Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Roma locuta - causa (non) finita?
  2. Nach Protesten Schluss mit 'Helnwein-Kunst' im Wiener Stephansdom
  3. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  4. Armin Laschet (CDU) zur Coronapolitik: „Wir hätten unterschiedliche Meinungen anders anhören müssen“
  5. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  6. Lebensschutzorganisation gibt Wahlempfehlung für Donald Trump
  7. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  8. Staunen in Frankreich: Die Zahl jugendlicher Taufbewerber steigt massiv an
  9. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  10. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  11. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  12. Neuer Nuntius in Italien sieht Religionsfreiheit im Westen bedroht
  13. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  14. 14 Jahre nach Geständnis: Belgischer Skandalbischof Vangheluwe jetzt endlich laisiert
  15. Jüdischer Podcaster: Liturgiereform war ‚vielleicht ein großer Fehler’

Die KNA zwischen Zeitgeist und katholischer Lehre

7. November 2014 in Kommentar, 2 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Die Katholische Nachrichtenagentur (KNA) sieht sich als ‚größte und leistungsfähigste katholische Nachrichtenagentur Europas'. Stimmt das? Ein kath.net-Kommentar von Johannes Graf


Bonn (kath.net/jg)
Die Katholische Nachrichtenagentur (KNA) sieht sich selbst als „katholische Fachagentur“. Sie will berichten, was in der katholischen Kirche und anderen Konfessionen „geschieht, gedacht und getan wird“. Kirchliche und kirchennahe Ereignisse würden umfassend dargestellt, die Hintergründe erläutert. Das Feld der Berichterstattung umfasst außerdem Sozial- und Familienpolitik, Biomedizin und Ethik, sowie Bildung, Menschenrechte, Minderheiten und Entwicklung. Die KNA ist mehrheitlich im Eigentum des Verbandes der Diözesen Deutschlands (VDD). Durchaus selbstbewusst bezeichnet sie sich auf ihrer Internetseite als „größte und leistungsfähigste katholische Nachrichtenagentur“ in Europa.

An diesem Anspruch muss sich die KNA messen lassen. Ein kurzer Rundblick über einige Meldungen der letzten Wochen lässt allerdings Zweifel aufkommen, ob sie dem gerecht wird, was sie von sich behauptet.

Am 9. September verschickt die KNA eine Meldung über die britische Schauspielerin Helen Mirren. Die Oscarpreisträgerin könne in der Verwendung des Kurznachrichtendienstes „Twitter“ keinen Sinn erkennen, ist zu lesen. Offenbar handelt es sich um die Zusammenfassung eines Interviews, das Mirren der Süddeutschen Zeitung gegeben hat. Zwar ist es durchaus interessant, einen kritischen Kommentar zu „Twitter“ und der Kultur der Selbstdarstellung und –inszenierung zu lesen, wie ihn Helen Mirren liefert, doch es bleibt die Frage, ob es dazu eine katholische Nachrichtenagentur braucht.


Ähnlich geht es dem KNA-Leser, wenn er am 22. Oktober eine Meldung über die Zahl der Bienen in Deutschland erhält. Diese habe sich stabilisiert, berichtet der Deutsche Imkerbund in seinem Jahresbericht. Auch sonst ist dort Erfreuliches zu finden. Beispielsweise steigt die Zahl der Imkerinnen. Diese machten bereits 12,2 Prozent der deutschen Imker aus. Kritik gibt es an der EU und der modernen Landwirtschaft, die zu einem Artenrückgang bei Tieren und Pflanzen führe. Wie gut, dass wir das jetzt endlich wissen. Hat die KNA mit ihren 70 hauptamtlichen und 350 freien Mitarbeitern nichts anderes zu tun?

Problematischer als die eher kuriose Meldung, dass der belgische Kinderschänder und Mörder Marc Dutroux eine eigene Küchenzeile in seiner Zelle hat, weil er die fetten und ungesunden Mahlzeiten der Gefängnisküche nicht essen will (29.10.), sind die Nachrichten über den österreichischen Sänger Thomas Neuwirth. Herr Neuwirth tritt seit einiger Zeit mit Bart, langen Haaren und Frauenkleidern unter dem Pseudonym „Conchita Wurst“ auf und hat den diesjährigen Eurovision Song Contest gewonnen. Das war zwar schon im Mai, wegen seiner eigenwilligen Kostümierung ist der homosexuelle Neuwirth mittlerweile zu einer Ikone der Schwulenbewegung geworden und taucht seither zu den verschiedensten Anlässen in den Medien auf. Die KNA berichtet im Oktober gleich zweimal über ihn. Am 8. gibt es eine Meldung über den Auftritt Neuwirths vor dem EU-Parlament, der dem Sänger von der Fraktion der „Grünen“ ermöglicht worden war. Thema sei die Toleranz für „jede sexuelle Gesinnung“ gewesen. Die KNA zitiert Neuwirth mit den Worten: „Jeder sollte das Recht haben zu lieben wen er will, und sollte damit ohne Angst und in Frieden leben können.“ Wollen wir das wirklich? Soll das zum Beispiel auch für pädophile Priester gelten? Kritische Anfragen in diese Richtung gibt es von der KNA nicht.

Am 30. Oktober berichtet die KNA über einen Auftritt Neuwirths vor UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon in Wien. Ban und Neuwirth wollten „für mehr Toleranz für Schwule und Lesben“ werben. Wie steht es hier mit der „umfassenden Darstellung“ und Erläuterung der Hintergründe? Kritische Stimmen zu Neuwirth fehlen bei den KNA-Meldungen. Sein Sieg beim Eurovision Song Contest wurde fast durchwegs als „Sieg der Toleranz“ (für Schwule und Lesben) gefeiert, nicht als Sieg der besten Stimme oder Sieg des besten Liedes. Der Sieger eines Gesangswettbewerbes wird politisch instrumentalisiert, weil er homosexuell ist. Jede Kritik an ihm oder dem Medienrummel um seine Person gilt weitgehend als „homophob“ und „intolerant“, auf jeden Fall als unpassend. Wie steht es mit der Toleranz für die Kritiker der Homo-Lobby, zu deren Aushängeschild Neuwirth geworden ist? Einen Hinweis auf die Position der Kirche zu homosexuellen Akten sucht man in mitten der Toleranzaufrufe vergeblich.

Einen Tag später geht es wieder um Toleranz. Der deutsch-französische Politologe und Publizist Alfred Grosser fordert von der katholischen Kirche „mehr Toleranz gegenüber anderen Weltanschauungen“. Christen sollten in erster Linie die Menschlichkeit und nicht die Religionszugehörigkeit sehen, verlangt er. Gut, dass uns das endlich jemand sagt!

Gegenüber Atheisten müssten die Christen „eine viel selbstverständlichere Offenheit“ üben, verlangt Grosser. Denn: „Nur so kann unsere Gesellschaft friedlich zusammenleben.“ Auch hier fehlen die Hintergründe. Wo ist die intolerante Haltung von Christen tatsächlich eine Bedrohung für das friedliche Zusammenleben der Menschen? Das hätten wir von der KNA gerne gewusst. Richtet Grosser seinen Aufruf zu Toleranz und Offenheit eigentlich auch an die islamistischen Moslems? Geht von diesen nicht eine viel größere Gefahr für das friedliche Zusammenleben aus als von den ach so intoleranten Christen?

In vielerlei Hinsicht macht die KNA zweifellos gute journalistische Arbeit, die auch von der kath.net-Redaktion geschätzt und übernommen wird. Umso bedauerlicher sind die angeführten Meldungen. Die KNA kann es doch besser, oder?

Johannes Graf ist Chefkommentator der kath.net-Redaktion.



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Max Emanuel 8. November 2014 

KNA ein trauriges Beispiel der Medienarbeit der Amtkirche

Ich hatte früher mal KNA abonniert und erhofte mir gute katholische Informationen für meine Arbeit. Umso enttäuschter war ich schon nach wenigen Monaten. Hier wird fast nur dem Maintream gehuldigt und im Zweifelsfall sogar gegen die Kirche agiert. Ich habe das Abonnement dann wieder gekündigt.
KNA ist ein sehr gutes Beispiel für die fast vollkommen gescheitete Medienarbeit der Deutschen Bischofskonferenz. Gute katholische Infos gibt es dort kaum.
Private Initiativen wie Kath.net, das Vatican-Magazin, PUR oder andere finanzieren sich ohne Kirchensteuermittel, tun aber viel Gutes für die Verbreitung des Glaubens! Danke diesen tollen Initiativen!!!


1
 
 girsberg74 6. November 2014 
 

Je nach dem,

wie man „katholisch“ definiert, stimmt dieser Anspruch.

Normalerweise würde dieser Anspruch noch gestützt durch die Tatsache, dass die KNA mehrheitlich im Eigentum des Verbandes der Diözesen Deutschlands ist.

Nachdem man aber aus der Familiensynode zu Rom die neue Haltung einer Reihe von Hirten aus deutschen Diözesen kennengelernt hat, kann selbst dieser Verband der Diözesen Deutschlands für „katholisch“ im bisherigen Sinne nicht mehr garantieren.


12
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Medien

  1. Open Democracy hackt E-Mails europäischer Lebensschützer und Pro-Familienorganisationen
  2. Die Rolle der Medien für die Kultur der Freiheit
  3. Demokratische Politiker wollen Inhalte von Lebensschützern von sozialen Medien verbannen
  4. New Mexico klagt Meta, Mark Zuckerberg wegen Ermöglichung der sexuellen Ausbeutung von Kindern
  5. Kampf um Meinungsfreiheit - Elon Musks X klagt Linksgruppierung wegen Verleumdung
  6. Neue Plattform 'Threads' von Mark Zuckerberg zensuriert konservative Meldungen
  7. Dokumentation ‚What is a Woman?’ hat mehr als 165 Millionen Aufrufe auf Twitter
  8. Franklin Graham warnt christliche Medien vor kommendem Sturm
  9. Neunjähriger US-Amerikaner hat Bibelpodcast für Kinder begonnen
  10. Magazin Vogue: Serena Williams ist mit einem Baby schwanger, nicht mit einem Zellhaufen






Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. Fastenspende für kath.net - Vergelt's Gott!
  4. Roma locuta - causa (non) finita?
  5. Kard. Müller: "Die Deutsch-Synodalen liegen völlig falsch, sind Opfer der eigenen Propagandatricks"
  6. Nach Protesten Schluss mit 'Helnwein-Kunst' im Wiener Stephansdom
  7. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  8. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  9. Oasen in der Wüste. Von der ‚Volkskirche‘ zur ‚Gemeindekirche‘
  10. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  11. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  12. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  13. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  14. 14 Jahre nach Geständnis: Belgischer Skandalbischof Vangheluwe jetzt endlich laisiert
  15. Wacht und betet!

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz