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«Weihnachten ist wie eine Mondrakete»

22. Dezember 2015 in Interview, 5 Lesermeinungen
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Weihnachten nur noch Folklore, die Freiheit bedroht und die Beichtstühle leer: Laut dem Churer Generalvikar Martin Grichting herrschen düstere Zeiten. Hoffnung hat er trotzdem. „Südostschweiz“-Interview von Olivier Berger


Chur (kath.net/Südostschweiz) Medien und Politik würden wollen, dass Religion in gesellschaftlichen Fragen keine Rolle mehr spiele – nicht einmal, wenn es um religiös motivierten Terrorismus gehe. Das sagt Martin Grichting (Foto), Generalvikar des Bistums Chur. Für Grichting ist derzeit der Fortbestand der offenen, weltlich organisierten westlichen Gesellschaft stark gefährdet. Er ruft dazu auf, die Muslime in der Schweiz kulturell zu integrieren und hofft, dass sich auf diesem Weg auch etwas im Islam bewegt. Der Ablass, welcher katholischen Gläubigen im aktuellen Heiligen Jahr winkt, ist für Grichting durchaus zeitgemäss. Die Hoffnung, dass neben Weihnachtsbräuchen auch der theologische Inhalt des Fests und andere christliche Positionen wieder an Bedeutung gewinnen werden, hat er nicht verloren.

Südostschweiz: Herr Grichting, es weihnachtet rundherum – allerdings eher in Form von Märkten als von Messen.

Martin Grichting: Leider muss ich Ihnen recht geben. Ich vergleiche Weihnachten immer gerne mit einer Mondrakete. Die erste Raketenstufe, was Weihnachten gross gemacht hat – nämlich, dass Gott in Jesus Christus Mensch geworden ist – ist ausgebrannt und abgekoppelt. Der Rest – Bräuche wie Märkte, Geschenke, Lichter und Märkte – fliegt alleine weiter.

Südostschweiz: Sinnfrei?

Grichting: Das ist individuell verschieden. Ich habe die Hoffnung, dass die Bräuche uns zu dem zurückführen, worum es ursprünglich dabei ging. Bei den Geschenken darum, dass sich Gott uns geschenkt hat, bei den Lichtern, dass Gott Licht in die Dunkelheit bringt.

Südostschweiz: Vielen Menschen geht es bei den heutigen Bräuchen um Geborgenheit und Orientierung. Kann die Kirche hier ansetzen?

Grichting: Das Problem des Menschen ist sozusagen, dass er denken kann (lacht). Er fragt sich: «Warum und wozu bin ich auf der Welt?» Die Kirche ist ein Raum der Geborgenheit, weil sie dem Menschen auf seine eigentlichen Fragen eine Antwort gibt. Er ist kein Tier, das im Gegensatz zu anderen Tieren denken kann, sondern ein Kind Gottes, berufen, ewig in Gott zu leben.

Südostschweiz: In Gott gelebt werden soll, jedenfalls in manchen Städten und Schulen, ja gerade nicht mehr. Was sagt eigentlich die Kirche dazu, dass Weihnachtsfeiern in Winterfeiern umbenannt werden sollen? Und dass andere Traditionen ganz gestrichen werden?

Grichting: Religion ist heute das grösste gesellschaftliche Tabu. Das zeigt sich nicht nur an Weihnachten. Nach dem Massaker von Paris sprachen ein Grossteil der Medien und die Regierungen bloss von Extremismus und Terror. Dabei geht es hier ganz eindeutig darum, dass im Namen von Mohammed gemordet wurde. Darüber darf man aber nicht sprechen, weil Religion in wichtigen Gesellschaftsfragen offenbar keine Rolle mehr spielen darf. Das ist dumm. Denn wenn die Diagnose falsch ist, wird auch die Therapie daneben gehen.

Südostschweiz: Harte Worte.

Grichting: Das mag sein. Wir müssen aber verstehen: Zwischen Christentum und Islam gibt es einen grundlegenden Unterschied, wie Staat und Gesellschaft geordnet werden sollen. Im Islam sind Staat und Religion eins. Der Islam ist monistisch: Es gibt nur ein Gesetz, das Religion und Staat ordnet. Darum sind auch Staat und Gesellschaft einem religiösen Gesetz unterworfen, der Scharia. Das Ideal wäre der Kalif, der weltlicher und geistlicher Herrscher zugleich ist.

Südostschweiz: Die Katholische Kirche ist jetzt auch nicht gerade ein Leuchtturm der Demokratie.

Grichting: Es geht um die Grundlage liberaler Gesellschaften. Jesus hat gesagt: «Gebt Gott, was Gott gehört, und dem Kaiser, was dem Kaiser gehört.» Damit hat Jesus eine staatliche Obrigkeit anerkannt, die säkular und damit nicht religiös ist.


Die Christen haben deshalb von Anfang an für den Bereich des staatlichen Rechts römisches Recht angewandt und nicht die Bibel. Zugegebenermassen haben sie sich dann im Verlauf der Geschichte selber nicht immer strikt an diese Unterscheidung gehalten.

Aber das Christentum hat die Grundlage gelegt für einen säkularen Staat.

Südostschweiz: Und das sehen Sie in Gefahr?

Grichting: Dieses duale Weltverständnis des Christentums wird nicht nur von den Islamisten angegriffen, sondern es ist dem Islam an sich wesensfremd.

Die Kirche muss deshalb heute die Weltlichkeit, die Säkularität des Staates, verteidigen – ausgehend von ihrem Gründungscharisma. Das ist heute ihr Dienst für unsere offene, säkulare Gesellschaft. Die Kirche muss aber auch von Gott sprechen. Wenn sie dieses Feld besetzt, bewahrt sie den Staat davor, selber pseudoreligiöse Züge anzunehmen.

Südostschweiz: Die Kirche als Retterin von allem, was uns lieb und teuer ist?

Grichting: Auch wenn es den herrschenden Klassen in Europa nicht passt: Religion, das heisst, das Verständnis über Sinn und Zweck der Welt und des menschlichen Daseins,liegt allen Zivilisationsformen zugrunde.

Noch einmal: Unsere säkulare und damit freie und offene Gesellschaft gibt es nur, weil dahinter eine Religion, die christliche Religion steckt.

Dieses Weltverständnis wird uns seitens des Islam bestritten – und das bekommen wir durch geopolitische Entwicklungen und durch die Migration im Moment und wohl auch künftig stärker zu spüren. Dabei müssen wir natürlich differenzieren zwischen der politisch-religiösen Ideologie des Islam und den einzelnen Moslems, die sich bei Weitem nicht alle damit identifizieren.

Südostschweiz: Aber die Muslime stehen – kraft ihrer Religion – unter Generalverdacht?

Grichting: Faktisch ist das so, darum dürfen wir diejenigen, die bei uns sind, nicht zurückstossen, sondern müssen sie kulturell integrieren. Wenn sie verstehen, dass auch ihnen eine offene und freie Gesellschaft dient, kann das helfen, dass im Islam etwas in Bewegung kommt.

Südostschweiz: Man könnte das alles auch anders sehen. Die viel zitierten jüdisch-christlichen Werte, welche das Abendland geprägt haben, waren eine Zeiterscheinung und haben jetzt ausgedient.

Grichting: Ich hoffe es nicht. Die Christen in den ersten Jahrtausenden haben sich geweigert, den Kaiser als Gott anzubeten. Das hat ihnen zu Tausenden das Leben gekostet. Aber so haben sie die Freiheit des Gewissens gegen den Staat errungen. Diese Christen waren die Wegbereiter der Idee der Menschenrechte. Wir müssen diesen Schatz der Freiheit verteidigen. Sonst bekommen wir entweder im Sinn des Kalifats einen Staat, der allen die Religion vorschreibt und «Ungläubige» verfolgt, oder wir gehen auf einen Staat zu, der sich – wie im Falle des Nationalsozialismus oder des Marxismus – selbst als pseudoreligiös versteht und alle bedrängt, die nicht der Staatsideologie huldigen. Gegen all das ist das Christentum ein Hort der Freiheit.

Südostschweiz: Ein Hort der Freiheit, der auch im Jahr 2016 nach Christi Geburt den Menschen einen Ablass anbietet. Wie zeitgemäss ist das noch?

Grichting: Ich denke, der Unterschied zwischen Entschuldigen und Schaden gutmachen ist allen auch heute einleuchtend. Ob man aber durch die Pforte der Barmherzigkeit gehen will oder nicht, ist eine Frage des Glaubens.

Südostschweiz: Sie haben die Heiligen Pforten angesprochen. Da gehe ich durch, und alles ist gut?

Grichting: Wenn man Ablass verstehen will, muss man Sünde und Strafe unterschieden. Wenn ich Ihnen in die Stossstange fahre, muss ich mich entschuldigen, und ich hoffe, Verzeihung zu erhalten. Aber ich muss dann auch noch die Reparatur bezahlen. Ablass bezieht sich auf Letzteres: Der Schaden muss wiedergutgemacht werden. Das geschieht durch den Ablass. Dass man ihn erhält, hat aber eine Bedingung: Man muss zuerst beichten gehen.

Südostschweiz: Vergeben kann eigentlich nur Gott. Hat die Kirche, hat der Papst ihm gegenüber Weisungsbefugnis?

Grichting: In der Tat glaubt die Kirche, dass Gott ihr so sehr vertraut, dass sie in seinem Namen Schuld erlassen kann.

Südostschweiz: Wenn wir ehrlich sind, ist der Ablass doch ein alter Zopf aus vorreformatorischen Zeiten. Oder herrscht an den entsprechenden Anlässen jetzt Grossandrang?

Grichting: Da die Gewinnung des Ablasses zwingend mit dem Ablegen der Beichte verbunden ist, hält sich der Ansturm ehrlich gesagt in Grenzen. Wenn man aber zum Beispiel im Telefonbuch der Stadt Zürich sieht, dass Psychologen und Psychotherapeuten dort zehn Seiten mit je 120 Einträgen füllen, kann man sich vorstellen, wie heute versucht wird, mit Schuld und Versagen fertig zu werden.

Südostschweiz: Die Axt im Hause ersetzt den Zimmermann. Und der Ablass in der Churer Kathedrale ersetzt den Psychiater?

Grichting: Es gibt natürlich psychische Krankheiten, welche den Psychiater erfordern. Aber wenn der Mensch seine Situation als heil-los erfährt, dann macht ihn das krank oder süchtig nach Ersatzstoffen. Gesund gelebter Glaube macht also auch gesund.

Südostschweiz: Das Angebot des Ablasses steht in Zusammenhang mit dem «Jahr der Barmherzigkeit», das Papst Franziskus ausgerufen hat. Bloss, was heisst das konkret?

Grichting: Das Jahr will daran erinnern, dass Gott so ist, wie es das Gleichnis vom verlorenen Sohn erzählt: Gott erwartet unsere Rückkehr. Und er nimmt uns ohne Vorwürfe an, wenn wir heimkehren wollen. Die Barmherzigkeit Gottes ist darauf gerichtet, die Verhältnisse in Ordnung zu bringen, das Wahre und Gute zu fördern, die Gerechtigkeit. Und Barmherzigkeit wird dann praktisch, wenn ich merke, dass ich sie selber erfahren habe. Dann bin ich nämlich aufgerufen, auch mit meinen Mitmenschen barmherzig zu sein.

Südostschweiz: Und wie stelle ich das in meinem täglichen Leben an?

Grichting: Die Kirche hat immer von je sieben körperlichen und geistigen Werken der Barmherzigkeit gesprochen. Einige Beispiele sind: Kranke besuchen, Hungrige speisen, Obdachlose aufnehmen, Zweifelnden Rat geben, Betrübte trösten, Beleidigungen verzeihen. Papst Franziskus sagt, wir sollen diese Werke der Barmherzigkeit üben. Dann wird deutlich: Wer aus Gottes Barmherzigkeit lebt, übt sie auch gegenüber anderen

Südostschweiz: Das erscheint reichlich naiv in einer Zeit, wo gesellschaftlicher Konsens ist, möglichst viel für sich selber herauszuschlagen.

Grichting: Die Kirche orientiert sich auch in dieser Frage nicht am Mainstream, sondern am Evangelium.

Südostschweiz: Warum gerade jetzt ein «Jahr der Barmherzigkeit»? Der Zeitgeist ist ja alles andere als barmherzig.

Grichting: Barmherzigkeit ist ein Schlüsselthema für Papst Franziskus. Es kommt schon in seinem Wahlspruch vor. Er will diesem Thema Gewicht geben. Man muss aber die Barmherzigkeit Gottes richtig verstehen. Sie sagt dem, welcher gegen die Gebote Gottes anlebt, nicht: «Mach weiter so!» Sondern: «Komm zurück zum Wahren und Guten!» Es gibt immer ein Zurück. Wenn man die Zerrüttungen in der Welt und in unserem Nahbereich anschaut, muss man sagen: Das Jahr der Barmherzigkeit kommt zur rechten Zeit.

Südostschweiz: Sie sagen: «Es gibt immer ein Zurück. » Gibt es keine Menschen, die unsere Barmherzigkeit nicht verdienen?

Grichting: Gott schreibt keinen ab. Und damit tut es die Kirche auch nicht. Aber um Barmherzigkeit, auf Lateinisch Misericordia, zu erlangen, muss der Betroffene erkennen, dass es bei ihm eine Misere gibt. Das ist der Anfang der Umkehr. Und wer diesen Weg geht, wird Barmherzigkeit erlangen, egal, auf welcher Stufe er anfängt, umzukehren.

Südostschweiz: Gibt es eine Deadline, einen Punkt, wo die Umkehr nicht mehr möglich ist?

Grichting: Im zweiten Clemensbrief, einem Text aus dem zweiten Jahrhundert, heisst es: Das Leben ist wie Ton in der Hand des Töpfers. Wenn bei der Herstellung eines Gefässes etwas schiefgeht, kann man es wieder zusammenkneten. Erst wenn der Ton gebrannt wurde, kann man nichts mehr ändern. Insofern ist – um bei Ihrem Bild zu bleiben – die Deadline für die Umkehr der Death, Englisch für den Tod.

Südostschweiz: Aber ich muss schon Katholik oder mindestens Christ sein, um in den Genuss jener göttlichen Barmherzigkeit zu kommen, welche die Kirche verspricht?

Grichting: In frühchristlichen Zeiten hat man tatsächlich gesagt: «Es kann kein Heil ausserhalb der Kirche geben.» Das zweite Vatikanische Konzil hat sich eingehend mit dieser Frage befasst.

Wie soll ein Mensch, der fernab der Zivilisation lebt und noch nie etwas von Christus gehört hat, Christ sein? Und man sagte: Wenn jemand ohne eigenes Verschulden nichts von Christus weiss, dann soll er dem folgen, was er in seinem Herzen als wahr und gut versteht. Danach wird ein solcher Mensch einmal beurteilt werden. Und so wird auch ihm Gottes Barmherzigkeit zuteil.

Südostschweiz: Rechnen Sie, rechnet die Kirche eigentlich mit einer gesellschaftlichen Umkehr im grossen Stil? Dass die religiösen Werte also wieder an Bedeutung gewinnen werden?

Grichting: Da kommen wir wieder zu den Weihnachtsbräuchen zurück. Sie sind, wie die gegenwärtigen Auseinandersetzungen mit dem Islam, eine Chance. Wir sollen uns nicht primär gegen das Andere wenden, sondern vor allem das Eigene wiederentdecken. Wir haben eine freie Gesellschaft zu verteidigen – die Unterscheidung zwischen Gott und Kaiser, zwischen Religion und Staat.

Nicht nur Freunde macht sich Martin Grichting mit seinen Aussagen zu kirchlichen und politischen Fragen. Grichting ist als Generalvikar Chef über die Verwaltung des Bistums Chur. Der 48-Jährige studierte Theologie und Kirchenrecht in Fulda, München und Rom. Im Jahr 1992 wurde er in Chur zum Priester geweiht. Im Jahr 2008 wurde er Bischofsvikar, ein Jahr später ernannte Bischof Vitus Huonder ihn zum Generalvikar. Grichting trägt zudem den päpstlichen Titel eines Ehrenprälaten.

Wiedergabe dieses Interviews erfolgt mit freundlicher Erlaubnis der „Südostschweiz“.



Foto Generalvikar Grichting © Bistum Chur


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Lesermeinungen

 supernussbi 29. Dezember 2015 

Nicht schlecht , nicht langweilig, nicht zu fromm...

leicht verständlich geantwortet. Nach Weihbischof Peter Henrici (mal am 1.Nov. in meiner Pfarrei dem Volk super erklärt)endlich wieder ein Kirchenvertreter, der einerseits die Lehre des Ablass ganz vernünftig erklärt und andrerseits dem Leser vorführt, was Europa dem Christentum zu verdanken hat und indirekt auch verdeutlicht, was wir zu verlieren haben, wenn wir den Glauben feige nur noch privat leben und egoistisch Kinderarm unsere Zukunft dem Islam überlassen.
Ich möchte hinzufügen: Nicht nur an Weihnachten feierliche Gottesdienste mit vielen Stimmungsliedern. Dann müssten aber die verantwortlichen Pfarrer wieder anfangen, anstelle der 2. Religionsstunde wieder wöchentliche Schulmessen zu halten, die Kinder wieder liturgisch zu erziehen, wenn 80% der Eltern es sonntags nicht mehr tun wollen. Denn das Leben und der Glaube will gefeiert werden. Und nicht nur das Reden über jemanden sondern das Reden und leben MIT JESUS im Mittelpunkt lässt auch Berufungen wachsen. Das ist Zukunft!


0
 
 girsberg74 22. Dezember 2015 
 

Seltene Souveränität

Die Fragen der „Südostschweiz“ haben den Churer Generalvikar Martin Grichting scharf herausgefordert; ich bin aber dankbar für diese Fragen.

Martin Grichting hat klar und überzeugend geantwortet; neben den theologischen Ausführungen kamen seine Antworten fast daher eine Vorlesung in Staats- und Gesellschaftslehre.



Eine Einzelanmerkung zu der Feststellung der „Südostschweiz“: „Die Katholische Kirche ist jetzt auch nicht gerade ein Leuchtturm der Demokratie“
Damit wird unterstellt, dass Demokratie aus sich selbst heraus gut ist. Solches gilt allerdings nur unter bestimmten Umständen, nämlich der Wahrung unveräußerlicher Menschenrechte. Sonst allerdings haben 50% der Stimmen plus einer Stimme durchaus das Zeug zu einer Tyrannei.


6
 
 Veritasvincit 22. Dezember 2015 

Säkularer Staat

Darf eine Regierung ganz von Gott absehen? Es gehört zur Menschennatur, eine übergeordnete Autorität anzuerkennen. Eine Regierung, die das nicht tut, verkommt zur Tyrannei. Insofern muss auch eine weltliche Regierung religiös sein. Atheistische Propaganda ist Irrsinn.


5
 
 Laus Deo 22. Dezember 2015 

Ein wahrer Hirte

Ich freue mich über solche WAHREN HIRTEN welche in der Schweiz zwar in der Minderheit sind jedoch, sich nicht vom Weltgeist beirren lassen. Vergelts Gott


10
 
 catolica 22. Dezember 2015 
 

da gebe ich dem Generalvikar natürlich recht,

aber dass es alles so verweltlicht und damit so langweilig wird, da ist die Kirche ja nicht ganz unschuldig. Sie könnte ja für die andere, die echte Feier wieder werben und ich glaube, es gibt noch genügend Leute, die eben nicht konsumorientiert feiern wollen, sondern sich wieder auf das Wichtige besinnen. Auch Familien und auch junge Leute.....allerdings tun die Medien nichts dafür, dass Weihnachten wieder das Geburtsfest unseres Erlösers wird, sondern tilgen alles Religiöse ins dubiose, heimliche Private..... am liebsten wäre doch so manchem sicher die vollständige Abschaffung des Festes zugunsten selbstgewählten freien Tagen für Skiurlaub oder Familientreffen.


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