Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Deutscher Geschlechter-Gesetz-Irrsinn - Alle 12 Monate ein 'anderes Geschlecht'
  3. Papst Franziskus will Gänswein offenbar zum Nuntius ernennen
  4. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  5. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  6. Waffen können Frieden schaffen und viele Menschenleben retten!
  7. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  8. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  9. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  10. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  11. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  12. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  13. Deutsche Bischofskonferenz nimmt Bericht zur reproduktiven Selbstbestimmung „mit großer Sorge“ wahr
  14. Polnische Bischofkonferenz ist der Schirmherr des Polnischen „Marsch für das Leben und die Familie“
  15. Mehrheit der Deutschen fürchtet Islamisierung Europas

Peking beendet Ein-Kind-Politik

29. Oktober 2015 in Chronik, 5 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Chinas Ein-Kind-Politik hat drastische Folgen gezeitigt: Frauen sind rar geworden. Die Alterspyramide verschiebt sich. Nun hat Peking die Notbremse gezogen. Geschlechter-Ungleichgewicht bedroht Chinas Gesellschaft. Von Stefanie Ball (KNA)


Hongkong (kath.net/KNA) In China herrscht Frauenmangel. Derzeit gibt es 20 Millionen mehr Männer unter 30 Jahren als Frauen. Xie Zuoshi, Professor an der Zhejing-Universität, hat sich dem Ungleichgewicht jüngst rein ökonomisch genähert und vorgeschlagen, dass sich künftig zwei Männer eine Frau teilen sollten. Dafür erntete der Wissenschaftler viel Kritik: «unmoralisch», lautete das Verdikt. Doch die Führung in Peking hat nun reagiert und die Notbremse gezogen: Die Ein-Kind-Politik gehört seit Donnerstag der Vergangenheit an.

Das streng nach Plan funktionierende kommunistische Land der Mitte steht vor einem riesigen Problem - und mindestens einem, das es selbst verursacht hat: Nirgends sonst auf der Welt ist das Geschlechterverhältnis so unausgeglichen wie in China. Auf 100 Mädchen, die geboren werden, kommen 116 Jungen. Normalerweise ist bei Geburten die Zahl von Mädchen und Jungen ungefähr gleich hoch.

Schuld an diesem Missverhältnis und der wachsenden Zahl der «Guanggun», wie Single-Männer auf Chinesisch heißen, ist die drakonische Ein-Kind-Politik des Landes. Um dem rasanten Bevölkerungswachstum entgegenzuwirken, durften Paare seit 1979 nur noch ein Kind haben. Wurde eine Frau ein zweites Mal schwanger, musste sie ein - besonders für arme Familien – schmerzhaftes Strafgeld zahlen oder die Schwangerschaft abbrechen.


Besonders häufig abgetrieben wurden bislang Mädchen. Denn in China genießen Jungen traditionell einen höheren Status; nur der Sohn kann später, wenn er heiratet, die Familienlinie weiterführen. Zudem sind die Eltern im Alter auf ihre Söhne angewiesen, während Mädchen in die Familie des Mannes einheiraten.

Die sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen der seit langem umstrittenen Bevölkerungspolitik sind unübersehbar. Die Geburtenrate ist inzwischen so niedrig, dass dem Land die Arbeitskräfte ausgehen. Vor drei Jahren sank erstmals die Zahl der erwerbsfähigen Chinesen zwischen 15 und 59 Jahren. Die Gesellschaft überaltert dramatisch. Schon jetzt hat sich das Wirtschaftswachstum verlangsamt; es fehlen Konsumenten, Arbeitskräfte und jene, die für die Pensionen der vielen Alten aufkommen.

Auch das Missverhältnis der Geschlechter verschlechtert sich weiter. Forscher warnen in diesem Zusammenhang unter anderem vor einer Zunahme von Prostitution und Vergewaltigungen. Im Jahr 2040 wird der «Männerüberschuss» laut «South China Morning Post» bereits 44 Millionen betragen.

Während wohlhabende Männer es bei der Partnersuche leichter haben, da sie potenziellen Ehefrauen etwas bieten können, wächst auf dem Land die Zahl der Guanggun, Single-Männern. Frauen aus ländlichen Regionen ziehen in die Städte. In grenznahen Gebieten reisen Männer inzwischen in die Nachbarländer, um dort nach einer Frau zu suchen. Doch viele dieser Frauen kommen nicht freiwillig. Erst kürzlich wurden 14 aus Myanmar stammende junge Mädchen befreit, die zur Zwangsheirat nach China verschleppt worden waren.

Bisherige Bemühungen der chinesischen Regierung, die Kinderzahl wieder zu steigern, zeigten nicht die gewünschte Wirkung. Anfang 2014 waren die Regelungen zur Ein-Kind-Politik gelockert worden: Wenn Mutter oder Vater Einzelkind sind, dürfen sie selbst zwei Kinder haben. Einen Baby-Boom hat das bislang nicht ausgelöst. In der Hauptstadt Peking haben in den 18 Monaten, seit die neue Regel gilt, 53.000 Paare einen Antrag auf ein zweites Kind gestellt. Erwartet worden war diese Zahl bereits für den Zeitraum der ersten zwölf Monate.

Die jahrelange Propaganda hat sich offenbar tief eingegraben - eigentlich der Traum eines Regimes. Schon für ein Kind zu sorgen, sei für die Familie sehr anstrengend, werden Eltern zitiert. «Ich bin auch Einzelkind. Ich denke, ein Kind ist genug», so die Mutter einer Tochter. Solche Aussagen müssen die Demografen noch weiter beunruhigen.

Die neue Staatsmaxime lautet: Eins ist gut, zwei sind besser! Alle Paare in China dürfen ein zweites Kind bekommen, so die Losung für den neuen Fünfjahresplan, die die Kommunistische Partei am Donnerstag verkündete. Nun muss der Kinderwunsch nur noch in die Köpfe der Eltern.

(C) 2015 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 queenie 30. Oktober 2015 
 

Die Propaganda hat tiefe Spuren

hinterlassen. Zu Beginn der Politik
soll inbesondere auf den Dörfern ein drastisches Vorgehen vorgeherrscht haben. Plakate wie: ' First child will be Born, second one will be killed 'sollen überall gehängt haben.
Damals zum Erschrecken der Menschen. Hier gab es so etwas nicht, unser Ergebnis ist aber noch schlechter. Lt.
chin. Zeitung betrug die durchschn. Kinderzahl pro Frau 1,6; in Deutschland bei dt. Frauen 0,7: nur zusammen mit den hier lebenden ausld. Frauen kommt man auf 1,3. In China soll man ldl. Regionen nie richtig unter Kontrolle gehabt. Frauen im öffentl. Dienst bzw. in der Stadt mußten sich 3-monatigen Tests unterziehen. In Deutschland hat das soziokulturelle Umfeld freiwillig zu krasseren Ergebnissen geführt. In China ist das Leben in Städten jetzt sehr teuer; die familienfreundliche Ein-Stellung der Vergangenh. hat sich geändert. Ein gutes und unterh. Leben steht im Vordergr.; hätten in P. alle ein 2.Kind bekommen, hätten ca. 200 000 Kinder mehr geb. werden müssen.


1
 
 Fides Mariae 30. Oktober 2015 
 

Au ja, ich hab die Lösung

für die chinesische Populationskontrolle: Wie wär's mit "0-65-Politik" (alle werden mit 66 werden euthanasiert). Die Parteigrößen müssten halt ihre Geburtsurkunden fälschen.


2
 
 beertje 30. Oktober 2015 
 

??

Wie kann man überhaupt mit der Empfängnis, dem Geschenk Gottes, Politik treiben - d.h. selber 'Gott spielen ??


2
 
 Fides Mariae 30. Oktober 2015 
 

Die Strafe wird groß sein

Mögen die chinesischen "Planer" jetzt auch ein unerfreuliches Erwachen erleben - ich bin seit jeher überzeugt, dass eine so himmelschreiende Sünde gegen das Leben wie die selektive und erzwungene Abtreibung in China (und die selektive Abtreibung in Indien) sich noch schlimmer rächen wird.
Natürlich werden auch unsere Schwangerschafts"unterbrechungen" (wie denn unterbrechen, liebe KNA - wie führt man die Schwangerschaft dann wieder fort?) Folgen haben.

Allerdings habe ich für Indien immer gehofft, dass die Frauen an Wert gewinnen würden, wenn es zu wenige Heiratskandidatinnen gibt, sodass schließlich die Männer den Frauen Geschenke bringen müssen und nicht umgekehrt die Frauen Waschmaschinen, Kühlschränke und Fernseher, deren Kosten ihren Herkunftsfamilien ruinieren.


2
 
 Antas 30. Oktober 2015 
 

...wie grausam! Jesus hab erbarmen mit uns und mit der ganzen Welt!


5
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

China

  1. GfbV kritisiert Wiederwahl von China in den UN-Menschenrechtsrat scharf
  2. China reagiert auf Grußtelegramm von Papst Franziskus
  3. China steuert auf Bevölkerungskrise zu
  4. Peking düpiert Vatikan mit Bischofsernennung
  5. Vatikan kritisiert unerlaubte Bischofsernennung in China
  6. Vatikan verlängert skandalöses China-Abkommen
  7. Papst: Austausch mit China sehr kompliziert
  8. Chinas Kommunisten schränken Religionsfreiheit weiter ein
  9. Chinesisches Regime verhaftet katholischen Bischof
  10. "Ich bin sicher, dass Kardinal Parolin ihm gesagt hat, mich nicht zu sehen. Unfassbar!"







Top-15

meist-gelesen

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  3. Papst Franziskus will Gänswein offenbar zum Nuntius ernennen
  4. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  5. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  6. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  7. 'Politische Einseitigkeit ist dem Gebetshaus fremd'
  8. Deutscher Geschlechter-Gesetz-Irrsinn - Alle 12 Monate ein 'anderes Geschlecht'
  9. Heiligenkreuz: Gänswein und Koch für Wiederentdeckung des Priestertums
  10. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  11. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  12. Aufbahrung und Beisetzung eines Heiligen Vaters
  13. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  14. Der Teufel sitzt im Detail
  15. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz