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Zsifkovics: Recht muss mit Gerechtigkeit in Einklang stehen

29. September 2014 in Österreich, 2 Lesermeinungen
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Eisenstädter Bischof in Rede vor Juristen: "Werden Sie nie zu bloßen Exekutoren bestehender Regeln!" - Professionalität kein Widerspruch zu menschlichen Idealen oder Religiosität


Eisenstadt (kath.net/KAP) Recht und Gerechtigkeit lassen sich voneinander nicht trennen, sondern sie kommunizieren miteinander: Darauf hat der Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics (Foto) am Mittwoch in einer Rede vor Juristen hingewiesen. Aufgabe von Rechtsexperten sei es, in gesellschaftlichen Umbrüchen die Frage nach Gerechtigkeit stets neu zu stellen und diese auch vor dem eigenen Gewissen zu reflektieren. "Werden Sie nie zu bloßen Exekutoren bestehender Regeln, sondern nutzen Sie die Ihnen gegebene Kreativität, um das Recht immer wieder mit der Gerechtigkeit in Einklang zu bringen!", so der Diözesanbischof anlässlich des 20-Jahr-Jubiläums der Rechtsanwaltskanzlei Dax & Partner.


"Gerechtigkeit" sei nicht das, was der Mensch in seiner Zeit gerade als gerecht ansieht und dementsprechend in verbindliche Gesetze gegossen hat, mahnte der Bischof. Im hohen Alter habe Hans Kelsen, Vertreter des Rechtspositivismus und Autor der Bundesverfassung, seine früheren dahingehenden Erklärungen in privaten Kreis bereut, angesichts deren Folgen im Nationalsozialismus. Denn "die Nazis haben schließlich auch die Nürnberger Rassegesetze und die Deportationen für rechtens und somit für gerecht erklärt", so Zsifkovics.

Den modernen Rechtsstaat bezeichnete der Diözesanbischof als "Ausfluss des christlich-humanistischen Abendlandes und der Überzeugung, dass die menschliche Seele einen unendlichen Wert vor Gott besitzt". Nach 200 Jahren Aufklärung mache es der heutige neuerliche Wandel bestehender Herrschaftsformen allerdings erforderlich, "dass eine Juristenkultur auf der Höhe der Zeit die Frage nach der Qualität der postnationalen europäischen Rechts- und Gesellschaftsordnung auch mit der rechtsphilosophischen Frage nach der Gerechtigkeit ehrlich verknüpft", so der Bischof.

Als Geistlicher im Leitungsamt brauche man als engen Begleiter zur Theologie und zum eigenen Glauben auch ein gesundes und realistisches Urteil - "Barmherzigkeit muss ja nicht notwendigerweise Dummheit bedeuten", erklärte Zsifkovics. Umgekehrt erlebe er selbst auch bei seinen eigenen Beratern, "wie sehr diese, seien sie nun trockene Ökonomen oder Juristen, in ihrem fachlichen Tun von ideellen, ja sogar religiösen Haltungen geleitet werden". Auch professionelle Expertise müsse deshalb nicht notwendigerweise ohne menschliche Ideale auskommen oder gar areligiös sein.

Copyright 2014 Katholische Presseagentur, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten.


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Lesermeinungen

 Rut2007 30. September 2014 

In der Realität...

... sieht das, was (wir) Anwälte zu tun gezwungen werden - gerade in der Strafverteidigung - leider anders aus. Da bleibt von hehren Idealen, menschlichen Werten oder religiösen Haltungen halt durchgängig nur ein Scherbenhaufen übrig!


0
 
 Hans-Maria 29. September 2014 
 

Interessant

Ein Wort noch zu diesem sicher sehr begrüßenswerten Artikel: Die Juristen sollen aber auch nicht ihr eigenes Recht sprechen. Das ist auch eine nicht zu unterschätzende Gefahr. Manche Richter handhaben das Gesetz schon recht großzügig, was zu Merkwürdigkeiten führt.


2
 

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