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‚Sieg des gesunden Menschenverstandes über christliche Ammenmärchen‘

11. April 2015 in Buchtipp, 1 Lesermeinung
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Leseprobe 1 aus dem Buch „Der Herr der Welt“ von Robert Hugh Benson


Illertissen (kath.net/Media Maria) Die von Robert Hugh Benson (1871-1914) vorausgesehene Entwicklung der Technik und die politischen und antireligiösen Zukunftsbilder waren beim Erscheinen des Buches eine Sensation. Seine Visionen zeigen jedoch erstaunliche Wiedererkennungsmerkmale in Anbetracht der Schreckensregime des Nationalsozialismus und des Kommunismus.

Benson beschreibt den "Herrn der Welt" als Antichrist, der in einem als freiheitlich propagierten System über alle Länder der Erde herrscht. Julian Felsenburg, dieser neue Weltherrscher, schreckt im Kampf gegen die Kirche auch nicht vor der Vernichtung Roms, des Papstes und der letzten Christen zurück.

Nur zwei Kardinäle entkommen diesem gnadenlosen Bombardement Roms. Sie wählen im Verborgenen einen neuen Papst und berufen ein Konzil ein. Durch einen Verrat wird auch dieser letzte Aufenthalt des neuen Papstes bekannt. Felsenburgh holt zum letzten Vernichtungsschlag aus. Während der Papst und seine Getreuen sich dem letzten Kampf stellen, verfinstert sich die Sonne und Gott greift ein.

„‚Irkutsk – 14. April – Gestern – wie gewöhnlich – Aber – Gerüchte – Abfall – von – Sufi – Partei – weitere – Truppenansammlungen – Felsenburgh – Ansprache – Buddhisten – Anschlag auf – Lama – letzten – Freitag – Anarchisten – am – Werk – Felsenburgh – reist wie – vorgesehen – Moskau – er ...‘, da, das ist alles“, schloss Oliver resigniert. „Wie üblich, wieder einmal unterbrochen.“
Die junge Frau schlug die Beine übereinander.
„Ich verstehe überhaupt nichts“, sagte sie. „Wer ist denn dieser Felsenburgh?“
„Mein liebes Kind, das fragt sich die ganze Welt. Man weiß über ihn nur, dass er im letzten Augenblick in die amerikanische Abordnung aufgenommen wurde. Der Herald brachte letzte Woche seinen Lebenslauf, der aber schon dementiert wurde. Fest steht nur, dass er ein ziemlich junger Mann ist, von dem man bis jetzt noch nichts gehört hat.“
„Nun, dafür hört man jetzt von ihm“, bemerkte Mabel.
„Ich weiß, es scheint, als ob er die ganze Angelegenheit allein geregelt hätte. Von den anderen hört man kein Wort. Wir haben Glück, dass er auf unserer Seite steht.“
„Und was hältst du davon?“
Oliver starrte wieder aus dem Fenster.
„Das ist so eine Sache“, sagte er. „Dabei erscheint es mir nur seltsam, dass kaum jemand etwas zu bemerken scheint. Sie übersteigt wahrscheinlich jede Einbildungskraft. Zweifellos hat der Osten während der letzten fünf Jahre für einen Überfall auf Europa gerüstet. Nur Amerika haben wir es zu verdanken, dass dieser Angriff bis jetzt noch nicht erfolgt ist, und dies war der letzte Versuch, den Osten zur Vernunft zu bringen. Warum aber Felsenburgh sich in den Vordergrund gespielt hat …“, brach er plötzlich ab. „Er muss zumindest ein guter Sprecher sein. Das ist mindestens das fünfte Mal, dass er zu einer solchen Menge gesprochen hat. Vielleicht ist er nur der amerikanische Dolmetscher. Herr Jesus, ich möchte wissen, wer er ist.“
„Wie heißt er mit Vornamen?“
„Julian, glaube ich. So stand es zumindest in einer Nachricht.“
„Aus welcher Quelle stammte sie?“
Oliver schüttelte den Kopf.
„Es war ein Privatunternehmen“, sagte er. „Die europäischen Agenturen haben ihre Arbeit eingestellt. Alle Sender werden Tag und Nacht bewacht. Flugschiffe patrouillieren alle Grenzen. Das Reich will anscheinend diese Angelegenheit ohne uns erledigen.“
„Und wenn es schiefgeht?“
„Meine liebe Mabel, wenn die Hölle losbricht …“, er hob resignierend die Hände.
„Und was tut die Regierung?“
„Sie arbeitet Tag und Nacht, wie übrigens auch das übrige Europa. Es wäre furchtbar, wenn es zum Krieg käme.“
„Und warum sollten sie sich davon abhalten lassen?“
„Vielleicht aus zwei Erwägungen heraus“, sagte Oliver langsam, „einmal haben sie vielleicht Angst vor Amerika, und andererseits hält sie vielleicht ihre Religion davon ab. Wenn sie nur verstehen wollten, dass die Welt heute mehr denn je zusammenarbeiten muss. Aber diese verfluchten Religionen …“


Mabel seufzte und blickte auf das Häusermeer vor dem Fenster. Die Lage war wirklich äußerst ernst. Jenes gewaltige Reich, das aus einer starken Föderation unter dem Sohn des Himmels bestand – dieser Bund war durch eine Verschmelzung der japanischen mit der chinesischen Dynastie und den Zusammenbruch Russlands entstanden –, hatte alle seine Kräfte zusammengefasst und während der letzten fünfunddreißig Jahre, seit es seine dürre, gelbe Hand nach Australien und Indien ausgestreckt hatte, ein starkes Machtbewusstsein entwickelt. Seit dem Fall Russlands unter dem Ansturm der gelben Rasse hatte die Welt eingesehen, welch ein Wahnsinn es war, weiterhin Krieg zu führen. Nun sah es so aus, als ob alle Errungenschaften des letzten Jahrhunderts durch einen neuen Krieg zunichtegemacht werden sollten. Nicht, dass die Völker des Ostens an einem Krieg interessiert gewesen wären, vielmehr waren es ihre Herrscher, die aus einer langen Lethargie aufzuwachen schienen, und es war schwer, sich vorzustellen, dass man sie in dieser letzten Minute von ihrem Vorhaben abbringen könnte. Außerdem wollten die Gerüchte nicht verstummen, dass hinter der ganzen Bewegung ein gewisser religiöser Fanatismus stünde und dass der geduldige Osten sich anschickte, mit dem Feuer und Schwert neuzeitlichster Waffen Europa zu bekehren, das größtenteils die alten Religionen zugunsten eines neuen Humanitätsglaubens abgelegt hatte; es war einfach zum Verrücktwerden.

Oliver sah aus dem Fenster, und das friedliche Häusermeer Londons erinnerte ihn daran, dass in ganz Europa nach dem Sieg des gesunden Menschenverstandes über die Ammenmärchen des Christentums endlich der Frieden eingezogen war. Der Gedanke, dass all diese Errungenschaften wieder zugunsten eines wilden Durcheinanders von Sekten und Dogmen aufgegeben werden sollten, erschien ihm furchtbar. Das aber würde geschehen, wenn der Osten seine Hand nach Europa ausstreckte. Sogar der Katholizismus würde wieder aufleben, dachte er, jener seltsame Glaube, der immer dann wieder heftig aufflackerte, sobald man daran ging, ihn von der Erde auszulöschen. Keine andere Religion erschien Oliver so grotesk und sklavisch wie gerade der Katholizismus. Der Gedanke, dass dieser wieder aufleben könnte, erschien Oliver furchtbarer als die blutige Katastrophe, die einem Angriff des Ostens auf Europa folgen würde.

kath.net-Buchtipp:
Der Herr der Welt
Von Robert Hugh Benson
Hardcover, 368 Seiten
2015 Media Maria
ISBN 978-3-9816344-9-5
Preis 19.50 EUR

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Lesermeinungen

 kreuz 11. April 2015 

das Buch welches Franziskus zur Lektüre empfahl,

warum auch immer...
lese ich mir durch.


1
 

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