Padre14.9.: Das von Ihnen beschriebene Problem, betrifft aber nicht nur den Fußball. Wer kontrolliert, unter welchen Umständen die Kleidung produziert wurde, die wir Katholiken tragen? Und werden bei Kirchenfesten nur Lebensmittel angeboten, die fair gehandelt wurden? Da haben auch alle ihren Spass und keiner fragt, wie viel die Kaffeebauern verdienen. Katholiken sollten kritischer hinschauen. Aber auch bei sich selbst und bei der Kirche. Anderenfalls dürfen wir uns nicht wundern, wenn wir als unglaubwürdig wahrgenommen werden.


2
 
 padre14.9. 16. Juli 2014 

Sind auch die Näherinnen der WM T-Shirts : WELTMEISTER ?

wohl kaum. Die Näherinnen und Näher werden minimal bezahlt, obwohl genug Geld mit ihrer Arbeit verdient wird.

Aber klar, Hurra wir sind Weltmeister!

Ich denke gerade wir als Katholiken sollten hier schon kritischer hinschauen. Das Ganze ist nicht mehr so wie bei Sepp Herberger.


3
 
 Marc Aurel 16. Juli 2014 
 

WIR

@Antigone: Ich möchte Ihnen widersprechen: Nicht nur die elf Spieler, die in der 120. Minute auf dem Platz standen, sind Weltmeister geworden. Es ist zumindest die ganze Mannschaft von 22 Spielern, das Trainerteam und die Betreuer. Ohne den starken Zusammenhalt und die gegenseitige Motivation, hätte die Mannschaft den Titel nicht erringen können. Zu den Weltmeistern gehören aber auch der verletzte Marco Reuss und alle anderen, die bei den Qualifikationsspielen dabei waren. Auch die Jugendtrainer in den vielen großen und kleinen Vereinen haben mit zum Erfolg beigetragen. Und schließlich auch die Millionen namenloser Fans, die den Spielern nie persönlich begegnen werden, deren Begeisterung aber von der Mannschaft in Brasilien wahrgenommen wurde. Und wenn man die ganze WM hindurch mitgehofft und gebangt hat, z.B. wenn Messi sich mit dem Ball am Fuß dem deutschen Tor näherte, dann darf man sich auch (zumindest ein klein wenig) als Weltmeister fühlen. ;)


2
 
 Alleswirdgut 16. Juli 2014 

Freude über die Weltmeisterschaft - Christus Statue wunderschön

...freuen wir uns über die friedliche Weltmeisterschaft und die tollen Botschafter für Deutschland...
Und die Christus Statue wurde immer wieder super ins Bild gerückt... Bei all den negativen Dingen wie "Gladiatorenkämpfen", Kommerz, Fifa Korruption sollte man die unglaubliche Freude auf der ganzen Welt nicht vergessen..Zumal die meisten Fussballer gläubig sind und Argentinien wie Spanien die Marienstatue in der Kabine hatte...


3
 
 Marienzweig 16. Juli 2014 

@Erdling

Ihre Einwände sind nicht ganz unberechtigt.
Natürlich dürfen sich Fußballfreunde und alle über den Weltmeistertitel freuen, selbstverständlich auch Katholiken.
Warum auch nicht?
Es wäre fatal, würde der falsche Eindruck entstehen, Gläubige wären humor- und freudlos.
Denn wir wissen, dass es nicht so ist!
Dies könnte also nicht als Grund genannt werden, dass der "Glaube so wenig anziehend auf viele Menschen ist."
Es sind andere Gründe!
Sie werden sicher zustimmen können, dass allein das Aussprechen des Wortes "Paradies" -im biblischen Sinne gemeint- bei Vielen zumindest ein spöttisches Lächeln hervorruft und die Erwähnung von "Gott" häufig genug abschätzige Reaktionen.
Aber die gleichen Leute haben kein Problem damit, die selben Begriffe für sich zu vereinnahmen.
Gott äussert sich in Liebe!
Ein Fußballgott "riecht" nach Geld, sehr viel Geld.

Und ich glaube, dass ist das, was die Kommentatoren ausdrücken wollten und ich finde zu Recht.


6
 
 Antigone 15. Juli 2014 
 

W i r sind Weltmeister

W i r sind Papst, und w i r sind Weltmeister! Nee, wirklich! Weltmeister sind die 11 Jungs da auf dem Rasen, und das sei ihnen ja auch gegönnt. Aber bitte doch nicht diese Hysterie und vor allem: diese Ersatz-Religion!


3
 
 wormwood 15. Juli 2014 
 

im Eifer des Gefechts

geht die Sprache oft durch aber wirklich getroffen hat mich als ein öffentlich-rechtlicher Fussballkommentator die Christus Statue in Rio als größte "Dekostatue" bezeichnete. Das tat weh.


5
 
 Marc Aurel 15. Juli 2014 
 

Die Jesus-Statue

Die Jesus-Statue vor der untergehenden Sonne war ein ergreifender Anblick, den schätzungsweise 1 Milliarde Menschen mehrmals während der Übertragung gesehen haben. Die Worte des deutschen Reporters zu diesem Bild "Christus, der Erlöser" erreichte immerhin knapp 35 Millionen deutsche Zuschauer. Da gibt es nichts zu nörgeln. Wir sollten dankbar sein. Und ja: WIR sind Weltmeister!


2
 
 Krinolinchen 15. Juli 2014 

Beten hilft!

Habe für Mario, Thomas, Philip, Manuel, Bastian etc. gebetet. Das der liebe Gott ihnen ganz viel Kraft geben möge.

DANKE GOTT du bist SUPER!

Würde mich ja mal interessieren was unsere Jungs so mit Religion am Hut haben. Ob sie auch vor dem Spiel beten? Die Nerven zu behalten oder ähnliches....


2
 
 Thaddäus Öllenstroth 15. Juli 2014 
 

@Charlie_BN: Schlaaaand!!!!!

Genau, Charlie. So ein tolles, packendes, spannendes und dramatisches Finale.
WIR (!) sind Weltmeister. Klasse!


5
 
 Charlie_BN 15. Juli 2014 
 

Also, 2010...

... Wurde hier noch dem verdienten Weltmeister von ganzem Herzen gratuliert. Und jetzt? Nur kritische Artikel und kein einziger Glückwunsch. Deutschland ist halt nicht Spanien.

Aber ich bin immer noch total selig! Schlaaaand!!!!!


5
 
 apfelbäumchen 15. Juli 2014 
 

XY, Fußballgott

Schlimm finde ich, dass die Fußballspieler heute bei der Siegesfeier in Berlin mit dem Namen und anschließend mit Fußballgott bezeichnet wurden. Ein Spalier gab es, bei dem rechts und links auf Knien Leute waren, die sich dann vor den durchziehenden Fußballern verneigten!!!
Denn sie wissen nicht was sie tun...Mittlerweile ist der Fußball wirklich zum Gott geworden :( traurig, wo ER doch alles in seiner Hand hat...


9
 
 serafina 15. Juli 2014 
 

Fußballgott

Wenn zu Ehren des "Fussballgottes" nachts um 0:30 Uhr die Kirchenglocken anlässlich des WM-Sieges läuten, kann man sich nur noch wundern.

Bislang dachte ich immer, dass eine geweihte Glocke eine Sakramentale sei, die zur Ehre des einen allmächtigen GOTTES erklingt; wurde aber jetzt eines "Besseren" belehrt, nämlich dass sie auch der Freude der Menschen Ausdruck verleihen soll!


8
 
 Erdling 15. Juli 2014 
 

Manchmal frage ich mich beim Lesen der Kommentare, ob sich die Mehrheit der User auch einfach mal freuen können. Es ist fast egal, was geschieht in der Welt, an allem wird herumgemeckert.
Ich kann es gut verstehen, daß jemand sich nicht für Fußball interessiert. Aber kann man nicht dennoch mal eine große Leistung würdigen?
Mir hängt dieser Nörgelkatholizismus dermaßen zum Hals raus.
In der Sache ist es ja nicht mal falsch, was hier moniert wird. Und dennoch, Ihr kommt mir vor wie jemand, der seine Frau zum Tanzen auf einen Ball ausführt und dann auf dem Höhepunkt des Festes das Licht anmacht und in den Saal reinruft: Wie könnt ihr tanzen angesichts der Not in der Welt?
Kein Wunder, daß der Glaube so wenig anziehend auf viele Menschen ist. Wenn ichs nicht besser wüßte, würde ich angesichts des ständigen säuerlichen Gemotzes vieler Kommentatoren sagen, es scheint nicht wirklich Spaß zu machen, Christ zu sein.


7
 
 Paddel 15. Juli 2014 

Schön ist es, dass Deutschland Weltmeister ist,

aber das ist auch schon alles.
Ich freue mich, ja ich freue mich wirklich.
Ich gönne es Jogi Löw und ganz individuell von mir auch Miro Klose.

Trotzdem, ich hätte auch gut geschlafen, wenn Deutschland Vize geworden wäre, oder "nur" Dritter.


4
 
 Manho 15. Juli 2014 
 

Freude? Weil...

...mit dem Fussball nur für eine bestimmte Zielgruppe Milliarden verdient werden? FIFA & Co. wissen gar nicht genau wie reich sie sind. War es nicht möglich, mit guten Gesten den Ärmsten in den vielen Favelas zu zeigen, dass man sie nicht vergessen hat? Christliche Freude sieht anders aus. Dennoch gab es zum Endspiel ein charakteristisches Bild nach dem Schlusspfiff zu sehen. Der 40m hohe Christus mit ausgebreiteten Armen weit oberhalb von Maracana und Feuerwerk!! Und so soll es auch bleiben. Das Bild soll mich in den kommenden Jahre begleiten, so Gott sie mir schenkt.


4
 
 Marienzweig 15. Juli 2014 

@padre14.9

Ihren berechtigten Hinweis auf Hartz IV-Empfänger kann ich ergänzen mit der Meldung vom 26.6.14:

"Arbeiten für 0 Euro geplant

Sozialsenator Scheele will im kommenden Jahr 500 Null-Euro-Jobs
schaffen. Die teilnehmenden
Arbeitslosen bekämen dann nicht mal mehr den obligatorischen Euro die Stunde, nach dem die 1-Euro-Jobs getauft worden
sind."
https://www.taz.de/!140919/


7
 
 padre14.9. 15. Juli 2014 

Fussball muß den Weg der Armut einschlagen

da muß ich unseren Papst Franz zitieren : Die Kirche muß den Weg der Armut einschlagen" ja und das gleiche sollte der Profi - kapitalistische Fußball tun.

Spiel ist etwas wunderbares, aber warum schauen wir nur zu wie andere spielen?

Wenn ich im Bericht lese:" Da gibt es keine gesellschaftlichen Klassen mehr. Da steht der Hartz-IV-Empfänger neben dem Chefarzt.“ Dann bin ich ziemlich sprachlos. Manche Profi Fussballer aus München verdienen bis zu 1 Million EURO monatlich, und da soll es keine gesellschaftlichen Klassen mehr geben?
Wer ist denn in den VIP - Logen.
Der schöne Fußball ist heute in der Hand der internationalen Finanzleute.


9
 
 Antas 15. Juli 2014 
 

Als ich den Kommentar live gehört habe, musste ich auch spontan mit dem Kopf schütteln. Wer erlöst Deutschland? Der gleiche, der auch die Welt erlöst, oder?!

p.s.Das Wort "Fußballgott" wird auch immer häufiger in Umlauf gebracht. Da läuft es mir eiskalt den Rücken runter. Wie oft die Cristos-Statue in Rio verunstaltet wurde, muss ich gar nicht erwähnen.


9
 
 140968 15. Juli 2014 

Die letzten fünf Minuten

des Spiels habe ich mir angeschaut, da ich durch die Böller nach dem Tor aufgewacht bin. Auch in meinem Schlummermodus hat mich die Bezeichnung "Erlöser" irritiert. Unsäglich fand ich aber auch nach dem Abpfiff das Herrenwort zu mißbrauchen: "Es ist vollbracht".

Den meisten Fans fällt das nicht auf, aber die Sendeanstalten setzen bewußt solche blasphemischen und häretischen Spitzen.

Totus tuus


11
 
 Marienzweig 15. Juli 2014 

man bedient sich!

Die Freude der Sportbegeisterten am Fußballspiel, gerade auch länderübergreifend und weltumspannend; Fans, die ihre "Helden" verehren - alles in Ordnung!
Aber wenn das Ganze in Götzendienst, sogar "Anbetung" ausartet, kann man sich als Außenstehender schon wundern.
Kirche und Religion werden vielfach abgelehnt, ihrer Sprache jedoch bedient man sich ganz ungeniert.
Da darf´s dann gern auch mal so richtig religiös klingen!
Dafür ist Gott, sind Kirche und Religion gut genug!


10
 
 Antigone 15. Juli 2014 
 

Leider

beschreibt dieser Artikel nur und bezieht keine Stellung. Die Anleihen an Religiösem in der Berichterstattung über Fußball sind bestenfalls naiv, meines Erachtens blasphemisch. Sich bekreuzigende Fußballer sind etwas anderes, ebenfalls die Wertschätzung der Teamkollegen untereinander und Fairness gegenüber dem Gegner.


8
 
 Dismas 15. Juli 2014 

Schon seit Jahren beobachte ich

diese "Pseudoreligiosierung" im Sport, besonders des Fussballs. Viele Menschen wies ich daraufhin und warnte davor, oft nur mit einem Lächeln quittiert.Letztendlich sind hier die "gläubigen" Fans die Betrogenen, denn es geht im Kern nur um's Geld-- "Gott Mammon" regiert hier!! So fand ich es auch sehr unangebracht um einen "Sieg" zu beten... Bei aller Freude finde ich es unangebracht so einen goldenen Pokal zu küssen oder um ihn herum zu tanzen. Das ist wie der Tans um das Goldene Kalb, um einen Götzen... Bei aller Ausgelassenheit gibt es Grenzen, so meine ich.


12
 
 Celine 15. Juli 2014 
 

Gott

Die Bezeichnung Gott geht überhaupt nicht. Kommentator Zimmermann gebrauchte dies auch 1954 in Zusammenhang mit Turek. Pferdmenges hat das scharf kritisiert. Der Fußball nimmt überhaupt ersatzreligiöse Züge an trotz seiner offenkundigen Mängel und der doch ganz vorrangigen Geldgier auf seiten aller Beteiligten. das ist schon ein Phänomen.


7
 

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