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Die Gnade der Nachahmung Christi

17. April 2015 in Aktuelles, 5 Lesermeinungen
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Franziskus in Santa Marta: Erniedrigung und Demut haben nichts mit Masochismus zu tun. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Ist es für den Menschen möglich, in einer schwierigen Situation auf die Art und Weise Gottes zu handeln? Ja, so Papst Franziskus in seiner Predigt bei der heiligen Messe am Freitag der zweiten Woche im Osterkreis in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“. Es sei dies nur eine Frage der Zeit: der Zeit, sich von den Empfindungen Jesu durchdringen zu lassen.

Der Papst ging bei seinen Betrachtungen von der ersten Lesung aus der Apostelgeschichte aus (Apg 5,34-42), als die Jünger vom Hohen Rat verurteilt werden, da sie der Verkündigung jenes Evangeliums beschuldigt werden, das die Gesetzeslehrer nicht hören wollten.

Dennoch rate einer der Pharisäer des Hohen Rates, Gamaliël: „Lasst von diesen Männern ab, und gebt sie frei; denn wenn dieses Vorhaben oder dieses Werk von Menschen stammt, wird es zerstört werden“ (V. 38). Der Hohe Rat akzeptiere den Ratschlag und entscheide sich, sich Zeit zu nehmen. Er handle nicht entsprechend dem instinktiven Gefühl des Hasses. Dies sei ein „Heilmittel“ für alle Menschen:


„Nimm dir Zeit. Das nützt uns, wenn wir schlechte Gedanken gegen andere hegen, wenn wir schlechte Gefühle hegen, wenn uns jemand unsympathisch ist, Hass, dies nicht wachsen lassen, einhalten, sich Zeit nehmen. Die Zeit harmonisiert die Dinge und lässt uns das Rechte in den Dingen erkennen. Wenn du aber im Augenblick des Zornes reagierst, dann wirst du gewiss ungerecht sein. Du wirst ungerecht sein. Und auch dir selbst wirst Schlechtes tun. Das ist der Rat: die Zeit, die Zeit im Augenblick der Versuchung“.

Wenn wir grollten, so Franziskus, sei es unmöglich, dass dieser Groll nicht ausbreche. „Es kommt zu einer Beleidigung, zum Krieg, und mit diesen schlechten Gefühlen gegenüber den anderen kämpfen wir gegen Gott, während Gott die anderen liebt, er liebt die Harmonie, die Liebe, den Dialog das gemeinsame Gehen“.

„Auch mir geschieht das“, gab der Papst zu: „Wenn einem etwas nicht gefällt, dann stammt das erste Gefühl nicht von Gott, es ist schlecht, immer“. Dagegen sei es notwendig, einzuhalten und dem Heiligen Geist Raum zu geben, damit er uns zum Richtigen kommen lasse, zum Frieden. Wie beiden Aposteln, die gegeißelt würden und den Hohe Rat froh verlassen hätten, nachdem sie im Namen Christi beleidigt worden seien:

„Der Stolz der ersten Gefühle bringt dich dazu, die anderen töten zu wollen, die Demut, auch die Erniedrigung: sie bringen dich dazu, Jesus zu ähneln. Und das ist etwas, an das wir nicht denken. In diesem Augenblick, in dem viele unserer Brüder und Schwestern für den Namen Jesu das Martyrium erleiden, befinden sie sich in diesem Zustand, empfinden sie die Freude, Beleidigungen, auch den Tod erlitten zu haben: für den Namen Jesu. Um dem Stolz der ersten Gefühle zu entkommen, gibt es nur den Weg, das Herz für die Demut zu öffnen, und zur Demut gelangt nie ohne Erniedrigung. Das ist etwas, das man nicht auf natürliche Weise versteht. Es ist eine Gnade, um die wir bitten müssen“.

„Um die Gnade“, so Franziskus abschließend, „der Nachahmung Christi“. Eine Nachahmung, die nicht nur von den Märtyrern von heute bezeugt werde, sondern auch von den vielen Männern und Frauen, die jeden Tag um des Wohles ihrer Familie willen Erniedrigungen erlitten und den Mund zumachten, die nicht sprächen und alles aus Liebe zu Christus ertrügen:

„Und das ist der Weg der Heiligkeit der Kirche, diese Freude, die die Erniedrigung schenkt, nicht weil die Erniedrigung schön wäre, nein, das wäre Masochismus, nein: weil du mit der Erniedrigung Jesus nachahmst. Zwei Haltungen: die der Verschlossenheit, die dich zum Hass, zum Zorn führt, dazu, die anderen töten zu wollen, und die Haltung der Offenheit für Gott auf dem Weg Jesu, was dich Erniedrigungen erfahren lässt, auch jene starken, mit dieser inneren Freude, weil du sicher bist, auf dem Weg Jesu zu sein“.

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Lesermeinungen

 Rut2007 18. April 2015 

@Christa.marga - Jesus im Ölberg

"Erniedrigung schenkt niemals Freude - man ist am Boden zerstört. So mag es wohl auch Jesus ergangen sein, als er ganz allein am Ölberg betete."
Es wäre wohl zu der äußeren Situation und die bevorstehenden physischen Qualen und Tod Jesu seine innere Situation noch stärker in den Blick zu nehmen, als das oft der Fall ist. Die körperl. Qualen und Kreuzigung haben viele andere Menschen auch erlitten. Das wäre nichts besonderes gewesen.
Jesus Christus hat aber die Sünden und Schuld aller Menschen aller Zeiten auf sich genommen, um mit seinem Opfer der Liebe und Hingabe die Menschen wieder mit Gott zu versöhnen, also die Trennung von Gott in der Ewigkeit aufzuheben. Das konnte er nur, weil Christus Gott ist. Das war der Schmerz Jesu in Getsemani: alle Sünden in sich zu spüren, und damit gleichzeitig die Trennung von Gott, seinem Vater -denn wo so eine große Sünde ist, kann Gott nicht sein. Seine menschl. Natur hatte Angst, aber als Gott opferte er sich aus Liebe. Im Kreuz ist Heil, paradox.


3
 
 Kardiologe 18. April 2015 
 

Worte des Papstes

Ich muss da schon christa.marga Recht geben. auf diese Idee bin ich auch noch nicht gekommen. Matthieu, der die Worte Franziskus' großartig findet, räumt im Übrigen ja auch ein, dass er den Papst nicht immer versteht. Mit den Amtsvorgängern hatte ich diese Phänomene eigentlich nicht.


0
 
 Rut2007 18. April 2015 

@Christa.marga - andersherum...

gibt es einen Schuh:
Jesus hat nicht so viel aushalten und erdulden m ü s s e n. Sondern er hat aus Liebe sein Leiden und Tod auf sich genommen, für uns. Er hat sich gefügt - aus Liebe - in die Ungerechtigkeit, die Menschen ihm antaten, die falschen Beschuldigungen, die Geißelung, die Kreuzigung, um uns von unserer Schuld und dem ewigen Tod, der ewigen Trennung von Gott zu erlösen. Er tat dies aus reinster, größter Liebe, und mit einer inneren Kraft, zu der nur der Gottmensch Jesus Christus fähig war.
Wenn wir uns daher in Ungerechtigkeiten fügen, die uns im Alltag widerfahren, und uns mit dieser inneren Haltung Jesu aus Liebe zu ihm verbinden, dann schenkt auch eine Erniedrigung Freude und innere Freiheit - der Weg Jesu, seine Lehre ist voll von diesen Paradoxien im Blick der Welt. Das ist eines seiner Kennzeichen. D. h. es gibt dieser Situation einen Sinn. Gleichermaßen auch bei Leid. Wenn man aufbegehrt, ist Leid sinnlos. Es anzunehmen und mit Christus verbinden, gibt ihm Sinn.


2
 
 Christa.marga 17. April 2015 
 

Tut mir leid, ich kann's nicht verstehen

Das sind schon starke Worte von Papst Franziskus. Ich bin noch nie auf die Idee gekommen, jemanden aus verletztem Stolz oder verletzter Gefühle gleich töten zu wollen. Demut ist schon wichtig, aber sich demütigen und erniedrigen zu lassen, das sind zwei paar Stiefel!
Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieses in Jesu Sinn ist. Wenn jemand nur noch leiden muß weil andere meinen, im Recht zu sein - wenn man sich dann dagegen wehrt, kämpft man dann gegen Gott, weil man die Harmonie gestört hat? Habe ich dann Gottes Liebe verloren???
Erniedrigung schenkt niemals Freude - man ist am Boden zerstört. So mag es wohl auch Jesus ergangen sein, als er ganz alleine am Ölberg betete. Nur der Gedanke an Jesus hält einen dann noch aufrecht, er hat so viel aushalten und erdulden müssen. Nur mit diesem Gedanken an Jesus kann ich die Ungerechtigkeiten auf dieser Welt besser ertragen.
Man muß auch achtsam sich selbst gegenüber sein, ohne aber die Nöte der Anderen aus den Augen zu verlieren.


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 matthieu 17. April 2015 
 

Großartig

Solche Worte sind großartig. Das werde ich mir hinter die Ohren schreiben. Insbesondere, wenn ich gerade ihn (Papst Franziskus) manchmal nicht sofort verstehe. Es steckt doch mehr dahinter als seine etwas flapsige Art manchmal vermuten lässt.


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