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Die Namenlosen in der Verdammnis der Weltlichkeit

5. März 2015 in Aktuelles, 1 Lesermeinung
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Franziskus in Santa Marta: Die Krankheit der Weltlichkeit. Der Reiche fährt in einem Auto mit getönten Scheiben und sieht die Not der anderen nicht. Die letzte Hoffnung: wir sind keine Waisen. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Das Beispiel vom reichen Mann und vom armen Lazarus (Lk 16,19-31) stand im Mittelpunkt der Predigt von Papst Franziskus am Donnerstag der zweiten Woche der Fastenzeit bei der heiligen Messe in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“.

Der reiche Mann – „der sich in Purpur und feines Leinen kleidete und Tag für Tag herrlich und in Freuden lebte“: der Papst merkte an, dass von ihm nicht gesagt werde, dass er schlecht gewesen sei, im Gegenteil: „Vielleicht war er ja auf seine Weise ein religiöser Mann. Er betete vielleicht ein wenig, und zwei, drei Mal im Jahr begab er sich mit Sicherheit in den Tempel, um die Opfer darzubringen, und gewiss gab er den Priestern großzügige Opfergaben, und diese dankten es ihm mit jener klerikalen Kleinmütigkeit und räumten ihm einen Ehrenplatz ein“.

Doch er habe nicht bemerkt, dass vor seiner Tür ein armer Bettler liege, Lazarus, hungrig, voller Geschwüre, die ein Symbol für all das seien, dessen er bedürfe. Franziskus ging dann auf die Lage des reichen Mannes ein:

„Wenn er aus dem Haus ging, nein... vielleicht hatte das Auto, mit dem er ausfuhr, getönte Scheiben, um nicht nach draußen zu sehen... vielleicht, aber ich weiß es nicht... Gewiss aber waren – ja – die Augen seiner Seele verdunkelt, um nicht zu sehen. Er schaute nur auf sein Leben, und er nahm nicht wahr, was ihm zugestoßen war. Dieser Mann war nicht schlecht: er war krank. Erkrankt an Weltlichkeit. Und die Weltlichkeit verwandelt die Seelen, sie lässt sie das Bewusstsein für die Wirklichkeit verlieren: sie leben in einer von ihnen gemachten künstlichen Welt, in einer von ihnen gemachten... Die Weltlichkeit betäubt die Seele. Und deshalb war dieser weltliche Mann nicht fähig, die Wirklichkeit zu sehen“.


Die Wirklichkeit aber sei jene der vielen Armen, die neben uns leben, so der Papst:

„Viele Menschen, die ein schweres Leben haben, ein sehr schweres. Doch wenn ich ein weltliches Herz habe, werde ich das nie verstehen. Mit einem weltlichen Herzen kann man die Nöte und Bedürfnisse der anderen nicht verstehen. Mit einem weltlichen Herzen kann man zwar zur Kirche gehen, beten, vieles kann man tun. Doch wie hat Jesus beim Letzten Abendmahl in seinem Gebet zum Vater gebetet? ‚Bitte, Vater, behüte diese Jünger, damit sie nicht der Welt verfallen, damit sie nicht der Weltlichkeit verfallen’. Es ist dies eine subtile Sünde, es ist mehr als eine Sünde: es ein Zustand der Sündhaftigkeit der Seele“.

In diesen beiden Geschichten – vom reichen Mann und vom armen Lazarus – seien zwei Urteile zu erkennen: eine Verdammnis für den Menschen, der sich der Welt anvertraue, und ein Segen für den, der auf den Herrn vertraue. Der reiche Mann entferne sein Herz von Gott: „seine Seele ist verwüstet“, ein „von Salz durchtränktes Land, wo keiner leben kann“, denn: „die ‚Weltlichen’ sind eigentlich allein in ihrem Egoismus“. Dieser Mann „hat ein krankes Herz, das so sehr dieser weltlichen Lebensart verhangen ist, dass es schwer heilen konnte“.

Während der Arme einen Namen gehabt habe – Lazarus –, sei dies beim reichen Mann nicht der Fall: „Er hatte keinen Namen, weil die ‚Weltlichen’ den Namen verlieren. Sie gehören nur zur Menge der Wohlhabenden, die nichts brauchen. Die ‚Weltlichen’ verlieren den Namen“.

Wenn der reiche Mann des Gleichnisses dann sterbe, leide er in der Unterwelt qualvolle Schmerzen, und er bitte Abraham: „Hab Erbarmen mit mir, und schick Lazarus zu mir; er soll wenigstens die Spitze seines Fingers ins Wasser tauchen und mir die Zunge kühlen, denn ich leide große Qual in diesem Feuer“ (V. 24). Auch habe er darum gebeten, jemanden von den Toten zu seinen noch lebenden Familienangehörigen zu schicken, um diese zu warnen. Doch Abraham erwidere: „Wenn sie auf Mose und die Propheten nicht hören, werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn einer von den Toten aufersteht“ (V. 31).

Der Papst erklärte, dass die „Weltlichen“ außerordentliche Zeichen wollten. Und dennoch „ist es in der Kirche klar, Jesus hat deutlich gesprochen: das ist der Weg“. Doch am Ende stehe ein Wort des Trostes:

„Als jener arme weltliche Mann in seinen Qualen darum bittet, Lazarus mit ein wenig Wasser zu ihm zu schicken, um ihm beizustehen, was antwortet Abraham? Abraham steht hier für Gott, den Vater. Wie antwortet er? ‚Mein Kind, denk daran...’. Die ‚Weltlichen’ haben den Namen verloren. Wenn wir ein weltliches Herz haben, haben auch wir den Namen verloren. Doch wir sind keine Waisen. Bis zum Ende, bis zum letzten Moment ist da die Gewissheit, dass wir einen Vater haben, der uns erwartet. Vertrauen wir uns ihm an. ‚Mein Kind’. Er sagt zu uns: ‚mein Kind’, inmitten all dieser Weltlichkeit: ‚Kind’. Wir sind keine Waisen“.


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Lesermeinungen

 PB 5. März 2015 
 

troestliche Worte

Ja, man muss sich schon in dieser Welt entscheiden, ob man sein Herz oeffnen will. Danach ist es zu spaet und es gibt kein Entrinnen mehr aus den "Hoellenqualen". Wollen wir hoffen und beten, dass sich moeglichst viele rechtzeitig bekehren und nicht in der Hoelle landen.


2
 

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