Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Roma locuta - causa (non) finita?
  2. Nach Protesten Schluss mit 'Helnwein-Kunst' im Wiener Stephansdom
  3. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  4. Armin Laschet (CDU) zur Coronapolitik: „Wir hätten unterschiedliche Meinungen anders anhören müssen“
  5. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  6. Lebensschutzorganisation gibt Wahlempfehlung für Donald Trump
  7. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  8. Staunen in Frankreich: Die Zahl jugendlicher Taufbewerber steigt massiv an
  9. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  10. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  11. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  12. Neuer Nuntius in Italien sieht Religionsfreiheit im Westen bedroht
  13. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  14. 14 Jahre nach Geständnis: Belgischer Skandalbischof Vangheluwe jetzt endlich laisiert
  15. Jüdischer Podcaster: Liturgiereform war ‚vielleicht ein großer Fehler’

Lindauer Dekan kritisiert Abschied eines Priesters mit Heiratswunsch

31. Juli 2015 in Deutschland, 35 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Pfr. Guggemos verständigte am Freitag sein Bistum, machte am Samstag seinen Rücktritt öffentlich und bekannte sich am Sonntag auf einem Kinderfest ebenfalls öffentlich zu seinen Heiratsplänen. Dekan kritisiert diese Inszenierung des Abschieds.


Lindau (kath.net) „Ich hatte persönlich zu Pfarrer Guggemos immer ein ungestörtes, respektvolles und vertrauensvolles Verhältnis. Um so mehr finde ich es schade, auf welche Art und Weise er jetzt seinen Abschied inszeniert hat.“ Dies schrieb der Dekan von Lindau (Bistum Augsburg), Franz Xaver Schmid, in seiner Pressemeldung. Pfr. Helmut Guggemos verständigte am Freitag sein Bistum, machte am Samstag seinen Rücktritt in der Vorabendmesse in Sigmarszell öffentlich und bekannte sich am Sonntag beim Gottesdienst auf einem Kinderfest ebenfalls öffentlich zu seinen Heiratsplänen. Dekan kritisiert diese Inszenierung des Abschieds. Der Dekan stellte fest, dass diese Art der Mitteilung nicht abgesprochen gewesen sei.


„Im Auftrag des Bischofs habe ich als zuständiger Dekan nach der Erklärung von Pfarrer Guggemos“ im Vorabendgottesdienst in Sigmarszell „das Bedauern der Diözesanleitung über seinen Schritt zum Ausdruck gebracht, ihm für seinen mit großem persönlichen Engagement ausgeübten Dienst gedankt und Segenswünsche für die Zukunft ausgesprochen“, so Dekan Schmidt gemäß der „Schwäbischen Zeitung“. Dass Guggemos nach der Bekanntgabe in der Vorabendmesse noch den großen öffentlichen Rahmen des Kinderfestes gesucht hat, widerspreche der vorher getroffenen Abmachung, stellte der Dekan fest. Auch habe das Bistum erst am Freitag vor dem Kinderfest von den Heiratsplänen des Pfarrers erfahren. Zuvor war nur eine normale Versetzung des Pfarrers auf eine Priesterstelle ohne Leitungsfunktion aus „gesundheitlichen Gründen“ geplant gewesen.

Guggemos, bisher Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Weißenberg, möchte seine bisherige Haushälterin und „Lebensgefährtin“, wie die „Schwäbische“ schreibt, heiraten.

UPDATE:
Dekan Franz Schmid erklärte auf die Anfrage von kath.net, dass die Darstellung in der „Schwäbischen Zeitung“ nicht vollständig korrekt gewesen war. „Die Information, dass Pfr. Guggemos wegen seiner beabsichtigten Heirat sein Priesteramt aufgeben wird,
hat nicht die Diözesanleitung am Freitag vor der öffentlichen Bekanntgabe erhalten, sondern ich habe die Information an diesem Tag von der Diözesanleitung bekommen. Diese wurde von Pfr. Guggemos zwei Tage vorher in Kenntnis gesetzt.“ Auch sei sein Schreiben an die Zeitung keine „Pressemeldung“, sondern ein Leserbrief gewesen.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 chorbisch 4. August 2015 
 

Guten Morgen, sehr geehrter @benefranz

Ihre Entschuldigung ehrt Sie sehr, aber wie Sie sehen, kann ich auch nicht immer "postwendend" antworten.
Es freut mich, daß unsere Ansichten doch ähnlicher sind, als ich dachte. Ich hatte gefragt, weil gerade in Forumsbeiträgen zum Thema "Wiederverheiratung" das Sexuelle sehr oft als einziger Grund genannt worden ist, warum jemand sich trennt bzw. wieder heiratet. Das halte ich nach wie vor für einseitig.
Ich verstehe Ihre Bedenken, was die Gültigkeit von Versprechen angeht, dennoch glaube ich, daß die Mehrzahl der Menschen, die heiraten, dies in der Absicht tun, ein Leben lang zusammenzubleiben. Warum sonst heiraten?
Wer sich nicht auf Dauer binden will, der kann auch unverheiratet zusammen leben. Die Zeiten, in denen das bei Familie und Umgebung großen Unwillen erregt hat, sind vorbei.
Was das Verhalten von Priestern angeht, sollte man sich immer den einzelnen Fall ansehen, bevor man urteilt - auch wenn ich Ihre Bedenken hinsichtlich des "schlechten Beispiels" teile.


4
 
 benefranz 3. August 2015 
 

Hallo, sehr geehrter @chorbisch,

die Kritik in Ihrer an mich gerichteten Frage nehme ich ernst. Leider habe ich mir diese Seite erst heute wieder angesehen; die späte Antwort werten Sie darum also bitte nicht als Unhöflichkeit.

Sie schrieben u.a.:
"Könnte es nicht sein, daß diese Personen so handeln, weil sie ihre Partnerinnen lieben und den Rest ihres Lebens mit ihnen verbringen möchten?"

Ja natürlich! Ich habe mich da nicht gut ausgedrückt und inzwischen haben hier viele Leute Klügeres zum Thema geschrieben.

Es geht mir auch nicht nur um diesen Einzelfall. Ich wollte zum Ausdruck bringen, dass es mich bedrückt, wie wenig Wert ein Versprechen heute oft noch hat. Bei vielen Eheschließungen kann man dem "bis der Tod uns scheidet" gedanklich durchaus in vielen Fällen hinzufügen "..so lange es gut oder es uns gut geht".

Wenn sich diese Haltung heimlich, oder wie hier öffentlich, auch in der katholischen Priesterschaft einnistet - wo soll das hin(ver)führen?

Vielleicht beten wir alle zu wenig füreinander?


8
 
 Fides Mariae 3. August 2015 
 

Alle?

Es waren sicherlich nicht alle Anwesenden zum Klatschen aufgelegt, als der Pfarrer sich so "mutig" geoutet hat (sprich, die heilige Messe als Bühne für Selbstrechtfertigung missbrauchte).

Es ist sehr schwer und erfordert Mut, nicht mitzuklatschen, wenn alles klatscht. Das sage ich aus eigener Erfahrung, da ich - bewusst - praktisch nie in der Kirche klatsche.
Zuletzt habe ich im Juni bei einer Firmung in der Eifel nicht geklatscht, wo am Ende der Hl. Messe, noch vor dem Schlusssegen, sich alle hauptamtlichen Anwesenden gegenseitig beweihräuchert und einander fürs Kommen gedankt haben. - Ein solches Verhalten von Pfarrern und Bischöfen nenne ich eine "kranke Verkündigung" (ein sehr passendes Wort, das Bischof Algermissen geprägt hat).


6
 
 Antigone 3. August 2015 
 

@Marienzweig

Ja, weiß nicht. Vielleicht haben Sie Recht. Vielleicht hätte er ja gar keine Heilige Messe mehr feiern dürfen! Ich würde ihm aber nicht unterstellen, dass es ihm um den Applaus zu tun war. Ich denke, um die Information.


2
 
 SCHLEGL 1. August 2015 
 

@herzrosenduft

Das ist gar nicht sicher! Der ehemalige Pfarrer kann nämlich in Rom ein " Laisierungsverfahren" beantragen und, sofern es positiv entschieden wird, auf dem die Dispensweg vom Zölibat entbunden werden (der Zölibat ist ja kein Dogma, sondern eine kirchenrechtliche Entscheidung). Danach könnte er kirchlich heiraten und auch wieder zu den Sakramenten gehen.Msgr. Franz Schlegl


6
 
 herzrosenduft 1. August 2015 

Was hat er sich da gewählt...?

Was hat sich dieser Priester da gewählt, als er sich für die Heirat entschied? Er kann nicht kirchlich heiraten, er kann nicht mehr zur Kommunion gehen und er kann nicht mehr den priesterlichen Dienst ausüben. Und wofür hat er das eingetauscht? Das wird sich für ihn noch herausstellen...


2
 
 Marienzweig 1. August 2015 

@Antigone

Die Priesterweihe wie auch das Sakrament der Ehe wollen ernstgenommen werden.
Scheitert jemand daran, bin ich nicht befugt, darüber zu richten.
Vielleicht war Pfarrer Guggemoos gar nicht zum Priester berufen, sondern zur Ehe und das Scheitern war vorhersehbar.
Das geht mich nichts an!
Aber in der Pfarrkirche und nach dem Zelebrieren der Hl. Messe die Leute darüber zu informieren, das Amt des Priesters aufzugeben und stattdessen heiraten zu wollen, ist befremdend und wirkt auf gewisse Weise auch undankbar.
Und wenn dieser Vorgang dann noch zum Ereignis wird, bei dem applaudiert wird, kann ich keine Freude empfinden.
Dieser Entwicklung ging sicher ein längerer, innerer Prozess voraus.
Wäre es da u.U. nicht besser gewesen, Pfarrer Guggemoos hätte sich am Ende dieses Prozesses in einer persönlichen Mitteilung z.B. im Pfarrblatt an die Gläubigen gewandt, um sie über seine Entscheidung zu informieren?
Stattdessen wählt er den Altarraum - die ungeteilte Aufmerksamkeit war ihm sicher!


8
 
 SCHLEGL 1. August 2015 
 

@ ThomasR

I. TEIL
Abgesehen von Ihrem Ton, der auch bei einem anderen User Kritik gefunden hat, sage ich Ihnen jetzt einmal ganz ruhig und sachlich:
1) Ich bin seit 40 Jahren Priester auch für die ukrainisch griechisch katholische Kirche.
2) ich habe gegenüber der lateinischen Tradition der ABSOLUTE RECHT der katholischen Orientalen IMMER verteidigt, gemäß den Kanones des Konzils von Konstantinopel 680, vor der Weihe zum Diakon eine Ehe schließen zu können. Meine beiden jüngeren Mitbrüder sind verheiratet und wir verstehen einander SEHR GUT! Manchmal sind die sehr froh, dass ich keine Familie habe und ihnen einen Dienst abnehmen kann, wenn eines der Kinder krank ist und der Frau in der Arbeit ist.
3) 1994 ist es mir gegen manche lateinische Widerstände gelungen einem verheirateten rumänisch griechisch katholischen Priester eine kleine Kirche zu verschaffen, so dass wir auch ein rumänisch griechisch katholische Gemeinde haben.


5
 
 SCHLEGL 1. August 2015 
 

@ ThomasR

II. TEIL
4) Mehreren verheirateten griechisch katholischen Priestern konnte ich in Österreich eine pastorale Stelle (meist Krankenhaus) verschaffen. Tatsache ist, dass die ukrainischen Bischöfe das Weihealter verheirateter Diakone zum Priester auf 35 Jahre hinaufgesetzt haben, weil es Probleme gegeben hat.
5) Wenn Sie genau gelesen hätten, hätten sie gesehen, dass ich aus einem Vortrag eines russisch-orthodoxen Generalvikars zitiert habe, der eben von seinen Problemen berichtet hat. Ebenso die Aussage des griechisch orthodoxen Bischofs von Austria, der eine besondere Rücksicht mit den verheirateten Priestern eingefordert hat. Ich habe ihn KEINER Weise GEGEN die Tradition der byzantinischen Kirchestellung genommen, im Gegenteil, ich verteidige sie, sehe aber auch dort Probleme, nicht nur bei uns, mit dem Zölibat. Ich hoffe Ihnen jetzt Klarheit geschaffen zu haben.Msgr.Erzpr. Franz Schlegl


6
 
 Steve Acker 1. August 2015 
 

ThomasR

ich finde Ihren Ton gegenüber Monsignore Schlegl ziemlich unangemessen um nicht zu sagen unverschämt.
Er hat sicher sehr viel mehr Einblick in die Ostkirchen als die meisten hier von uns.
Es wird immer gesagt: die katholische Kirche soll es doch wie Orthodoxen machen,bezüglich Zölibat und Heirat der Priester.
Wenn aber bei den Orthodoxen hohe Scheidungsquoten bestehen, zeigt es, dass es sich gerade nicht bewährt hat.


8
 
 SCHLEGL 1. August 2015 
 

@landpfarrer

In der rumänisch orthodoxen STAATSKIRCHE, die bis heute FREIWILLIG noch kein Kirchengebäude, der ihr vom Staat 1948 übergebenen Kirchen der rumänisch griechisch katholischen Kirche zurückgegeben hat,herrschen ABENTEUERLICHE Zustände! Das weiß ich von griechisch katholischen Erzbischof von Cluj Napoca (Klausenburg).
Die griechisch katholische Kirche lässt den Kandidaten, die vor der Weihe zum Diakon heiraten wollen, genügend Zeit dazu, es besteht ja kein seelsorgerischer Engpass, da genügend Priester vorhanden sind. Die orthodoxe Kirche wird die Rechnung der Geschichte für die ungenügende Ausbildung ihrer Priester bekommen, in Russland, Rumänien und in Serbien hat das zum Teil schon begonnen.Msgr. Franz Schlegl


4
 
 ThomasR 1. August 2015 
 

@HW Schlegl

sie versuchen eine Tradition der Ostkirchen von einem zum Teil nichtzölibateren Priestertum von mehreren hundert Jahren, die sich auch dort bewährt hat zu diffamieren. Eine überdurchschnittlich hohe Scheidungsquote gibt es momentan übrigens auch bei den Laien- im Schnitt jede dritte Ehe scheitert.
Bis jetzt hat sich keiner der Päpste bzw keiner der Konzile der Weltkirche gewagt diese Tradition des Ostkirchen zu unterbrechen. Eine Tradition hat oft sowohl Nachteile als auch Vorteile -übrigens auch vom zölibateren Priestertum. Woher schöpfen Sie eigentlich die Berechtigung für Ihre unbegründete Kritik. Als Priester haben Sie sich an die Lehre und an die Tradition eher zu halten. Da sie als lateinischer Priester nicht heiraten dürfen ist klar, aber warum möchten Sie eigentlich nach eigenem Mass auch das Leben von Anderen zu gestalten, obwohl sie entsprechend der Lehre und der Tradition der Ostkirchen leben? Übrigens es geht momentan auch um die ehemaligen Anglikaner....


3
 
 landpfarrer 1. August 2015 
 

@Schlegl

Es mag nicht überall gleich sein, aber dass es eine Art Heiratstress der orthodoxen Priesteramtskandidaten vor der Diakonenweihe gibt, habe ich auch gehört z.b. aus der Rumänisch-orthodoxen Kirche. Die Kandidaten besuchen das Seminar und rechtzeitig vor der Diakonenweihe müssen sie eine Partnerin finden.


2
 
 SCHLEGL 1. August 2015 
 

@ThomasR vor

Wieder muss ich Sie als Priester des byzantinischen Ritus korrigieren! Sie irren sich, auch Diakone dürfen in der byzantinischen Kirche NICHT heiraten! Die Eheschließung muss VOR der Weihe zum Diakon stattfinden. Dabei gibt es KEINEN Stress, weil niemand den Kandidaten zur Weihe drängt, wir haben genug Personal und exportieren in den Westen.
Natürlich gibt es keinen Unterschied, keine unterschiedliche Bewertung, ob ein Priester als Mönch lebt, oder verheiratet ist. Allerdings sind die Mönche die gesuchten Beichtväter des Volkes nur aus ihren Reihen werden die Bischöfe genommen, allerdings auch aus verwitweten Priestern.
Der junge griechisch orthodoxe Erzbischof von Wien, Metropolit Arsenios sagte vor einiger Zeit, er müsse auf die Situation der verheirateten Priester Rücksicht nehmen, weil sie nicht so unbeschränkt einsetzbar seien, wie die Mönche. Sonst sei die Ehe gefährdet.Msgr. Franz Schlegl


7
 
 Marienzweig 31. Juli 2015 

@Adson_von_Melk!

" ...und ich wäre ruhig sitzen geblieben, nachdenklich schweigend, und ich hätte ganz definitiv keinen Beifall geklatscht."
Danke, lieber Adson!
Genau das meine ich!
Findet ein Messbesucher die Aussage des Priesters gut, weil er sie für ehrlich und den Abschied vom Priesterberuf für konsequent hält, mag er ja gerne klatschen.
Ist ein anderer deswegen aber traurig, bestürzt oder erschrocken und klatscht trotzdem, weil es alle anderen tun, muss er sich doch total verleugnen.
Er nimmt seine Gefühle nicht ernst und hat auch nicht den Mut, sich dem Gruppenzwang zu entziehen.

Natürlich schreibt die Presse lieber über den Applaus, weil sie damit vermutlich eine Botschaft an ihre Leser vermitteln möchte.
Traurige oder nachdenkliche Gesichter und stille Körperhaltung Einiger, so sie es gegeben haben sollte, wollen da nicht so recht in die Berichterstattung passen.


3
 
 chorbisch 31. Juli 2015 
 

@ benefranz

Woher nehmen Sie diese Gewißheit, daß Priester wie Herr Guggemos nur aus dem Grund "aussteigen", weil sie "die körperliche Liebe mit einem anderen Menschen nicht missen" wollen oder können?

Könnte es nicht sein, daß diese Personen so handeln, weil sie ihre Partnerinnen lieben und den Rest ihres Lebens mit ihnen verbringen möchten?

Ich bin Junggeselle, aber ich dachte, wenn zwei Menschen sich so lieben, daß sie zusammenleben wollen - und zwar auf Dauer, nicht, um zu schauen, wie lange es "gutgeht", um dann den Partner zu wechseln - dann sind andere und tiefere Gefühle als der sexuelle Reiz entscheidend.

Daß Herr Guggemos sich diese Inszenierung hätte spren sollen, da bin ich allerdings Ihrer Meinung.


5
 
 Steve Acker 31. Juli 2015 
 

Zur Praxis bei den Orthodoxen,

was ich so hörte:
bei den Diakonen bricht Stress aus. schnell noch heiraten, denn nach der Priesterweihe ist es zu spät. Keine gute Grundlage für eine gelingende Ehe.

Die Ehefrauen sind häufig solche die sich total ihrem Mann und seiner Priestertätigkeit unterordnen.
Dem Post von Monsignore Schlegl entnehme ich,dass das aber offenbar seine Grenzen.(hohe Zahl von Frauen die ihren Mann verlassen).

Generell zu dem jetzigen Fall. Finde das höchst traurig, wenn das gegebene Versprechen nichts mehr zählt. Was für eine Grundlage für die einzugehende "Ehe" ?
Generell verstehe ich die Frau aber auch nicht. Wenn man mit einem Priester eine Beziehung eingeht, ist das wie wenn man dies mit einem verheirateten tut.
Es gab ja besonders schreckliche fälle von Frauen, die sich scheiden liessen, um einen Priester zu "heiraten".


7
 
 Adson_von_Melk 31. Juli 2015 

Ich bin traurig und bestürzt, @Mareinzweig, wenn so etwas geschieht

und ich wäre ruhig sitzen geblieben, nachdenklich schweigend, und ich hätte ganz definitiv keinen Beifall geklatscht. Das hätte aber nicht das Geringste daran geändert, dass die Zeitung darüber geschrieben hätte, wie lange andere bei der Gelegenheit geklatscht haben.

Ich schließe daraus, dass die Antwort auf die Frage "Gab es denn niemand unter ihnen, der traurig und bestürzt darüber war" ein klares Nein ist.


7
 
 ThomasR 31. Juli 2015 
 

@HW Schlegel

es scheitern momentan sehr viele Ehen auch von Nichtdiakonen (in den Ostkirchen dürfen nur Diakone Sakrament der Ehe empfangen), aber daß heisst nicht, daß in allen Ehen ist das Scheitern vorprogrammiert.Ich hoffe Sie vertreten nicht die Meinung, daß nichtzölibatäre Priester schlechtere Priester von den Zölibatären sind
Verheiratete Priester (auch bei den neugeweihten werden auch - unter der Genehmigung des Heiligen Stuhles) auch bei den ehemaligen Anglikanern zugelassen. Und es ist auch gut so.


4
 
 SCHLEGL 31. Juli 2015 
 

@ThomasR

Ich bin Priester der ukr. griech. kath. Kirche, aber auch des lat. Ritus, deshalb unverheiratet. Meine 2 Mitbrüder haben Familie, wie ca 60 % der gr. kath. Priester. In der orthodoxen Kirche ist es genauso. Vor einem Jahr hat ein Prälat der Russ. Orth. Kirche in Wien einen Vortrag gehalten, er erzählte, dass fast 50 % der Priesterfrauen in seiner Diözese ihre Männer verlassen, nicht selten lassen sie auch die Kinder zurück. Auch in der gr. kath. Kirche, besonders außerhalb der ethnischen Gebiete kommt leider so etwas vor. Früher VERLOR der orient. Priester in den meisten Fällen sein Amt, wenn die Ehe scheiterte. Jetzt müssen sich sowohl die orth. Patriarchate, als auch die Ostkirchenkongregation in Rom, beziehungsweise die gr. kath. Hierarchen etwas einfallen lassen! In der Westukraine etwa soll in Zukunft niemand mehr vor dem 35. Lebensjahr die Priesterweiheempfangen dürfen, damit die Stabilität der Ehe und Familie feststeht.Viele Ehen ehemaliger Priester sind gescheitert.Msgr.Schlegl


12
 
 benefranz 31. Juli 2015 
 

Es ist Zeit, für die Priester mal eine Lanze zu brechen,

die sich an die Versprechen halten, die sie bei der Priesterweihe vor Gott und ihrem Bischof gegeben haben.

Wenn ein Priester "aussteigt", weil er die körperliche Liebe mit einem anderen Menschen nicht missen will oder kann, so ist das traurig und ein Treue-Bruch besonders schwerer Art.

Diesen dann ggfls. mit einer Heirat zu "krönen" ist m.E. kein Verhalten, das auch noch Applaus verdient. Das ist ebenso traurig, wie die Kungelei, mit der meine - immer noch geliebte - Kirche, mit solchen Situationen umgeht. Eine "Barmherzigkeit" dieser Art scheint mir wenig hilfreich und ist geschenkte Munition für die Leute, die der Kirche sowieso schon kritisch bis feindlich gesinnt sind.

Nochmals danke an alle Seelsorger, die in diesen schwierigen Zeiten treu zu ihrem Hirtenamt stehen UND GOTTES SEGEN.


18
 
 ThomasR 31. Juli 2015 
 

Praxis der Ostkirchen

In der Ostkirchen dürfen Diakone vor dem Empfang der Priesterweihe heiraten.
Eine interessante Alternative auch für die katholische Kirche- die Tradition des zölibates darf auch nur dynamisch interprätiert werden- leider die einzige Person die es in die r-k. Kirche von den Ostkirchen implementieren konnte- Papst Benedikt mit seiner Offenheit und Toleranz ist nicht merh im Amt. Eigentlich sehr Schade


6
 
 benefranz 31. Juli 2015 
 

Es ist Zeit eine Lanze zu brechen für alle Priester,


0
 
 Stiller 31. Juli 2015 
 

Ich habe zwei Laiisierungen in nächster Nähe

miterlebt, kenne die verquerten Angebote diözesaner Personalleitungen an die 'Priester im Selbstzweifel', nur um sie, egal wie, in irgendeinem 'Amt' zu halten.

("ad irritum cecidi" (ich bin gescheitert) ist ein Eingeständnis, das viel Kraft und Ehrlichkeit verlangt.

Das Nennen der ehrlichen Begründung ist notwendig, @Albinol. Schlimmer wäre Ungewissheit.
Und von Nachtreten kann keine Rede sein.


9
 
 Kefer 31. Juli 2015 
 

@Palüm, wir werden sehen

Ob er langfristig zu seinem Eheversprechen stehen wird, bleibt abzuwarten. Zum Weihesakrament jedenfalls steht er nicht. Wenn er meint, daß seine geplante Ehe weniger Hingabebereitschaft, Verzicht und Opfer erfordert, dann wünsche ich ihm schon jetzt ein angenehmes Aufwachen in der Wirklichkeit.
Ich jedenfalls würde mir an der Stelle der zukünftigen Gattin die Frage stellen, wie treu er wohl als Ehemann sein kann, wenn er nicht mal ein Versprechen hält, das er Gott gegeben hat.


14
 
 Palüm 31. Juli 2015 
 

Ich heiße das gut.

Was Pfarrer Guggemos gemacht hat, ist gut. Er steht zu seiner Liebe und zu seiner Lebensgefährtin. Er steht zum Sakrament der Ehe und gibt gleichzeitig zu, dass seine bisherige Lebensplanung gescheitert ist. Er ist ehrlich und geht keinen noch so gearteten Kuhhandel ein. Eine Kirche, die einen solchen Kuhhandel einfädeln will, um keine weitere Zölibatsdiskussion zu entfachen, beschämt mich.

Viel Glück und Gottes Segen, ja...Segen, wünsche ich Ihnen, Herr Guggemos


6
 
 Metscan 31. Juli 2015 
 

Lindauer Dekan kritisiert

Natürlich haben die klatschenden Schäflein (Schafe) alle die "Dornenvögel" gesehen und heftig mitgeweint!!! Darüber haben sie ganz vergessen, daß ein Priester nicht dazu da ist, den Gottesdienst und den anschließenden Kaffeeklatsch zu managen, sondern unser Seelenführer ist. Das gilt auch für den Priester selbst, der zuallererst seine Seele retten muß und sich daher entsprechend verhalten muß, damit die Gemeinde ein entsprechendes Vorbild hat!
Er hätte sich beim ersten Anzeigen von "Sympathie" von seiner Haushälterin trennen müßen, wenn er sein Priesteramt ernst genommen hätte. Was macht denn ein Ehemann in der Situation? Auch der trifft mal auf eine Frau für die er mehr als "Sympathie" hat. Darum heißt es nicht umsonst, die Versuchung meiden und zum Trost "ich vermag alles, in dem der mich stärkt"! Ach so, ich vergesse, das ist ja viel zu katholisch. Frage, wird auch geklatscht, wenn einem(r) klatschenden Kirchgänger(in) der/die Ehemann/-frau und Familienvater/-mutter
wegläuft?


20
 
 SpatzInDerHand 31. Juli 2015 

Ehrlich gesagt ist es mir lieber, dass dieser Pfarrer

jetzt ehrlich sich zu seiner "Lebensgefährtin" bekennt, als dass er sie weitere Jahre als Pfarrhaushälterin ausgibt! Diese Heimlichtuerei und Lügerei in diesem Zusammenhang ist ungut... und ich habe sie bereits nicht selten angetroffen!


15
 
 nilpf 31. Juli 2015 

@Weinberg @Haifisch

Vielleicht wissen Sie mehr, aber das steht nicht im Artikel. Diesem zufolge wurden die Heiratspläne erst freitags zuvor bekannt. Die "Abmachung" dürfte älter sein und die wahren Umstände nicht bekannt.
Ich kenne lediglich den Artikel und hier macht der Dechant einen guten Eindruck.
@ Haifisch: Segen kann man immer wünschen, das heißt nicht, dass man eine konkrete Tat gutheißt. Würde die Kirche nicht Sünder segnen, würde sie niemanden segnen...


13
 
 Marienzweig 31. Juli 2015 

@Weinberg

Ihre Einschätzung kann ich gut verstehen.
Es wäre wieder einmal eine Abmachung unter der Hand getroffen worden - ein Kuhhandel gewissermaßen.

" ...eine normale Versetzung des Pfarrers auf eine Priesterstelle ohne Leitungsfunktion aus „gesundheitlichen Gründen“ geplant gewesen."

Es ist genau das, was die Kirche dann so unglaubwürdig macht und Angriffspunkte für Kritik an ihr bietet und das auch berechtigt.

Es ist der Applaus der Messbesucher, der mich so ratlos zurücklässt und befremdet.


15
 
 Marienzweig 31. Juli 2015 

fragwürdiger Applaus!

Dass die Messbesucher applaudiert haben, als Pfarrer Guggemoos seine Aussage machte, ist deprimierend.
Gab es denn niemand unter ihnen, der traurig und bestürzt darüber war, dass ein Priester im Grunde gescheitert ist?
Herr Guggemoos konnte seiner Berufung auf Dauer nicht treu bleiben.
Ist das ein Grund für langanhaltenden Applaus?
War er plötzlich zum Star geworden?

Ich will über seine Entscheidung nicht urteilen.
Wir alle können scheitern und doch ist es traurig, dass ein Priester sein Gewand abstreift.
Und deshalb kann ich die positive Reaktion der Kirchenbesucher nicht nachvollziehen.

Hier der Bericht der "Welt":
http://www.welt.de/vermischtes/article144478527/Pfarrer-gesteht-Liebe-zu-Frau-im-Gottesdienst.html


21
 
 Weinberg 31. Juli 2015 
 

"Abmachung"

Dem Dekan wäre es also lieber gewesen, wenn sich der Pfarrer gemäß "Abmachung" mitsamt seiner Lebensgefährtin "aus gesundheitlichen Gründen" in eine andere Gemeinde versetzen lassen hätte.

Gerade diese altbewährte Praxis des Versetzens, wobei nahezu alles geduldet wird, wenn es nur nicht bekannt wird, ist es doch, was die Kirche in Verruf bringt. Da ist die Bekanntgabe der Heiratsabsicht, wie sie Pfarrer G. gewählt hat, doch der geradlinigere und ehrlichere Weg.


12
 
 Haifisch 31. Juli 2015 

"Segenswünsche für die Zukunft ausgesprochen"

Segnen = bendicere = gutheißen

Bedeuten diese Segenswünsche des Dekans im Namen des Bischofs ein Gutheißen der Entscheidung des Pfarrers???


7
 
 AlbinoL 31. Juli 2015 

war ja schön vermarktet. Mit Fotos an alle Tageszeitungen

und so weiter. Was für ein "mutiger" Kerl.
Der Kirche noch nachzutreten die ihn Jahre lang unterhalten hat. Angenommen die Beziehung zerbricht in 2-3 Jahren, spätestens dann wird er aufwachen.


24
 
 Stefan Fleischer 31. Juli 2015 

Diese ganze Show

ist für mich irgendwie das Eingeständnis, dass es diesem Priester bei seinem Schritt doch nicht so ganz wohl ist. Deshalb sucht er den Applaus der Öffentlichkeit. Beten wir für ihn.


19
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Priester

  1. US-Nuntius attackiert Priester und Seminaristen, die sich an der Tradition orientieren
  2. Von der Scheidung zum Priester – eine ungewöhnliche Berufung
  3. Drei kroatische Brüder am selben Tag geweiht, zwei zu Priestern, einer zum Diakon
  4. Katholische Kirche: Heuer österreichweit 29 Priesterweihen
  5. Auf Jesus schauen, nicht auf sich selbst
  6. „Adoptieren“ Sie einen Priester
  7. Katholische Organisation deckt Priester und Seminaristen auf, die Dating-Apps nutzen
  8. US-Priester werden konservativer, Laien liberaler
  9. „Ohne Priester keine Kirche Jesu Christi“
  10. Erzbischof Lackner an Neupriester: «Zum Dienst seid ihr bereit»






Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. Fastenspende für kath.net - Vergelt's Gott!
  4. Roma locuta - causa (non) finita?
  5. Kard. Müller: "Die Deutsch-Synodalen liegen völlig falsch, sind Opfer der eigenen Propagandatricks"
  6. Nach Protesten Schluss mit 'Helnwein-Kunst' im Wiener Stephansdom
  7. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  8. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  9. Oasen in der Wüste. Von der ‚Volkskirche‘ zur ‚Gemeindekirche‘
  10. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  11. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  12. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  13. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  14. 14 Jahre nach Geständnis: Belgischer Skandalbischof Vangheluwe jetzt endlich laisiert
  15. Wacht und betet!

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz