Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kirchen müssen die Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie aufarbeiten!
  2. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  3. Biograf Peter Seewald korrigiert Papst Franziskus: Papst Benedikt XVI. hat Geschichte geschrieben
  4. Deutscher Geschlechter-Gesetz-Irrsinn - Alle 12 Monate ein 'anderes Geschlecht'
  5. Papst Franziskus will Gänswein offenbar zum Nuntius ernennen
  6. Anhaltende Proteste gegen Ausstellung in einer Kirche in Italien
  7. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  8. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  9. Waffen können Frieden schaffen und viele Menschenleben retten!
  10. Papst wieder mit dem Titel "Patriarch des Westens"
  11. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  12. Brüsseler Barbarei ist Angriff auf die Menschenrechte und eine Schande für Europa!
  13. Polnische Bischofkonferenz ist der Schirmherr des Polnischen „Marsch für das Leben und die Familie“
  14. Der "leise Mord" an den kleinen Kindern soll in Deutschland zu 100 % vertuscht werden!
  15. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien

Bischöfe wollen mehrheitlich ein liberaleres kirchliches Arbeitsrecht

28. April 2015 in Deutschland, 56 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Mehr als zwei Drittel der 27 Bischöfe haben bei Vollversammlung des „Verbandes der Diözesen Deutschlands“ für Änderungen der kirchlichen Grundordnung gestimmt – Die Entscheidungen der Bischöfe wurden nicht im Einzelnen namentlich bekanntgegeben.


Würzburg/Bonn (kath.net/KNA/DBK/red) Die katholischen Bischöfe in Deutschland wollen mehrheitlich ein liberaleres kirchliches Arbeitsrecht. Mehr als zwei Drittel der 27 Bischöfe hätten im Rahmen der Vollversammlung des Verbandes der Diözesen Deutschlands (VDD) in Würzburg für Änderungen der kirchlichen Grundordnung gestimmt, teilte die Deutsche Bischofskonferenz in Bonn am Montagabend auf ihrer Homepage mit. Einzelheiten wurden nicht erklärt. In den kommenden Tagen sollten noch einige Änderungsanträge, sogenannte Modi, in den Text eingearbeitet werden, heißt es in der Mitteilung. Das Dokument werde in den kommenden Tagen veröffentlicht.

Die Bischöfe beraten schon seit Jahren über eine Weiterentwicklung des kirchlichen Arbeitsrechts, das sich vom Betriebsverfassungsgesetz deutlich unterscheidet. Bislang wird von Kirchenmitarbeitern eine Übereinstimmung mit den kirchlichen Glaubens- und Moralvorstellungen auch im Privatleben erwartet. Ein Verstoß gegen diese Loyalitätspflichten - etwa Kirchenaustritt, zweite Zivilehe nach Scheidung oder homosexuelle Lebensgemeinschaft - kann im Einzelfall arbeitsrechtliche Konsequenzen bis hin zur Kündigung nach sich ziehen.


2012 setzte die Bischofskonferenz eine Arbeitsgruppe ein, die Reform-Vorschläge entwickelte. Die Bischöfe diskutieren unter anderem darüber, wie eine Abstufung der Loyalitätspflichten je nach Nähe zum kirchlichen Verkündigungsauftrag gestaltet werden kann. Die katholische Kirche ist mit mehr als 700.000 hauptamtlichen Mitarbeitern einer der größten Arbeitgeber in Deutschland. Rund 590.000 von ihnen sind bei einem Unternehmen der Caritas tätig, also in Beratungsdiensten, Pflegeeinrichtungen, Kindergärten oder kirchlichen Krankenhäusern.

Der britische Journalist und Kirchenkenner Edward Pentin hatte erst vor wenigen Tagen die Sorge geäußert, dass die Deutsche Bischofskonferenz möglicherweise Änderungen im kirchlichen Arbeitsrecht fördern werde, um dadurch Änderungen der katholischen Lehre bezüglich Wiederverheirateten und Homosexuellen voranzutreiben.
kath.net hat berichtet.

kath.net dokumentiert die Erklärung des Pressesprechers der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp, zur Entscheidung zur „Grundordnung des kirchlichen Dienstes im Rahmen kirchlicher Arbeitsverhältnisse“ im Wortlaut:

Zu den heutigen Beratungen der Vollversammlung des Verbandes der Diözesen Deutschlands (VDD) betreffend einer Novelle der „Grundordnung des kirchlichen Dienstes im Rahmen kirchlicher Arbeitsverhältnisse“ erklärt der Pressesprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp:

„Zu einer Novelle der ‚Grundordnung des kirchlichen Dienstes im Rahmen kirchlicher Arbeitsverhältnisse‘ ist heute eine Entscheidung mit über Zwei-Drittel-Mehrheit der Mitglieder der Vollversammlung des Verbandes der Diözesen Deutschlands (VDD) gefallen. Jetzt werden noch einige Modi in den Text eingearbeitet. Das Dokument wird in den nächsten Tagen veröffentlicht.“


(C) Für das Material der KNA: 2015 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Kardiologe 5. Mai 2015 
 

Fehlt

Das Arbeitsrecht der Kirchen kennt einen besonderen Ausdruck, den ich in der ganzen Diskussion vermisse: Der dritte Weg.


0
 
 Nikolaus96 4. Mai 2015 
 

@Suarez

Nein, anbiedern ist immer falsch. Aber wir können auch nicht alles auf den Zeitgeist schieben. Es ist m.E. etwas simpel, das Scheitern "konservativer" Bischöfe wie Mixa und TvE nur den bösen Medien wie FAZ, Spiegel etc. oder missgünstigen Amtsbrüdern zuzuschreiben. Es genügt nicht, dass wir die Richtigkeit der Frohen Botschaft betonen - wenn der Verkünder nicht glaubwürdig ist, hilft auch die beste Heilslehre nicht. Denken Sie an den Pfarrer von Königswinter, der einer Kindergartenleiterin nahelegte, sich nach Bonn versetzen zu lassen, wo niemand erfahren würde, das sie geschieden und wiederverheiratet ist. Diese Heuchelei hat sie nicht mittragen wollen. Das Ergebnis (verkürzt): die Frau ist immer noch Kindergartenleiterin, aber der Kindergarten ist jetzt in evangelischer Trägerschaft. SO wird das nichts mit unserer Kirche.


3
 
 FranciscoL 4. Mai 2015 

@Nikolaus96

Ich habe das ZDK nicht "niveaulos beschimpft", sondern meiner Verachtung für diese Institution Ausdruck gegeben.Das ist ein Unterschied.

Diese Verachtung gilt nicht nur dem ZDK, sondern ganz generell dem in der deutschen Kirche weitverbreiteten Strukturkonservativismus.


7
 
 chorbisch 4. Mai 2015 
 

@ SpatzInderHand

Die Grenze wäre da, wenn das Privatleben negative Auswirkungen auf die Arbeit hat. Eine Scheidung, oder ein Zusammenleben "ohne Trauschein" gehört meiner Meinung nach nicht automatisch dazu.
Anders wäre es, wenn die betreffende Person sich immer wieder bei der Arbeit die Morallehre der Kirche kler ablehnt, etwa den Kindern erklärte, diese Lehre sei "veraltet" oder "unbiblisch" und man müsse sich nicht daran halten.

Die Zahl der Kindergärtner oder Altenpfleger mit "legaler Zweitfrau" in katholische Einrichten dürfte - vorsichtig ausgedrückt - überschaubar sein. Solche überzogenen und unrealistischen Beispiele sind für die Diskussion nicht hilfreich.

PS: Was ist "polyamant"?


1
 
 SpatzInDerHand 4. Mai 2015 

@chorbisch:

und wo ziehen Sie die Grenze? Darf jemand Erzieher/in im Kindergarten sein, wenn er polyamant ist? Oder legale Zweitfrau? o.ä.?


5
 
 chorbisch 4. Mai 2015 
 

@ Doda

Selbstverständlich sollten die Bischöfe die Mitarbeiter in Einrichtungen in kirchlicher Trägerschaft ermutigen, nach der Lehre der Kirche zu leben.

Aber wieso bedeutet es eine "Diskriminierung" gläubiger Mitarbeiter, wenn die Kirche künftig darauf verzichten will, Krankenpfleger oder Kindergärtnerinnen arbeitsrechtlich zu belangen, weil ihr PRIVAT-Leben, etwa durch eine Wiederverheiratung nach einer Scheidung, der Lehre der Kirche widerspricht?


1
 
 Suarez 4. Mai 2015 

Nikolaus96 - "Entweltlichung der Kirche kann auch bedeuten, dass die Kirche nicht mehr gehört wird"

Mag sein, dass in einem oberflächlichen Christentum [Zitat Kardinal Müller] die christliche Botschaft nicht mehr in ihrer Klarheit vernommen wird. Soll die Kirche darum die Verkündigung an diese Oberflächlichkeit angleichen und sich dem Zeitgeist andienen, um so vielleicht weiter üppig fließende Kirchensteuereinnahmen zu sichern?

Worum geht es denn im Glauben, doch um Wahrheit oder nicht? Glaube lässt sich nicht vermarkten wie eine Ware, die man je nach momentaner Geistesverfassung modifiziert.

Wenn die Wahrheit keine Anziehungskraft mehr hat, was heißt das aber für den Zustand unserer Gesellschaft?

Hätte Jesus Christus sich nach dem ausgerichtet, was man von ihm zu hören wünschte, so gäbe es heute keine Kirche.

Joh 6,60 Viele seiner Jünger, die ihm zuhörten, sagten: Was er sagt, ist unerträglich. Wer kann das anhören?

Joh 6,66 Daraufhin zogen sich viele Jünger zurück und wanderten nicht mehr mit ihm umher.
Joh 6,67 Da fragte Jesus die Zwölf: Wollt auch ihr weggehen


8
 
 Nikolaus96 4. Mai 2015 
 

Lieber FranciscoL,

wenn es Ihnen gut tut, können Sie gern weiterhin das ZDK so niveaulos beschimpfen. Aber Sie haben nicht verstanden, auf welches Problem ich hinweisen wollte. Entweltlichung der Kirche kann auch bedeuten, dass die Kirche nicht mehr gehört wird. Ich befürchte, dass unsere Kirche auf dem besten Weg dorthin ist. Wollen wir das?


2
 
 doda 2. Mai 2015 

Ich möchte mich daher @Antigone und @catolika anschließen und uns -Bischöfe und Laien- bitten, die authtentisch katholischen Mitarbeiter nicht unnötig zu diskriminieren, sondern glaubensstärkend und wertschätzend über sie zu denken, sprechen und schreiben.


4
 
 catolica 1. Mai 2015 
 

na da gehen unsere Bischöfe mal wieder den

bequemsten Mainstream-Weg. Anstelle das katholische in den katholischen Einrichtungen zu fördern , wird wieder mal weichgespült. Nein danke! Kardinal Meisner hatte vor Jahren mit seiner Kritik an den caritativen Einrichtungen Einrichtungen recht , als er den Glauben der Kirche bei ihnen einforderte und dafür getadelt wurde. Was will man eigentlich ? ein gutmenschentum gibt es auch bei der AWO und dem DRK. Das spezifisch Katholische ist nun mal nicht ohne kirchlichen Glauben denkbar.


7
 
 Antigone 1. Mai 2015 
 

Wo katholisch drauf steht, muss auch katholisch drin sein

Ja, aber 100% sind nirgends mehr drin. Ist so, auch wenn es uns nicht gefällt. Aber wo wollen Sie Ihre Oma hingeben, wenn Sie sie nicht selber pflegen können? Egal? Arbeiterwohlfahrt oder DRK, oder ist Ihnen "ein bisschen katholisch" doch noch was wert? Ich möchte alle Kritiker bitten, die Mitarbeiter in (noch) katholischen Einrichtungen, die versuchen, das Katholische dort hoch zu halten, nicht unnötig zu diskriminieren.


3
 
 duesi 30. April 2015 
 

@ Nachgedacht

Die drei Aufträge "Verkündigung von Gottes Wort, Feier der Sakramente, Dienst der Liebe" ergeben sich aus der Funktion als Glaubensgemeinschaft. Die Glaubensgemeinschaft verkündet das Wort, sie feiert Sakramente und die GLaubensgemeinschaft übt Dienste der Liebe stellvertretend für Christus aus. Kirchen dürfen rechtlich in Deutschland nur Träger werden, wenn sie eine Einrichtung mind. 1 Jahr auf eigene Kosten nach Vorgaben des Staates erfolgreich führen konnten und auch nachher einen Teil der Ausgaben (etwa 20% meine ich) selbst decken. Pflegedienst und ärztlicher Dienst ist dann ein christlich-katholischer Dienst der Liebe, wenn er von einem persönlichen Glauben an den dreieinigen Gott motiviert ist. Damit ist auch klar, dass die Dienstmöglichkeiten der Kirche davon abhängen, wie viele überzeugte und gläubige Katholiken es gibt.


3
 
 Nikolaus96 30. April 2015 
 

@FranciscoL

Sie können wohlgemut in die Zukunft schauen: Unsere Kirche ist schon längst auf dem Rückweg aus dieser Welt. Herausragende katholische Politiker in der CDU sind längst Mangelware. Die CDU schickt mittlerweile weniger Katholiken (genau EINEN) ins Bundeskabinett als die SPD. Der Vorsitzende des ZDK (das hier eh nicht gut gelitten ist, aber das soll jetzt keine Rolle spielen) ist ein 75-jähriger ehemaliger Politiker, der in diesem Jahr aufhören soll, ohne dass die Nachfolge geklärt ist. Da darf man sich nicht wundern, wenn die katholische Stimme in diesem Lande nicht mehr gehört wird. Dass die Personalpolitik der Päpste Johannes Pauls II. und Benedikts XVI. sich derart bemerkbar machen würde, damit hat wohl niemand gerechnet. Bitter.


1
 
 FranciscoL 30. April 2015 

Aus der Freiburger Rede Benedikt XVI:

"In der geschichtlichen Ausformung der Kirche zeigt sich jedoch auch eine gegenläufige Tendenz, dass nämlich die Kirche sich in dieser Welt einrichtet, selbstgenügsam wird und sich den Maßstäben der Welt angleicht. Sie gibt Organisation und Institutionalisierung größeres Gewicht als ihrer Berufung zur Offenheit.

Um ihrem eigentlichen Auftrag zu genügen, muss die Kirche immer wieder die Anstrengung unternehmen, sich von der Weltlichkeit der Welt zu lösen. Sie folgt damit den Worten Jesu nach: „Sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin“ (Johannes 17,16). Die Geschichte kommt der Kirche in gewisser Weise durch die verschiedenen Epochen der Säkularisierung zur Hilfe, die zu ihrer Läuterung und inneren Reform wesentlich beigetragen haben."


4
 
 FranciscoL 30. April 2015 

Noch einmal,

wie im anderen Thread zu diesem Thema.Kardinal Ratzinger in "Salz der Erde":

""Hier (in Deutschland) haben wir weit mehr kirchliche Institutionen, als wir mit kirchlichem Geist decken können. Und gerade das bringt die Kirche dann in Mißkredit, daß sie am Institutionengefüge festhält, auch wenn eigentlich nichts mehr dahintersteht. So entwickelt sich der Eindruck, in einem Krankenhaus oder zum Beispiel in einer Schule würden Menschen, die eigentlich nichts damit zu tun haben, auf eine kirchliche Haltung festgelegt, nur weil eben die Kirche der Eigentümer ist und das Sagen hat. Hier muß es eine wirkliche Gewissenserforschung geben. Leider war es in der Geschichte aber immer so, daß auch die Kirche nicht die Fähigkeit hatte, selber das irdische Gut abzustoßen, sondern daß es ihr immer wieder genommen werden mußte und dieses Genommenwerden ihr dann zum Heil gereichte."


4
 
 FranciscoL 30. April 2015 

Wiedeer einmal:Freiburger Rede

Ich bin überzeugt, dass die Freiburger Rede Papst Benedikts XVI prophetisch ist.

Kurz:Wenn die deutsche Kirche nicht freiwillig ihr lächerlich aufgeblähtes Institutionsgefüge,Verbandswesen etc. abspeckt, wird ihr wieder die göttliche Vorsehung auf die Sprünge helfen. Und das wird ihr zum Heil sein, wie einst die Säkularisation.


5
 
 Nikolaus96 30. April 2015 
 

Die Kirche...

...praktiziert bislang das, was auf amerikanisch "don't ask don't tell" heißt. So lange der Arbeitnehmer nicht sagt, dass er homosexuell, geschieden, wiederverheiratet oder gar in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft lebt, stellt die Kirche als Arbeitgeber auch keine Fragen. Wenn der Arbeitnehmer dann doch aus der Deckung kam, wurde ihm angeboten, sich in einen anderen Ort versetzen zu lassen, wo sein Privatleben nicht bekannt ist. Frauen, die aus einer Verbindung zu einem Priester ein Kind haben, werden von der Kirche aufgefordert zu schweigen und bekommen dafür auch mal Geld. Diese Heuchelei, die nicht auf die deutsche Kirche beschränkt ist, ist keine Erscheinung der Neuzeit, sondern die gab es schon immer. Neu ist allein, dass darüber offen gesprochen wird - zum Leidwesen derjenigen, die lieber weiter heucheln und diese Tatsachen unter den Teppich kehren würden.


3
 
 Nachgedacht 30. April 2015 
 

@duesi

Ich kann dem Gedanken der 'weniger Einrichtungen = mehr Geld für anderes nicht ganz folgen. Denn das würde ja bedeuten, dass die Finanzierung der caritativen-kirchlichen Einrichtungen durch die Kirche erfolgt. Dem ist aber in vielen Bereichen nicht so. Ein weltanschaulich neutraler Staat finanziert unterschiedliche private Organisationen, darunter auch weltanschaulich geprägte und ermöglicht dadurch Vielfalt. Subsidiaritätsprinzip wäre das Stichwort. Ich teile nicht die Ansicht, dass sich Glaubensgemeinschaft und caritative Tätigkeit so teilen lassen. Benedikt XVI hat das in 'Deus Caritas est in seinem Motu prorio http://w2.vatican.va/content/benedict-xvi/de/motu_proprio/documents/hf_ben-xvi_motu-proprio_20121111_caritas.html deutlich gemacht: »Das Wesen der Kirche drückt sich in einem dreifachen Auftrag aus: Verkündigung von Gottes Wort, Feier der Sakramente, Dienst der Liebe. Es sind Aufgaben, die sich gegenseitig bedingen und sich nicht voneinander trennen lassen.>>


3
 
 chorbisch 29. April 2015 
 

@ nachgedacht

Ich denke schon, daß Teile der Kirche aus den von mir geschilderten Gründen eine Diskussion über das Verhältnis von Kirche und Staat scheuen. Das liegt auch an den Konkordaten. Da kann man nicht nur einen Teil ändern, ohne das ganze kündigen und neu verhandeln zu müssen. Aber das gehört nicht wirklich zum Thema, sollte nur erläutern, woher meine Bedenken kamen.

IIhre Darlegung, warum eine sinnvolle Diskussion des Themas meistens in der von Ihnen beschriebenen Sackgasse endet, hat sehr viel für sich.
Solche "Debatten" erleben wir ja auch hier im Forum, teilweise auch in diesem Thread.

Es ist eben bequemer, über den Zeitgeist, die "Mainstream-Medien", die "Deutschkatholiken", die Freimaurer und den Niedergang von Sitte und Moral überhaupt zu lamentieren, als sich mit einer bestimmten Situation ernsthaft zu beschäftigen und konkrete Vorschläge zu machen, wie man ein Problem lösen könnte.


5
 
 Nachgedacht 29. April 2015 
 

Genau deshalb

@chorbisch: Ich glaube nicht, dass es die Angst vor einer Diskussion über das Verhältnis von Kirche und Staat ist. Vielmehr liegt der Grund darin, dass die arbeitsrechtliche sehr schnell zur Glaubensfrage erhoben wird, und dann innerkirchlich keine Diskussion mehr möglich ist. Hier müsste man einen Schritt weiterkommen. Denn ansonsten gibt es eigentlich keinen Ausweg außer schrumpfen, schrumpfen, schrumpfen. Ich halte das für den falschen Weg und bin mir sicher, dass sich damit nichts lösen wird. Positive, also auf Zustimmung´, und die Einrichtung und deren Auftrag/ Zweck hin formulierte Loyalitätsobliegenheiten jenseits der privaten Lebensführung könnten eine mögliche Richtung sein. Das geht nur diskursiv, ansonsten wird es zukünftig sowohl inner- als auch außerkirchlich wenig Akzeptanz dafür geben. das ist aber auch nur möglich, wenn nicht sofort mit Exkommunikation, Unterwanderung und Untergang die Rede ist.


3
 
 Nachgedacht 29. April 2015 
 

Identitätsfragen und Loyalität

@chorbisch, @Hausfrau und Mutter, @duesi: Aus meiner Sicht wären die Kirchen und Ihre Einrichtungen durch eine Änderung der Anforderungen im Arbeitsrecht viel stärker herausgefordert, ihre Identitätsfragen und Loalitätsanforderungen zu bearbeiten. Wer meint, dass mit dem 'Blick ins Private und ins Bett' diese Fragen zu beantworten wären oder bisher waren, der täuscht sich. Vielmehr müssen sie die verantwortlichen die Frage stellen, was macht eine Einrichtung/ ein Krankenhaus zu einem katholischen Krankenhaus. Hauptsächlich die Lebensführung und sexuelle Orientierung der Mitarbeitenden? Oder andersherum, wenn dieses Merkmal wegfällt, dann geht der Begründungszusammenhang für eine katholische Einrichtung verloren? Dann wäre die Kirche und ihre Einrichtungen schon lange untergegangen, denn jeder weiß, dass es innerhalb der Kirche auch alles gibt und gab, was es ansonsten in der Welt gibt, bei Laien und Klerikern. Es wird nicht besser, wenn man das leugnet oder nicht darüber redet.


3
 
 Reichert 29. April 2015 
 

Suarez

Sie sprechen mir aus dem Herzen. Wenn der
Etikettenschwindel nicht beendet wird,
wird der Niedergang des Glaubens nur noch
beschleunigt. A l l e s was dem katho-
lischsein nicht mehr dient, muß aufgelöst
und in andere Hände übergeben werden.
Papst em.Benedikt sprach schon vor vie-
len Jahren vom Relativismus in Glaubens-
dingen. Dem muß endlich Einhalt geboten
und der Verkündigung w i e d e r die
e r s t e Priorität eingeräumt werden.
Die Verschlankung und Selbstbeschränkung
muß wieder Einzug halten!


6
 
 Suarez 29. April 2015 

Unsere armen Bischöfe leiden offenbar sehr unter dem katholischen Glauben

Daher sehen sie es zunehmend als unzumutbar an, ein Bekenntnis zu diesem Glauben von Menschen zu erwarten, die in der Kirche tätig sind. Offenbar hat sich in der DBK die Sichtweise des Businessmanagers etabliert, der Tätigkeiten auf den Charakter des "Jobs" reduziert. Das christliche Menschenbild hat dabei, wenn überhaupt noch, nur noch partiell Geltung.

Man fragt sich unwillkürlich, warum die Kirche überhaupt so verbissen daran festhält, diese ganzen Einrichtungen in Trägerschaft zu halten, wenn doch der Glaube nachrangig ist. Oder geht es nur um den Machterhalt der DBK im Gesamtgefüge der Katholischen Kirche?

Von deutschem Boden ging die erste Reformation aus, mit verheerenden Folgen. So wie es aussieht, geht auch die jetzige Reformation der Katholischen Kirche maßgeblich von deutschem Boden aus. Auch hier werden die Folgen nicht positiv sein.


7
 
 chorbisch 29. April 2015 
 

@ duesi

Sie haben in den von Ihnen genannten Punkten durchaus Recht.

Nur: Bei den arbeitsgerichtlichen Verfahren, in denen die obersten Gerichte die Sonderstellung des kirchlichen Arbeitsrechts bestätigt hat, ging es nicht um Ärzte oder Pflegepersonal, die z. B. eine von Standpunkt der Kirche abweichende Meinung zur Sterbehilfe oder Abtribung vertreten haben.
Sondern es ging um deren Privat- genauer deren "Sexualleben". Dem Organisten, der sich scheiden lassen wollte, wurde gekündigt, oder der Kindergärtnerin, die sich erneut verheiraten wollte.
Das ist der Konfliktpunkt, daß die Kirche das Recht beansprucht, Mitarbeiter zu entlassen, wenn deren Privatleben nicht der Lehre der Kirche entspricht.
Und das finde ich grundsätzlich bedenklich und erst Recht, wenn das in Institutionen geschieht, die sich zu einem nicht geringen Teil aus nicht-kirchlichen Geldquellen finanzieren.


2
 
 Dismas 29. April 2015 

@marienkind, @reichert

ja, ich stimme vollkommen mit Ihnen überein. Die Kirche muss wieder "authentisch" werden, wo "katholisch" draufsteht, muss auch katholisch dirn sein. Die vom materiellen Profitstreben vieler kirchlicher Einrichtungen,besonders der "Caritas", getriebene Gier, sich vom großen Kuchen der Gesundheits- und Pflegeindustrie möglichst viel abzuschneiden ist abstoßend und erbärmlich. Schluss mit der Geldgier vieler Bischöfe,Schluss mit der automatiersierten Geldschwemme der Zwangskirchensteuer, deren Gelder zumeist für alles mögliche gegen den Glauben gerichtete verschwendet werden.


6
 
 duesi 29. April 2015 
 

@ chorbisch

Im Prinzip würde es der Kirche nicht schaden, wenn ein Teil der Angestellten nicht in innerer und äußerer Zustimmung zur kirchlichen Lehre lebt, wenn nur der Respekt vor der kirchlichen Lehre im Arbeitsumfeld gewahrt bleibt. Dennoch: Wie verändern sich die Gesprächsthemen im Schwesternzimmer, die Haltung zu Sterbehilfe und Abtreibung und damit auch der Patientenumgang, wenn die Mehrheit der Schwestern und Ärzte keinen inneren Bezug mehr zum Glauben hat? Ein britischer Finanzexperte schrieb darüber, wie sich die Gesprächsthemen bei Anlageberatern in 20 Jahren gewandelt hätten. Wärend man früher stolz auf gute Beratung wäre, rede man heute darüber, wie man den Leuten das Geld aus der Nase ziehen könne. Der christliche Einfluss nimmt ab.
Katholische Einrichtungen haben nicht umsonst immer noch einen vergleichsweise guten Ruf in punkto Menschlichkeit und Glaubwürdigkeit.
Wenn Identitätsfragen der Angestellten völlig irrelevant werden, lässt sich das nicht aufrechterhalten.


6
 
 chorbisch 29. April 2015 
 

@ Hausfrau und Mutter

Ich stimme Ihnen zu: Die geschilderte Situation im Heim, in dem Ihr Vater lebt(e) ist für ein "katholisches" Seniorenheim ein Armutszeugnis.

In dem Heim, in dem meine Mutter war, gibt es drei Heilige Messen pro Woche, es gibt sie auch, oder zumindest einen "Gottesdienst", einmal wöchentlich auf der Station, ebenso die Spende der Krankenkommunion. Auf letzteres wird auf der Homepage ausdrücklich hingewiesen.

Aber dennoch erschließt sich mir weiterhin nicht, warum es nötig und richtig sein soll, Leuten zu kündigen, nur, weil sie in ihrem PRIVAT-Leben(!) gegen die Lehre der Kirche verstoßen.

Bei einem Kirchenaustritt sähe die Sache für mich schon anders aus.

Aber solange das Privatleben nicht die Arbeit beeinflusst, geht das auch den Arbeitgeber "Kirche" nichts an.

Insoweit finde ich auch die Vergleiche auf Parteien und Gewerkschaften unpassend, denn da würde sich die abweichende politische Ansicht auf die Arbeit auswirken.


4
 
 Hausfrau und Mutter 29. April 2015 
 

Erwartung...

@chorbisch

auch wir haben die Erfahrung gemacht: meiner Schwiegervater wurde pflegebedürftig, wollte keine häusliche Pflege und wurde als überzeugten praktizierenden Katholiken in einem Caritas-geführten-Pflegeheim aufgenommen. Wir fuhren selbstverständlich regelmäßig dorthin und stellten fest:
- Gottesdienst (30 kleine Minuten!!!) jeden zweiten Woche Samstags in der Hauskapelle
- Keine Kommunion für Personen, die nicht mehr in der Lage waren, zur Kapelle zu gehen (also keine Hauskommunion)
- Krankensalbung: "was ist das?" (ich erspare Ihnen die Thematik "Beichte", sonst rege ich mich wieder auf).

Klar für die Tätigkeit "Weg von und zur Toilette" ist die Notwendigkeit einer praktizierende Pflegekraft nicht zwingend notwendig, aber wenn sämtliche Pflegekräfte nicht das tragen, woran wir wiederum glauben und auch erwarten, dann muss diese Einrichtung nicht zwingend von Caritas geführt werden... Ist nur meine Meinung!

H&M


8
 
 Kardiologe 29. April 2015 
 

Immer nachgeben

Die Bischöfe geben immer nach. Das ist der Punkt. Sie besitzen unser Vertrauen nicht mehr. Es wird Zeit für eine Wende. Die staatlichen Gerichte haben die bisherige zutreffende Ansicht gebilligt. Was soll denn das Ganze ? Immer nur Leistungen an Andere.


5
 
 bellis 28. April 2015 

Kardinal Woelki - Ende 2014

Kath. net. berichtete: "Die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts gibt uns Rechtssicherheit“, so Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki. „Es bestätigt das kirchliche Selbstbestimmungsrecht im Hinblick auf die Auswahl der Mitarbeitenden im kirchlichen Dienst und die an diese gestellten Beschäftigungsanforderungen."


5
 
 bellis 28. April 2015 

Appolinaris1959

Das Bundesverfassungsgericht hat vielmehr das (bisherige)kirchliche Arbeitsrecht bestätigt.
Alles, wo "Caritas" draufsteht und auch nur "Caritas" und nicht katholische Lehre drin ist, bitte dringend. Caritas-"Kitas" vergewaltigen die ihnen anver-trauten Kinder mit Gender-Mainstream. Ganz wichtig, schließt die Bischofskonferenz, da ist nicht katholisch "drin". Dem einzelnen Bischof ist seine Diözese anvertraut. Nur er hat diese zu leiten und seine Leitung vor dem Herrn zu verantworten, es gibt Gott sei Dank keine Demokratie in der Kirche Jesu Christi, sondern eine Hierarchie.


5
 
 Kathole 28. April 2015 
 

Der Kern des Problems: Kirche? Oder Konzern?

Unter diesem Titel hat bereits vor 2 Jahren Dr. phil. Michael Schäfer alles zu diesem Thema gesagt, was es zu sagen gibt: http://www.kath.net/news/39999

Seine Quintessenz von damals hat nach wie vor Bestand: "Solange die Kirche in Deutschland sich der Frage nach ihrer Identität nicht stellt, sondern sich immer weiter zu einem Rad im Getriebe eines säkularen Staates degradieren lässt, ist eine Besserung der Situation schwer vorstellbar: eine „falsch aufgestellte“ halbstaatliche Groß-Institution entwickelt sich nach ihren eigenen Gesetzen. Am Ende wird man dann nur sagen können: „finanziell ging es uns aber prächtig“ – ob das genügt?"

Ich würde hinzufügen: Solange sich in der DBK hauptsächlich Systemfunktionäre tummeln, die sich mit Bischofs-Mitren schmücken, aber mit echten Hirten soviel gemein haben wie reißende Wölfe (Mt 7,15), wird sich an dieser Entwicklung auch nichts ändern, es sei denn durch ein geschichtliches Strafgericht Gottes (s. Zerstörung in D/A 1945) od. Parusie.


5
 
 chorbisch 28. April 2015 
 

@ marienkind, reichert

Meine Mutter hat die letzten 4 Monate in einem kirchlichen Seniorenheim verbracht. Aufgrund einer Erkrankung war sie einige Zeit so schwach, daß sie zum An- und Auskleiden, Waschen und selbst beim Gang zur und von der Toilette auf Hilfe des Pflegepersonals angewiesen war.
Ich bin über die privaten Verhältnisse der Pflegerinnen nicht unterrichtet, aber vielleicht können Sie mir grundsätzlich erklären, inwieweit der Umstand, daß einige der Pflegerinnen möglicherweise unverheiratet mit ihrem Partner zusammenleben, oder zum zweiten Mal verheiratet sind, einen Einfluß auf die oben beschriebenen Tätigkeiten hat.
Ich will nicht bestreiten, daß jemand aus seinem Glauben eine Kraft gewinnen kann, die auch auf die Arbeit ausstrahlt.
Aber daß in einem katholischen Seniorenheim die oben beschriebenen Pflegeleistungen nur deshalb besser wären, als in einem der Arbeiterwohlfahrt, kann ich mir nur schwer vorstellen.


2
 
 speedy 28. April 2015 
 

was kaeme heraus, wenn man jeden Bischof einzeln befragen würde?
das umgesetzte Arbeitsrecht, ist die neue Barmherzigkeit von kardinal kaspar,
lieber theobald, ich unterhielt mich vor einiger zeit mit einer Frau die bei der Kirche angestellt ist, und sie befürwortet Abtreibung, ich sagte ihr ich bin dagegen Kinder anzutreiben, wieviele solcher menschen arbeiten seit Jahrzehnten bei der Kirche ganz legal?


7
 
 Kleine Blume 28. April 2015 
 

Zeugen sein

Vielleicht sollten wir angesichts dieser Entwicklungen umso inständiger zum Hl. Geist beten, dass uns die Kraft zum Zeugnis geschenkt werde:
"Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf Euch herabkommen wird; und Ihr werdet meine Zeugen sein" (Apg 1,8; Motto des Weltjugendtag in Sydney)

Ich freue mich über jeden, den ich in und nach der Kirche treffe - das macht mir Mut, dass es auch morgen noch mit der Kirche weitergeht und ich nicht allein bin.


2
 
 marienkind 28. April 2015 
 

Wahrheit kann hart sein, aber sie muss gesagt werden

Ich empfinde das, als würde die Braut Christi, da sie Kompromisse mit der Welt eingeht, zur Hure gemacht wird.

Zwei Drittel der Bischöfe sind ihre Zuhälter.

Ich bin für die Auflösung der Bischofskonferenz. Nennung der Namen der Bischöfe und für negative Konsequenzen für die Zustimmer.


6
 
 Reichert 28. April 2015 
 

Hausfrau und Mutter

Sie haben vollkommen recht! Weniger ist
mehr! Eine Einrichtung der Kirche, nur
noch mit christlicher Fassade, ist für
mich eine Beleidigung dessen, an dem auch
die Hirten sich ohne wenn und aber auszurichten haben. Jesus Christus ist der Herr, der Weg, die Wahrheit und das
Leben!


5
 
 Helena_WW 28. April 2015 
 

Muss man denn unbedingt kirchlicher Arbeitgeber mit 700 000 in der Sozialindustrie sein?

Liegt da nicht die Gefahr, dass Bischöfe in Deutschland mehr zu Gewerkschaftsfunktionären für ihre 700 000 Mitarbeiter mutieren, denn Hirten im Leben und Weitergabe des christlichen Glaubens der römisch-katholischen Kirche zu sein für die mehr als 24 Millionen in Deutschland lebenden römisch-katholischen Christen als Teil, Tochter der römisch-katholischen Weltkirche ?
Müsste man nicht mal genauer schauen, was wirklich in den Bereich kirchlicher Arbeit mit Glaubensweitergabe der christlichen Glaubens fällt, somit selbstverständlich entsprechend der römisch-katholischen Glaubenslehre, die dann auch eine entsprechende Lebensweise ihrer Mitarbeiter selbstverständlich erwarten kann und muss, da sie Repräsentanten des katholischen Glaubensleben sind und was anderseits Sozial Dienstleistungssparten sind ohne Glaubensweitergabe. Diese könnten aus Kirche herausgelöst werden. Als Unternehmen in Welt mit chr.Ethik+ Weltchristen an der sich Kirche mitbeteiligt, die aber überkonfessionell sind.


9
 
 Cremarius 28. April 2015 

Kirche: Vom Veränderer zum Veränderten?

Früher wirkte die Kirche darauf hin, die Gesellschaft, die geltenden Werte in ihrem Sinne zu verändern, als "Organ" Gottes in der Welt zu wirken. Heute, so steht zu befürchten, passt sie sich an, lässt sich verändern.
Statt Fels in der Brandung ein weiterer Kotau vor dem Zeitgeist?
Trotz alledem, die erhoffte Ruhe wird ihr das sicherlich nicht bescheren. Die "Neuerer" werden dies nur als "Etappensieg" werten, das Endziel zwar fest im Blick, aber noch weit entfernt.
Früher galten alle, die für die Kirche arbeiteten, gleich ob ehrenamtlich oder beruflich, als Teil dieser Kirche und sollten daher auch für diese stets Zeugnis ablegen. Ite, missa est! - so endete einst die Messe. Geht hin, verkündet! - frei übersetzt. Wer nun nach der "Nähe des Verkündigungsauftrages" unterscheiden möchte, der verfällt auf einen "Gedanken", der der Kirche bisher völlig fremd gewesen ist. Diese Sophisterei ist insofern bedenklich, da sie den "lauen Christen" das Wort redet und einem Relativismus huldigt.


9
 
 apollinaris1959 28. April 2015 
 

Arbeitsrecht

Die Regelungen müssen kommen, um damit die Rechtsprechung des BVerfG zu beachten. Eine Abstufung ist korrekt und, was wichtig ist, in allen Bistümern !


5
 
 Hausfrau und Mutter 28. April 2015 
 

Anpassung...

Die Kirchensteuer führt dazu, dass viele Aufgaben von kirchlichen Einrichtungen übernommen werden können (Kitas, Gymnasien, soziale Einrichtungen wie Krankenhäuser, Altersheime, usw.). Wenn man hier und da Kontakte hat, steht man sofort fest, dass sich die meisten Mitarbeiter nicht mit dem Glauben beschäftigen, da kein Interesse vorhanden ist. Sie sorgen nur dafür, dass zumindest auf das Papier kein Anhaltspunkt für Problem vorhanden ist (z.B. Geschiedene heiraten nicht wieder).

Nun versteht die Bischofsgemeinschaft, dass eine Anpassung notwendig ist, damit sich die "zeitgemäße" Belegschaft auch wohl fühlt!

Wäre es nicht sinnvoller für die Kirche, auf Aufgaben zu verzichten, die man nicht mehr nach ihrer Überzeugung erfüllen kann, wie man es sollte? Wäre es nicht glaubhafter für uns alle, dass wir uns auf das konzentrieren, was Jesus vermacht hat, anstatt nur in seiner Name aber nicht mit seiner Botschaft überall tätig zu sein?

H&M


18
 
 SpatzInDerHand 28. April 2015 

@Nachgedacht: Sie Witzbold! Dann schauen Sie doch mal,

wieviele CDU-Mitglieder bei der SPD, bei den Grünen oder den Linken mitarbeiten. Und das ist analog in anderen Ländern genauso. Natürlich gibt es Tendenzschutz. Wo es der Kirche im staatlichen Recht nicht gut geht, wird man ihr natürlich auch keinen staatlichen Tendenzschutz zubilligen. Das bedeutet aber umgekehrt nicht, dass die Kirche nicht hierzulande um den Erhalt des Tendenzschutzes kämpfen sollte. Vorauseilender Gehorsam in der Aufgabe einer solchen Selbstverständlichkeit ist doch einfach blankes Versagen der Bischöfe!


15
 
 SpatzInDerHand 28. April 2015 

"Bischöfe wollen ein liberaleres Arbeitsrecht". Und was will die kirchliche Lehre von den Bischöfen?


9
 
 Nachgedacht 28. April 2015 
 

Da war Benedikt der XVI. schon weiter

als mancher Kommentator hier, wenn er 2012 in seinem Motu proprio über den Dienst der Liebe schreibt: Die (...) Einrichtungen sind gehalten, ihre Mitarbeiter unter solchen Personen auszuwählen, die die katholische Identität dieser Werke teilen oder zumindest respektieren.
Hat hier schon mal jemand überlegt, dass diese arbeitsrechtlichen Themen weltkirchlich nicht von großer Bedeutung sind. In vielen Ländern gibt es keinen Tendenzschutz und Mitarbeiter dürfen weder nach ihrem Glauben, ihrer Religion noch nach ihrer Lebensweise gefragt werden. Geht auch und ist nicht der Untergang. Vielleicht hilft hier doch eine Differenzierung nach jeweiligen Aufgaben ...


7
 
 Schimmelreiter 28. April 2015 

@ Theobald

Es ist nicht so, dass man keine findet, man stellt sie nur nicht ein. Das Lotterleben ist quasi Einstellungvoraussetzung für den kirchlichen Dienst, je schlimmer, desto besser die Karrierechancen.


7
 
 Metscan 28. April 2015 
 

Bischöfe wollen mehr...

Austreten aus der deutschen Kirchensteuergemeinschaft ist die einzige Lösung! Wie können die Bischöfe deswegen mit Exkommunikation drohen, wo sie doch selbst schon lange durch ihre Untreue zum Lehramt und ihre häretischen Verkündigungen nicht mehr auf dem Boden des kath. Lehramtes stehen, sondern freiwillig ausgetreten sind, d.h. sich selbst exkomuniziert haben!


9
 
 girsberg74 28. April 2015 
 

Etwas übersehen!

@Stephan2: „Die Entscheidung ist den Umständen angemessen.“

Ihr Beitrag scheint auf den ersten Blick einleuchtend, er lässt aber aus, dass der Zugriff auf Angestellte ein anderer ist als auf „nur Kirchenmitglieder“.


6
 
 Kardiologe 28. April 2015 
 

Theobalds Sicht

Theobalds Sicht ist mir doch etwas zu vordergründig. Arbeitgeber haben schon Loyalitätsansprüche. Das versteht sich doch von selbst.


7
 
 Stephan2 28. April 2015 
 

Die Entscheidung ist den Umständen angemessen.

Wer die Gläubigen nicht konsequent auf die Einhaltung der Gebote verpflichtet, hat kein Recht, Angestellten gegenüber anders zu verfahren.


6
 
 Wawamann 28. April 2015 

Die Unterwanderung kann beginnen

Auch wenn der Fachkräftemangel zur Aufrechterhaltung solcher Dienste derartige Moralverwässerungen geradezu aufdrängt, so wird die Aufgabe von katholischen Prinzipien Tür und Tor für zweifelhafte Gestalten öffnen. Meines Erachtens wäre ein unternehmerisches Schrumpfen bei klarer moralischer Kante sinnvoller, als die Aufgabe aller wesentlichen Glaubensprinzipien. Das moralische Abstufen des Anforderungsprofils für Mitarbeiter je nach Grad des Verkündigungsauftrags erscheint mir darüber hinaus als ein gewollter Gummiparagraph, der freie Fahrt für willkürliches Interpretieren erteilt. Möglicherweise wird die Caritas früher oder später den selben Weg gehen müssen, den der Weltbildverlag gerade gegangen ist.


18
 
 nemrod 28. April 2015 
 

Dieser Beschluß zeigt einmal mehr, was in der deutschen Kirche wichtig ist: der reibungslose Geschäftsablauf....Von diesen Herren ( und deren Mitarbeitern) hat niemand das Recht auf das Versagen der Kirche in der Vergangenheit hinzuweisen, wo heute schon die Angst vor schlechter Presse zum Rückzug veranlaßt. Unseren Herren "Bischöfen" scheint der Geldfluß und der reibungslose Ablauf ihres Wirtschaftsimperiums wichtiger denn die Treue zur Lehre der Kirche und das " Heil der Seelen".... Hätte der Episkopat Mumm, so wäre es besser sich von Betrieben zu trennen, die sowieso nur noch dem Namen nach katholisch sind...


17
 
 Kleine Blume 28. April 2015 
 

unter vier Augen

"Ich kenne Bischöfe, die unter vier Augen zugeben, daß sie anders entschieden hätten als in der Konferenz, wenn sie allein hätten entscheiden müssen. Indem sie das Gruppengesetz akzeptierten, haben sie die Mühe gescheut als 'Spielverderber', als 'rückständig' und 'wenig aufgeschlossen' angesehen zu werden. [...]"

(Joseph Ratzinger/Benedikt XVI.: Zur Lage des Glaubens. Ein Gespräch mit Vittorio Messori. Aus dem Italienischen von Gisela Zöhrer. Freiburg i. Br. 2007, S. 63.)


13
 
 Kardiologe 28. April 2015 
 

Liberal ?

Was heißt denn hier liberal ? Wer sich nicht zu seinem Arbeitgeber bekennt, kann sich doch auch nicht auf liberale Grundsätze berufen. Liberal heißt doch eigentlich, dass man der Kirche angehören kann oder auch nicht, es heißt aber auch, dass man dann die Konsequenzen arbeitsrechtlich zu tragen hat. Das ist eine Frage der von jedem Arbeitnehmer abzuverlangenden Grundloyalität.


12
 
 frajo 28. April 2015 

Seit vielen Jahren

zeichnet sich erstmals wieder ein Zuwachs für die EKD ab. Das wird doch die Feierlaune 2017 deutlich heben. Wie lesen wir in Lk 12,51: "Meint ihr, ich sei gekommen um Frieden auf die Erde zu bringen? Nein, ich sage euch, nicht Frieden sondern Spaltung!" Oder Lk 17,1: "... Aber wehe dem, der sie verschuldet!"


5
 
 Stephaninus 28. April 2015 
 

Entweltlichung

Nun ja. Es zeigt sich einmal mehr, wie sehr Papst Benedikt recht hatte mit seiner vor Jahren angemahnten Rede der Entweltlichung. Die aktuelle Kirche in Deutschland (wohl aber auch in der Schweiz) ist dazu jedoch kaum mehr selber in der Lage.


23
 
 Theobald 28. April 2015 
 

pragmatisch...

Ich nehme mal an, der Wunsch nach Liberalisierung liegt auch darin begründet, dass man kaum noch Mitarbeiter findet, die sich tatsächlich (und im Privatleben) nach der kirchlichen Lehre richten.
Würde man das eigene Arbeitsrecht ernst nehmen, könnte man einen Großteil der kirchlichen EInrichtungen gleich schließen.
Was mich auch nicht wundert. Eine deutsche Kirche, die von Skandalen und Uneinigkeit geprägt ist, kann kaum glaubhaft einfordern, was sie in der Aussenansicht selbst nicht vorlebt.


10
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Deutsche Bischofskon

  1. Augsburger Bischof Bertram Meier in Kiew zum mehrtägigen Besuch in der Ukraine
  2. "Auf dem Berg Golgota ist es nicht unsere Aufgabe, einen Stuhlkreis zu machen“
  3. Ablehnung der AfD? - „Eine wenig überzeugende Einstimmigkeit der Deutschen Bischofskonferenz“
  4. Gericht verbietet Falschbehauptung! - Müssen deutsche Bischöfe AfD-Papier zurückziehen?
  5. ‚Polithetze gegen die einzige Opposition’ – AfD kritisiert Grundsatzpaper der deutschen Bischöfe
  6. Wenn Jesus gar kein Thema mehr ist
  7. Suizidbeihilfe? – „Diese Sichtweise widerspricht der Position der katholischen Kirche“
  8. „Letztlich geht es um die neue Evangelisierung“
  9. Deutsche Bischofskonferenz kritisiert Entwicklung in der Hagia Sophia-Frage
  10. Papst-Unterstützung für Synodalen Weg?






Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. Biograf Peter Seewald korrigiert Papst Franziskus: Papst Benedikt XVI. hat Geschichte geschrieben
  3. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  4. Papst Franziskus will Gänswein offenbar zum Nuntius ernennen
  5. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  6. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  7. Brüsseler Barbarei ist Angriff auf die Menschenrechte und eine Schande für Europa!
  8. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien
  9. ,Meine letzte Mahlzeit wird das Mahl des Lammes sein‘
  10. Deutscher Geschlechter-Gesetz-Irrsinn - Alle 12 Monate ein 'anderes Geschlecht'
  11. Papst wieder mit dem Titel "Patriarch des Westens"
  12. 'Politische Einseitigkeit ist dem Gebetshaus fremd'
  13. Der "leise Mord" an den kleinen Kindern soll in Deutschland zu 100 % vertuscht werden!
  14. Aufbahrung und Beisetzung eines Heiligen Vaters
  15. Schottische Katholiken sind schockiert: Ernannter Bischof stirbt plötzlich vor seiner Bischofsweihe

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz