Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  2. Das Leben des Menschen ist schutzwürdig oder doch nicht?
  3. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  4. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  5. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  6. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  7. Erzbistum Hamburg verliert 2023 Millionen Euro durch Mitgliederschwund
  8. Deutsche Jugend: GRÜNE PFUI, AFD HUI?
  9. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  10. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!
  11. Vatikan: Religionsfreiheit durch Urteil gegen Kardinal bedroht
  12. Nur 4 deutsche Bistümer sagen NEIN zum 'Synodalen Irrweg/Ausschuss'
  13. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  14. "Ich glaube, dass Xi, Putin und der Iran wirklich die Achse des Bösen sind"
  15. Taylor sei mit Euch

Wollbold: Das ZdK ist in der Kirche Deutschlands auch ein Machtfaktor

21. Mai 2015 in Deutschland, 10 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Pastoraltheologe der Universität München: „Was Bischof Oster sagt, ist nicht seine Privatmeinung, sondern die verbindliche Lehre der katholischen Kirche, die auf die Heilige Schrift gegründet ist“.


München (kath.net) Mit seinen Forderungen nach Brücken zwischen der Lebenswelt der Gläubigen und der Kirche durch einen „neuen Zugang zur Sexualität“ wolle das ZdK „offensichtlich, dass sich die Kirche auf die andere Seite begibt und dort verharrt“ und sage, so, „wie die Leute leben, so soll es gut sein und die Kirche soll dazu am besten den Mund halten“, sagte Prof. Andreas Wollbold (Foto), Pastoraltheologe der Ludwig-Maximilians-Universität München, im Interview mit Piscator TV Berlin. Thema des Interviews waren die jüngsten Auseinandersetzungen um den Richtungsstreit in der katholischen Kirche in Deutschland und den Forderungen des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) u.a. nach Sakramentenzulassung von wiederverheirateten Geschiedenen und Segnung von homosexuellen Partnerschaften. „Ich bin mir sicher, dass keiner der deutschen Bischöfe diese Forderungen des ZdK befürworten wird“, stellte Wollbold klar. „Freilich ist das ZdK, sagen wir es offen, in Deutschland auch ein Machtfaktor in der katholischen Kirche. Ob die Bischöfe tatsächlich so offen und klar wie Bischof Oster sprechen werden, werden wir sehen, wir dürfen hoffen.“ Bischof Oster stehe mit seiner Aussage, dass jede Form gelebter Sexualität außerhalb der Ehe Unzucht oder Ehebruch sei, nicht allein, sondern habe die ganze katholische Kirche auf seiner Seite. „Was Bischof Oster sagt, ist nicht seine Privatmeinung, sondern die verbindliche Lehre der katholischen Kirche, die auf die Heilige Schrift gegründet ist“. Er wisse aus vielfacher Erfahrung, dass es „viele Menschen gibt, auch keineswegs nur treue Kirchgänger, die zwar manches in der katholischen Kirche nicht verstehen, die aber – manchmal auch durch schwere eigene Erfahrung – sagen, die Kirche MUSS daran festhalten, sie ist die Einzige, die noch eine Alternative aufzeigt zu dem, wie es heute aussieht“.


Die Forderung des „Zentralkomitees der deutschen Katholiken“ (ZdK) nach einer Segnung homosexueller Paare sei mit dem Glauben der katholischen Kirche „wohl kaum“ vereinbar. „Wenn der Glaube, gegründet auf die Heilige Schrift, uns sagt, dass Gott den Menschen als Mann und Frau geschaffen und füreinander in der Zweiheit der Geschlechter bestimmt hat, kann der Mensch, kann die Kirche – gerade in ihrer Liturgie – nicht das Gegenteil behaupten“. „Ein Segen, d.h. ‚Gutheißung‘, ‚Benedictio‘, setzt voraus, dass das, was gesegnet wird, gut ist, dass es nach Gottes Plänen geordnet ist, dort, wo das nicht gegeben ist, wäre ein Segen widersinnig“. „Eine homosexuelle Verbindung steht gegen den Plan, die Ordnung, die Schöpfung Gottes“. Eine Segnung einer solchen Beziehung würde durch die Kirche auch den Menschen „einen Bärendienst erweisen“, in sie suggeriere, dass das, was da getan werde, gut sei und gutgehießen würde“. Wollbold wies ausdrücklich darauf hin, dass jeder Mensch, keineswegs nur der homosexuelle, kämpfen müsse. Wirklich jeder Mensch sei „Sünder“, jeder „muss aus der Sünde herauskommen, muss sich bekehren, muss zu Glaube, Hoffnung und Liebe finden“.

Menschen mit homosexueller Veranlagung sollte die Kirche liebend begegnen, also „verständnisvoll, mit Mitgefühl, Mitgehen, treu sein“, aber „mit wahrer Liebe, d.h. mit einer Liebe, die nicht verschweigt, was der Wille Gottes auch für diese Menschen ist“, erläuterte der Pastoraltheologe. Auch den Geschiedenen, die zivilrechtlich wiederverheiratet sind, soll sich die Kirche zuwenden und „auf sie zugehen. Ich beklage, dass es häufig fast keine Seelsorge für wiederverheiratete Geschiedene gibt“. Eine zweite Chance für Menschen, deren Ehe gescheitert ist, müsse wirklich „eine Chance sein, d.h., etwas, was tatsächlich weiterführt und was vor Gott und der Kirche nicht letztlich in eine Sackgasse“ hineinführe. „Die Chance muss in diesem Fall berücksichtigen, dass es bereits ein Eheband gibt, das von Gott selbst geschlossen ist und das der Mensch nicht zerschneiden kann.“

„Barmherzigkeit“ sei heute ein „Modewort“ geworden, in das jeder hineinpacke, was er gerade möchte. Biblisch sei der Barmherzigkeitsbegriff, dass Gott die Arme wie gegenüber dem verlorenen Sohn ausstrecke, aber nicht sage, „Bleib wo du bist“, sondern „Komm zu mir zurück, bekehre dich, fang das Leben neu an auf dem festen Grund des Willens Gottes“.

Interview mit Prof. Andreas Wollbold, Pastoraltheologe der Ludwig-Maximilians-Universität München, über die ZdK-Forderung Segnung homosexueller Paare


kath.net-Buchtipp
Pastoral mit wiederverheirateten Geschiedenen
Gordischer Knoten oder ungeahnte Möglichkeiten?
Von Andreas Wollbold
Taschenbuch, 272 Seiten
2015 Pustet, Regensburg
ISBN 978-3-7917-2661-8
Preis 22.70 EUR

Bestellmöglichkeiten bei unseren Partnern:

- Link zum kathShop

- Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus:

Für Bestellungen aus Österreich und Deutschland: [email protected]

Für Bestellungen aus der Schweiz: [email protected]
Alle Bücher und Medien können direkt bei KATH.NET in Zusammenarbeit mit der Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus (Auslieferung Österreich und Deutschland) und dem RAPHAEL Buchversand (Auslieferung Schweiz) bestellt werden. Es werden die anteiligen Portokosten dazugerechnet. Die Bestellungen werden in den jeweiligen Ländern (A, D, CH) aufgegeben, dadurch entstehen nur Inlandsportokosten.

Foto Prof. Wollbold (c) Piscator TV


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 raph 22. Mai 2015 
 

Brücke

Die Brücke zwischen Kirche und Lebenswirklichkeit existiert doch bereits - sie wird Mission, Evangelisation... genannt. Es müßte die Brücke nur benützt werden - der Wunsch andere Brücken zu bauen, würde sich dann selbst erübrigen.


5
 
 Kardiologe 22. Mai 2015 
 

Spatzinder Hand

Ich differenziere durchaus bei den Evangelischen. So bin ich für den Hinweis dankbar. Ich ging hier aber von der zweifellos herrschenden Auffassung in der EKD aus. Im Übrigen ist es schon so, dass es auch eine Minderheit, die etwas anders ist als der landesbistümliche Mainstream.
Dann machen Sie indirekt noch auf ein Problem aufmerksam: Bei den Protestanten kann man sich raussuchen, zu welcher Gruppe man sich zugehörig fühlt und was dann gilt.


3
 
 SpatzInDerHand 22. Mai 2015 

@Kardiologe: Sie übersehen,

dass es bei den evangelischen Christen solche und solche gibt - genau wie bei uns! Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie solche Pauschalurteile zukünftig besser differenzieren würden.


2
 
 Kardiologe 22. Mai 2015 
 

Ständig dieselben Themen

Es halten uns ständig dieselben Themen auf, die uns von bestimmter Seite aufgedrängt werden. Sollen die, die sich mit den Regeln hier nicht abfinden wollen, doch sich anderweitig orientieren. In den protestantischen Gottesdiensten ist für sie viel Platz.


8
 
 Balbulus 21. Mai 2015 
 

ZdK

Seltsam: man reklamiert Gewissensfreiheit, will aber dann doch für sein Verhalten den Segen der Kirche.
Dabei ist die Gewissensfreiheit (nach Thomas) dynamisch zu verstehen: das objektiv irrende Gewissen verpflichtet den menschen zwar, aber er ist dann verpflichtet sein Gewissen anhand der Lehre der Kirche zu bilden.


11
 
 bellis 21. Mai 2015 

ZdK = Machtfaktor?

Wer hat die Macht gegeben?
Mir scheint, die DBK hat die Macht gegeben.
Weg mit dem Geld,was bleibt dann an Faktor?
Fordern wir alle unsere Bischöfe auf, das ZdK nicht zu finanzieren, unterstützen, keinen Cent!


10
 
 girsberg74 21. Mai 2015 
 

„Freilich ist das ZdK, sagen wir es offen, in Deutschland auch ein Machtfaktor in der katholischen Kirche ..."

Das mit dem "Machtfaktor" wäre mir noch genauer zu erklären.

Ein wirksames Mittel, einen unliebsamen sozialen Mitesser loszuwerden, heißt "Geld weg, Macht weg".

Man muss sich nur getrauen, konsequent zu sein. Das bisschen Lärm, das entstehen könnte, ebbte bald ab, wenn diese Damen und Herren ihren Aufwand selbst bezahlen.

Oder habe ich irgendetwas übersehen, was von diesem ZdK als Nutzen für die Katholische Kirche gesehen werden könnte?


10
 
 Ad Verbum Tuum 21. Mai 2015 

Herzlichen Dank,

sehr geehrter Herr Prof. Wollbold. Ich erfreue mich immer wieder an Ihren Stellungnahmen.
Gott sei mit Ihnen.


17
 
 bergkristall 21. Mai 2015 
 

Bischof Oster

Vielen Dank und Vergelts Gott an H.Herrn Bischof Oster und jenen Bischöfen, die sich seiner Meinung anschlossen. Ich freue mich über Bischöfe, die die römisch katholische Lehre, und damit den wahren Glauben vertreten.


23
 
 mariaelvira 21. Mai 2015 
 

Video von Prof. Wollbold

Freue mich, dass Prof. Wollbold so gut
über die Kirche gesprochen hat.
Ja, Menschen wollen, was sie wollen und
wir Menschen sind tatsächlich Sünder und
müssen uns bekehren, um wirklich zum
wahren Leben zu gelangen.
Jesus sagt uns, was vor Gott gut ist.
Er ist der Weg, die Wahrheit und das Leben.
Wir sehen und erleben doch auf dieser
Erde, wie Menschen mißhandelt werden,
verfolgt, vertrieben, getötet werden,
nur weil die Menschen nicht hören, was
Gott mit seiner Schöpfung gewollt hat und will, die Liebe. Die Liebe tut dem
Nächsten nichts Böses und hat auch Ehrfurcht vor dem anderen Menschen.
Wir sind Brüder und Schwestern und nur unsere Hinwendung zu Gott läßt uns den rechten Weg gehen.
In der Kirche, die treu dem Herrn bleibt, finden wir die wahre Heimat und die Freude.


20
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Kirche

  1. Bischof Strickland warnt vor ‚Crescendo der Apostasie’ in der Kirche
  2. Erzbischof Aguer: Nächster Papst muss die katholische Lehre gegen ‚progressive Mythen’ verteidigen
  3. ‚Ideologie’, ‚Schisma’ – Kardinal Burke befürchtet radikale Veränderung der Kirche
  4. ‚Lieber in der Kirche Gottes mit Unkraut als in einer Kirche die ich baue’
  5. Alexander Kissler: ‚Als Klimasekte haben die Kirchen keine Zukunft’
  6. Südtiroler Bischof: Kirche muss auch gegen den Strom schwimmen
  7. Erster Kirchen-Neubau in Türkei seit 100 Jahren vor Eröffnung
  8. Neigung vor Gott und Zuneigung zum Menschen
  9. Für eine Kirche ohne Privilegien
  10. ‚Fest im Glauben bleiben’ – Kardinal Müller warnt vor ‚LGBT-Wahnsinn’ in der Kirche







Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  4. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  5. Der Teufel sitzt im Detail
  6. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  7. "Ich verzeihe dir, du bist mein Sohn. Ich liebe dich und werde immer für dich beten"
  8. Der Mann mit Ticketnummer 2387393
  9. Taylor sei mit Euch
  10. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  11. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  12. Krakau: Einleitung des Seligsprechungsprozesses der mit 25-Jahren ermordeten Helena Kmieć
  13. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  14. Papst: Pius VII. leitete die Kirche mithilfe seiner Unterwäsche
  15. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz