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Der abwesende Vater und die Verwaisung in der Familie

28. Jänner 2015 in Aktuelles, 4 Lesermeinungen
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Franziskus: das Problem unserer Zeit – die Abwesenheit des Vaters. Wenn du dich nur wie ein Gefährte benimmst, der auf einer Ebene mit dem Kind steht, dann tust du dem Kind nichts Gutes. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird“ (Joh 3,16-17)

Bei der heutigen Generalaudienz in der Aula „Paolo VI“ vor rund 7.000 Pilgern und Besuchern setzte Papst Franziskus seine Katechesenreihe zur Familie fort und stellte die Gestalt des Vaters in den Mittelpunkt seiner Betrachtung.

Der Papst unterstrich, dass das Wort „Vater“ ein sehr wichtiger Begriff in unserem katholischen Glauben sei. Christus lehre die Jünger, zu Gott als ihrem Vater zu beten. „Gott ist Vater“, so Franziskus, „dies nicht nur weil er der Schöpfer ist“. Jesus offenbare sich als der, welcher von Ewigkeit her nur in Bezug auf seinen Vater Sohn sei und der zugleich allen Getauften an seiner Sohnschaft Anteil geben wolle.

Die heutige Gesellschaft erlebe demgegenüber eine „Krise des Vaterseins“. Man spreche sogar von einer vaterlosen Gesellschaft. Die Gestalt des Vaters scheine in unserer heutigen Kultur abhanden gekommen zu sein. Viele Väter fehlten in ihren Familien, entweder weil sie oft nicht da seien oder weil es ihnen schwer falle, ihre Vaterrolle, ihre Aufgaben als Vorbild der Kinder und in der Vermittlung von Werten und Prinzipien wahrzunehmen.


Gewisse Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen „scheinen in der Tat auf das Fehlen einer väterlichen Bezugsperson in ihrem Alltag und die Abwesenheit des Vaters zurückzuführen zu sein“. Wie es oft geschehe, sei man von einem Extrem ins andere gefallen: zuerst eine Überbetonung der väterlichen Autoritätsperson, dann dessen Verschwinden. Der Papst beklagte, dass die Väter oft auf sich selbst und ihre eigene Verwirklichung konzentriert seien und dabei auch die Familie vergäßen.

Bereits in seiner Zeit als Erzbischof von Buenos Aires habe er immer wieder gefragt, ob die Väter mit ihren Kindern spielen und sich für sie Zeit nehmen würden. Die Antworten seien zum Großteil enttäuschend gewesen. Oft verblieben die Kinder und Jugendlichen „verwaist in der Familie“. Franziskus appellierte an die christlichen Gemeinden, aufmerksamer zu sein: die Abwesenheit der Gestalt des Vaters im Leben der Kleinen verursache Wunden, die auch sehr schwer sein könnten. Die erzieherische Qualität des Vaters sei umso notwendiger, je mehr der Vater aus Gründen der Arbeit gezwungen sei, nicht zuhause sein zu können.

Oft scheine es, als wüssten die Väter nicht recht, was ihr Platz in der Familie sei und wie die Kinder erzogen werden könnten. Im Zweifel würden sie sich somit zurückziehen und ihre Verantwortung vernachlässigen, indem sie sich in merkwürdige Beziehungen „auf derselben Ebene“ mit den Kindern flüchteten: „Ja, es ist schon richtig, dass du der Gefährte deines Kindes sein musst, aber ohne zu vergessen, dass du der Vater bist. Wenn du dich nur wie ein Gefährte benimmst, der auf einer Ebene mit dem Kind steht, dann tust du dem Kind nichts Gutes“.

Ebenso vernachlässigten die Einrichtungen der Zivilgesellschaft oft ihre Verantwortung, den jungen Menschen Ideale und Horizonte aufzuzeigen, die Halt und Sinn gäben.

„Lassen wir uns die Verheißung Jesu zu Herzen gehen“, so Franziskus, „wenn er sagt: ‚Ich werde euch nicht als Waisen zurücklassen’. Er ist wirklich der Weg, auf dem wir vorangehen dürfen. Er ist der Lehrer, dem zu folgen ist. Er schenkt uns die Hoffnung auf eine neue Welt, in der die Liebe den Hass besiegt und Brüderlichkeit und Frieden unter den Menschen walten“.

Zum Schluss der Katechese gab der Papst zu, dass er heute vor allem das Negative herausgestellt habe. Am kommenden Mittwoch werde er diese Katechese fortsetzen und die Schönheit der Vaterschaft ins Licht stellen: „Aus diesem Grund habe ich mich entschlossen, mit dem Finsteren zu beginnen, um zum Licht zu gelangen. Der Herr helfe uns, diese Dinge gut zu verstehen“.


Die Pilger und Besucher aus dem deutschen Sprachraum begrüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Einen herzlichen Gruß richte ich an die Pilger und Besucher deutscher Sprache. Lernen von den Heiligen, aus der Kraft des Gebets an Gott den Vater zu leben und uns für die Bedürfnisse sowie für das Heil der Brüder und Schwestern einzusetzen. Der Heilige Geist helfe euch, heilig zu werden, und geleite euch auf all euren Wegen.

Die Generalaudienz auf Video



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Lesermeinungen

 Kardiologe 28. Jänner 2015 
 

Schlimm

In der Regel ist es nicht gut, wenn Kinder ohne Vater aufwachse. Zwei Väter halte ich nun auch nicht unbedingt fürs Ideal.Nun gut, der Vater sollte sich um das Kind/die Kinder kümmern, soweit das möglich ist. Sicher ein interessanter Aspekt, den Franziskus da anschneidet. Franziskus will zu positiven Aspekten kommen. Das brauchen wir auch.


2
 
 Helena_WW 28. Jänner 2015 
 

Die heutige Zeit eine vaterlose Gesellschaft und früher wo die Väter nur auf der Arbeit waren ?

Wie war das mit den vaterlos verwaisten Kriegkindern ?
Wie war das denn als viele Väter oft auf sogenannter Montage, die Woche über auswärts arbeitenden, manchmal auch über Wochen hinweg. Wie war das als viele Väter von der früh bis in den abend in Bergwerken, Produktionsbetrieben, Handwerk und Baugewerbe arbeiten mit mehr als 40Stw. Das war ziemlich vaterlos an den Familien vorbei. Das war in dem Nachkriegs Deutschland bis weit in die 1980'er Jahre hinein oft der Fall, zum Teil noch heute. Eigentlich war es ja mal das Ziel gewesen, dass Väter mehr von ihrer Familien mitbekommen sollten weil die besser ausgebildeten Kinder, Söhne und Töchter dann als Väter und Mütter besser gemeinsam für Familie sorgen könnten an Zuwendung und Materiell. Für diese bessere Zukunft für die Kinder war ja oft so hart gearbeitet worden in Deutschland. Aber um diese sind wir betrogen worden.


3
 
 rappix 28. Jänner 2015 

Viele Väter, nicht nur aus dem Süden

waren gezwungen ihr "Brot" in der Fremde und weit weg von der Familie zu verdienen.

Der heilige Josef war Zimmermann, in seiner Geburtsstadt konnte er wohl kaum von seinen Handwerkskünsten leben.

Ein paar Kilometer entfernt lag Sepphoris, hier herrschte unter den Römern eine rege Bautätigkeit. Und da waren die Handwerkskünste vom heiligen Josef sicher gefragt. Und vom Lohn konnte sich Maria und ihr Sohn Brot kaufen.


4
 
 doda 28. Jänner 2015 

Kann ein junger Mann als zukünftiger Vater,

wenn er von der zivilen Gesellschaft, wie der Papst sagte, hinsichtlich Werten und Vorbildern vernachlässigt wird, diese Hilfe in der katholischen Gemeinde finden?
Ob diese Hilfe in Form von 'Vater, Mutter Kind'-Spielen am Altar ('in der Liturgie sind wir Familie'), wie sie zunehmend versucht wird, für das Familienleben in Alltag und Gesellschaft hilfreich ist, bezweifle ich noch.
Da brauchsts Hilfen anderer Art, die der Papst in den kommenden Katechesen hoffentlich vorstellt und empfiehlt, meine ich.


3
 

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