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Zahlen, Zahlen, Zahlen - Rekordzahl bei Kirchenaustritten

20. Juli 2015 in Kommentar, 20 Lesermeinungen
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Der Schwerpunkt der DBK-Statistik liegt auf den Kirchenaustritten, doch der sinkende sonntägliche Messbesuch spielt keine Rolle. Darüber sollte man noch einmal reden. Gastbeitrag von Peter Winnemöller


Bonn (kath.net/Blog katholon) Pünktlich wie die sprichwörtlichen Maurer legt die DBK am dritten Freitag im Juli die Zahlen für die katholische Kirche in Deutschland vor. Eine bunte Broschüre mit viel Grafik und noch mehr Prosa. So macht man das heute, die DBK ist da ganz professionell.

Und dennoch die Texte und Bilder sind für Amateure, der Profi interessiert sich nur für die nackten Zahlen. Und die warten mit ein paar Überraschungen auf. Während in den vergangenen Jahren der regelmäßige sonntägliche Messbesuch stetig abnahm, ist hier ein leichter Zuwachs von 10,8 auf 10,9% zu verzeichnen. Na bitte, die deutschen Katholiken werden wieder fromm. Aber halt, da ist noch eine andere Zahl, die Anzahl der Katholiken in Deutschland ist von 24.170.754 auf 23.939.472 gesunken. Taschenrechner frei! Aha! Die Anzahl der regelmäßigen sonntäglichen Messbesucher in absoluten Zahlen ist doch weiter schwindsüchtig. Der relative Anstieg erklärt sich aus der massiv gesunkenen Gesamtzahl der Katholiken, die nicht zuletzt auf eine Rekordzahl bei den Kirchenaustritten zurückgeht. Es könnte tatsächlich bei progressiv sinkender Katholikenzahl auch in den kommenden zu einer relativen Zunahme der regelmäßigen sonntäglichen Messbesucher kommen. Dabei können, wie man sieht, die absoluten Zahlen eine ganz andere Sprache sprechen.


Ausgetreten sind im vergangenen Jahr 217.716 Katholiken aus der Körperschaft öffentlichen Rechts. Sie fallen damit als Kirchensteuerzahler weg. Und an dieser Stelle kommt die nächste Überraschung. Die Kirchensteuereinnahmen sind im Jahr 2014 auf 5,7 Mrd € angestiegen. Ein Phänomen, das sich wohl nur damit erklären lässt, dass offensichtlich nicht die zahlungskräftigen Gutverdiener aus der Kirche austreten. Ein Phänomen, das zu denken geben sollte. Eine Kirche der Armen, der die Armen weglaufen und die immer reicher wird. Was der Papst dazu wohl sagen würde?

Noch eine weitere Zahl ist bemerkenswert. Die Anzahl der Taufen hat von 164.664 im Jahr 2013 auf 164.833 leicht zugenommen. Auch hier waren in den vergangenen Jahren sinkende Zahlen an der Tagesordnung. Es bleibt abzuwarten, ob sich der Trend fortsetzt oder ob 2015 ein Ausreißer ist.

Alle anderen Zahlen bergen im Grunde keine Überraschung. Eine Statistik ist eine Statistik. Bekanntermaßen sollte man keiner solchen trauen, wenn man sie nicht selbst gefälscht hat. Und so gilt auch hier, dass man die Zahlen mit Verstand und Augenmaß lesen und interpretieren sollte. Natürlich wird auch in der DBK versucht, ein solches Zahlenwerk gut aussehen zu lassen. Das ist nur billig und recht. Jeder, der lesen kann, wird zu seiner persönlichen Wertung kommen.

In seiner Wertung sagte Kardinal Marx in einer Pressemeldung der DBK zur Veröffentlichung des Zahlenwerkes:

„Die heute veröffentlichte Statistik zeigt, dass Kirche vielgestaltig ist und eine missionarische Kraft hat, auch wenn uns die hohe Zahl von Kirchenaustritten schmerzlich bewusst macht, dass wir Menschen mit unserer Botschaft nicht erreichen. Hinter der Zahl der Kirchenaustritte stehen persönliche Lebensentscheidungen, die wir in jedem einzelnen Fall zutiefst bedauern, aber auch als freie Entscheidung respektieren. Wir werden uns weiter bemühen, unseren Auftrag glaubwürdig so zu erfüllen, dass wir die Freude des Evangeliums verkünden können und viele Menschen in der Gemeinschaft der Kirche Heimat finden oder auch wiederfinden.“

Man erkennt, dass der Schwerpunkt auf den Austritten liegt. Der sinkende sonntägliche Messbesuch spielt keine Rolle. Darüber sollte man noch einmal reden.

Und wer nun noch nicht genug hat, kann ja die vielen Texte und bunten Bilder in der Broschüre anschauen. Es ist so manch eine interessante Information darunter, die ein vertieftes Nachdenken lohnt. Das mit dem Amateurmodus war nur Ablenkung, damit sich meine Leser erst mal auf die nackten Zahlen konzentrieren. Füße hoch! Schmökern … nachdenken …

Der Link zu den Daten der DBK findet sich unter folgendem Beitrag: DBK: Kirchenstatistik 2014.


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Lesermeinungen

 Ulrich Motte 21. Juli 2015 
 

Die evangelische Nachrichtenagentur

IDEA schätzt gerade die Zahl der Kirchenaustritte 2014 aus der EKD auf 265.000. Sollte das wider mein Erwarten stimmen (und nicht höher sein, wie ich vermute), wären Unterschiede in der Bilanz aktueller Ein- und Austritte zwischen den beiden Großkirchen wieder eher gering.


1
 
 Ulrich Motte 21. Juli 2015 
 

Bei Vergleichen beachten

Folgendes gilt für Vergleiche zwischen Landeskirchen und Bistümern wie zwischen Konfessionen: Ost und West und Großstadt und Land unterscheiden sich oft sehr. Und das gilt für viele andere Kategorien, etwa die mentale Prägung einer Region. Ein Bischof etwa von Essen steht vor anderen Herausforderungen als etwa der von Passau.


2
 
 Ulrich Motte 21. Juli 2015 
 

Charlene -Bayern

Vergleicht man für beide großen Kirchen ganz Bayern sehen die Zahlen anders aus als bei einem Vergleich zwischen der Lutherischen Landeskirche und nur dem Bistum Regensburg. Der Austritt aus der Lutherischen Landeskirche stieg laut Die WELT von 19000 2013 auf 32.000 2014, wie Sie schreiben rund 1, 2 % der Mitglieder. Bei den katholischen Bistümern in Bayern lag der Austritt 2014 laut Zahlen der Bischofskonferenz insgesamt bei rund 0,9 %. Dieser Unterschied wird wohl weiter verringert werden durch zumindest prozentual höhere Eintritte (etwa Konversionen von Katholiken und Wiedereintritte) in die Lutherische Landeskirche.


0
 
 Palüm 21. Juli 2015 
 

@Charlene

Falsch. Die aktuellen Zahlen belegen, dass weder die protestantische NOCH die katholische Widergabe des Glaubens die Austrittswelle aufhält. Weder die von Ihnen so bezeichnete "protestantische Selbstsäkularisation" noch das Festhalten an der Lehre der katholischen Kirche hält den Schwund auf. Interessant auch, dass nicht unbedingt immer weniger Menschen glauben. Allerdings sind immer weniger Menschen der Ansicht, dass zur Vermittlung des Glaubens die Kirche notwendig sei.

Wenn Sie hier die Tageszeitungen ansprechen, kann ich Ihnen versichern, dass dort durchaus die Problematik des Auflageschwundes gesehen wird. Dann gibt es diejenigen, die immer noch behaupten, dass die Tageszeitung ein Modell für die Zukunft sei, und diejenige, die andere Medienmodelle suchen, finden und anwenden. Zum Teil mit Erfolg.

Vielleicht wäre das ja ein Ansatzpunkt. Nicht der Mensch geht zur Kirche. Die Kirche kommt zum Menschen. Propagiert das nicht auch der Papst? Und was macht sein Bodenpersonal hier?


2
 
 Suarez 21. Juli 2015 

Sehr geehrter e.g.o.38, ich bin da etwas skeptischer

Sicher haben einige exponierte Amtsträger in der Kirche verstanden, dass ein offen vollzogener Bruch mit der Tradition und damit auch der Lehre der Kirche, die sich ja notwendig auf die Autorität und Authentizität der Evangelien stützt, die Gefahr in sich birgt, dass Katholizität implodiert und die katholische Kirche in unendliche Splittergruppen zerfällt. Also versucht man den Spagat der Aushebelung der Lehre mit dem Erhalt der Einheit durch eine völlige Überdehnung der Theologie in Richtung einer rein abstrakt gefassten Barmherzigkeit. Die damit einhergehende übersteigerte Emotionalität schon im Wort soll jede Kritik an der verdeckten Destruktion der Lehre von vornherein als unchristliche abweisen. So kann man eine Erneuerung postulieren, die in Wahrheit einer Auflösung gleichkommt. Es ist der Teufelskreis eines Denken, das sich seine Prämissen verschleiert. Die Autorität der Evangelien wird immer stärker ins bloß Formale abgedrängt. Sie haben keine Rückwirkung auf die Wirklichkeit.


2
 
 Vergil 20. Juli 2015 

Amen, amen, ich sage euch: Macht Statistiken!

Als nach seiner Brotrede (Joh 6) dem Herrn viele Jesus-Fans davonlaufen, weil „seine Rede hart ist und niemand sie hören kann“, hat er mit seinen Jüngern nicht ein pastorales Reformteam einberufen, um seine Lehre ein bisschen schmackhafter und eingängiger zu entwerfen, sondern im Gegenteil die Verbliebenen lapidar gefragt: „Wollt auch ihr weggehen?“
Offenbar gehört es irgendwie zur Kirchenlehre, sofern sie die Lehre Jesu ist, einen Zug von Härte und Uneingängigkeit zu haben. Wie sonst könnte das Joch Jesu süß, bzw. etwas Süßes ein Joch sein?
Aus der katholischen Gemeinschaft der Jünger weglaufen heißt darum nichts anderes als das Evangelium bestätigen.
Statistiken, die zu erstellen kein Auftrag Jesu war, vereitlen von vorneherein jedes ernste Christentum; sie halten es bloß davon ab, auf die hundertfältige Fruchtbarkeit des Gottesreichs zu bauen. Stattdessen verbucht man lieber eine überraschungsfreie Zukunft, die man durch statistisches Denken bereits zukunftslos gemacht hat.


2
 
 Rolando 20. Juli 2015 
 

Früchte der letzten 50 Jahre Fernsehen

Man müsse in jedem Dorf, oder besser, in jedem Haus einen Apparat installieren, der die Menschen mit Unterhaltung, Konsum und politischen Halbinformationen berieselt, der die Kirche ins lächerliche zieht und alles sündhafte Verhalten als normal darstellt, so dass sie glücklich und zufrieden sind, während die Machthaber ihre Pläne ungestört verwirklichen können.


3
 
 Charlene 20. Juli 2015 

@Palüm
Die noch höhere Austrittsquote der Protestanten widerlegt die Behauptung, die Lehre der katholischen Kirche und das Festhalten an derselben verursachten die Austritte. Im Gegenteil: Protestantische Selbstsäkularisation beschleunigt den Verfall. Das ist der Punkt.
Tröstlich ist das nicht. Aber richtungsweisend. Die Hoffnung der Kirche ist Christus. „Non prevalebunt.“ Die Schuld der Kirche liegt in ihren Sünden. Oder demütig gesagt: in meinen. Was ich nicht hypertroph verstanden wissen will.
9 Promille Austritt bezeichne ich nicht als dramatisch. Welches Adjektiv bliebe dann für Tageszeitungen, die 2 Prozent ihrer Abonnenten p.a. verlieren? Oder für das ZDF, das 6 Prozent seiner Zuschauer einbüßte?
Dramatisch ist die Abkehr von Gott jedes einzelnen Menschen.


5
 
 e.g.o.38 20. Juli 2015 
 

Bezug ..IV

@ Franz Solan
Das Problem in Mitteleuropa, in den Territorien der Reformation, ist der flächendeckende Glaubensverlust bei denen, die den Glauben weitergeben müssen - auch in der Familie, in der Pfarrei und in der Schule. Wer die Verbildungen kennt, die in den letzten 50 Jahren durch eine völlig aus den Fugen geratene Bibelwissenschaft und die von ihr verdorbene Katechese kennt, wird nur in einer grundlegenden Neuausrichtung der Kirche, ihres Personals und ihrer Institutionen eine gewisse Hoffnung setzen können, dass der Glaube wiedererstarkt. Ich habe Ansatzpunkte zu einer solchen Einsicht in den unten zitierten Feststellungen von Kardinal Marx erkannt. Doch auch die Hoffnung kann trügen.


8
 
 Franz Solan 20. Juli 2015 
 

Wir sollten unsern Blick nicht auf die Zahlen fixieren

Die Hauptüberlegung angesichts des Schwunds müßte darauf ausgerichtet sein, warum viele so glaubensschwach sind. Wenn man sich selbst, soweit man praktizierender Katholik ist, befragt, woher ist meinen Glauben habe, dann wird man früher oder später darauf stoßen, daß man schon als Kleinkind in das geistliche Leben mitgenommen wurde. Eine ganz große, unersetzliche Bedeutung hat doch die Mutter. Sie ist es, die das Samenkorn ausstreut. Die anderen (Lehrer, Priester etc.) können es nur noch begießen. Alle "Glaubwürdigkeit" kommt nur an, wenn eine Offenheit für den Glauben vorhanden ist, den man im Normalfall in der Kindheit entwickelt hat. Immer wieder hört man, daß die Frau in der Kirche nicht zu ihrem Recht komme. Aber in der Kleinkindererziehung ist ihr Einsatz unersetzlich. Beten wir für die Mütter!


4
 
 e.g.o.38 20. Juli 2015 
 

Bezug....III

Sehr geehrter @Suarez! Sie befürchten, dass „den Evangelien aber ein immer relativerer Wahrheitswert zugestanden wird, was mit der "neuen" Lebenswirklichkeit begründet wird. Die Evangelien sollen also im Lichte dieser "Lebenswirklichkeit" neu angeeignet werden, was der Verfälschung Tür und Tor öffnet“. Diesen Eindruck musste man vor allem von der Frühjahrssitung in Hildesheim im Gefolge der „Vorschläge“ von Kardinal haben. Seit März/April ist es ruhig geworden um die dritte Offenbarungsquelle „Lebenswirklichkeit“. Grund ist,dass man von der Spätdatierungs-Vorstellung Abschied nehmen musste, dass ja bereits im Fühkatholizismus (Ende 1.Jhdt.) einmal ein solcher „Anpassungsprozess“ stattgefunden habe. Seitdem befassen sich die Progressiven mit Kaspers „Barmherzigkeitstheologie“. Auf der „Jesuitenkonferenz“ in Rom , welche die „Theologie der Liebe“ propagierte, spielte die „Lebenswirklichkeits“– Theologie, welche die Nicht-Historizität der Offenbarung Jesu voraussetzt,keine Rolle mehr.


2
 
 Calimero 20. Juli 2015 
 

Wo sind die Polen?

Polen stellen die größte Zuwanderungsgruppe nach Deutschland.
Herzlich Willkommen liebe neue Mitbürger!

Aber wo bleiben die polnischen (ital., span.) Einwanderer in der Mitgliederstatistik der Kirchen?


5
 
 AlbinoL 20. Juli 2015 

Ich hatte mir genau das gleiche gedacht, hatte aber gehofft dass die sinkende Katholikenzahl

zum letzten Jahr aus der veränderten Messbesucherstat rausgerechnet wurde. Dass die das echt gebracht haben ist schon stark.Außerdem habe ich eine Stat zwischen Austritt und Gesamtmitglieder in einer Diözese vermisst. Da ist Passau zB an letzter Stelle. Befremdlich waren auch die vielen Entschuldigungen mit Bezug auf die neue Form des Steuereinzugs. Wie erbärmlich ist denn das? Wie weit weg sind Leute von der Kirche, die wegen sowas austreten? Taugt das als Entschuldigung?
Ich gehe allerdings fest davon aus, dass es nächstes Jahr weniger (evtl. sogar auf dem Niveau von 2009) Austritte geben wird, da durch die Steuer wirklich mehr ausgetreten sind (was trotzdem eine Schande bleibt),die sonst tröpfchenweise ausgetreten wären.Das wird dann als gegenläufige Tendenz- Franz- und Synodeneffekt verkauft.
Solange die Kirche noch Einfluss hat muss sie auf das ital. Modell der Kultursteuer drängen...dabei hatten es sich die Funktionäre in den Ordinariatn das mit der Steuer so toll ausgemalt...


4
 
 e.g.o.38 20. Juli 2015 
 

Bezug...II.

Mit dem dreimaligen Bezug auf das Evangelium Jesu Christi signalisiert Kardinal Marx seinen bischöflichen Mitbrüdern, dass sie samt den ihnen unterstellten rund 20.000 Priestern, Diakonen und kirchlichen AssistentINNen das historisch-unkritische Bezweifeln und Herumnörgeln an der Historizität des apostolisch überlieferten Evangeliums Jesu Christi endlich bleiben lassen müssen, damit sie alle wieder in der Lage sind, das „Wort Gottes in menschlicher Sprache“ (II.Vatikanum) zu erkennen und zu predigen. Die drei unten zitierten Sätze erinnern auch die christliche Hochschultheologie daran, was Benedikt XVI. gesagt hat: „Bibelauslegung kann in der Tat zum Instrument des Antichrist werden. ... Aus scheinbaren Ergebnissen der wissenschaftlichen Exegese sind die schlimmsten Bücher der Zerstörung der Gestalt Jesu, der Demontage des Glaubens geflochten worden“ (Bd. 1, S. 64, 2006). Dies ist der wahre Grund für die Austritte, denn für bloße Menschenworte ist die Kirchensteuer zu hoch.


7
 
 Leitermann 20. Juli 2015 
 

Lebenswirklichkeit

Die DBK-Statistik versucht empirisch die Lebenswirklichkeit abzubilden. Sie tut dies aber nur sehr selektiv und läßt viele Fragen offen.
Z.B. warum Kardinal Marx in seinem Bistum eine Austrittsrate vorweist, die um 30% über dem Durchschnitt liegt und doppelt so hoch ist wie in Regensburg? Wo war der Hirte, als ihm seine Schafe weggelaufen sind?
Wenn Kardinal Marx in seinem Vorwort die missionarische Kraft in 660.000 Jugendlichen sieht, die in katholischen Jugendverbänden aktiv sein sollen, so verkennt er u.a., daß es sich dabei um ein alte Zahl des BDKJ über die Mitglieder in den Einzelverbänden handelt, Mitglied nicht gleich aktiv bedeutet, Doppelmitgliedschaften vorliegen können, allein 40% dieser Mitglieder der DJK Sportjugend angehören, usw.
Von den 10,9% Gottesdienstteilnehmer dürfte ein Vielzahl nicht regelmäig am Gottesdienst teilnehmen, die Zahl der regelmäßigen Gottesdienstteilnehmer ist daher wesentlich geringer. Interessant wäre die Zahl der (regelmäßig) Beichtenden.


7
 
 Suarez 20. Juli 2015 

Verehrter e.g.o.38 - Bei Kardinal Marx Worten bleibt viel Raum zur Interpretation

Natürlich sieht Kardinal Marx das Evangelium im Zentrum der Botschaft, insofern bestreitet er nicht - und ich denke darauf läuft Ihr Argument hinaus - die Wahrheit der Evangelien. Dennoch tritt ja noch Auslegung hinzu und - was heute wieder sehr aktuell ist - ob Verkündigung als geschichtlicher Prozess verstanden wird und inwieweit dabei Wahrheit selbst geschichtlich wird. Sie haben natürlich völlig recht, dass eine Grundvoraussetzung des christlichen Glaubens ist, dass die Evangelien eben keine Erfindungen oder kreativen Ausdrucksformen subjektiven Empfindens im Glauben sind, sondern gültig Zeugnis geben. Schaut man etwas näher auf die momentane Diskussion in der Kirche auch hinsichtlich der Synode im Herbst, so sieht man, dass den Evangelien aber ein immer relativerer Wahrheitswert zugestanden wird, was mit der "neuen" Lebenswirklichkeit begründet wird. Die Evangelien sollen also im Lichte dieser "Lebenswirklichkeit" neu angeeignet werden, was der Verfälschung Tür und Tor öffnet.


10
 
 e.g.o.38 20. Juli 2015 
 

Zum dreimaligen Bezug auf das Evangelium Jesu Christi

Die Erklärung von Kardinal Marx enthält drei beachtenswerte Sätze:

1. Wir werden uns weiter bemühen, unseren Auftrag glaubwürdig so zu erfüllen, dass wir die Freude des Evangeliums verkünden können und viele Menschen in der Gemeinschaft der Kirche Heimat finden oder auch wiederfinden.

2. Das Evangelium Jesu Christi, das wir verkünden, ist im Kern eine Botschaft, die den Menschen wirklich befreit. Diesen Auftrag wollen wir auch weiterhin durch das vielfältige Engagement der Kirche erfüllen.

3. Die Glaubensfreude und der Schwung von Papst Franziskus sind uns dabei eine große Hilfe. Wir wollen gemeinsam mit ihm auch in Deutschland eine Kirche ‚im Aufbruch‘ sein, die sich um der Menschen und um Gottes willen aktiv in die Gesellschaft einbringt und Zeugnis gibt von der großen Botschaft des Evangeliums.“

Fazit: Das Evangelium ist eine große Botschaft der Freude, die befreit und Menschen der Kirche neu zuführen oder für sie wiedergewinnen kann - in Einheit mit Papst Franziskus (Rom!).


4
 
 Stefan Fleischer 20. Juli 2015 

in dieser ganzen Diskussion

kommt mir einfach ein Witz in den Sinn, der hier schon vor Jahren zirkulierte:
Ein Pfarrer beklagt sich bei seinem Kollegen über den schwindenden Gottesdienstbesucht. Er habe schon alles versucht, Kindermessen, Jugendmesse, Joderlmessen, etc. etc. Antworte ihm sein Kollege: "Wie wäre es, wenn Du es wieder einmal mit Gott versuchen würdest?"


19
 
 Hausfrau und Mutter 20. Juli 2015 
 

wer tritt aus? wer bleibt?

1- Wer tritt aus?
üblicherweise treten nicht Praktizierende aus, sondern die, die nur noch "passive Mitglieder" sind.

2- Wer bleibt?
die Praktizierende... nun warum sind diese wiederum zahlungskräftiger: ein Anstieg um ca. 4 % (Vj 5,460 Mrd) bei einem Mitgliederrückgang von 0,9% kann sich aus diversen Gründe erklären:
a) Erhöhung des Durchschnittsgehaltes in D. um 2,7% (2014: 31.981 €; 2013: 31.089 €)
b) Erhöhung der Anzahl der Erwerbstätigen in D. um 0,9% (2014: 42,832 Mio; 2013: 42,435 Mio)
c) Verschiebung von Einnahmen und teilweise nicht Vergleichbarkeit: da kann ich nicht 100% sicher sein, allerdings es wird sich sicherlich zeigen, dass die Erhebung der KiSt an der Quelle bei Zinsen und Dividenden ab 2015 dazu führt, dass 2014 eine "erhöhte" Gewinnmitnahme bei Vielen (betrifft nämlich auch Kursgewinne!) stattgefunden hat, weil die diesbez. Kommunikation auch nicht gerade günstig war.

H&M
(Statistiken vom Bundesamt f. St. Wiesbaden)


3
 
 chriseeb74 20. Juli 2015 
 

@ Autor

Lieber Peter Winnemöller...ich muss Ihnen leider widersprechen...auch die absoluten Zahlen der Kirchgänger haben, wenn auch nur leicht, zugenommen und zwar von 2,603 Mio. in 2013 auf 2,614 Mio. Kirchenbesucher in 2014.
Was aber signifikant auffällt ist die Gottesdienstbesuchersituation in der Diözeses Würzburg. Unterstellt man, dass die Zahlen korrekt sind und es auch keinen Druckfehler gab, dann haben wir in Würzburg eine Entwicklung, die im Vergleich zu allen anderen Diözesen abweichend ist...nämlich einen deutlichen Zuwachs der Kirchenbesucher von 98 Tsd. auf 107 Tsd. (Quote: von 12,5% auf 13,8%)
Ich untersuche die Statistiken seit 1985 sehr genau, aber ein derartige Entwicklung hat es in all den Jahren nie gegeben...für kath.net doch eine interessante Herausforderung einmal zu recherchieren, oder?


7
 

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