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Gedenken am Sender Gleiwitz

1. September 2014 in Chronik, keine Lesermeinung
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Polnische und deutsche Bischöfe gedenken des Weltkriegsbeginns. Von Markus Kremser (KNA)


Gliwice (kath.net/KNA) Der hölzerne Turm mit seinen roten Warnleuchten ist weithin sichtbar. 118 Meter ragt er am Rande der Stadt in die Höhe. Vor 75 Jahren befand sich hier der «Sender Gleiwitz». Am 31. August 1939 wurden die Gebäude von SS-Truppen in polnischen Uniformen überfallen. So sollte ein Vorwand für den Einmarsch der Wehrmacht in Polen geschaffen werden, mit dem am Tag darauf der Zweite Weltkrieg begann.

Der «Überfall auf den Sender Gleiwitz» wird in Polen «Gleiwitzer Provokation» genannt. Heute ist das Gelände rund um die ehemaligen Sendeanlagen und den hölzernen Turm ein Museum und Gedenkstätte. Auf der Bühne vor dem Turm steht an diesem Abend ein Konzertflügel, vor der Bühne etwa 200 grüne Plastikstühle. Die Stadt Gleiwitz, das polnische Gliwice, hat zum Friedensgebet eingeladen. Rund 500 Menschen stehen im Nieselregen und hören Robert Schumanns «Arabesque», bevor Oberbürgermeister Zygmunt Frankiewicz die besonderen Gäste des Abends begrüßt.


Kardinal Reinhard Marx und der Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt sind als Vertreter der Deutschen Bischofskonferenz nach Gleiwitz gereist, um hier mit dem Vorsitzenden der Polnischen Bischofskonferenz, Erzbischof Stanislaw Gadecki, und vielen anderen polnischen Bischöfen am Vorabend des 1. September des Beginns des Zweiten Weltkriegs vor 75 Jahren zu gedenken.

Zwei Stunden zuvor hatte Marx seine erste Auslandsreise als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz mit einem Pontifikalamt in der Gleiwitzer Kathedrale begonnen. In seiner Predigt, die vom Gleiwitzer Bischof Jan Kopiec auf Polnisch verlesen wurde, betonte Marx, der Zweite Weltkrieg ginge über alle Vorstellung, was ein Krieg sei, weit hinaus.

«Es ging um Unterdrückung und Vernichtung, Vergewaltigung und Zerstörung. Dass dies von Deutschland ausging, erschüttert uns auch als Kirche in Deutschland bis heute», sagte Marx. Betroffen stehe die Kirche in Deutschland auch heute noch vor der Tatsache, dass «der Weltkrieg damals von der Kirche in unserem Land nicht als Unrecht geächtet wurde».

Marx betonte am Rand der Gedenkveranstaltung, dass die Beziehungen der Deutschen Bischofskonferenz zur Polnischen Bischofskonferenz heute besonders gut seien. Mit keiner anderen ausländischen Bischofskonferenz unterhalte man eine eigene Kontaktgruppe. Bereits in seiner Predigt hatte Marx gesagt, dass «das Werk der deutsch-polnischen Versöhnung aus der Architektur des europäischen Hauses nicht weg zu denken» sei.

Erinnert wurde bei den Gedenkveranstaltungen, an der auch Vertreter der evangelischen Kirche in Polen sowie jüdische Repräsentanten teilnahmen, auch an den Neubeginn der Beziehungen zwischen der den Katholiken in Polen und Deutschland. Der Brief der Polnischen Bischöfe im Jahre 1965 an die Deutsche Bischofskonferenz habe die Grundlage für den Neuanfang zwischen Polen und Deutschen gelegt, betonte der polnische Staatspräsident Bronis?aw Komorowski in seinem Grußwort an die Gedenkveranstaltung am Sender Gleiwitz.

Besonders verbindend wirken offensichtlich auch die Vorgänger von Papst Franziskus zwischen polnischen und deutschen Katholiken. Dass der polnische Papst Johannes Paul II. (1978-2005) bei der Überwindung des Eisernen Vorhangs in Europa eine wichtige Rolle spielte, davon sind viele Deutsche überzeugt. Dass der deutsche Papst, Benedikt XVI., seinen Vorgänger so rasch seliggesprochen hat, dafür sind ihm viele polnische Katholiken dankbar.

In der Messe in der Gleiwitzer Kathedrale waren der deutsche und der polnische Papst eine greifbare Verbindung zwischen Polen und Deutschen: Die Fürbitten waren Texten von Johannes Paul II. wie Benedikt XVI. entnommen.

(C) 2014 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


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