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Hören – offene Auseinandersetzung – mit dem Blick auf Christus

4. Oktober 2014 in Aktuelles, keine Lesermeinung
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Gebetsvigil für die Synode zur Familie: Der Wind Pfingstens möge über die Arbeiten der Synode, über die Kirche, über die ganze Menschheit wehen. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Zusammen mit mit rund 80.000 Gläubigen und Pilgern betete Papst Franziskus für eine „gute Generalversammlung der Bischofssynode“. Dies gaben die Organisatoren der Vigil im Vorfeld bekannt gegeben. Das große Gebetstreffen wurde von der Italienischen Bischofskonferenz (CEI) organisiert. Neben den Gebeten und Meditationen des Papstes standen die Zeugnisse von Paaren im Mittelpunkt des Ereignisses. Antonio und Roberta aus dem süditalienischen Benevent sind verlobt und planen bereits ihre Hochzeit; Margherita und Marco sind bereits verheiratet und wohnen im norditalienischen Novara. Sie haben vier leibliche Kinder, ein fünftes haben sie als Pflegekind; Antonella und Nicola aus Tivoli in der Nähe von Rom waren sechs Jahre lang geschieden, dann haben sie einen Neubeginn gewagt und sind seitdem wieder zusammen.

Absicht der Italienische Bischofskonferenz war es, dem Willen des Papstes entsprechend mit der Gebetsvigil einen öffentlichen Moment zu bieten, in dem alle gemeinsam über die konkreten Herausforderungen für Familien nachdenken können. Die Zeugnisse und die Gebetsmomente sollten auf der einen Seite die Bedeutung der Familie für die Gesellschaft und auf der anderen für die Kirche aufzeigen.

In seiner Ansprache ging der Papst zunächst auf die abendliche Stimmung ein. Es sei dies die Zeit der Zusammenkunft der Familie, aber auch die schwerste Zeit für den, der allein sei, „in der bitteren Abenddämmerung der Träume und zerbrochenen Pläne“. Das Gebet gelte beiden.

Franziskus erinnerte an die Worte in seinem Apostolischen Schreiben „Evangelii Gaudium:

„Die Familie macht eine tiefe kulturelle Krise durch wie alle Gemeinschaften und sozialen Bindungen. Im Fall der Familie wird die Brüchigkeit der Bindungen besonders ernst, denn es handelt sich um die grundlegende Zelle der Gesellschaft, um den Ort, wo man lernt, in der Verschiedenheit zusammenzuleben und anderen zu gehören, und wo die Eltern den Glauben an die Kinder weitergeben. Die Ehe wird tendenziell als eine bloße Form affektiver Befriedigung gesehen, die in beliebiger Weise gegründet und entsprechend der Sensibilität eines jeden verändert werden kann. Doch der unverzichtbare Beitrag der Ehe zur Gesellschaft geht über die Ebene der Emotivität und der zufälligen Bedürfnisse des Paares hinaus. Wie die französischen Bischöfe darlegen, geht sie nicht hervor ‚aus dem Gefühl der Liebe, das definitionsgemäß vergänglich ist, sondern aus der Tiefe der von den Brautleuten übernommen Verbindlichkeit, die zustimmen, eine umfassende Lebensgemeinschaft einzugehen’.


Der postmoderne und globalisierte Individualismus begünstigt einen Lebensstil, der die Entwicklung und die Stabilität der Bindungen zwischen den Menschen schwächt und die Natur der Familienbande zerstört. Das seelsorgliche Tun muss noch besser zeigen, dass die Beziehung zu unserem himmlischen Vater eine Communio fordert und fördert, die die zwischenmenschlichen Bindungen heilt, begünstigt und stärkt. Während in der Welt, besonders in einigen Ländern, erneut verschiedene Formen von Kriegen und Auseinandersetzungen aufkommen, beharren wir Christen auf dem Vorschlag, den anderen anzuerkennen, die Wunden zu heilen, Brücken zu bauen, Beziehungen zu knüpfen und einander zu helfen, so dass » einer des anderen Last trage « (Gal 6,2). Andererseits entstehen heute viele Formen von Verbänden für den Rechtsschutz und zur Erreichung edler Ziele. Auf diese Weise zeigt sich deutlich das Verlangen zahlreicher Bürger nach Mitbestimmung – Bürger, die Erbauer des sozialen und kulturellen Fortschritts sein wollen“ (66-67).

Je tiefer die Wurzeln des Beitrags der Familie seien, desto mehr sei es im Leben möglich, hinaus in die Ferne zu gehen, ohne sich zu verirren.

Dieser Horizont helfe, die Bedeutung der Synode zu erfassen, die morgen ihren Anfang nehmen werde. Es werde bereits durch das Zusammenkommen mit dem Bischof von Rom sichtbar, wie die Kirche Zeichen und lebendiges Werkzeug sei. Wäre dem nicht so, laufe die Botschaft Gefahr, ihre Frische zu verlieren und nicht mehr „den Duft des Evangeliums“ zu haben. Der Papst verwies auf sein Apostolisches Schreiben "Evangelii Gaudium": " Das Evangelium lädt vor allem dazu ein, dem Gott zu antworten, der uns liebt und uns rettet – ihm zu antworten, indem man ihn in den anderen erkennt und aus sich selbst herausgeht, um das Wohl aller zu suchen. Diese Einladung darf unter keinen Umständen verdunkelt werden! Alle Tugenden stehen im Dienst dieser Antwort der Liebe. Wenn diese Einladung nicht stark und anziehend leuchtet, riskiert das moralische Gebäude der Kirche, ein Kartenhaus zu werden, und das ist unsere schlimmste Gefahr. Denn dann wird es nicht eigentlich das Evangelium sein, was verkündet wird, sondern einige lehrmäßige oder moralische Schwerpunkte, die aus bestimmten theologischen Optionen hervorgehen. Die Botschaft läuft Gefahr, ihre Frische zu verlieren und nicht mehr „den Duft des Evangeliums“ zu haben" (39).

So träten auch die Inhalte des abendlichen Gebets für die Synode hervor: „den Heiligen Geist bitten wir für die Synodenväter vor allem um die Gabe des Hörens: Hören auf Gott, bis man mit ihm den Schrei des Volkes hört; Hören auf das Volk, bis der Wille eingeatmet wird, zu dem uns Gott ruft“.

Daneben „bitten wir um die Bereitschaft zu einer aufrichtigen, offenen und brüderlichen Auseinandersetzung, die uns dazu führt, uns mit pastoraler Verantwortung der Fragen anzunehmen, die dieser Zeitenwechsel mit sich bringt“.

Die Geschichte der Kirche berichte von ähnlichen Situationen, bei denen es unsere Väter verstanden hätten, sie geduldig und mit Kreativität zu überwinden.

Das Geheimnis liege in einem Blick: „dem zweiten Geschenk, um das wir beten“. Entscheidend sei, den Blick fest auf Christus gerichtet zu halten, in der Betrachtung und Anbetung seines Antlitzes zu verharren: „Wenn wir seine Art zu denken, zu leben und miteinander in Beziehung zu treten annehmen, wird es uns nicht schwer fallen, die Arbeit der Synode in Weisungen und Wege für die Pastoral der Person und der Familie umzusetzen“.

So werde „unser Hören und unsere Auseinandersetzung um die mit dem Blick Christi geliebte Familie zu einer bedeutenden Gelegenheit, durch die nach dem Beispiel des heiligen Franziskus die Kirche und die Gesellschaft erneuert werden können. Mit der Freude des Evangeliums werden wir den Schritt einer versöhnten und barmherzigen, einer armen und den Armen nahestehenden Kirche finden können; einer Kirche, die fähig ist, ‚die Trübsale und Mühen, innere gleichermaßen wie äußere, durch Geduld und Liebe zu besiegen“ (Lumen gentium 8).

„Der Wind Pfingstens möge über die Arbeiten der Synode “, so der Papst abschließend, „über die Kirche, über die ganze Menschheit wehen. Er löse die Knoten, die die Menschen daran hindern, einander zu begegnen, er heile die blutenden Wunden, er entzünde erneut die Hoffnung. Er gewähre uns jene kreative Liebe, die es gestattet zu lieben, wie Jesus geliebt hat“.


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