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Sprache und Täuschung

12. November 2015 in Kommentar, 10 Lesermeinungen
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Jesus hat nie versprochen, er werde die „enge Türe“ breiter machen und den „schmalen Weg“ nach irgendwelchen Diözesan-Beschlüssen „verbreitern“, damit alle auch ohne Umkehr „durchkommen“ können. kath.net-Klartext von Bischof Andreas Laun


Salzburg (kath.net) Immer öfter hört und liest man auch aus dem Mund oder in Texten hochgestellter Geistlicher Stellungsnahmen, die irreführend sind.

Zum „heißen Eisen“ des Kommunion-Empfangs von Menschen, die in einer nur zivilen Partnerschaft leben, lauten die Aussagen oft etwa so: „In unserer Diözese, haben wir einen Studientag zum Thema der genannten Frage organisiert und einen prominenten“ (leider aber liberalen)“ Moraltheologen dazu geholt. Das Ergebnis haben wir unseren Priestern gesagt und es lautet: Ja, gebt den Leuten die Eucharistie, wenn sie ihre ´Situation` mit einem „erfahrenen Priester abgeklärt haben“.

Das erinnert fast wörtlich an eine „pastorale Lösung“, die vor Jahren von drei deutschen Bischöfen vorgeschlagen, von der Glaubenskongregation unter dem damaligen Kardinal Ratzinger aber zurückgewiesen wurde. Und jetzt immer wieder neu aufgetischt wird, als ob es sie noch nie gegeben hätte und als ob kein geringerer als der hl. Papst Johannes Paul II. die Frage nicht klar und umdeutungs-resistent entschieden hätte.

Und wenn schon jemand glaubt, Papst Franziskus könnte und werde anders entscheiden: Wer „schon jetzt“ eine andere Praxis „lehrt“ und verteidigt, sollte Ungehorsam nicht schönreden mit Formulierungen wie: „Es ist ein Weg, den viele Priester aus pastoraler Überzeugung gegangen sind.“

Das Wort von der „pastoralen Überzeugung“ hat einen legitimen Sinn in bestimmten Situationen – z. B. wenn Eltern ihr Kind von einem Religionsunterricht abmelden, wenn er längst nicht mehr katholisch ist! –, aber der Begriff ist im genannten Zusammenhang objektiv eine Irreführung.

Paulus (1 Kor 11,27-30) warnt mit Nachdruck: „Wer also unwürdig von dem Brot isst und aus dem Kelch des Herrn trinkt, macht sich schuldig am Leib und am Blut des Herrn. Jeder soll sich selbst prüfen; erst dann soll er von dem Brot essen und aus dem Kelch trinken. Denn wer davon isst und trinkt, ohne zu bedenken, dass es der Leib des Herrn ist, der zieht sich das Gericht zu, indem er isst und trinkt.“


Um ein Missverständnis zu vermeiden: Paulus sagt nicht, man solle die Lehre der Kirche prüfen, sondern sich!

Und man kann getrost hinzufügen: Prüfen im Licht der Lehre der Kirche, die das große Geheimnis der Beziehung von Eucharistie und Ehe schon immer bedacht und für uns Katholiken authentisch ausgelegt hat.

Und daran, das traue ich mir schon jetzt zu sagen ohne dem Papst vorgreifen zu wollen, wird auch der jetzige Papst nichts ändern.

Hilfreich ist es auch zu bedenken: Die Spendung eines Sakramentes hängt in keinem Fall von der größeren oder kleineren Barmherzigkeit des Spenders und dessen persönlichen „Meinungen“ ab, sondern immer nur von der Verfasstheit des Empfängers. Und dabei stellen die Sakramente von sich aus verschiedene „Bedingungen, die im Sinn des hl. Paulus und je nach Sakrament zu prüfen sind, in manchen Fällen auch als Prüfung „von außen“, also von der Kirche.

Rede kurzer Sinn: Man sollte ehrwürdige Begriffe wie „pastorale Verantwortung“, „pastoraler Weg“ und „pastorale Begleitung“ nicht missbrauchen zur Tarnung von Ungehorsam! „Ungehorsam“, der oft gut gemeint ist und Folge einer Verführung durch „falsche Propheten“, aber objektiv bleibt solcher Ungehorsam, was er ist, nämlich Ungehorsam!“ Es wäre gut, ihn auch so zu nennen!

Irreführung mit Sprache gibt es auch auf anderen Gebieten: Man spricht von einer „Gradualität des Gesetzes“, aber diese gibt es nicht, sondern immer nur „Gradualität“ des Menschen auf dem Weg. Und das „Ziel“ des Weges ist Heiligkeit, nicht Mittelmaß, auch wenn die „Zielgruppe“ derer, die die Kirche auf dem Weg führt, noch weit weg vom Ziel und nur mittelmäßige Christen sind.

Auch darf man z.B. „Reinheit vor der Ehe“ nicht „Idealvorstellung“ nennen, weil dies zum Gedanken verführt: „Wer ist schon ideal? Ich gebe ohnehin zu, dass ich ein Sünder bin. Und: Na ja, ich muss mir die Latte nicht zu hoch legen!“ Und in einem anderen Bild: Es gibt viele bessere und schwächere Skifahrer, aber nur ein paar wenige können die „Streif“ oder eine andere „Superabfahrt“ bewältigen! Es ist ihnen auch vom Versuch dringend abzuraten! Und: Zum Skifahren muss man nicht die Streif im Renntempo fahren können, das ist nicht einmal ein Ideal; das Ideal ist das Mittelmaß!

Aber in der Liebe und darum auch in der Gottesbeziehung kann das Ideal nur die vollständige Hingabe sein, zu lieben ohne Maß, sagt der hl. Bernhard!

Jesus hat die Sünder geliebt und gerade deswegen immer klar gesprochen, für alle Menschen, nicht nur für „Profis in Frömmigkeit“. Er hat die „Latte nie und für niemand nach unten versetzt“, nie versprochen, er werde die „enge Türe“ schon noch breiter machen und den „schmalen Weg“ nach irgendwelchen Diözesan-Beschlüssen „verbreitern“, damit alle auch ohne Umkehr „durchkommen“ oder einen „gemütlicheren“ Weg gehen können.

Bildhafte Sprache kann sehr helfen zu verstehen, Jesus und die Propheten haben sich der Bilder und der Bildergeschichten bedient, aber diese Sprachform kann auch in die Irre führen!

Geradezu klassisches Beispiel sind die Ringe, die nicht mehr unterscheidbar sind – und so seien auch alle Religionen „gleich“. Oder der „Elefant“ den Blinde abtasten und darum zu einem je anderen „Elefantenbild“ kommen, obwohl es nur einen wirklichen Elefant gibt – und so sei es auch mit den Religionen, die eine je andere Vorstellung von dem einen Gott haben… In der Messe betet der Priester: Bewahre uns vor Verwirrung und Sünde: Zwei Übel, und das Erstgenannte führt oft zum Zweiten!

Man erinnere sich nur: Die beiden schlimmsten Diktaturen der Weltgeschichte, geführt von Stalin und Hitler, begannen mit Verwirrung – der Gedanken und auch der Sprache!

kath.net-Buchtipp
Klartext III
Dialog mit dem Zeitgeist
Von Andreas Laun
Taschenbuch, 104 Seiten
2014 Dip3 Bildungsservice Gmbh
ISBN 978-3-902686-59-6
Preis 8.90 EUR
Leicht bestellbar im kathShop, lieferbar auch durch jede Buchhandlung

Der Salzburger Weihbischof Andreas Laun predigt beim Requiem des Salzburger Alt-Erzbischofs Georg Eder



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Lesermeinungen

 Antas 13. November 2015 
 

wow! super verfasst!

Klare Formulierungen verwendet, macht Spaß zu lesen! Würde gerne noch hinzufügen, dass die Regeln hart zu scheinen mögen, Jesus aber uns dazu befähigt alles mit seiner Hilfe zu erreichen. So gesehen, gibt es keine wirklichen Hindernisse im Leben, die wir alleine bewältigen müssen, wenn wir uns für Jesus und seinen Geist völlig öffnen


4
 
 christorey 12. November 2015 
 

Seid vollkommen

So wie er vollkommen ist.


2
 
 Smaragdos 12. November 2015 
 

"Paulus sagt nicht, man solle die Lehre der Kirche prüfen, sondern sich!"

Herrlicher Satz! Dies hätte sich allerdigngs die Familiensynode auf die Fahne schreiben sollen.


11
 
 gebsy 12. November 2015 

Den Einstieg zum

schmalen, steilen und steinigen Weg zeigte mir eine knappe Feststellung eines Priesters, dessen einfache Aufrichtigkeit fesselte und überzeugte:
"Masturbation ist natürlich eine schwere Sünde"; kein WENN, ABER und WARUM. Das vertraute Gespräch mit Gott IN DER VERSUCHUNG schafft Klarheit, Glück und Zufriedenheit (OHNE Katerstimmung) ...


4
 
 Christa.marga 12. November 2015 
 

Herr Weihbischof Andreas Laun - Danke!

Sie sind ein aufrichtiger und treuer Hirte, da Sie zu den brennenden Themen des Glaubens eindeutig Stellung beziehen. (So wie Joseph Ratzinger und Papst Johannes Paul II auch, dieser wurde sogar heilig gesprochen!)

Ein Teil unserer Bischöfe sollte sich dringend prüfen, wo Sie mit ihrem Glauben an das Evangelium stehen, - und wieder mehr auf die Worte Jesu hören, die sind unumstößlich!


16
 
 bernhard_k 12. November 2015 
 

@raph

Absolut richtig!

WB Laun wäre auch mein "Wunschkandidat" gewesen! Gott möge ihn allzeit beschützen!


13
 
 raph 12. November 2015 
 

Danke für die treuen Hirten!

Exzellenz, Sie wären mein "Wunschkandidat" als österreichischer Teilnehmer bei der Synode zu Ehe und Familie gewesen.


15
 
 Seramis 12. November 2015 
 

Ringe nicht mehr unterscheidbar?

Meines Wissens gehört Lessings Ringparabel immer noch zum Pflichtstoff an deutschen Schulen. Die Ringe, von denen dort die Rede ist, sind sehr wohl unterscheidbar, nur eben nicht auf den ersten Blick, sondern durch die Werke ihrer Träger. Schlechte Nachricht für alle, die es gerne bequem hätten: Es reicht nicht, den rechten Glauben zu haben (das bilden sich die Anhänger anderer Religionen und Sekten auch ein), sondern man muss ihn sein ganzes Leben lang immer wieder neu durch praktische Treue zu Gott und seinen Geboten unter Beweis stellen. Religionen, die auf Terror, Gewalt und Aubeutung basieren, verdammen sich selber.


8
 
 Dottrina 12. November 2015 
 

Finde ich auch extrem wichtig!

Zunächst mal wieder kräftiges Dankeschön an WB Laun für diesen wieder sehr aussagekräftigen Klartext (sollten die Herren Marx, Kasper Bode etc. durchlesen!!!). Wie @borromeo richtig schreibt, ist der Embolismus m.E. wirklich wichtig. In unserer Pfarrei wird er zu 95% zumindest in der Sonntagsmesse (resp. Vorabendmesse) ins Vaterunser integriert. Es gibt Ausnahmen, kommt auf den jeweiligen Priester an. Ich fragte unseren Pfarrer einmal, warum sein Mitbruder den Embolismus wegläßt. Er sagte mir, daß der in jede Messe hineingehört. Aber warum läßt der eine ihn weg, der andere beharrt darauf? Da hätte ich gerne eine Antwort vom "Fachmann".


11
 
 borromeo 12. November 2015 

Wenn es doch nur so wäre...

Zitat: "In der Messe betet der Priester: Bewahre uns vor Verwirrung und Sünde: Zwei Übel, und das Erstgenannte führt oft zum Zweiten!"

Wenn doch nur wirklich jeder Priester den Embolismus, meiner Ansicht nach eines der wichtigsten Gebet der Hl. Messe, beten würde:
„Erlöse uns Herr, allmächtiger Vater, von allem Bösen und gib Frieden in unseren Tagen. Komm uns zu Hilfe mit deinem Erbarmen und bewahre uns vor Verwirrung und Sünde, damit wir voll Zuversicht das Kommen unseres Erlösers, Jesus Christus erwarten“.

Nichts haben wir nötiger als wirklichen Frieden, Gottes Erbarmen und Bewahrung vor Verwirrung und Sünde! Aber ich erlebe leider, daß viele Priester dieses Gebet einfach weglassen und viele Katholiken wie selbstverständlich das Vaterunser mit der Doxologie "verlängern".

Dabei ist doch die Verwirrung und auch die Uneinigkeit allein unter Katholiken in diesen Tagen so groß! Bitte liebe Priester, betet wieder konsequent um die "Bewahrung vor Verwirrung und Sünde"!


21
 

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