Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  3. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  4. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  5. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  6. Waffen können Frieden schaffen und viele Menschenleben retten!
  7. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  8. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  9. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  10. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  11. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  12. Deutsche Bischofskonferenz nimmt Bericht zur reproduktiven Selbstbestimmung „mit großer Sorge“ wahr
  13. Meloni: Leihmutterschaft ist ,unmenschliche Praxis‘
  14. Mehrheit der Deutschen fürchtet Islamisierung Europas
  15. Polnische Bischofkonferenz ist der Schirmherr des Polnischen „Marsch für das Leben und die Familie“

Wo sich Christen und Juden als Brüder stärkten

29. Mai 2015 in Chronik, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Der emeritierte Kurienkardinal Cordes beantwortete bei jüdisch-katholischen Treffen Publikumsfragen. Er betonte dabei die geistliche Nähe zwischen beiden Glaubensgemeinschaften sowie die jüdische Erfahrung von Jahwe als Herrn der Geschichte


Jerusalem (kath.net) Bei einem jüdisch-katholischen Treffen in Israel beantwortete der emeritierte Kurienkardinal Paul Josef Cordes (Foto) einige Fragen aus dem Publikum. Die Begegnung fand im Zentrum des Neukatechumenalen Weges am See Genezareth als Gedenkenveranstaltung an die 50. Wiederkehr der Erklärung des II. Vaticanums „Nostra Aetate“ und in Erinnerung an das Ende der Schoach vor 70 Jahren statt. Es nahmen daran 120 Rabbiner und auf katholischer Seite Kardinäle, Bischöfe, Priester und Laien aus aller Welt teil. kath.net dankt S.E. für die freundliche Erlaubnis zur Veröffentlichung.

Frage: Welches ist Ihrer Einschätzung nach die wertvollste Frucht des Treffens mit den Rabbinern?

Kardinal Cordes: Wir haben einander im Glauben an Gott bestärkt.

Gläubige Juden leben seit mehreren tausend Jahren aus ihrem Vertrauen auf Jahwe. Er hat sich als Herr ihrer Geschichte bewiesen, auch wenn diese übersät war von Bedrohung, Vertreibung und Ausrottung bis hin zum Holocaust.

Und Christen steht der Wind der Säkularisierung ins Gesicht. Die Gesellschaft sucht uns zu verführen, wir könnten unser Schicksal ohne Gott meistern. Jaques Prevert, ein berühmter französischer Autor, betete schon vor Jahren: „Vater unser, der du bist im Himmel, bleibe da!“ Und Papst Benedikt XVI. klagt, wir lebten in einer Zeit der Gott-Vergessenheit.

Dennoch ist das Vertrauen in die Offenbarung und Heilgeschichte nicht ausgestorben. Und Lebenszeugnisse von Menschen, die über Religionsgrenzen hinaus ganz auf „Gott“ setzen, werden zu einem starken Glaubensimpuls.


Frage: Haben Sie bei den Rabbinern eine Offenheit für die Gestalt Christi bemerkt? Oder bestimmen die negativen Erfahrungen der Vergangenheit noch immer den Zugang zum Christentum?

Kardinal Cordes: Gedankengänge der Jesus-Bewegung, die in ihm den Messias auch für Israel sieht, wurden nicht geäußert. Anderseits stellte Rabbi Eugene Korn (Jerusalem) das leidvolle Gegeneinander von Juden und Christen äußerst korrekt dar, gestand auch Fehler der eigenen Glaubensgemeinschaft ein und sah beide Religionen seit dem Vaticanum II auf dem Weg, die von Johannes XXIII. angesagt Brüderlichkeit auch zu leben.

So waren wir alle von der geistlichen Nähe zwischen beiden Glaubensgemeinschaften ergriffen. Rabbi David Brodman aus Amsterdam gab ihr Ausdruck. Er bekannt, sein Herz höre nicht auf zu jubeln über diese Erfahrung gemeinsamen Gebetes zum Allmächtigen. Mir kam er mit seinen mindestens 80 Jahren und seinem wuchtigen grauen Vollbart vor wie der greise Simeon, der im Tempel zu Jerusalem den Messias in seine Arme schließt.

Frage: Es wurde auch über das gemeinsame Zeugnis in der Welt von heute gesprochen. Wie kann das aussehen?

Kardinal Cordes: Die Begegnung in der „Domus Galiaeae“ bereicherte zunächst alle Anwesenden im Glauben und in der Gottverbundenheit. Wir vollzogen aneinander, was der Herr dem Apostel Petrus aufträgt: „Du aber, stärke Deine Brüder.“

Empfangen und Geben erfüllte uns mit tiefem Dank.

Wer so etwas erlebt, ist seitens der Christen gegen alle Formen des Antisemitismus geimpft. Er kann den reichen Schatz der Psalmen besser zu seinem eigenen Gebet machen.

Und er wehrt sich entschieden, wenn man das Alte Testament wieder einmal vom Christentum amputieren will. Wie es der protestantische Dogmatiker der Humbold-Universität Notger Slenczka kürzlich vorschlug. Er forderte, dass dessen Bücher aus dem Kanon der biblischen Schriften herausgenommen würden; sie sollten stattdessen wie die „Apokryphen“ (für den Glauben nicht zuverlässige Schriften) lediglich als informativ und historisch nützlich angesehen werden. Irritiert schon das, so verwirrt es noch mehr, dass er aus den eigenen Reihen in mehreren Leserbriefen von Kollegen eine kaum verständliche, wenn auch differenzierte Zustimmung fand (Anm. Frankfurter Allgemeinde Zeitung vom 28. April 2015).

kath.net-Lesetipp:
Drei Päpste. Mein Leben
Von Paul J. Cordes
Hardcover
336 Seiten; 210 mm x 134 mm
2014 Herder, Freiburg
ISBN 978-3-451-33519-8
Preis 20.60 EUR

Bestellmöglichkeiten bei unseren Partnern:

- Link zum kathShop

- Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus:

Für Bestellungen aus Österreich und Deutschland: [email protected]

Für Bestellungen aus der Schweiz: [email protected]
Alle Bücher und Medien können direkt bei KATH.NET in Zusammenarbeit mit der Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus (Auslieferung Österreich und Deutschland) und dem RAPHAEL Buchversand (Auslieferung Schweiz) bestellt werden. Es werden die anteiligen Portokosten dazugerechnet. Die Bestellungen werden in den jeweiligen Ländern (A, D, CH) aufgegeben, dadurch entstehen nur Inlandsportokosten.

EWTN-Interview: Paul Josef Kardinal Cordes - Interviewer Paul Badde - Teil 1


Paul Josef Kardinal Cordes - Vortrag: Priesterliches Profil im 21. Jahrhundert


Foto Kardinal Cordes (c) Erzbistum Paderborn


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Judentum

  1. Kritische Anfrage des israelischen Oberrabbinats an Papst Franziskus
  2. Israelischer Botschafter in Polen äußert sich sehr wertschätzend über Papst Johannes Paul II.
  3. Schönborn: Christen dürfen nie das den Juden angetane Leid vergessen
  4. 'Wir sagen euch Deutschen: Seid gesegnet! Kommt zum Leben'
  5. „Heute habe ich erlebt, was es bedeutet, Jude zu sein im Jahr 2019“
  6. Papst besorgt über ‘barbarische’ Zunahme von Angriffen auf Juden
  7. Das europäische Abendland steht auf jüdisch-christlichem Boden
  8. "Tag des Judentums": Papst betont Nähe der Christen zu Juden
  9. Muslimischer Antisemitismus ist der gefährlichste
  10. 'Eine Mission der Juden ist nicht vorgesehen und nicht nötig'







Top-15

meist-gelesen

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  3. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  4. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  5. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  6. 'Politische Einseitigkeit ist dem Gebetshaus fremd'
  7. Heiligenkreuz: Gänswein und Koch für Wiederentdeckung des Priestertums
  8. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  9. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  10. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  11. Der Teufel sitzt im Detail
  12. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  13. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  14. Vielleicht hilft es Ihnen, wenn Sie ,The Baxters‘ sehen‘
  15. Frankreich: „Inzwischen bedeutet Katholizismus, seinen Glauben erklären zu können“

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz