Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Roma locuta - causa (non) finita?
  2. Nach Protesten Schluss mit 'Helnwein-Kunst' im Wiener Stephansdom
  3. Armin Laschet (CDU) zur Coronapolitik: „Wir hätten unterschiedliche Meinungen anders anhören müssen“
  4. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  5. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  6. Lebensschutzorganisation gibt Wahlempfehlung für Donald Trump
  7. Staunen in Frankreich: Die Zahl jugendlicher Taufbewerber steigt massiv an
  8. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  9. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  10. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  11. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  12. Neuer Nuntius in Italien sieht Religionsfreiheit im Westen bedroht
  13. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  14. 14 Jahre nach Geständnis: Belgischer Skandalbischof Vangheluwe jetzt endlich laisiert
  15. Jüdischer Podcaster: Liturgiereform war ‚vielleicht ein großer Fehler’

Herz-Jesu-Fest: Scheuer mahnt zum Blick auf menschliche Not

16. Juni 2015 in Spirituelles, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Innsbrucker Bischof: Aufnahme von Flüchtlingen ist "gelebte Herz-Jesu-Praxis" – Er prangerte die Leistungsmentalität und die heutige "Selbsterlösungsreligion" vieler Menschen an: "Woran das Herz hängt, da ist dein Gott oder dein Abgott"


Innsbruck (kath.net/KAP) Ein Einüben des "Hinschauens in einer Kultur des Wegschauens" hat der Innsbrucker Bischof Manfred Scheuer (Foto) gefordert. Nächstenliebe beginne mit der "Aufmerksamkeit für die Leidensgeschichte der Menschen", erklärte er in der Tiroler Kirchenzeitung "Sonntag" aus Anlass des Herz-Jesu-Festes, das die Katholische Kirche am zweiten Freitag bzw. Sonntag nach Fronleichnam feiert. Eine "große Herausforderung in der heutigen Konsum- und Erlebnisgesellschaft" sei es, "nicht abzustumpfen", erklärte der Tiroler Bischof.

Das Herz-Jesu-Fest ist in Tirol eng mit der Geschichte des Landes verbunden: 1796 beschloss der Tiroler Landtag angesichts drohender Kriegsgefahr durch die heranrückenden Truppen Napoleons, das Land dem "Heiligsten Herzen Jesu" zu weihen, und erhob 1809 nach dem überraschenden Sieg der Truppen von Andreas Hofer gegen die Franzosen und Bayern das Herz-Jesu-Fest zum hohen Feiertag. Bis heute erinnern u.a. die damals in Bozen entstandenen zahlreichen Herz-Jesu-Feuer auf den Bergen in Nord-, Ost- und Südtirol sowie im Trentino an dieses Gelöbnis.

Gegenpol zur Selbsterlösung

Das Herz Jesu stehe für den "persönlichen, ureigenen Glauben und auch für das Freiheitsbewusstsein der Tiroler", legte Scheuer bei einem Gottesdienst in Weerberg dar, wo als einziger Tiroler Ort jährlich an einem Freitag das Herz-Jesu-Fest nach dem alten Gelöbnis mit Schützenabordnungen und Persönlichkeiten des Landes gefeiert wird. "Woran das Herz hängt, da ist dein Gott oder dein Abgott", so der Bischof, der die Leistungsmentalität und die heutige "Selbsterlösungsreligion" vieler Menschen anprangerte.


"Neue Kälteströme" und das "Prinzip Erbarmungslosigkeit" herrschten dort vor, wo Mitleid und Barmherzigkeit eigentlich nicht sein sollen und Kult der Tüchtigkeit sich in Rücksichtslosigkeit verkehrt, so Bischof Scheuer. "Es gibt keine Sorgemehr für die, denen der Atem ausgeht: Die Alten, Kranken, Behinderten werden ihrem eigenen Schicksal überlassen und aus dem öffentlichen Blickfeld verbannt." Teil des Zeitgeistes seien auch ständige Ablenkung und ein Davonlaufen vor sich selbst und vor den anderen. "Unsere Zeit ist damit beschäftigt, Ablenkungen zu schaffen, sie weiß aber nicht mehr, wovon sie ablenkt", kritisierte der Innsbrucker Oberhirte.

Ein Ausweg dieser Situation des "Gotteskomplexes und Mittelpunktwahns" sei es, sich von Gott lieben zu lassen, so Scheuer weiter. Das Evangelium traue den Menschen zu, Freunde und Anwälte des Lebens zu sein und Lebensräume zu schaffen, "in denen in die Enge getriebene Menschen Ja zum Leben sagen können". Umgesetzt worden sei das in diesen Tagen in der Solidarität in Tirol angesichts der Unwetter und Muren im Paznaun und Sellrain, sowie in der Aufnahme von Flüchtlingen: Dass auch in Weerberg Räume der Zuflucht und des Aufatmens entstanden seien, sei eine "gelebte Praxis" des Herz-Jesu-Festes.

Hass "fortlieben"

Gelebte Nächstenliebe und Selbstübergabe an Gott sind für gläubige Christen die "Antwort auf eine unbegreifliche Liebe, die uns ergreift und nicht mehr loslässt", erklärte Scheuer am Samstag bei einem Herz-Jesu-Jugendfest im Stift Wilten. Unter dem Motto "Du bist zuerst geliebt" haben sich mit dieser Veranstaltung der Johannes-Gebetskreis und die Lorettogemeinschaft das Ziel gesetzt, die Tiroler Herz-Jesu-Tradition aufzunehmen und jugendlich neu zu gestalten. Der Bischof lud ein, im "Jahr der Orden" die Grundsätze Armut, Gehorsam und Keuschheit auch außerhalb der Klostermauern als Lebensprinzipien neu zu entdecken.

Die "Armut im Geiste" sei ein kraftvolles Gegengewicht zu Götzen und Ideologien wie etwa jene des Fortschritts und der reinen Machbarkeit, legte Scheuer dar. Jesu habe diese Armut vorgelebt, auch in seinem gewöhnlichen Leben in Nazareth, das für die "Treue im Kleinen und Verborgenen" stehe. Gehorsam sei die Offenheit und Aufmerksamkeit für andere, und zwar nicht als fremdbestimmtes und abstraktes Gesetz, sondern als "innerstes freies Ja" zur jeweiligen Sendung und zum eigenen Schicksal. Enthaltsamkeit - als freier und positiv gelebter Verzicht - stehe der "Absorption der Sexualität durch Konsumismus, der Degradierung der Erotik zur ökonomischen Komponente" sowie auch der Ausbeutung und Gewalt entgegen.

Schließlich rief der Tiroler Bischof in seiner Predigt auch dazu auf, Hass "fortzulieben", was der "höchste Akt von Feindesliebe und Gewaltlosigkeit" sei und auch stellvertretend für andere geschehen könne. Nur so könnten Leiden und Gewalt nicht zum "Wachstumshormon von Ressentiment, Rachegelüsten und Revanchismus" werden. Scheuer: "Es braucht das menschliche Mittun in der Überwindung des Bösen."

Copyright 2015 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten
Foto Bischof Scheuer © Diözese Innsbruck


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 queenie 16. Juni 2015 
 

Europa

hat 500 Millionen Einwohner. Es kann
einige zigtausend Menschen nit unterbringen und läßt mehr als 20 000
ertrinken (offiziel). Ein trauriges Armutszeugnis nicht für Europa sondern für seine moralische Qualität.


1
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Diözese Innsbruck

  1. Wieder Unmut über Fastentücher in Tirol und Wien
  2. ‚Bloody Mary’ – Frauenreferat der Diözese Innsbruck lädt zum ‚Zyklusstammtisch’ ein
  3. Regenbogenpastoral in der Diözese Innsbruck
  4. Drastische Nacktzeichnungen in katholischer Kapelle in Tirol ausgestellt
  5. Bischof Glettler schweigt über Kosten für Kunstaktionen zur Fastenzeit
  6. ‚Glettler hat als Bischof das Herz-Jesu-Gelöbnis der Tiroler gebrochen’
  7. Wenn Bischof Glettler (s)einen „Versöhnungstag“ begeht
  8. Bischof Glettler und Fotograf behaupten jetzt: Es ist kein Kondom abgebildet
  9. "Kein Glaubens- und Kirchenhasser könnte Sie noch toppen!"
  10. Eklat in der Diözese Innsbruck - "Alt Tyroler Schützen": Für Hermann Glettler ist es Zeit zu gehen!






Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. Oktober 2024 mit kath.net in MEDJUGORJE
  4. Fastenspende für kath.net - Vergelt's Gott!
  5. Kard. Müller: "Die Deutsch-Synodalen liegen völlig falsch, sind Opfer der eigenen Propagandatricks"
  6. Roma locuta - causa (non) finita?
  7. Nach Protesten Schluss mit 'Helnwein-Kunst' im Wiener Stephansdom
  8. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  9. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  10. Oasen in der Wüste. Von der ‚Volkskirche‘ zur ‚Gemeindekirche‘
  11. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  12. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  13. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  14. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  15. Staunen in Frankreich: Die Zahl jugendlicher Taufbewerber steigt massiv an

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz