Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  3. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  4. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  5. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  6. Waffen können Frieden schaffen und viele Menschenleben retten!
  7. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  8. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  9. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  10. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  11. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  12. Deutsche Bischofskonferenz nimmt Bericht zur reproduktiven Selbstbestimmung „mit großer Sorge“ wahr
  13. Meloni: Leihmutterschaft ist ,unmenschliche Praxis‘
  14. Mehrheit der Deutschen fürchtet Islamisierung Europas
  15. Polnische Bischofkonferenz ist der Schirmherr des Polnischen „Marsch für das Leben und die Familie“

KNA - Küngs Nachrichten-Agentur?

27. März 2015 in Kommentar, 15 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Kardinal Paul Josef Cordes hat die deutsche Teilkirche und Kardinal Marx kritisiert. Der KNA ist das keine Meldung wert. Sie berichtet lieber über den umstrittenen Theologen Hans Küng. Ein kath.net-Kommentar von Johannes Graf


Bonn (kath.net/jg)
Der deutsche Kurienkardinal Paul Josef Cordes hat dem Münchner Merkur vor kurzem ein aufsehenerregendes Interview gegeben. Kath.net hat berichtet. Cordes hat darin Kritik an der Kirche in Deutschland im Allgemeinen und dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Reinhard Kardinal Marx, im Besonderen geübt.

Das Interview wurde nur von wenigen Medien übernommen. Dazu zunächst ein grundsätzlicher Gedanke. Jede Redaktion muss auswählen, auch wenn sie noch so groß ist. Das hat schon der amerikanische Journalist Walter Lippmann festgestellt: „Bis sie ihre Leser erreicht ist jede Zeitung das Ergebnis einer ganzen Reihe von Auswahlprozessen bezüglich der Entscheidung welche Inhalte berichtet werden, an welcher Stelle sie positioniert werden, wie viel Raum ihnen gegeben wird, welche Schwerpunkte gesetzt werden sollen.“ (W. Lippmann, „Public Opinion“, 1922, dt. „Die öffentliche Meinung“). Diese Erkenntnis gilt bis heute, weil es nicht anders möglich ist. Kein Medium kann über alles berichten, was vorfällt.


Für Journalisten bedeutet diese Situation große Verantwortung. Für Medienkonsumenten bedeutet das, sich der Grenzen des eigenen Wissensstandes bewusst zu sein.

Trotz dieser Bedingungen ist es schwer nachvollziehbar, warum die Katholische Nachrichtenagentur (KNA) nicht über das Interview mit Kardinal Cordes berichtet hat. Cordes ist schließlich nicht irgendwer sondern einer der ganz wenigen deutschen Kurienkardinäle. Mit dem Interview im Münchner Merkur hat er sich in einer aktuellen Debatte zu Wort gemeldet. Das sollte eigentlich dafür reichen, um auf dem Radarschirm der KNA aufzutauchen, auch wenn er sich nicht im Sinne des Mehrheitseigentümers VDD (Verband der Diözesen Deutschlands) geäußert haben sollte.

In ihrem eigenen Selbstverständnis sieht sich die KNA als „katholische Fachagentur“, die über das berichtet „was in der Kirche und anderen Konfessionen geschieht, gedacht oder getan wird“. Bei einem Mitarbeiterstamm von etwa 70 festen und 350 freien Mitarbeitern ist auch kaum anzunehmen, dass das Interview den Redakteuren entgangen sein könnte.

Andererseits hat die KNA am kurz davor mehrmals über den Theologen und Buchautor Hans Küng berichtet. Eine Meldung bezog sich auf die Präsentation des ersten Bandes der „Gesammelten Werke“. Diese Nachricht ist durchaus gerechtfertigt, handelt es sich bei Hans Küng doch um einen viel gelesenen und viel diskutierten Autor. Was aber hat die KNA dazu veranlasst, Küngs Überlegungen zu den letzten Jahren von Papst Johannes Paul II. mit einer eigenen Meldung zu würdigen? Der 2005 verstorbene Heilige hätte wie sein Nachfolger Benedikt XVI. zurücktreten und nicht „sein Sterben vor der Kamera produzieren“ sollen, kritisiert der Theologe. Die letzten Jahre des Pontifikates seien von Stanislaw Dziwisz bestimmt gewesen, der sich laut Küng „vor allem mit Reliquienhandel beschäftigt“ habe. Das ist reine Polemik und ein Spiel mit antirömischen Affekten, zumal Küng seine Vorwürfe nicht belegt.

Über sein eigenes Lebensende wolle Küng selbst bestimmen. Wichtig sei, den richtigen Zeitpunkt dafür nicht zu verpassen, heißt es in der KNA-Meldung weiter. Bereits 2013 hatte Küng mit dem Bekenntnis aufhorchen lassen, Sterbehilfe für sich selbst nicht ausschließen zu wollen. Kath.net hat berichtet. Diese Haltung steht im Gegensatz zur Linie der katholischen Kirche. Einen Hinweis darauf sucht man in der KNA-Meldung ebenso vergeblich wie einen Verweis auf den Entzug der kirchlichen Lehrerlaubnis vor mehr als 30 Jahren.

Noch etwas fällt auf. Bei privaten Nachrichtendiensten und Blogs wird – auch von Seiten kirchlicher Medien und Würdenträger – schnell der Vorwurf der Einseitigkeit und Polarisierung erhoben, insbesondere wenn es sich dabei um kirchentreue Medien handelt. Das ist nicht immer unberechtigt, soll uns hier aber nicht weiter beschäftigen. Einseitige Berichterstattung bei kircheneigenen Medien wie Bistumszeitungen oder eben der KNA wird offensichtlich weit weniger kritisch beurteilt.

Johannes Graf ist Chef-Kommentator von kath.net


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 zwergchrist 30. März 2015 
 

Weiter blicken

@Frauke G...Warum Küng nie exkommuniziert worden ist? Gute Frage. Ich antworte mit einer Gegenfrage: Warum wurde Walter Mixa und TvE ihres Amtes enthoben? Genaus deshalb wird auch Küng nie exkommuniziert werden, egal was er schreiben oder lehren wird.


1
 
 Alois Fuchs 28. März 2015 
 

KNA

Früher habe ich mich einmal für den Erhalt von KNA eigesetzt. Jetzt reicht mir kath.net. Muss ich nicht soviel antippen.


3
 
 Chris2 28. März 2015 
 

Mir genügt schon die Sprache der "K"NA-Meldungen,

die sich praktisch nicht von der '(ver)weltlich(t)er' Agenturen unterscheidet. Sie haben höchstens etwas mehr (progressiv-) kirchliche Meldungen im Angebot. Erkennt man im Text die üblichen linken, tendenziösen und suggestiven Propagandabegriffe, weiß man gleich: Ah, wieder mal von Küngs Nachrichtenagentur (Frage an die Redaktion: Darf man diese Worthülsen nicht herausnehmen?)


7
 
 bücherwurm 27. März 2015 

@rappix: Sie vermuten richtig.

Danke für Ihre Spende!


4
 
 rappix 27. März 2015 

Eine Frage der "Urheberrechte"

Meiner Kenntnis nach unterliegt die Weiterverbreitung solcher redaktionellen Beiträge den Urheberrechten.

Die können beim Autor, beim Verlag und dem Interviewten liegen. Ohne schriftliches Einverständnis dürfen solche Beiträge nicht weiterverbreitet werden.

Als Autor hätte ich grosses Interesse das ich 1. für die Veröffentlichung bezahlt werde und für die Weiterverbreitung, ob im Print- oder Onlineumfeld.

Als Zeitungsabonnent, Print oder Online, entschädige ich den Verlag und den Autor.

Nun muss ich mir an die Nase greifen und gestehen, dass ich bis jetzt keinen Obolus an Kath.Net entrichtet habe!

Nun muss ich wohl zum Geldbeutel greifen und Kath.Net einen angemessenen Betrag überweisen. Mache ich gerne, aber ich will für die Überweisung nicht von den Banken "gerupft" werden.


5
 
 petrafel 27. März 2015 
 

Bitte korrekte Daten beachten

@Suarez: Ich erlaube mir, Sie zu korrigieren. Hans Küng wurde die Lehrerlaubnis im Jahr 1979 entzogen. Zu dieser Zeit stellte die Glaubenskongregation unter Kardinal Seper gravierende Abweichungen von der katholischen Lehre in den Publikationen Küngs fest, woraufhin die Deutsche Bischofskonferenz den Entzug der Lehrerlaubnis aussprach. Kardinal Ratzinger gehörte damals der Deutschen Bischofskonferenz an und war an dem Verfahren gegen Küng beteiligt, Präfekt der Glaubenskongregation wurde er aber erst 1981.
Dank der jahrelangen Agitation Küngs und seiner Unterstützer ist es in der öffentlichen Meinung leider zu einer Vermischung von Tatsachen aus verschiedenen Zeitebenen gekommen. Mit meiner Anmerkung versuche ich, dem entgegenzuwirken.


8
 
 Johannes Baptist 27. März 2015 
 

Kann es noch schlimmer kommen?

Liest man gewisse offiziöse Medenerzeugnisse, stellt man fest: Ja, es kann noch schlimmer kommen. Man schaue nur mal bei kath.ch rein. Um bei der Wahrheit zu bleiben: besagte offiziöse Webseite war auch schon einseitiger.


3
 
 Fink 27. März 2015 
 

Übrigens: Das Interview im Münchner Merkur

...war nur online. In der Zeitung selbst war es nicht zu lesen. Dazu fehlte der Mut.
Die Kritik an der KNA ist voll berechtigt.


16
 
 Frauke G. 27. März 2015 
 

Wieso ist Küng eigentlich nicht exkommuniziert worden?


12
 
 Stephaninus 27. März 2015 
 

Leider ist das System

und nicht nur in Deutschland. Diejenigen, die ständig das Wort Offenheit in der Kirche im Wort führen, sind alles andere als das. Gleiches gilt nicht selten für die sogenannt Toleranten, die alle, die sich in ihren Weg stellen mit dem Bannstrahl des Unmenschen mundtot machen wollen (und es weitgehend auch erreicht haben).


23
 
 Waldi 27. März 2015 
 

Von Küng habe ich vor vielen Jahren...

ein einziges Buch gelesen, dessen Inhalt mich sogar den Titel vergessen ließ. Nachdem ich es gelesen hatte, entsorgte ich es mit einem eleganten Schwung im Altpapiercontainer. Seitdem hüte ich mich von Küngs Literatur wie vor einer ansteckenden Krankheit. Und die selbe Abneigung empfinde ich für fast alle deutschen-katholischen Diözesanblätter. Ich bin ausgesprochen glücklich über diese Entscheidung, weil ich dadurch meinen römisch-katholischen und apostolischen Glauben unangefochten bewahren konnte! Einer der wenigen Gnadenorte, wo die kath. Kirche noch ihre ganze mystische Schönheit, ihren Glanz und ihre Heiligkeit so wohltuend ausstrahlt, ist Maria Vesperbild. Das ist mein Zufluchtsort, den ich jedem wärmstens empfehlen kann! Dort schlägt das Herz der kath. Kirche noch am rechten Fleck. Den Glaubenseifer, den ich dort seit anno 1987 immer wieder neu gewonnen habe, kann mir niemand verdüstern, auch die DBK und deren Filialleiter nicht! Aus tiefstem Herzen: Gott sei Dank!


29
 
 apollinaris1959 27. März 2015 
 

Glashaus

Wer der Zeit vorwirft, über Abtreibung nicht sachgerecht zu berichten und dabei wegläßt, dass auch die Genmeinung referiert wird, sollte sich zurückhalten.


1
 
 Suarez 27. März 2015 

Die kirchensteuerfinanzierte KNA freut sich über jeden Häretiker

Hans Küng ist alles, nur nicht katholisch. Ob er es je war, ist schwierig zu beantworten. Dass Papst Benedikt, noch als Präfekt der Glaubenskongregation, Küng die Lehrerlaubnis entzog, war der einzig gangbare Weg, um die Kirche vor Häresie zu schützen.

Übrigens: Die KNA ist ein Grund mehr, warum die Kirchensteuer in unserem Land abgeschafft gehört!


39
 
 M.Schn-Fl 27. März 2015 
 

Danke Johannes Graf,

für diese Einschätzung, die ich vollkommen teile und auf meine Facebook-Seite übernehme.


30
 
 AlbinoL 27. März 2015 

I Like!


15
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Medien

  1. 'Nur mehr Elon Musk steht dem Totalitarismus im Weg'
  2. Mitarbeiter von ARD und ZDF wollen mehr Meinungsvielfalt
  3. Open Democracy hackt E-Mails europäischer Lebensschützer und Pro-Familienorganisationen
  4. Die Rolle der Medien für die Kultur der Freiheit
  5. Demokratische Politiker wollen Inhalte von Lebensschützern von sozialen Medien verbannen
  6. New Mexico klagt Meta, Mark Zuckerberg wegen Ermöglichung der sexuellen Ausbeutung von Kindern
  7. Kampf um Meinungsfreiheit - Elon Musks X klagt Linksgruppierung wegen Verleumdung
  8. Neue Plattform 'Threads' von Mark Zuckerberg zensuriert konservative Meldungen
  9. Dokumentation ‚What is a Woman?’ hat mehr als 165 Millionen Aufrufe auf Twitter
  10. Franklin Graham warnt christliche Medien vor kommendem Sturm







Top-15

meist-gelesen

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  3. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  4. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  5. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  6. 'Politische Einseitigkeit ist dem Gebetshaus fremd'
  7. Heiligenkreuz: Gänswein und Koch für Wiederentdeckung des Priestertums
  8. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  9. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  10. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  11. Der Teufel sitzt im Detail
  12. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  13. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  14. Vielleicht hilft es Ihnen, wenn Sie ,The Baxters‘ sehen‘
  15. Frankreich: „Inzwischen bedeutet Katholizismus, seinen Glauben erklären zu können“

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz