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Moskauer Patriarch appelliert an Putin und Poroschenko

30. Juli 2015 in Weltkirche, keine Lesermeinung
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Gleichlautender Brief von Patriarch Kyrill an die beiden Politiker mit der Bitte, alles zu tun, um den blutigen Konflikt im Osten der Ukraine zu stoppen - Anlass ist das 1.000-Jahr-Gedenken des Heiligen Wladimir des Großen


Moskau-Kiew-Wien (kath.net/KAP) Der russisch-orthodoxe Moskauer Patriarch Kyrill I. (Foto) appelliert angesichts der anhaltenden Kämpfe in der Ostukraine an die Präsidenten Russlands und der Ukraine, "alles zu tun, damit das Blutvergießen aufhört". In einem gleichlautenden Brief an Wladimir Putin und Petro Poroschenko anlässlich der Gedenkveranstaltungen zum 1.000. Todestag des in beiden Ländern verehrten Heiligen Wladimir (Wolodymyr), fordert Kyrill nach Angaben des Pressediensts der Wiener Stiftung "Pro Oriente" die Einstellung der Feindseligkeiten und die Durchführung der Vereinbarungen von Minsk, um die Sicherheit der Zivilbevölkerung wieder herzustellen.

Zum 1000. Todestag des mittelalterlichen Fürsten Wladimir (um 960 bis 1015), der den Beinamen "der Apostelgleiche" trägt, fanden am Dienstag in Russland und der Ukraine große kirchliche Feiern statt. In Moskau feierte der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill am Hochfest der "Taufe der Rus" in der Christ-Erlöser-Kathedrale einen Gottesdienst mit tausenden Gläubigen.

Am Vorabend richtete der Moskauer Patriarch sein Schreiben an Putin und Poroschenko, in dem er seine tiefe Sorge über die Situation in der östlichen Ukraine zum Ausdruck brachte. Wörtlich heißt es in dem Brief des Patriarchen: "Die Vereinbarungen von Minsk sollten die Ausweitung des Konflikts stoppen, sie haben Hoffnungen auf einen umfassenden Waffenstillstand genährt. Leider dauern die Feindseligkeiten bis heute an, wenn auch nicht in so umfangreichen Maß wie zuvor. Aber Blut wird vergossen, Menschen werden getötet in der Ukraine." Der einzige Weg, um die Sicherheit der Zivilbevölkerung herzustellen, sei "die volle Einstellung der Feindseligkeiten, die strikte Durchführung der Vereinbarungen von Minsk und der direkte Dialog zwischen den Konfliktparteien", unterstrich der Patriarch.


Kyrill nahm insbesondere auf die Situation der Zivilbevölkerung in den umkämpften Gebieten Bezug. "Ältere Menschen, Kinder und Behinderte sind besonders verletzlich. Viele Menschen haben weder Kräfte noch Möglichkeiten, um ihre Wohnungen und Häuser zu verlassen. Nicht alle von ihnen überleben unter diesen schrecklichen Bedingungen. Etliche sterben durch den Artilleriebeschuss, andere durch Hunger und Krankheit oder wegen des Mangels an Medikamenten und Basisgütern." Die russisch-orthodoxe Kirche bemühe sich, alles in ihren Kräften Stehende zu tun, um den Opfern auf beiden Seiten zu helfen. In allen russisch-orthodoxen Kirchen werde ständig um den Frieden gebetet, die ukrainisch-orthodoxe Kirche des Moskauer Patriarchats unter Führung von Metropolit Onufrij (Berezowskij) von Kiew tue alles, um Versöhnung zu bewirken und die Einheit des Volkes wiederherzustellen.

In diesen Tagen, in denen die Kirche des Heiligen Wladimir gedenke, "der die Grundlage der spirituellen Einheit des russischen und ukrainischen Volkes schuf und uns christliche Liebe und Vergebung lehrte", wende er sich mit "schmerzerfülltem Herzen" im Namen der ganzen russisch-orthodoxen Kirche an beide Präsidenten, "alles zu tun, damit das Blutvergießen aufhört", betonte Patriarch Kyrill I.

Putin-Vertreter betont "Unabhängigkeit der Kirche"

Am Sonntag hatten in Moskau die Wladimir-Feiern mit der Weihe der Wladimir-Kirche im frisch restaurierten Moskauer Eparchialhaus am Lichow Pereulok begonnen. Patriarch Kyrill I. führte die Weihe im Beisein zahlreicher orthodoxer Bischöfe aus ganz Russland und dem Ausland sowie von Spitzenvertretern des öffentlichen Lebens durch. Die Grüße von Präsident Putin überbrachte der - aus Baku stammende - Beauftragte des Präsidenten für die "Zentrale Föderale Region" um Moskau, Aleksander Beglow.

Der Funktionär erinnerte daran, dass es sich beim Eparchialhaus um ein "historisches Gebäude" handle, das die "gemeinsame Geschichte" zum Ausdruck bringe. Denn hier habe das Landeskonzil der russisch-orthodoxen Kirche von 1917 "wichtige und notwendige Entscheidungen über die Unabhängigkeit der russisch-orthodoxen Kirche" getroffen. Heute würden, so Beglow, viele Entscheidungen des Landeskonzils durch die Anstrengungen von Patriarch Kyrill verwirklicht.

Poroschenko: Kirchenspaltung in Ukraine überwinden

Der ukrainische Staatspräsident Poroschenko warb derweil im Zuge des Wolodymyr-Fests in Kiew für die Bildung einer von Moskau unabhängigen wiedervereinigten orthodoxen Kirche in der Ukraine, berichtete die deutsche Katholischen Nachrichten-Agentur KNA am Mittwoch. "Bulgarien und Georgien, Griechenland und Zypern, Rumänien und Serbien haben autokephale (eigenständige) orthodoxe Kirchen. Warum nicht auch die Ukraine?", sagte Poroschenko nach Angaben der Präsidentenkanzlei bei der Gedenkveranstaltung am Dienstagabend.

Die Spaltung der ukrainischen Orthodoxie in drei Kirchen müsse überwunden werden, forderte der Politiker. In der Ukraine gibt es eine von der Weltorthodoxie anerkannte Kirche des Moskauer Patriarchats sowie zwei von dieser abgespaltene moskaukritische orthodoxe Kirchen: das 1992 gegründete Kiewer Patriarchat und die fast 100 Jahre alte "Ukrainisch-Autokephale Orthodoxe Kirche" (UAOK). Das Moskauer Patriarchat lehnt eine völlige Loslösung ihrer Tochterkirche in der Ukraine ab, gewährt dieser jedoch eine weitgehende Autonomie. Rund 70 Prozent der Ukrainer sind orthodoxe Christen.

Copyright 2015 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Foto: © patriarchia.ru


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