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Deutsche Einheit: Religiös nähert sich der Westen dem Osten an24. Juli 2015 in Chronik, 7 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Berlin-Institut: Die Verweltlichung nimmt in der alten Bundesrepublik Fahrt auf
Berlin (kath.net/idea) In den 25 Jahren seit der Wiedervereinigung haben sich die religiösen Verhältnisse in Ost und West angenähert: Der Westen hat bei der Verweltlichung nachgezogen. Während sich der Rückzug des Christentums auf dem Gebiet der ehemaligen DDR fortsetze, nahm er in der alten Bundesrepublik Fahrt auf. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie So geht Einheit des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung. Die Hoffnung, dass das Christentum im Osten wegen der tragenden Rolle der Kirchen bei der Friedlichen Revolution eine Renaissance erleben werde, habe sich nicht erfüllt. Während es Menschen in anderen Ländern des früheren Ostblocks verstärkt in die Kirchen ziehe, sei dies in Ostdeutschland nicht der Fall. Vielmehr sei dort die Mitgliedschaftsquote der Kirchen weiter gesunken von 37 Prozent der Bevölkerung im Jahr 1989 auf heute knapp 23 Prozent. Gleichzeitig habe sich der Rückzug des Christentums im Westen beschleunigt. 1987 waren 85 Prozent der Westdeutschen Kirchenmitglieder; in den 25 Jahren nach der Wiedervereinigung ist dieser Anteil auf knapp 66 Prozent gesunken, so das Institut.
Kirchenmitglieder altern schnell Der Mitgliedereinbruch habe verschiedene Ursachen. Zum einen verlaufe der Bevölkerungswandel in den Kirchen schneller als in der Gesamtbevölkerung. Es gebe weniger Nachwuchs, und daher ließen auch weniger Eltern ihre Kinder taufen. Gleichzeitig altern die Kirchenmitglieder: Auf eine Taufe kamen im Jahr 2012 etwa 1,6 christliche Bestattungen. Die hohen Kirchenaustrittszahlen verstärkten diesen natürlichen Rückgang: Allein 2012 seien viermal mehr Menschen aus den Kirchen ausgetreten, als Neumitglieder hinzukamen. Zahlenmäßig werde sich diese Entwicklung wahrscheinlich fortsetzen, ungewiss sei aber, ob auch prozentual beim christlichen Glauben in ganz Deutschland irgendwann ostdeutsche Verhältnisse herrschen werden. Der Islam ist ein Westphänomen Im Blick auf andere Religionsgruppen sind noch größere Unterschiede festzustellen. Hier ist der Osten so das Institut ein recht weißer Fleck auf der Landkarte. Von den rund vier Millionen Muslimen in Deutschland leben nur zwei Prozent in den neuen Bundesländern. Dieses Ungleichgewicht hängt dem Institut zufolge mit der unterschiedlichen Zuwanderungspolitik zusammen: In der DDR kamen Ausländer vor allem aus sozialistischen Bruderstaaten in Asien und Afrika, während sich in der Bundesrepublik seit den sechziger Jahren Hunderttausende muslimische Türken niederließen. Später kamen noch Nordafrikaner und Flüchtlinge, etwa aus dem Iran, hinzu. Der Islam sei dadurch ein Westphänomen geblieben, so das Institut. Daran werde auch der heutige Zuzug von Flüchtlingen wenig ändern. Muslime haben kein Nachwuchsproblem Im Unterschied zu den christlichen Gemeinden seien die muslimischen sehr lebendig. Ihnen gelinge es gut, alle Generationen, auch die jüngere, anzusprechen. So hätten sich bei einer Umfrage im Jahr 2012 etwa 90 Prozent der Muslime zwischen 18 und 29 Jahren als religiös bezeichnet; bei gleichaltrigen Christen waren es nur 40 Prozent. Das Institut: Vor einem Nachwuchsproblem steht der Islam im Gegensatz zum Christentum also nicht. Das Judentum leidet an Überalterung Hingegen leide das Judentum in Deutschland an Überalterung. Mit knapp 53 Jahren liege das mittlere Alter rund sieben Jahre über dem der gesamtdeutschen Bevölkerung. Nach der Wiedervereinigung hatten die jüdischen Gemeinden zunächst einen starken Mitgliederzuwachs durch Zuzug aus dem postsowjetischen Ausland verzeichnet. Diese Migration sei inzwischen weitgehend versiegt. Jüdische Gemeinden hätten heute in ganz Deutschland etwa 101.000 Mitglieder; das seien dreieinhalbmal so viele wie 1990. In den neuen Bundesländern habe sich die Zahl der Juden sogar verachtfacht; heute sind es beinahe 8.000.
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Lesermeinungen | bellis 24. Juli 2015 | | | duesi Wir ALLE MÜSSEN!
Die Apostel haben einen Auftrag von Jesus selbst, den müssen sie erfüllen und wir Christen auch. Wem viel gegeben ist, von dem wir auch viel erwartet! | 1
| | | duesi 24. Juli 2015 | | | Die Kirche muss...(wirklich?) "Wird der Menschensohn Glauben finden?"
"Bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte sendet".
Eigentlich sollten wir als Menschen nicht sagen "die Kirche muss...". Wir sollten vertrauen, dass die Kirche von Gott geführt wird. Auch dann, wenn Amtsträger Entscheidungen treffen, die wir für falsch halten. Die Frage ist "was sollen wir tun?" Oder auch: "Was können wir tun?" Wird Gott unserem Volk noch mal eine Gnadenzeit der Umkehr beschehren oder wird er zulassen, dass sich dieses Volk selbst durch seine Gottlosigkeit eines Tages zugrunde richtet? Es ist zu beklagen, was ist. Und doch stimme ich nicht zu, wenn hier einige meinen zu wissen was zu tun ist. Wir wissen es nicht. Gott weiß es. Der heilige Geist weiß es. Wir können nur bitten. Und empfangen. "Ohne mich könnte ihr nichts tun", sagt der Herr Jesus. Vor dem Pfingsttag zogen sich die Jünger mit Maria zum Gebet zurück. Möge die heilige Jungfrau auch heute unsere Gebetshelferin sein. | 1
| | | Stefan Fleischer 24. Juli 2015 | | | @ topi Nur bedingt einverstanden!
Zur Einführung in den Glauben gehört doch der ganze Glaube. Dazu gehören eben auch Himmel und Hölle, Sünde und Erlösung, etc. Wenn wir dies vorerst einmal verschweigen, und erst später damit kommen, stehen wir schlussendlich als Rattenfänger da. Übrigens, die moderne Religionspädagogik, die glaubt, man könne "Gotteserfahrungen" vermitteln um die Kinder (Menschen) zum Glauben zu führen, ist in der Grundannahme falsch. Um seine Erfahrungen Gott zuordnen zu können, muss der Mensch zuerst wissen und glauben, dass Gott ist und wie er ist. Nur durch die Glaubensvermittlung schenken wir ihm echte Gotteserfahrungen. Und nur auf solchen kann eine echte Gottesbeziehung aufbauen. | 2
| | | topi 24. Juli 2015 | | | @ Stefan Fleischer Die Grundlage von allem ist der Glaube. Evangelisierung bedeutet den Glauben zu schaffen. Die Seelsorger finden in ihren Pfarreien Menschen vor, die vielleicht noch den Gottesdienst besuchen, aber bereits keinen Glauben haben. Da kann man ihnen dann nicht von Seele, Heil, Sünde, Rettung, Erlösung usw. predigen. können damit einfach nichts anfangen. Wir brauchen eine Einführung in den Glauben und müssen sozusagen in die 1. Klasse Grundschule gehen, um glauben zu lernen. | 1
| | | Stefan Fleischer 24. Juli 2015 | | | Neuevangelisierung - sicher Aber vielleicht würde es vorerst genügen, wenn unsere Seelsorger sich wieder mehr um Lebensrealität des ewigen Heils (oder Unheils) der ihnen anvertrauten unsterblichen Seelen kümmern würden, statt nur um das psychische und physische Wohl der ganzen Welt. Solange Gott, Himmel und Hölle, und anderes mehr nicht mehr geglaubt und als glaubwürdig und ernst zu nehmend verkündet werden, kann es kaum besser werden. Dazu aber müssten wohl die moderne Theologie und die Theologen zuerst neu evangelisiert werden. | 5
| | | Egon47 24. Juli 2015 | | | DBK und die DBK tut ALLES, diesen Trend auch noch zu fördern. | 4
| | | topi 24. Juli 2015 | | | Neuevangelisierung die Volkskirche, so viele sie kannten, wird sich nicht wieder herstellen lassen (zumindest nicht in absehbarer Zeit). Die Kirche muss wieder evangelisieren, um ihre Mission erfüllen zu können. Leider stehen der Evangelisation in Deutschland die alten Strukturen entgegen. Diese alten Strukturen werden künstlich durch Geld (die Kirchensteuereinnahmen steigen von Jahr zu Jahr) am Leben erhalten. Um diese Strukturen zu erhalten, musste sogar das kirchliche Arbeitsrecht geändert werden, da für die Aufrechterhaltung der Strukturen nicht einmal mehr " Taufscheinchristen" zur Verfügung stehen. Also muss man das Arbeitsrecht auch für Atheisten und andere Religionsangehörigen öffnen. | 1
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