Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Roma locuta - causa (non) finita?
  2. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  3. Armin Laschet (CDU) zur Coronapolitik: „Wir hätten unterschiedliche Meinungen anders anhören müssen“
  4. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  5. Staunen in Frankreich: Die Zahl jugendlicher Taufbewerber steigt massiv an
  6. Lebensschutzorganisation gibt Wahlempfehlung für Donald Trump
  7. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  8. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  9. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  10. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  11. Neuer Nuntius in Italien sieht Religionsfreiheit im Westen bedroht
  12. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  13. "Jesus ringt mit dem Vater. Er ringt mit sich selbst. Und er ringt um uns"
  14. Jüdischer Podcaster: Liturgiereform war ‚vielleicht ein großer Fehler’
  15. 115-jährige Nonne: Gebet ist Erfolgsrezept für langes Leben

Politik und Kirchen vor Entscheidung über Suizidbeihilfe

1. November 2015 in Deutschland, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Positionierung verschiedener Persönlichkeiten zur Debatte und Entscheidung im Bundestag.


Berlin (kath.net/ KNA)
Eine Woche vor der Bundestagsentscheidung über eine mögliche rechtliche Regelung der Beihilfe zur Selbsttötung positionieren sich Spitzenpolitiker und Kirchenvertreter. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und SPD-Chef Sigmar Gabriel treten für ein Verbot der geschäftsmäßigen Beihilfe zum Suizid ein.

Der Mainzer Bischof Karl Kardinal Lehmann forderte ebenfalls ein solches Verbot. «Man muss im Sterben helfen, aber nicht zum Tod verhelfen», sagte er am Freitag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Eine geschäftsmäßige und wiederholte Tötung müsse angesichts der «heute durchaus gegebenen Vermarktung der Selbstmordbeihilfe» unbedingt verboten werden. Die bisherige Regelung reiche nicht aus.

Auch der Wiener Kardinal Christoph Schönborn warnte vor der Zunahme eines «Sterbens nach Plan» in Europa. Eine Folge der Verdrängung des Todes aus dem Alltag sei, dass viele Menschen einsam, unbegleitet und abgestellt in einem Krankenhauszimmer sterben müssten, schreibt er in einem Beitrag für die österreichische Tageszeitung «Heute».


Vizekanzler Gabriel hat den Gesetzesantrag der Abgeordneten um Michael Brand (CDU) und Kerstin Griese (SPD) bereits unterzeichnet, wie Griese auf Anfrage in Berlin bestätigte. Merkel hatte sich schon im Sommer positioniert und will den Antrag nach einem Bericht des Magazins «Focus» am Dienstag formal unterzeichnen. Dieser tritt für ein Verbot der organisierten und auf Wiederholung angelegten Beihilfe zur Selbsttötung ein.

Der Bundestag will am kommenden Freitag darüber abstimmen. Vier Gesetzentwürfe liegen vor. In dieser ethisch brisanten Frage ist der Fraktionszwang aufgehoben.

Unterdessen verschärfte sich der Ton in der Sterbehilfedebatte. Brand beklagte einen Niveauverlust. Er wandte sich gegen den Vorwurf, sein Gesetzentwurf führe zu einer Kriminalisierung von Ärzten. Dies sei klar widerlegt. Dennoch werde aus taktischen Gründen ein Zerrbild gezeichnet, was dem hohen Niveau der bisherigen Debatte nicht angemessen sei.

Den Vorwurf erheben vor allem die Abgeordneten Peter Hintze (CDU) und Karl Lauterbach (SPD), die Ärzten die Beihilfe unter bestimmten Bedingungen ausdrücklich erlauben wollen, sowie von Parlamentariern der Gruppe um Renate Künast (Grüne) und Petra Sitte (Linke). Sie wollen allein auf Gewinn angelegte Suizidbeihilfe verbieten, ansonsten aber günstige Rahmenbedingungen für die Beihilfe schaffen.

Brand warb dafür, zum Ausgangspunkt der Debatte zurückzukehren, nämlich der Forderung nach einem Verbot von Anbietern, «die geschäftsmäßig für Suizidassistenz werben und damit den Suizid fördern». Nur dieses Anliegen verfolge seine Vorlage.

Gegen weitreichende Gesetzesänderungen bei der Suizidbeihilfe sprach sich Ex-Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin (SPD) aus. Statt strafrechtlicher Veränderungen brauche es eine Stärkung des Vertrauensverhältnisses zwischen Patient und Arzt, sagte sie im «Interview der Woche» (Samstag), wie der Südwestrundfunk (SWR) am Freitag mitteilte. Alte und Kranke dürften sich nicht als Last für die Gesellschaft fühlen.

(C) 2015 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Jegliche mediale Nutzung und Weiterleitung nur im Rahmen schriftlicher Vereinbarungen mit KNA erlaubt.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Euthanasie

  1. Kultur des Todes: US-Apothekenketten verkaufen Abtreibungspillen - Pfizer sponsert Euthanasie-Gruppe
  2. Erzdiözese Montreal kämpft vor Gericht für Ausnahme vom Euthanasiegesetz
  3. Niederlande heben Altersgrenze für assistierten Suizid durch Einstellen der Ernährung auf
  4. Akademie Johannes Paul II. verlangt Entlassung von Erzbischof Paglia
  5. US-Gericht stellt fest: Christliche Ärzte müssen nicht an assistiertem Suizid mitwirken
  6. Euthanasie bei todkranken Neugeborenen in Belgien
  7. Irland: Justizausschuss des Parlaments lehnt Euthanasiegesetz ab
  8. Deutscher Ärztetag streicht Verbot zur Hilfe bei Selbsttötung
  9. Schweizer Kanton will Pflegeheime zu Sterbehilfe verpflichten
  10. Englisches Krankenhaus beendet künstliche Ernährung: Komatöser Patient tot






Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. Oktober 2024 mit kath.net in MEDJUGORJE
  3. Fastenspende für kath.net - Vergelt's Gott!
  4. Kard. Müller: "Die Deutsch-Synodalen liegen völlig falsch, sind Opfer der eigenen Propagandatricks"
  5. Roma locuta - causa (non) finita?
  6. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  7. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  8. Oasen in der Wüste. Von der ‚Volkskirche‘ zur ‚Gemeindekirche‘
  9. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  10. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  11. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  12. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  13. Staunen in Frankreich: Die Zahl jugendlicher Taufbewerber steigt massiv an
  14. Wacht und betet!
  15. Neuer Nuntius in Italien sieht Religionsfreiheit im Westen bedroht

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz