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Makabrer Countdown in den USA

25. Oktober 2014 in Aktuelles, 8 Lesermeinungen
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Der angekündigte Suizid von Brittany Maynard sorgt für Debatten - Von Stefanie Ball (KNA).


New York (kath.net/ KNA)
Die Nachricht ging vor einigen Tagen schon um die Welt. In einem anrührenden Video auf YouTube erzählt die US-Amerikanerin Brittany Maynard, dass sie an einem unheilbaren Hirntumor leide, die Ärzte ihr nur noch wenige Monate zu leben geben. Jetzt läuft bis zum 1. November ein makabrer Countdown. Dann, so hat Maynard entschieden, will sie sterben. „Meine Familie wird bei mir sein, mein Mann, meine Mutter, mein Stiefvater und meine beste Freundin, die Ärztin ist. Ich werde oben sterben, in meinem Schlafzimmer.“

Die 29-Jährige, die Anfang des Jahres die niederschmetternde Diagnose erhielt, zog vor kurzem von Kalifornien nach Oregon um. Dort erlaubt der „Death with Dignity“-Akt, das „Sterben in Würde“-Gesetz, den ärztlich assistierten Suizid. Ärzte dürfen Todkranken eine tödliche Dosis eines Medikaments verschreiben, die diese dann zu einem selbst bestimmten Zeitpunkt einnehmen können. In dem Video holt Brittany zwei gelbe Fläschchen aus einer kleinen Tasche, deren Inhalt ihr den Tod bringen soll. „Nicht leiden zu müssen, sondern entscheiden zu können, wann es genug ist, ist eine große Erleichterung“, sagt Dan Diaz, Brittanys Ehemann.


Oregon war der erste Bundesstaat in den USA, der den ärztlich assistierten Suizid ausdrücklich erlaubt hat. Seitdem haben sich 1.173 unheilbar kranke Menschen eine tödlich wirkende Dosis von Präparaten verschreiben lassen, 752 haben sie auch genommen und sind daran gestorben. Voraussetzung ist, dass die Betroffenen ihren Wohnsitz in Oregon haben und ihre Lebenserwartung unter sechs Monaten liegt.

Der Bundesstaat an der Pazifikküste gehört damit aber zu den Ausnahmen. Nur vier weitere Staaten - Washington, Montana, New Mexico und Vermont - sind dem Beispiel gefolgt und erließen vor einigen Jahren Gesetze, die es Ärzten erlauben, Todkranken beim Sterben zu helfen. Dessen ungeachtet ist das Thema heftig umstritten; die Hälfte der Bundesstaaten stellt den assistierten Selbstmord sogar unter Strafe.

Der nun über YouTube in die Öffentlichkeit getragene Fall von Brittany Maynard hat tausende Menschen bewegt und die Debatte erneut angestoßen. Gegner und Befürworter melden sich zu Wort, darunter ein katholischer Seminarist aus North Carolina. Er hat einen Brief an Brittany geschrieben, den die Diözese Raleigh auf ihre Webseite gestellt hat. Darin erzählt er von seiner eigenen Erkrankung, auch ein inoperabler Hirntumor.

„In einer Gesellschaft, die von allen negativen Aspekten gereinigt ist und die jede Erwähnung von Leiden vermeidet, scheint ein Tod, den man sich selbst aussucht, bequemer zu sein“, schreibt der 30-Jährige. Er appelliert an Brittany, weiter zu leben und gegen ihre Krankheit zu kämpfen. „Sie wäre damit ein wunderbares Beispiel und eine Inspiration für unzählige andere in ihrer Situation.“

Ira Byock, ein bekannter Palliativmediziner, sieht die junge Frau gar als Opfer der Organisiation „Compassion & Choices“, die Sterbehilfegesetze im ganzen Land durchzusetzen versucht. Die 29-Jährige hatte sich der Lobbygruppe angeschlossen und mit ihr zusammen das YouTube-Video gedreht. „Ich frage mich, was ist, wenn Brittany am 1. November ihr Leben doch noch lebenswert findet. Wird sie sich dann verpflichtet fühlen, ihr Leben zu beenden, um die öffentlichen Erwartungen zu erfüllen?“, so Byock.

Die Todkranke weist das ärgerlich zurück, sie fühle sich niemandem verpflichtet. „It is my choice“ – „Es ist meine Wahl“, betont sie. Die Mehrheit der US-Amerikaner findet es moralisch gerechtfertigt, wenn sich ein unheilbarer Kranker, der große Schmerzen leidet, selbst tötet. Allerdings sind weniger als die Hälfte dafür, dass es Ärzten gesetzlich erlaubt sein sollte, bei einem solchen Schritt Hilfestellung zu leisten.

Die katholische Kirche in den USA richtet sich mit Vehemenz gegen die Hilfe von Medizinern bei der Selbsttötung. „Das ist eine große Bedrohung“, warnt etwa die Diözese in Burlington. Sie liegt in Vermont, einem der fünf Bundesstaaten, die die umstrittene Maßnahme erlauben. Das Bistum hält fest: „Das Leben ist kostbar, in jedem Stadium.“

(C) 2014 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Jegliche mediale Nutzung und Weiterleitung nur im Rahmen schriftlicher Vereinbarungen mit KNA erlaubt.


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Lesermeinungen

 Kant 28. Oktober 2014 

@gloriosa: Sie sprechen mir aus der Seele!

Wie sehr wünschte ich mir, daß es eine eigene Zunft der „Abtreiber“ oder „Embryonen-Töter“ gäbe, die von der der Ärzte, die ja Leben retten sollen, sorgfältig zu trennen wäre. Wenn Sie wahrscheinlich auch Medizin studieren müßten, sollten sie dennoch als nicht Ärzte, sondern eben als „Abtreiber“ approbiert werden. Etwas skurril in der derzeitige Zivilisation des Todes, aber eigentlich doch ganz normal. Wäre das nicht auch ein Anliegen für die Lebensschutz-Bewegung?

Zumindest jetzt, bei der Debatte um die Tötungshilfe, sollte man diesen Vorschlag immer wieder einbringen! Vielleicht gelingt es sogar, ihn durchzubringen, zumindest würde es das Bewußtsein der Menschen sensibilisieren.


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 Mami26 27. Oktober 2014 
 

Humor

Philip Johnson hat zudem einen ausgezeichneten Sinn fuer Humor: Seit seiner Krankheit sei er sehr vergesslich geworden, sagte er einmal zu mir. Das werde ihn zum ausgezeichneten Beichtvater machen. :-)
Beten wir alle fuer seine Genesung. Diese Dioezese braucht Priester wie ihn.


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 Mami26 27. Oktober 2014 
 

hier der Brief im Original

http://www.dioceseofraleigh.org/content/raleigh-seminarian-terminal-brain-cancer-responds-brittany-maynard


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 gloriosa 27. Oktober 2014 
 

@kant

zu 3. "...nie Zweifel aufkommen, dass ein Arzt Leben retten und nicht beenden will."
Diese Forderung ist durchaus sinnvoll.
Jedoch es gibt schon lange Ärzte, die töten, nämlich bei jeder ärztlich durchgeführten Tötung von ungeborenen Kindern. Dieser geöffnete Weg, Leben zu vernichten wird noch viele schlimme Folgen haben. Noch verlangen einige Schwerkranke die Tötung. Irgendwann werden andere über Kranke und Sterbende entscheiden, weil es angeblich "besser so ist". Der Damm ist gebrochen, wir sind von Überschwemmung mit dem Schlamm des Todes bedroht.


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 Kant 27. Oktober 2014 

Tötungshilfe? Wenn ja, aber bitte ohne Arzt!

1. Es ist euphemistisch von „Sterbehilfe“ zu sprechen, denn es handelt sich nicht um Hilfe beim Sterben, sondern um Hilfe beim Töten. Das korrekte Wort muß sein Tötungshilfe (oder Selbst-Tötungs-Hilfe).
2. Moralisch kann man es anders beurteilen, aber ich denke, private Beihilfe zum Selbstmord sollte man nicht unter Strafe stellen. Allerdings muß der, der es tut, sich u.U. eine genauere Untersuchung gefallen lassen.
3. Wenn man aber organisierte Beihilfe gesetzlich erlaubt, sollte man in diesem Gesetz Ärzten unbedingt verbieten, beim Selbstmord zu assisistieren, damit bei Arzt, Selbsttötungs-Kandidaten und allen, die damit zu tun haben, nie Zweifel aufkommen, daß ein Arzt Leben retten und nicht beenden will.


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 Rolando 25. Oktober 2014 
 

Abweisen der Gnade Gottes

Alles was der Herr in den letzten Tagen und Stunden bezüglich Umkehr und Reue schenken will wist der Mensch ab. Diese Sterbehilfediskussionen sollten mal im Lichte der letzten Dinge, Gericht, Fegefeuer, Himmel und Hölle betrachtet werden,Gott kennt den Reifegrad des Menschen, auch die Läuterung durch Leid, auch das stellvertretende Leid zur Rettung anderer Seelen, der Mensch greift ein und weiß nicht wieviel Gutes er abweist. Mit Gott ist alles Leid tragbar, ohne Gott wird's schwer, deswegen Selbstmord. Wenn Einer zurück könnte würde er es mit Sicherheit nicht mehr machen!


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 Feigenbaum 25. Oktober 2014 
 

Aktuell wird gehäuft ein Interview gesendet, dass die Frau aus Costa Rica gibt, die auf die Fürsprache des Hl. Johannes Pauls II geheilt wurde. Sie war in ähnlich hoffnungsloser Situation. Sicher kann nicht immer ein Heilungswunder erwartet werden, aber schon das Gebet würde diesen Verzweiflungsschritt des Selbstmordes verhindern können und helfen, auf den Tod in Frieden warten zu können. Vielleicht sollten wir stellvertretend beten!


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 speedy 25. Oktober 2014 
 

es ist nur traurig wie wenig Hoffnung diese Frau auf Gott hat. ich weiss folgender Kommentar hört sich seltsam an:
wo ebola so aktuell ist, braucht man keine suizidgesetze und Hilfe zum Selbstmord mehr.
und ich frage mich auch ob ebola mit den Suizid Gesetzen etwas zu tun haben könnte.man könnte es so vergleichen, der Pharao wollte nicht auf moses hören, und wurde deswegen bestraft


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