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Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern

10. März 2015 in Aktuelles, 2 Lesermeinungen
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Franziskus in Santa Marta: Die Vergebung Gottes fordert aufrichtige Reue und unsere Vergebung gegenüber den anderen. Um Vergebung bitten heißt nicht, sich zu ‚entschuldigen’. Sünde ist – Götzenanbetung. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Gott ist allmächtig. Doch auch seine Allmacht kommt zum Stehen angesichts eines verschlossenen Herzens – eines Herzens, das nicht die Absicht hat, dem zu vergeben, der es verletzt hat. In seiner Predigt bei der heiligen Messe am Dienstag der dritten Woche der Fastenzeit in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“ ging Papst Franziskus vom Tagesevangelium aus (Mt 18,21-35). Petrus tritt zu Jesus und fragt: „Herr, wie oft muss ich meinem Bruder vergeben, wenn er sich gegen mich versündigt? Siebenmal?“. Worauf Jesus zu ihm sagt: „Nicht siebenmal, sondern siebenundsiebzigmal“ (V. 21-22). Dies bedeute: man müsse immer vergeben, um zu bekräftigen, dass die Vergebung Gottes uns gegenüber und unsere Vergebung gegenüber den anderen eng miteinander verbunden sind.

Alles nehme seinen Anfang damit, wie wir als erste vor Gott träten, um ihn um Vergebung zu bitten. Als Beispiel zitierte der Papst die erste Lesung (Dan 3, 25.34-43), die den Propheten Asarja zeige, wie er Gott um Milde für die Sünde seines Volkes bitte, das leide, aber auch die Schuld trage, das Gesetz des Herrn aufgegeben zu haben. Asarja protestiere nicht, er klage nicht vor Gott ob der Leiden. Vielmehr anerkenne er die Fehler des Volkes und zeige Reue:


„Die Bitte um Vergebung ist etwas anderes, etwas anderes als eine einfache Bitte um Entschuldigung. Ich mache einen Fehler? Tja, entschuldige bitte, ich habe einen Fehler gemacht... Ich habe gesündigt! Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Die Sünde ist kein einfacher ‚Fehler’. Die Sünde ist – Götzenanbetung, den Götzen des Stolzes, der Eitelkeit, des Geldes, den Götzen des ‚Ich selbst’, des Wohlstandes... Viele Götzen sind da, die wir haben. Und aus diesem Grund bittet Asarja nicht um Entschuldigung: er bittet um Vergebung“.

Es sei notwendig, aufrichtig und aus ganzem Herzen um Vergebung zu bitten, und aus ganzem Herzen müsse dem vergeben werden, der einem etwas angetan habe. So sei es im Gleichnis
Jesu vom König, der beschlossen habe, von seinen Dienern Rechenschaft zu verlangen. Der König erlasse einem seiner Diener einen großen Schuldenbetrag, da er angesichts dessen Flehen Mitleid mit ihm gehabt habe. Nicht so aber handle der Diener, der einen anderen ins Gefängnis werfen lasse, da er ihm hundert Denare schuldig gewesen sei. Trotz der lächerlichen Summe behandle er diesen ohne Erbarmen.

Die Dynamik der Vergebung, betonte Franziskus, sei jene, die Jesus selbst im Gebet des Vaterunser lehre:

„Jesus lehrt uns, so zum Vater zu beten: ‚Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern’. Wenn ich nicht fähig bin zu vergeben, dann bin ich auch nicht fähig, um Vergebung zu bitten. ‚Aber Pater, ich beichte ja, ich gehe doch zur Beichte...’. ‚Und was machst vor dem Beichten?’. ‚Nun, ich denke an die Dinge, die ich schlecht gemacht habe...’. ‚Gut so’. ‚Dann bitte ich den Herrn um Vergebung und verspreche, es nicht mehr zu tun...’. ‚Gut so. Und dann gehst du zum Priester? Vorher fehlt noch etwas: hast du denen vergeben, die dir was Schlechtes angetan haben?’“.

„Die Vergebung, die Gott dir schenken wird“, so der Papst abschließend, „erfordert die Vergebung, die du den anderen schenkst“:

„So spricht Jesus, wenn er uns die Vergebung lehrt. Erstens: die Bitte um Vergebung ist keine einfache Bitte um Entschuldigung. Es bedeutet, sich der Sünde bewusst zu sein, der Götzenanbetung, der ich mich schuldig gemacht habe, der vielen Götzenanbetungen. Zweitens: Gott vergibt immer, immer. Doch er fordert, dass auch ich vergebe. Wenn ich nicht vergebe, verschließe ich in einem gewissen Sinn die Tür vor der Vergebung Gottes. ‚Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern’“.


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Lesermeinungen

 Fink 10. März 2015 
 

Das kann doch die Menschen nicht beeindrucken,

diese Verkündigung, wie sie typisch ist für unsere Zeit. Zuerst einmal müsste klargestellt werden: 1. Was ist überhaupt "Sünde" (die Übertretung der Gebote Gottes !?)
2.Was ist denn so schlimm an meinen (nicht gebeichteten und losgesprochenen) Sünden? -Sie schließen mich vom ewigen Heil, vom Himmel aus! Doch das wird schon lange nicht mehr gesagt. "Versöhnung mit Gott" sei die Beichte. Die heutige Theologie und Verkündigung klingt menschenfreundlich, nett, harmlos- und ist letztlich folgenlos.


3
 
 PB 10. März 2015 
 

Selbstentschuldigung

Die meisten Menschen bitten nicht einmal um Entschuldigung. Sie tun es einfach selbst, indem sie sagen:

"Ich entschuldige mich."

Ja, wirklich absurd, nicht? Da braucht man oder frau natuerlich keine Reue dazu. Ist doch ganz einfach und geht immer. Oder nie?


3
 

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