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Es wird nicht am Kreuz fehlen, aber der Herr begleitet immer den Weg

14. September 2014 in Aktuelles, keine Lesermeinung
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Franziskus an zwanzig Paare, die sich das Sakrament der Ehe spenden: Die Liebe Christi kann die Liebe der Eheleute bewahren und erneuern, auch wenn dies menschlich unmöglich zu sein scheint. Die Predigt im Wortlaut. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Am Fest Kreuzerhöhung feierte Papst Franziskus die heilige Messe in der Petersbasilika, bei der sich zwanzig Paare vor dem Papst das Ehesakrament spendeten. In seiner kurzen Predigt ging der Papst von den Lesungen des Tages aus (Num 21,4-9: „Wenn jemand von einer Schlange gebissen wurde und zu der Kupferschlange aufblickte, blieb er am Leben“; Joh 3,13-17: „Und wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden“).

Franziskus verglich die Kirche, die in der Wüste der Welt von heute gehe, mit den Erfahrungen des Volkes Israel. Dessen Weg lasse vor allem an die Familien denken, die auf dem Weg des Lebens unterwegs seien. Der Papst betonte: „Die Familien sind der erste Ort, an dem wir uns als Personen formen. Gleichzeitig sind sie die ersten Mauersteine der Gesellschaft“.

Franziskus stellte die Versuchung fest, den einmal eingeschlagenen Weg aufzugeben, und dachte besonders an die Eheleute, die den Weg nicht mehr ertragen, dessen Mühe zu einer inneren Müdigkeit werde, so dass der Geschmack an der Ehe verloren gehe. In diesem Moment der Müdigkeit „kommen die Giftschlangen und viele sterben“. Doch das Volk Israel wende sich voll Reue an Mose, der die Kupferschlange erhebe.

Dieses Symbol bedeute, dass Gott die Schlangen nicht beseitige, aber ein Gegenmittel biete. Gott vermittle seine Kraft der Heilung, die Barmherzigkeit, „die stärker ist als alles Gift“. So dränge die unendliche Liebe des Vaters den Sohn, Mensch und Diener zu werden. Daher habe ihn Gott auferweckt und die Herrschaft über alles gegeben: „Darum hat ihn Gott über alle erhöht und ihm den Namen verliehen, der größer ist als alle Namen, damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihre Knie beugen vor dem Namen Jesu und jeder Mund bekennt: ‚Jesus Christus ist der Herr’ - zur Ehre Gottes, des Vaters“ (Phil 2,9-11).

Gottes Gegenmittel gelte besonders für die Eheleute, die den Weg nicht ertragen. Auch ihnen schenke Gott den Sohn, um sie zu retten. Wenn sie sich ihm anempfehlten, würden sie von der Liebe geheilt, die aus seinem Kreuz hervorgehe. Die Liebe Jesu könne die Liebe der Eheleute bewahren und erneuern, auch wenn dies rein menschlich schwer zu sein scheine.


„Der Mann hilft der Frau, mehr Frau zu sein. Und die Frau hilft dem Mann, mehr Mann zu sein. Das ist die Aufgabe der Eheleute!“, so der Papst: „Das ist Wechselwirkung der Unterschiede“.

Die Ehe sei eine anspruchsvolle Reise, bisweilen schwierig und mit Konflikten, „aber so ist das Leben“. Franziskus wiederholte seinen Rat für das Gelingen eines Ehelebens: „Ein kleiner Rat:
Es ist normal, dass die Eheleute streiten. Aber ich rate euch: nie den Tag beenden, ohne wieder Frieden zu schließen. Es reicht eine kleine Geste. Und so geht man weiter“.

Abschließend unterstrich der Papst, dass die Ehe Symbol des wirklichen Lebens sei: „Die Ehe ist ein Symbol des Lebens, des realen Lebens, es ist keine Fiktion! Sie ist ein Sakrament der Liebe Christi und der Kirche, einer Liebe, die sich im Kreuz bewahrheitet und in ihm ihre Garantie findet“.


kath.net veröffentlicht die Predigt des Heiligen Vaters zur heiligen Messe in der Petersbasilika mit zwanzig Eheschließungen:

Die erste Lesung berichtet uns vom Weg des Volkes durch die Wüste. Denken wir an jene Menschen, die unter der Führung des Mose unterwegs sind. Es waren vor allem Familien: Väter, Mütter, Kinder, Großeltern; Männer und Frauen jeden Alters, viele Kinder, mit den Alten, die sich abmühten… Dieses Volk verweist auf die Kirche, die durch die Wüste der Welt von heute wandert, auf das Gottesvolk, das größtenteils aus Familien zusammengesetzt ist.

Das erinnert uns an die Familien, an unsere Familien, die auf den Straßen des Lebens unterwegs sind, in der Geschichte des Alltags… Unschätzbar ist die Kraft, das Aufkommen an Menschlichkeit, das in einer Familie vorhanden ist: die gegenseitige Hilfe, die erzieherische Begleitung, die Beziehungen, die mit den Menschen mitwachsen, das Teilen der Freuden und der Schwierigkeiten… Die Familien sind der erste Ort, an dem wir uns als Person heranbilden, und zugleich sind sie die „Bausteine" für den Aufbau der Gesellschaft.

Kehren wir zur biblischen Erzählung zurück. An einem bestimmten Punkt des Weges »verlor das Volk den Mut« (Num 21,4). Sie sind müde, es fehlt an Wasser, und sie essen nur das Manna, eine von Gott geschenkte wunderbare Speise, die aber in diesem Moment der Krise zu wenig zu sein scheint. Und so beklagen sie sich und lehnen sich gegen Gott und gegen Mose auf: Warum habt ihr uns überhaupt aufbrechen lassen?..." (vgl. Num 21,5). Es besteht die Versuchung, zurückzukehren und die Wanderung aufzugeben.

Da kommt der Gedanke an die Ehepaare auf, die im Laufe der Ehe und der Familie „den Mut verlieren". Die Mühe des Weges wird zu einer inneren Müdigkeit; sie verlieren den Geschmack an der Ehe, schöpfen das Wasser nicht mehr aus der Quelle des Sakramentes. Das Alltagsleben wird drückend, wird zum „Überdruss".

In diesem Moment der Demotivation – sagt die Bibel – kommen die giftigen Schlangen, die die Menschen beißen, und viele sterben. Das löst im Volk die Reue aus; sie bitten Mose, ihnen zu verzeihen und zum Herrn zu beten, damit er die Schlangen entfernt. Mose fleht zum Herrn, und dieser schenkt das Heilmittel: eine Schlange aus Bronze, aufgehängt an einem Pfahl; wer sie ansieht, wird vom tödlichen Gift der Schlangen geheilt.

Was bedeutet dieses Symbol? Gott beseitigt die Schlangen nicht, sondern er bietet ein „Gegengift": Durch jene bronzene Schlange, die Mose angefertigt hat, übermittelt Gott seine Heilkraft: die Barmherzigkeit, die stärker ist, als das Gift des Versuchers.

Wie wir im Evangelium gehört haben, identifiziert Jesus sich mit diesem Symbol: Aus Liebe hat nämlich der Vater ihn, seinen eingeborenen Sohn, den Menschen „gegeben", damit sie das Leben haben (vgl. Joh 3,13-17) ; und diese unermessliche Liebe des Vaters drängt den Sohn, Mensch zu werden, sich zum Sklaven zu machen, für uns zu sterben und zwar am Kreuz zu sterben. Darum hat der Vater ihn auferweckt und ihm die Herrschaft über das ganze Universum verliehen. So sagt es der Hymnus des Briefes des heiligen Paulus an die Philipper beschrieben (vgl. 2,6-11). Wer sich dem gekreuzigten Jesus anvertraut, empfängt die Barmherzigkeit Gottes und wird durch sie vom tödlichen Gift der Sünde geheilt.

Das Heilmittel, das Gott dem Volk anbietet, taugt besonders auch für die Eheleute, die unterwegs „den Mut verlieren" und von den Versuchungen der Verzagtheit, der Untreue, des Rückzugs, des Verlassens gebissen werden. Auch ihnen schenkt Gott Vater seinen Sohn Jesus, nicht um sie zu richten, sondern um sie zu retten: Wenn sie sich ihm anvertrauen, heilt er sie mit seiner barmherzigen Liebe, die aus seinem Kreuz entspringt, mit der Kraft einer Gnade, die sie wieder aufleben lässt und ihnen zu neuem Schwung auf dem Weg des Ehe- und Familienlebens verhilft.

Die Liebe Jesu, der den Bund der Brautleute gesegnet und geheiligt hat, ist fähig, ihre Liebe zu erhalten und sie zu erneuern, wenn sie –menschlich gesehen – verloren geht, in die Brüche geht, sich erschöpft. Die Liebe Christi kann den Eheleuten die Freude zurückgeben, gemeinsam voranzugehen. Denn das ist die Ehe: der gemeinsame Weg eines Mannes und einer Frau, wobei der Mann die Aufgabe hat, seiner Frau zu helfen, mehr Frau zu sein, und die Frau die Aufgabe hat, ihrem Mann zu helfen, mehr Mann zu sein. Es ist die Wechselwirkung der Verschiedenheiten. Das ist kein leichter Weg, ohne Konflikte, nein, das wäre nicht menschlich. Es ist eine anspruchsvolle, manchmal schwierige, bisweilen sogar konfliktgeladene Reise, aber so ist das Leben! Die Ehe ist ein Symbol des Lebens, des realen Lebens, es ist keine Fiktion! Sie ist ein Sakrament der Liebe Christi und der Kirche, einer Liebe, die sich im Kreuz bewahrheitet und in ihm ihre Garantie findet.

Video: Die Hl. Messe in voller Länge:


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