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Rom: Patriarchen sprechen vor Synode und fordern Bodenoffensive

13. Oktober 2015 in Weltkirche, 3 Lesermeinungen
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Patriarch Younan: "Familien sind geteilt und zerrissen, auch die Bischöfe fühlen sich manchmal hilflos in dieser Lage" - Patriarch Sako: "Man muss diese schreckliche Ideologie zerstören, die Welt und Geschichte völlig verändern will"


Rom-Wien (kath.net/KAP) Die Interviews und Appelle der beiden Patriarchen Louis Raphael Sako (Bagdad) und Ignatius Yousef Younan (Beirut) bei der Bischofssynode in Rom haben ein großes Echo ausgelöst. Denn beide Kirchenoberhäupter forderten eine Bodenoffensive gegen die Jihadistenmiliz des Islamischen Staats; beide beklagten zudem die Zerrissenheit der Familien in Syrien und Irak wegen des Massenexodus und beide sprachen sich gegen eine Öffnung der katholischen Ehe- und Familienlehre und des pastoralen Zugangs zum Thema Homosexualität aus, weil dies bei Muslimen und Orthodoxen eine Negativreaktion gegen den Katholizismus auslösen würde.

Wie die Stiftung "Pro Oriente" am Dienstag berichtete, warf Younan dem Westen Tatenlosigkeit angesichts der Christenverfolgung im Orient vor und beklagte den Massenexodus der Christen. Die westliche Politik verfolge wirtschaftliche Interessen, das gehe auf Kosten der Christen im Orient. Die aktuelle Lage der Christen, insbesondere in Syrien, beschrieb der im Libanon residierende Patriarch der syrisch-katholischen Kirche als höllisch: "Die Christen wollen heraus aus der Hölle, in der sie leben, sie sind nicht nur nicht sicher, sondern sie werden verfolgt".

Die Familien täten alles, um aus dieser Situation im Irak und in Syrien heraus zu kommen. "Als Bischöfe und Hirten sind wir zum Helfen da, aber manchmal fühlen wir uns hilflos in dieser tragischen Situation. Wir versuchen alles, damit diese Stimme der Leidenden gehört wird. Es ist ein Schrei, ein Alarmschrei", so Younan. Die Flucht habe traurige Auswirkungen auf das Innenleben der Familien, viele würden voneinander getrennt, Teile der Familien gingen ins Ausland, andere blieben zurück.

Ruf nach militärischer Lösung


Im Hinblick auf die russischen Bombardements sieht der syrisch-katholische Patriarch die militärische Lösung als einzige Option: "Die Islamisten haben weder Verständnis für einen Dialog noch die Versöhnung oder einen wirklich demokratischen Prozess. Das sage ich insbesondere den Vertretern der westlichen Länder, denn man kann nicht mit jemandem verhandeln, der dich umbringen will. Man muss sich und die eigene Familie verteidigen." Aber es sei notwendig, die Luftschläge mit einer Bodenoffensive zu koordinieren, "sonst können die Islamisten nicht vertrieben werden. Sie sind clever, haben viel Geld und ihre Kämpfer, die aus der ganzen Welt kommen, mischen sich auch unter die Zivilisten".

Der irakische Patriarch Louis Raphael Sako forderte ebenfalls eine Bodenoffensive. Der IS sei ein "globales Risiko", es brauche eine "starke, rasche und präzise" internationale Aktion; einen möglichst von den Vereinten Nationen beschlossenen Einsatz von Soldaten, "um die Jihadisten zu vernichten". Man müsse den Beitrag der arabischen Ländern einfordern, so der Patriarch. Es gehe nicht nur darum, den IS zu vertreiben, "man muss diese schreckliche Ideologie zerstören, die Welt und Geschichte völlig verändern will".

Auf eine Frage des "Corriere della Sera", was er von der Situation in Syrien halte, gab Sako eine lakonische Antwort: "Schauen Sie, was bei uns im Irak geschehen ist. Warum ein gegebenes Regime durch ein noch schlimmeres ersetzen?"

Unterdessen berichten internationale Medien, dass der fünf Monate lang von den IS-Terroristen als Geisel gehaltene syrisch-katholische Mönch P. Jacques Mourad, Prior des St. Elian-Klosters in Qaryatain, nach der Freilassung am Samstag in guter gesundheitlicher Verfassung sein soll. Am Sonntagmorgen habe Mourad bereits eine Messe in Zaydal bei Homs gefeiert. P. Mourad gehört der Gemeinschaft Der Mar Musa al-Habashi an, die von dem (im Sommer 2013 entführten) italienisch-syrischen Pater Paolo Dall'Oglio begründet wurde. Über die Umstände der Freilassung von P. Mourad ist nichts bekannt. Rund 270 Christen, die am 5./6. August aus Qaryatain und Umgebung verschleppt wurden, sind noch immer in der Hand der Terroristen.

Neue IS-Mordvideos veröffentlicht

In der Vorwoche tauchte auf IS-Websites ein Video auf, in dem gezeigt wird, wie sich Christen aus Qaryatain verpflichten, die islamische Sondersteuer (die "Jizya") für christliche "Schutzbefohlene" (Dhimmis) zu zahlen. In dem Video ist auch P. Mourad zu sehen. Ebenfalls in der Vorwoche wurde ein anderes IS-Video bekannt, auf dem die Ermordung von drei verschleppten Christen aus den Dörfern am Khabour-Fluss gezeigt wird. Die drei Christen tragen die orangefarbenen "Schandanzüge" und müssen ihre Namen; Geburtsdaten und Herkunftsorte nennen, bevor sie von den maskierten IS-Mördern durch Nackenschüsse getötet werden. Drei weitere Christen knien hinter den Ermordeten und müssen nach den Angaben zur Person den Satz anfügen: "Uns wird es ebenso ergehen, wenn das korrekte Verfahren für unsere Freilassung nicht befolgt wird". Nach Angaben der assyrischen Nachrichtenagentur AINA lauten die Namen der Ermordeten Abraham Aschur, Michael Basam Essa und Abdulmasih Enwiya.

Die Mordtat fand bereits am 23. September statt, an dem heuer das Opferfest (Id-al-Adha), der höchste islamische religiöse Feiertag, begangen wurde. Als Tatort wird von assyrischer Seite das Dorf al-Shaddadi vermutet, eine rund 60 Kilometer von Hassake entfernte IS-Hochburg. Die Opfer gehörten zu der Gruppe von 230 Christen, die am 23. Februar von IS-Terroristen aus den christlichen Dörfern am Khabour-Fluss verschleppt wurden. Die meisten Entführten gehörten zur Apostolischen Kirche des Ostens, auch die Ermordeten. Unmittelbar nach der kollektiven Entführung hatten die Terroristen 50.000 Dollar Lösegeld für jeden einzelnen Christen gefordert. Nachdem erklärt wurde, dass diese Summe nicht bezahlt werden kann, wurden die Verhandlungen unterbrochen.

Vor rund einem Monat hatte der syrisch-katholische Erzbischof Jacques Behnan Hindo im Gespräch mit "Fides" erklärt, dass die Möglichkeit neuer Verhandlungen über eine geringere Summe bestehe. Diese Hoffnung wurde vom Video über die Geisel-Morde zunichte gemacht.

Der Zentralrat Orientalischer Christen in Deutschland hat das Verbrechen von al-Shaddadi aufs schärfste verurteilt und an die deutsche Bundesregierung sowie die europäische Staatengemeinschaft appelliert, "sich für die Freilassung der Geiseln einzusetzen, endlich geeignete Maßnahmen zum Schutz der Christen zu ergreifen und den Friedensdialog im Nahen Osten zu suchen".

Laut einem Bericht der "MidEast Christian News" (MCN) haben die IS-Terroristen am 6. Oktober eine weitere Bluttat an zwölf Christen bekannt gegeben. Unter den Opfern habe sich auch der zwölfjährige Sohn einer christlichen Führungspersönlichkeit befunden. Das Motiv der Tötung der Geiseln sei in diesem Fall ihre Weigerung gewesen, den Islam anzunehmen und die "Shahada" (das islamische Glaubensbekenntnis) zu rezitieren.

Copyright 2015 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich


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Lesermeinungen

 julifix 13. Oktober 2015 

Wieder stellt sich uns Christen die Frage...

??Gewalt oder Gewaltlosigkeit??
Wieder stellt sich uns Christen diese Frage.
Schon einmal hat der Islam das Christentum und alle der Islammeinung nach Ungläubigen in ihrer Existenz bedroht und damals mussten wir mit Gewalt antworten. Unsere Mutter Maria hat aber auch gezeigt, dass der Rosenkranz gegen den Islam die schärfste Waffe ist. Wann begreifen wir endlich, dass wir den Himmel mit Rosenkranzgebeten bestürmen müssen?


10
 
 kreuz 13. Oktober 2015 

wie egoistisch und feige muß die "Weltgemeinschaft"

eigentlich geworden sein, daß örtliche (Syrien & Irak) BISCHÖFE zu einer Bodenoffensive aufrufen??

wie schlimm muß der IS sein, daß die Bischöfe DIESENSatz aussprechen:??
"man muss diese schreckliche Ideologie zerstören, die Welt und Geschichte völlig verändern will"


11
 
 HX7 13. Oktober 2015 
 

Die wahre Ursache finden

Ich verweise auf das Buch von Hamed Abdel-Samad in dem er Schritt für Schritt belegt, dass die Taten des IS konform mit dem Koran und der islamischen Tradition sind. Alle Aktionen, die nicht den Kern des Übels bekämpfen sind sinnlos, weil immer wieder Muslime auf den Urislam und den Koran zurückfallen können. Wir müssen endlich erkennen, dass der Islam die Ursache von dieser Gewalt ist. Damit sind die Terroristen einerseits Täter aber auch Opfer ihrer Religion. Stellt euch vor, Christen würden so handeln. Das wäre schlimmstens aber entgegen des Evangeliums. Im Islam findet sich solch eine theologische Gewaltsperre nicht. Damit ist der IS nicht un- sondern urislamisch.


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