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'Donum vitae hat wohl Angst vor Dialog'

22. September 2015 in Interview, 5 Lesermeinungen
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BVL-Vorsitzender im kath.net-Interview: „Wir bleiben bei der freundlichen Einladung zum Leben“ – „Donum vitae“ (umstritten wegen Beratungsscheinausstellung) fehlte beim Marsch, aber „sie sagen doch auch, sie seien für das Leben und das Lebensrecht“.


Berlin-Köln (kath.net) Mit mehr als 7000 Teilnehmern war der vom Bundesverband Lebensrecht (BVL) organisierte diesjährige Marsch für das Leben größer als je zuvor. kath.net sprach mit dem BVL-Vorsitzenden Martin Lohmann, der seit Jahren den Marsch anführt, über seine Bilanz und seine Hoffnungen.

kath.net: Herr Lohmann, sind Sie zufrieden mit diesem Marsch für das Leben?

Martin Lohmann: Sehr. Und vor allem unglaublich dankbar allen, die dies vorbereitet haben, viel Mühe auf sich nahmen und sich so authentisch für das Leben engagieren. Und nicht zuletzt bin ich allen Teilnehmern voll und ganz dankbar, dass sie durch Ihre Unterstützung wieder einmal dem Zeugnis für das Leben mitten in Berlin ein so sympathisches und glaubwürdiges Gesicht verliehen haben. Ich bin sehr bewegt und dankbar. Das alles war und ist ein großer Segen.

kath.net: Wie erklären Sie sich ganz persönlich diesen Erfolg? Und warum setzen Sie sich trotz aller Widerstände so sehr ein?

Lohmann: Ich setze mich persönlich so ein, weil es mir um die Sache geht, um das Anliegen des Lebens und sein Recht. Das verlangt immer einen ganz persönlichen Einsatz. Aber der Erfolg ist in erster und überwiegender Weise unser gemeinsamer Erfolg. Jeder ist wichtig mit seinen Begabungen und Charismen. Mir ist das „Wir“ immer wichtig, weil es ja immer eine gemeinsame Aktion ist. Und ich bringe mich halt eben mit meinen Fähigkeiten in eine Vielfalt von Begabungen ein. Mehr nicht.

Es geht doch immer um die Sache. Die ist groß und wichtig genug und verdient jede Mühe. Vielleicht hängt unser Erfolg auch damit zusammen, dass wir die Schönheit des Lebens betonen und die unendlich vielen positiven Botschaften immer nach vorne stellen.

Und deshalb freue ich mich, trotz mancher Schläge und Schrägheiten zwischendurch, die man nun mal als Zielfigur vorne abbekommt, eigentlich ganz riesig über jede weitere gute Selbstverständlichkeit.

Es ist eine große Freude für uns alle, dass jetzt auch die Bischöfe dabei sind, dass immer mehr Politiker kommen und selbstverständliche Brücken selbstverständlich erkennbar sind. Etwa die zwischen den freundlichen Lebensschützern und kirchlichen Amtsträgern. Das alles macht nicht nur mir viel Mut.


Ich sage immer: Der Einsatz lohnt sich. Trotz allem. Und: Ich konzentriere mich gerne am Guten, an dem, was gelingt, an dem, was da ist – und nicht an dem, was noch nicht da ist.

kath.net: Bischof Voderholzer von Regensburg, der den Marsch für das Leben begleitet hat und nun sehr lobt, beklagt das Fernbleiben von Donum vitae. Ist das so etwas, was noch fehlt? Sie selbst sind ja der Auslöser für die Frage um die mögliche Beteiligung von Donum vitae am Marsch für das Leben.

Lohmann: Also erst einmal: Die Teilnahme von mehreren Bischöfen ist ein wunderbares Zeichen in die ganze Gesellschaft hinein. Ich lade alle jetzt schon ein, im kommenden Jahr wieder ganz selbstverständlich mitzugehen.

Vielleicht machen sich diejenigen, die sich bisher von Fehlinformationen über uns haben leiten lassen, ja einfach auch mal ein eigenes Bild. Wissen Sie: Alle sind willkommen. Wir haben nichts zu verbergen. Ich könnte fast sagen: Kommt und seht! Dann zerplatzen manche sogenannten Informationen wie Seifenblasen.

Also: Schauen wir nach vorne. Diesen Mut zum eigenen Bild wünsche ich auch den Damen und Herren von Donum vitae. Doch ich fürchte, dass man dort Angst vor dem Dialog und der Wirklichkeit hat. Vielleicht fehlt auch noch etwas Mut zu wichtigen Erkenntnissen.

kath.net: Wie kam es denn zum Kontakt Ihrerseits mit Donum vitae?

Lohmann: Naja, ich kenne Frau Waschbüsch schon lange, und wir sind uns immer fair begegnet. Vor zwei Jahren habe ich sie am Rande der Vollversammlung des ZdK angesprochen, und zu meiner freudigen Überraschung sagte sie mir, sie finde mein Engagement für und mit dem Marsch ja eigentlich ganz gut. Aber sie hatte erkennbare Vorurteile und Fehlinformationen. Da ich die nicht alle in einem einzige Gespräch beseitigen konnte, habe ich ihr vereinbarungsgemäß einen langen und freundlichen Brief geschrieben und vorgeschlagen, dass sich der Vorstand des BVL doch mal mit dem Vorstand von DV treffen könne. Der Dialog sei wichtig, auch wenn es in der Frage des Beratungsscheines grundsätzliche Unterschiede gebe. Doch das dürfe uns doch nicht daran hindern, ein gemeinsames Zeugnis für das Leben zu geben. Schließlich sagten ihre Leute ja auch, sie seien für das Leben und das Lebensrecht.

kath.net: Und was hat Ihnen Frau Waschbüsch geantwortet?

Lohmann: Nichts.

kath.net: Wie? Gar nichts?

Lohmann: Gar nichts. Trotz mehrfachen Nachfassens und des wiederholten Angebots eines fairen und ehrlichen Dialogs: gar nichts. Ich warte bis heute auf eine Antwort. Und als ich Frau Waschbüsch dann in Regensburg auf dem Katholikentag traf, sprach ich sie darauf an und erfuhr, das sei „irgendwie schwierig“. Deshalb haben wir dann unsere Einladung zum Marsch für das Leben und die Existenz meines Briefes, aus dem ich Ihnen gerne zitieren könnte, öffentlich gemacht.

kath.net: Und?

Lohmann: Nichts.

kath.net: Aber wieso reagiert man denn so gar nicht auf eine freundliche Einladung zum Gespräch?

Lohmann: Ach, wissen Sie, ich bin ja nicht der einzige, der die Erfahrung macht, dass der von vielen vielbeschworene Dialog in ganz realen Leben unmöglich erscheint, wenn man gute Argumente und Widerspruch vermuten kann. Dann erstirbt die so wichtige Dialogbereitschaft manchmal ganz rasch. Das ist schade. Doch weil Sie mich ja längst kennen, wird es Sie nicht verwundern, wenn ich dennoch bei unserer freundlichen Einladung bleibe: Alle, denen das Recht auf Leben wirklich etwas bedeutet, sind herzlich eingeladen zum Marsch für das Leben.

kath.net: Stimmt es, dass Sie der Einladung auf den Stand von Donum vitae in Regensburg sofort gefolgt sind?

Lohmann: Ja. Warum denn nicht! Ich fürchte keinen Dialog, auch keinen Widerspruch. Und das Bessere ist oder wäre ja immer der Feind des Guten. Wenn es überzeugende Argumente gegen die Haltung des BVL geben sollte, würde ich sie gerne hören. Ist aber nicht der Fall.

Und ich habe in Regensburg gerne unsere Dialogbereitschaft gleichsam in persona durch meinen Besuch auf dem DV-Stand gezeigt. Die Gegeneinladung auf unseren, freilich sehr viel bescheideneren Stand nur wenige Meter entfernt wurde übrigens nicht abgenommen. Schade und traurig.

Dennoch: Ich lasse nicht nach, alle Gutwilligen zu sammeln für eine immer größer werdende Lebensbewegung in Deutschland. Vor uns muss echt niemand Angst haben. Wir sind tolerant – und klar. Und: Immer für das Leben. Gemeinsam. Ohne Wenn und Aber. Und ohne Schein.

kath.net: Haben Sie Hoffnung, dass diese Leute beim nächsten Mal mitgehen?

Lohmann: Ich freue mich über jeden, der unser so normales Anliegen teilt und unterstützt. Bis zum 12. Marsch am 17. September 2016 ist ja noch viel Gutes möglich. Ich bleibe ein realistisch optimistischer Christ, der das Brückenbauen für das Leben liebt.

Foto Martin Lohmann


VIDEO: Martin Lohmann spricht vor dem Bundeskanzleramt - Marsch für das Leben 2015


Berlin: Marsch für das Leben 2015 - Aufzeichnung der Kundgebung in voller Länge! (u.a. Statement Weihbischof Heinrich/Berlin)




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Lesermeinungen

 mhesemann 23. September 2015 
 

... (Fortsetzung)

Umso mehr Dank an Martin Lohmann für die fortgesetzte Dialogbereitschaft trotz der vielen Anfeindungen, die er zu ertragen hatte. Der fortgesetzte Erfolg des Marsches, der direkt auf die 10.000 Teilnehmer zusteuert, ist in erster Linie auch und gerade das Ergebnis seiner Beharrlichkeit!


1
 
 mhesemann 23. September 2015 
 

Mal wieder typisch...

...ist das Verhalten der guten Frau Waschbüsch. Statt (in diesem Fall) "vereint zu marschieren und getrennt zu schlagen" verhindern hier Flügelkämpfe, Vereinsmeierei und ganz viel Narzissmus das gemeinsame Eintreten für eine Sache, die uns von den Päpsten ans Herz gelegt wurde. Für manchen Gremien-Katholiken ist ja der Moslem, der Protestant, der Atheist, ja sogar der Homo-Aktivist näher als der eigene Glaubensbruder, wenn dieser "Rom" zu nahe gekommen ist. Und dann wundert man sich, was die Ursachen für die "Krise der Kirche in Deutschland" sein könnten. Vielleicht die Eitelkeit der Gremien-Katholiken, vielleicht die Grabenkämpfe auf Kosten der Glaubwürdigkeit, die Entfremdung der Kirchensteuergelder-Empfänger von der katholischen Basis und vielleicht auch das Verhalten einiger Bischöfe, die sich lieber beim leckeren Altbier feierten, als für das Leben und die Zukunft der Kirche auf die Straße zu gehen und dem Widersacher ins Auge zu schauen. Könnte ja auch die Comfort-zone stören...


1
 
 Herbert Klupp 22. September 2015 
 

Linke Luft

Ich spüre aus der obigen Darstellung - ich rieche es fast - die typisch kommunistische Haltung: Freiheit für uns, nicht für die anderen. Rosa Luxemburg meinte ja auch bei "Freiheit ist die Freiheit der Andersdenkenden" die andersdenkenden Kommunisten, niemals die wirklich andersdenkenden. Obwohl Donum Vitae sicher gar keine Ahnung hat von diesen verborgenen Verwandtschaften (und persönlich so gar nicht vom kommunistischen Typ sind) sind diese Ähnlichkeiten aber da. Ich kenne das, ich spüre das.


1
 
 Stefan Fleischer 22. September 2015 

Dialog

Wenn zwei oder mehrere möglichst laustark ihre Meinung vortragen und keiner hört zu, so nennt sich das Dialog. Und wo man dieses genussvoll zu zebebrieren versteht, spricht man von Dialogfähigkeit.


2
 
 Sebi1983 22. September 2015 
 

Sehr schade, aber bezeichnend!

Beim Katholikentag in Regensburg habe ich die Diskussionsrunde mit Donum vitae besucht. Mein damaliger Eindruck hat sich jetzt wieder bestätigt. An einer ehrlichen Auseinandersetzung mit Argumenten ist den donum vitae-Vertretern nicht gelegen. Und das Verhalten von Fr. Waschbüsch, Fr. Stamm und Frau Eichhorn damals war bezeichnend... Schade! Die großen Dialog-Einforderer sind offenbar nur zum Gespräch bereit, wenn sie es mit keiner gegenteiligen Meinung zu tun haben. Selbstbestätigung (und bisweilen auch Selbstbeweihräucherung) durch die eigenen Leute...

Sehr schade, aber bezeichnend für die Vertreter des deutschen "Dialog"- und Gremien-"Katholizismus"!


6
 

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