Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  2. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  3. Das Leben des Menschen ist schutzwürdig oder doch nicht?
  4. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  5. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  6. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  7. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  8. Erzbistum Hamburg verliert 2023 Millionen Euro durch Mitgliederschwund
  9. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  10. Meloni: Leihmutterschaft ist ,unmenschliche Praxis‘
  11. Vatikan: Religionsfreiheit durch Urteil gegen Kardinal bedroht
  12. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!
  13. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  14. Der Gute Hirt: er opfert sich für uns und schenkt seinen Geist
  15. Taylor sei mit Euch

Pro und Kontra: Den Blasphemieparagrafen abschaffen?

21. Jänner 2015 in Kommentar, 5 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Zwei christliche Juristen vertreten gegensätzliche Positionen


Wetzlar (kath.net/idea)In Deutschland ist eine Debatte entbrannt um die Frage, ob der Blasphemieparagraf abgeschafft werden sollte. Paragraf 166 Strafgesetzbuch ahndet Schriften, die „religiöse oder weltanschauliche Bekenntnisse anderer in einer Weise beschimpfen, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören“. Hintergrund ist der Terroranschlag auf die Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“, die durch ihre Mohammed-Karikaturen bekanntwurde. Die islamististischen Täter wollten nach eigenen Angaben mit der Ermordung von zehn Redaktionsmitgliedern den Propheten rächen. Sollte der Blasphemieparagraf zugunsten der Meinungsfreiheit abgeschafft werden? Zu dieser Frage nehmen zwei Juristen in einem Pro und Kontra für die Evangelische Nachrichtenagentur idea (Wetzlar) Stellung.


Rechtsanwalt: Gott hält jede Art menschlicher Beleidigung aus

Der Rechtsanwalt Ingo Friedrich (Babenhausen bei Darmstadt) – Mitglied der Initiative „Christ und Jurist“ – hält es nicht für notwendig, die bestehende Fassung des Paragrafen 166 StGB zu schützen. Die Vorschrift spiele in der Rechtspraxis keine Rolle. Friedrich zufolge können Christen gelassen bleiben, wenn eine Kirche als „Kinderfickersekte“ beleidigt werde: „Damit kommt Gott schon selber klar.“ Wenn man aber jemand umbringen müsse, nur weil die historische Person Mohammed gezeichnet wird, frage er sich, so der Jurist: „Kann es sein, dass da etwas wild verteidigt wird, was keinen Wahrheitsanspruch verdient?“ Außerdem gebe es andere Tatbestände wie Beleidigung oder Volksverhetzung, mit denen solche Äußerungen verteidigt werden könnten. Außerdem könne der öffentliche Friede durch Maßnahmen der Verwaltungsbehörden – zum Beispiel Bilderverbote bei Demonstrationen – geschützt werden. Friedrich: „Ich glaube an einen Gott, der jede Art von menschlicher Beleidigung aushält, ja sich sogar bis zum Tode hat ‚beschimpfen‘ lassen. Die Kirchen selbst täten besser daran, aus vollem Herzen Christus zu suchen, als durch fragwürdige Strafvorschriften ein Kulturchristentum wahren zu wollen.“

Kontra: Die Strafbestimmungen beibehalten

Der Position Friedrichs widerspricht der frühere Leiter des Kirchenrechtlichen Instituts der EKD, Prof. Axel von Campenhausen (Hannover). Nach seinen Worten hat die augenblickliche Unruhe mit dem, was undeutlich unter Gotteslästerung verstanden werde, nichts zu tun. Die brutalen Morde von Paris zielten mit der Pressefreiheit auf ein zentrales Stück der demokratischen Ordnung. Von einer Störung der religiösen Gefühle wegen der Karikaturen könne keine Rede sein. Er erkläre sich zwar solidarisch mit dem Protest gegen die Morde von Paris: „Aber ich erkläre mich nicht identisch mit dem Namen der Zeitschrift. Ich finde die systematische Verhöhnung der Religion scheußlich.“ Er würde weder eine Zeitschrift kaufen, die die Religionen verhöhne, noch durch Wiederabdruck weiterverbreiten und dadurch für sie werben. Aber nicht das bilde die Gefahr. Man brauche davon keine Kenntnis zu nehmen. Die Bedrohung gehe aus von Muslimen, die den Grundsatz des staatlichen Gewaltmonopols nicht achteten und selbst ohne staatlichen Auftrag strafend eingriffen: „Dagegen müssen wir uns rüsten, aber nicht durch Änderung oder Abschaffung der Strafbestimmungen über die Gotteslästerung.“


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 MaryJoe 21. Jänner 2015 

Rechtsanwalt: Gott hält jede Art menschlicher Beleidigung aus

Wieso weiß dieser Jurist, was Gott alles aushält. Hat der Jurist mit Gott darüber diskutiert, ist er gar der Anwalt Gottes, Unfassbar!


1
 
 MaryJoe 21. Jänner 2015 

Meinungsfreiheit contra Glauben

Jetzt wird gejammert wegen ein paar Toten, aber in Wirklichkeit gehts darum, dass die Würde der Meinungsfreiheit geschändet wurde. Ist die Meinung dann also doch eine Art Glauben? Sind das Märtyrer der neuen Religion "Meinungsfreiheit um jeden Preis", die mit nie dagewesenem Aufwand und Mitteln der westlichen Welt verteidigt wird? Gab es bei diesen Morden, nein, nennen wir es Tötungen, denn Mord ist ein so scheußliches Wort, das auch verwendet wird bei Abtreibungen, Selbsttötung, Entsorgung von überschüssigen befruchteten Eizellen... Unterbrechung von Nahrungszufuhr von Komapatienten auf Wunsch von heiratswilligen Noch-Ehegatten, gab es bei diesen Morden überhaupt ein Motiv, sowie es für die Publikation der Karikaturen einen Grund gab. Nein, die Morde sind grundlos geschehen, während die Zeichnungen eine Geste der notw. Aufklärung sind. Ein Hoch der Aufklärung - Daumen nach unten für rel. Gefühle. Wir sind sehr nahe daran, uns ein Gefühlsleben das eines Roboters anzueignen...


1
 
 Thaddäus Öllenstroth 21. Jänner 2015 
 

Ich halte von einem Blasphemieparagraphen überhaupt nichts, weil er die Verteidigung des Glaubens an den Staat delegiert. Der Staat soll sich aus diesen Dingen heraushalten, denn er versteht davon nichts.
Natürlich ist es bestürzend, was teilweise unter dem Label „Kunst“ veröffentlicht wird. Auf der anderen Seite frage ich mich schon auch, ob es eigentlich Christen gibt, die z.B. in Frankfurt vor der Titanic-Redaktion für die Bekehrung der Redakteure beten? Gibt es eine Rosenkranz-Mahnwache für Charlie Hebdo? Einen Straßenlobpreis zur Bekehrung der Atheisten?
Nein, der Staat soll sich da raushalten. Soll sich etwa die Polizei darum kümmern, daß wir in unserem Glauben nicht von den bösen Gotteslästerern gestört werden? Das ist doch unter unserer Würde. Besser, wir bringen ihnen Christus.
Und wenn die Muslime in Paris mit „Allahu akbar“ den Propheten rächen wollten, dann ist ihr Allah nicht groß, sondern ziemlich mickrig, wenn er solche Dumpfbacken zu seiner Verteidigung nötig hat.


3
 
 marienkind 21. Jänner 2015 
 

Das ist aber eine schlaffe Auseinandersetzung

die Argumente beider Seiten lassen zu wünschen übrig. Hier sollte man auf den aktuellen Nichtgebrauch in Bezug auf Beleidigungen von Christen sogar durch öffentliche Medien und einen möglichen Missbrauch durch einen islamfreundlichen Staat (Bevorzugung!). Ich schiele dabei auf die Gefängnisstrafen für Christen und andere Nichtmoslems, die wegen ANGEBLICHER Blasphemie verurteilt werden, dabei äußern sie nur eine sachliche Meinung oder haben überhaupt nichts getan, sollen aber unter einem Vorwand zum Schweigen gebracht werden.


3
 
 Waldi 21. Jänner 2015 
 

Ich hatte zwar nie ein...

Abonnement vom "Spiegel" und vom "Stern", hatte sie aber vor Jahrzehnten fast regelmäßig am Kiosk gekauft. Als mir aber die Glaubens- und Kirchenfeindlichkeiten diese Blätter zu bunt wurden, habe ich sie konsequent bis auf den heutigen Tag gemieden!


5
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Blasphemie

  1. Bozen: Krippenschändung mit vulgären Posen
  2. Spanien: 'Künstler' stiehlt und entweiht 242 konsekrierte Hostien
  3. CSU fordert härtere Strafen für Blasphemie
  4. Venezuelas Sozialisten beten «Chavez unser»
  5. Jesus-Vogelscheuche sorgt für Ärger
  6. Nackter Jesus erregt Ärgernis
  7. USA: Christen protestieren gegen 'Hass-Seite' auf Facebook
  8. Maroniten-Patriarch will UN-Resolution gegen Blasphemie
  9. Führender Islamgelehrter will UN-Resolution gegen Blasphemie
  10. Italien: Blasphemie-Anzeige für Seidls 'Paradies: Glaube'







Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  4. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  5. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  6. Der Teufel sitzt im Detail
  7. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  8. "Ich verzeihe dir, du bist mein Sohn. Ich liebe dich und werde immer für dich beten"
  9. Der Mann mit Ticketnummer 2387393
  10. Frankreich: „Inzwischen bedeutet Katholizismus, seinen Glauben erklären zu können“
  11. Taylor sei mit Euch
  12. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  13. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  14. Krakau: Einleitung des Seligsprechungsprozesses der mit 25-Jahren ermordeten Helena Kmieć
  15. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz