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Der andere Stil. Der Christ überzeugt nicht durch weise Worte

1. September 2014 in Aktuelles, 4 Lesermeinungen
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Franziskus-Perlen reloaded: Das Wort Gottes ist weder ein kluges noch wissenschaftliches noch philosophisches Wort. Es ist ‚etwas anderes’. Das Kreuz erregt Ärgernis. Das ist die Kraft des Wortes Gottes. Lest das Evangelium! Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as). Die Eucharistiefeiern mit Mitgliedern verschiedener römischer Pfarreien zusammen mit Papst Franziskus in der „Domus Sanctae Marthae“ waren während der Wochen der Sommerpause ausgesetzt. Am heutigen Montag hat der Papst die „Santa-Marta-Morgenmessen“ wieder aufgenommen – fester Bezugspunkt der täglichen Präsenz des Heiligen Vaters „für die Stadt und den katholischen Erdkreis“ und gleichzeitig einer der Schlüssel seines Pontifikats. In freier Rede setzt sich Franziskus mit den Lesungen vom Tag auseinander, die er in den Stunden vor dem Gottesdienst betrachtet und durchbetet hat. Gleichzeitig sind sie Ausdruck einer durchdachten Spontaneität, eines wesentlichen Charakterzuges des Papstes, der sich ungern von vorbereiteten geschriebenen Texten gefangen nehmen lässt. So war es auch der Fall bei der Apostolischen Reise nach Korea.

Bei seiner Begegnung mit den Jugendlichen am Heiligtum von Solmoe am 15. August war natürlich alles vorbereitet, denn der Papst sprach auf Englisch, eine Sprache, dies es ihm nicht gestattet, zu improvisieren und sich frei an die Menschen zu wenden. Das fällt Franziskus im Allgemeinen schwer – und im besonderen mit Jugendlichen. So unterbrach er sich an einem gewissen Punkt beim Lesen des Textes und wandte sich an die Jugendlichen:

„Seid ihr müde? [‚Nein!’] Sicher? [‚Ja!’] – Ein lieber Freund sagte mir gestern: Du kannst zu den Jugendlichen nicht sprechen, indem du vom Papier abliest; du musst die jungen Leute spontan ansprechen, aus dem Herzen. [Applaus] Aber ich habe eine große Schwierigkeit: Mein Englisch ist schlecht. [‚Nein, nein!’] – Doch, doch! Aber wenn ihr wollt, kann ich spontan noch andere Dinge sagen. Seid ihr müde? [‚Nein!’] Kann ich weitermachen? [‚Ja!’] Aber ich tue es auf Italienisch [großer Applaus]“. Auf der Bühne wandte sich der Papst an einen überraschten Übersetzer und sagte zu ihm: „Würden Sie es übersetzen? Danke! Also los!“. „Also los“: dieser Teil seiner Begegnung mit den Jugendlichen wurde zum Kernstück, bei dem „der ganze Franziskus“ da war.


„Also los!“

Die Verkündigung des Evangeliums besteht nicht darin, durch weise Worte überzeugen zu wollen, sondern durch Demut. Die Kraft des Wortes Gottes nämlich ist Jesus selbst. Nur wer ein offenes Herz hat, kann ihn aufnehmen. Dieser Gedanke bildete den Mittelpunkt der Predigt von Papst Franziskus am Montag der 22. Woche im Jahreskreis bei der heiligen Messe in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“.

Der Papst setzte sich mit den Lesungen vom Tag auseinander und erklärte, was das Wort Gottes sei und wie es aufgenommen werden solle. Der heilige Apostel Paulus rufe den Korinthern in Erinnerung, dass er das Evangelium nicht auf der Grundlage von „glänzenden Reden und gelehrter Weisheit“ verkündigt habe (vgl. 1 Kor 2,1-5).

„Paulus sagt“, so Franziskus: „‚Tja, ich bin nicht zu euch gekommen, um euch mit Argumenten zu überzeugen, mit Worten, oder auch mit schönen Gestalten... Nein, ich bin auf andere Weise gekommen, mit einem anderen Stil. Ich bin auf der Grundlage des Erweises des Geistes und dessen Kraft gekommen, damit unser Glaube ‚nicht auf Menschenweisheit stützte, sondern auf die Kraft Gottes’. So ist das Wort Gottes etwas anderes, etwas, das keinem menschlichen Wort, keinem klugen Wort, keinem wissenschaftlichen Wort, keinem philosophischen Wort... gleich ist. Nein. Es ist etwas anderes. Es kommt auf andere Weise“.

So geschehe es Jesus, als er die Schrift in der Synagoge von Nazareth kommentiere, „wo er aufgewachsen war“ (vgl. Lk 4,16-30). Seine Landsgenossen und Zuhörer hätten ihn anfangs wegen seiner Worte bewundert. Doch dann „gerieten sie alle in Wut“ und versuchten, ihn zu töten. „Sie sind von einer auf die andere Seite gewechselt“, so der Papst, „dies gerade weil das Wort Gottes gegenüber dem menschlichen Wort etwas anderes ist“. Gott nämlich spreche im Sohn, was bedeute: „das Wort Gottes ist Jesus, Jesus selbst, und Jesus ist Grund zum Ärgernis. Das Kreuz Christi erregt Ärgernis. Und das ist die Kraft des Wortes Gottes: Jesus Christus, der Herr. Und wie müssen wir das Wort Gottes empfangen? Wie man Jesus Christus empfängt. Die Kirche sagt uns, dass Jesus in der Schrift, in seinem Wort gegenwärtig ist“. Aus diesem Grund sei es so wichtig, den Tag über einen Abschnitt aus dem Evangelium zu lesen.

„Warum?“ fragte sich der Papst, „Um etwas zu lernen? Nein! Um Jesus zu finden, da Jesus gerade in seinem Wort da ist, in seinem Evangelium. Jedes Mal, wenn ich das Evangelium lese, finde ich Jesus. Doch wie empfange ich dieses Wort? Ja, man muss es empfangen, wie man Jesus empfängt, das heißt mit einem offenen Herzen, mit einem demütigen Herzen, mit dem Geist der Seligpreisungen. Denn Jesus ist so gekommen, in Demut. Er ist in Armut gekommen. Er ist mit der Salbung des Heiligen Geistes gekommen“.

„Er ist Kraft“, so Franziskus weiter, „er ist Wort Gottes, weil er vom Heiligen Geist gesalbt worden ist. Wenn wir das Wort Gottes hören und empfangen wollen, müssen auch wir zum Heiligen Geist beten und um diese Salbung des Herzens bitten, welche die Salbung der Seligpreisungen ist. Ein Herz, das ist, wie das Herz der Seligpreisungen“.

„Es wird uns heute den Tag über gut tun, uns zu fragen“, so der Papst abschließend: „‚Ich, wie empfange ich das Wort Gottes? Als etwas Interessantes? Ach ja, der Priester hat so und so gepredigt.... wie interessant! Wie klug ist der doch, dieser Priester!’ – oder empfange ich es so, einfach weil es der lebendige Jesus ist, sein Wort? Und bin ich fähig – aufgepasst bei dieser Frage! – bin ich fähig, ein kleines Evangelium zu kaufen – das kostet nicht viel, ja? –, ein kleines Evangelium zu kaufen und es in der Jackentasche, in der Handtasche zu tragen, und wenn ich kann, während des Tages, einen Abschnitt daraus zu lesen, um Jesus dort zu finden? Diese beiden Fragen werden uns gut tun. Der Herr stehe uns bei“.


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Lesermeinungen

 Catherine 4. September 2014 
 

Die weisen Worte

Was wären wir ohne die weisen Worte unseres großen Theologenpapstes Benedikt XVI., der uns den Glauben z.B. in seinen Katechesen so wunderbar nahe brachte. Alles zu seiner Zeit. Es ist doch herrlich, daß wir neben der Heiligen Schrift auch immer weise, tief gläubige, große Theologen hatten und haben werden.


2
 
 marienkind 1. September 2014 
 

Teil II

Nicht wusste, ob ich mich freuen oder weinen soll. Es erschüttert das Ganze Sein und das bisherige Denken und man zweifelt an Verstand und Gefühlen, wenn man davon getroffen wird. Gleichzeitig ist es so unbeschreiblich anziehend und glücklich machend, dass man nicht mehr zurück kann und jeden Atheisten und Agnostiker zu Bedauern beginnt. Für die, die Gott wie er ist ablehnen und Ihren Weg gehen wollen ist diese Wahrheit bitter und verletzend. Die Wahrheit kann manchmal hart sein ...


1
 
 marienkind 1. September 2014 
 

Von wegen

Als ich noch als Agnostiker war und gedacht habe, dass die Bibel eine Zusammenfassung von Lebensweisheiten, Wunschdenken (dass es einen Gott gibt und ein Leben nach dem Tod) und Fehlinterpretationen durch die Annahme eines Gottes , haben mich mich die Lebensweisheiten, die sehr viel Erfahrung, Klugheit (Weisheit) erkennen ließen sehr erstaunt. Vieles ist auch wissenschaftlich (psychologisch) und logisch nachvollziehbar. Kurze Aussagen der Bibel sind so aussagekräftig und vielseitig. Man könnte stundenlang darüber philosophieren. Aber was erst viel später erfahren habe war, dass das Wort Gottes mit dem Heiligen Geist einhergehen kann. Dieser wirkt wie ein Schlüssel für das Wort Gottes. Aber nur wenn man dafür offen ist. Aber dann kann das Wort mitten ins Herz treffen und erschüttern. Es kann sich anfühlen wie ein Erdbeben der Seele oder ein Donner der innerlich widerhallt. Es ist so logisch so wahrhaftig und so schön und lieblich. So zuckersüß. Ich war manchmal so getroffen, dass ich


1
 
 Mysterium Ineffabile 1. September 2014 

Wieder da

Es hat den Sommer über etwas gefehlt...


3
 

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