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Einsicht und Umkehr fehlen

25. Februar 2015 in Kommentar, 5 Lesermeinungen
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Die wichtigste Frage hat Obama nicht gestellt – wohl, um sie nicht beantworten zu müssen: Woher rührt die Wut in der islamischen Welt, die radikalen Terroristen immer mehr Menschen zuführt? Kommentar von Stephan Baier (Die Tagespost)


Würzburg (kath.net/Die Tagespost) Das Auge sieht alles, außer sich selbst. Das gilt auch für Barack Obamas Analyse des islamistischen Terrorismus, wie er sie jetzt beim Anti-Terror-Gipfel in Washington vortrug. Der US-Präsident sagte viel Richtiges, ohne zum Kern des Problems vorzustoßen.

Es ist ja unbestreitbar, „dass militärische Gewalt allein das Problem nicht lösen kann“, dass es kaum möglich ist, „vorherzusagen, wer radikalisiert wird“, dass Armut bekämpft und Bildung gefördert werden sollte. Und es ist für alle, die den Krieg gegen den Terrorismus nicht nur führen, sondern auch gewinnen wollen, äußerst ratsam, zu betonen, dass keine Religion an sich verantwortlich ist für Terrorismus.

Wer muslimische Massen nicht direkt in die Arme von Terrormilizen wie IS, Al-Kaida, Boko Haram & Co treiben will, muss (wie Obama) versichern: „Wir sind nicht im Krieg mit dem Islam. Wir sind im Krieg mit Menschen, die den Islam pervertiert haben. “


Im innerislamischen Krieg um die Deutungshoheit über den „wahren Islam“ darf sich der Westen nicht naiv auf die Interpretation der Terrorideologen einlassen. Er muss vielmehr Allianzen mit jenen Kräften in der islamischen Welt suchen, die – aus Überzeugung oder aus Angst – bereit sind, der wachsenden Krake der Terrormilizen Widerstand entgegenzusetzen.

Die wichtigste Frage hat Obama jedoch nicht gestellt – wohl, um sie nicht beantworten zu müssen: Woher rührt die Wut in der islamischen Welt, die radikalen Terroristen immer mehr Menschen zuführt? Warum sympathisieren so viele in Afrika und im Orient mit Massenmördern, deren Grausamkeiten an unschuldigen Opfern jeder Menschlichkeit zuwiderlaufen? Wie kann sich so viel Hass aufstauen?

Eine Antwort darauf kann nicht gelingen, ohne die Nahostpolitik der USA ins Visier zu nehmen. Die islamistischen Extremisten sind ein Magnet für die Wut der Gedemütigten. Unabhängig von Nationalität und Bildungsgrad haben breite Massen in der islamischen Welt das Gefühl, von Amerika wirtschaftlich, politisch, kulturell und – insbesondere seit 2003 – auch militärisch dominiert zu werden. Ihr Hass richtet sich nicht auf den Westen an sich, sondern auf die westliche Bevormundung der islamische Welt, ja der Umma selbst.

Man muss kein Psychologe sein, um dieses Opfer-Narrativ zu deuten: Viele Länder des Islam haben westliche Ideologien imitiert und westliche Fortschrittsmodelle übernommen, ohne den Anschluss ihrer Gesellschaften an westliche Standards zu schaffen. Viele Regime kooperieren mit Washington, um ihre Macht zu festigen. Fast immer sahen sich breite Massen als Verlierer. Sie sind nun empfänglich für aufstrebende Bewegungen, die den Westen und die Verwestlichung arabischer Systeme zum Feind erklären, die Dominanz Amerikas abzuschütteln versprechen und einen islamischen Weg aus Armut und Demütigung weisen wollen. Als „Beweis“ für die Opfer-These der Islamisten genügt in den Augen vieler das offensichtliche Leid der Muslime.

Solange es keine Lösung der Palästinenserfrage gibt, solange arabische Diktaturen in Washington allein an ihrer Amerika-Treue gemessen werden, solange die USA mehr am Öl als an der sozialen Entwicklung der arabischen Welt interessiert sind, findet jede Radikalisierung muslimischer Massen ihren Nährboden. Diese Einsicht fehlt Barack Obama – und damit die Chance auf eine Umkehr in der US-Außenpolitik.

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Lesermeinungen

 PB 26. Februar 2015 
 

Das Wichtigste hat er verschwiegen...die christlichen Kriege der Moderne, welche zu diesem Konflikt mit dem Islam gefuehrt haben.


0
 
 frajo 25. Februar 2015 

Einsicht und Umkehr fehlen!

Ganz richtig! Aber nicht nur bei Obama. Seit Jahren schon häufen sich die Naturkatastrophen ebenso wie gewaltsame Ausenandersetzungen rund um den Globus. Mit dem islam. Terror haben wir nur eine neue Qualität erreicht, nicht aber etwas prinzipiell Neues. Ich nenne dieses Phänomen einfach nur "agyptische Plagen", um uns zur Einsicht und Umkehr zu veranlassen. Ich kenne eine ofters kolportierte Za4hl von rund 45 - 50 Mio. Abtreibungen pro Jahr weltweit. Das macht in 40 Jahren rund 2 Mrd. im Mutterleib gemordete Kinder; das ist eine 2 mit 9 Nullen dahinter (2.000.000.000). Wir sollten einen Gott haben, der achselzuckend ein solches, noch die auch nur annähernd von uns begangenes, Kapitalverbrechen zur Kenntnis nimmt. Welches Gottesbild haben wir eigentlich? Nein, er ruft uns seit vielen Jahren eindringlich zu Einsicht, Reue und Umkehr. Die Frage ist nur, wie lange halten WIR ohne Einsicht, Reue und Umkehr noch durch? Jesus sagt, "wer eine von diesen Kleinen ..." (Mk 9, 42f)


2
 
 Max Emanuel 25. Februar 2015 

Treffender Kommentar

Wieder mal sein sehr treffender Kommentar mit deutlich ausgesprochenen Schlußfolgerungen. Danke Stephan Baier!

Die offensive, fast schon aggressive, westliche Gender-Politik zusammen mit der zunehmenden Glorifizierung von Homosexualität stößt nicht nur in der islamischen Welt auf Widerspruch; auch in Rußland und vielen mittel- und osteuropäischen Staaten. Das will man bei uns in den Medien aber nicht wirklich zur Kenntnis nehmen.
Dazu kommt der noch immer nicht gelöste Konflik Israel-Palästinenser, wo die USA und Europa von den islamischen Staaten und Muslimen insgesamt als sehr parteiisch und pro-israelisch wahrgenommen werden.
Ich will den islamischen Terror gegen Christen und Juden mit keinem Wort rechtfertigen. Ganz im Gegenteil. Aber wir sollten uns auch selbstkritisch hinterfragen, wie unser Verhalten eventuell auch Auswirkungen auf muslimische Gläubige haben kann.


3
 
 Scotus 25. Februar 2015 

Prioritäten der US-Außenpolitik

"Die Verteidigung und Verbreitung der Menschenrechte von LGBT-Personen ist der Kern unserer Verpflichtung, Menschenrechte weltweit voranzutreiben - es ist das Herz und Gewissen unserer Diplomatie" sagt John Kerry zur Ernennung des Sondergesandten Randy Perry.

http://derstandard.at/2000012077434/USA-ernennen-erstmals-Sondergesandten-fuer-Homosexuellen-Rechte


3
 
 mkh 25. Februar 2015 

720 Stunden

Kommentare wie dieser hier von Stephan Baier oder der gestrige Beitrag von Dr. Hartl sind wichtig, weil sie vor Schwarzweißmalerei bewahren und helfen, notwendige Unterscheidungen zu treffen.

Der Islamismus ist doch auch eine Reaktion darauf, dass Moslems vom Westen auf unsägliche Weise gefoltert und gedemütigt wurden. Wer Menschen dazu zwingt, 720 Stunden lang wach zu bleiben (wie der CIA-Bericht zugab), stellt sich auf die Seite des Bösen und bietet ein ideales Feindbild.

Der Kampf gegen den Islamismus muss bei der Bekehrung des Westens beginnen.


6
 

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