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Kiewer Erzbischof Schewtschuk übt Kritik an Kuba-Erklärung

16. Februar 2016 in Weltkirche, 26 Lesermeinungen
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Schewtschuk: Er selbst sei Mitglied des Ökumenerats, aber "niemand fragte mich nach meinen Gedanken: Sie sprechen über uns, aber ohne uns, und ohne dass wir unsere Stimme einbringen können".


Rom (kath.net/KAP) Die ukrainische griechisch-katholische Kirche fühlt sich vom Vatikan "verraten". Das Treffen zwischen Papst Franziskus und dem Patriarchen von Moskau, Kyrill I., am 12. Februar in Kuba (Archivfoto), ist nach den Worten des Leiters der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche, des Großerzbischof von Kiew Swiatoslaw Schewtschuk, eine Begegnung von "zwei Parallelwelten" gewesen, sagte Schewtschuk laut dem römischen katholischen Missionsnachrichtendienstes "AsiaNews" am Montag. "Dies wurde besonders deutlich in den Kommentaren, die dem Treffen folgten. Die beiden Seiten waren auf zwei verschiedenen Wellenlängen, und sie haben unterschiedliche Ziele", sagte Schewtschuk in dem Interview.

Das Moskauer Patriarchat hatte vor dem historischen Treffen hervorgehoben, dass die griechisch-katholische Kirche das größte Hindernis für die Annäherung der Russischen Orthodoxie und der Katholiken sei. "Kein gemeinsames Gebet, der Flughafen als neutrales und nichtkirchliches Umfeld: Der Eindruck ist, dass es zwei Parallelwelten sind. Ich weiß nicht, ob sich diese beiden Realitäten überhaupt in dieser Sitzung durchschnitten haben. Nach mathematischen Regeln schneiden sich zwei parallele Linien nie", so der Großerzbischof.

Der Erzbischof von Kiew sagte, er bewundere die "Demut" des Papstes. Er habe "nur eines wollen: Heute das Evangelium Christi für die Menschheit zu bezeugen". Schewtschuk forderte, "keine schnellen Urteile zu fällen", um zu vermeiden, dass das Treffen nur auf politischer Ebene interpretiert wird. Einige hofften, "einen demütigen, bescheidenen Papst für ihre menschlichen Pläne auszunutzen". "Wenn wir nicht in die geistige Wirklichkeit des Heiligen Vaters treten und wir nicht mit ihm das Handeln des Heiligen Geistes wahrzunehmen versuchen, werden wir in den Grundsätzen dieser Welt und ihrer Gefolgsleute gefangen bleiben", fügte er hinzu.


Der Erzbischof äußerte massivere Kritik an den Textstellen der Gemeinsamen Erklärung, die die Ukraine betreffen. Zwar müsse zugegeben werden, dass es sich um einen "positiven allgemeinen Text" handle, der Themen enthalte, die katholische und orthodoxe Kirchen betreffen "und neue Perspektiven für die Zusammenarbeit öffnet", bezogen auf die griechisch-katholische Kirche gebe er aber "mehr Fragen als Antworten".

Im einzelnen bemängelte Schewtschuk, dass die gemeinsame Erklärung nahe lege, dass die ehemalige Sowjetrepublik "Bürgerkrieg - und nicht die Aggression eines Nachbarlandes" - erlebe. "Für ein Dokument, das angeblich nicht-theologisch sein will, sondern im wesentlichen gesellschaftspolitisch, war es eigentlich schwer, eine noch schwächere Autorengruppe zu finden als die der Textverfasser", sagte er im Blick auf den Päpstlichen Rat für die Einheit der Christen mit Kardinal Kurt Koch an der Spitze.

Koch und sein Team vom Ökumenerat seien nämlich "kompetent in Bezug auf theologische Fragen in den Beziehungen mit den verschiedenen christlichen Kirchen und Gemeinschaften, aber nicht in Fragen der internationalen Politik, vor allem nicht in sensiblen Themen wie der russischen Aggression in der Ukraine". Diese Schwäche sei vom Sekretariat für die Außenbeziehungen des Moskauer Patriarchats beinhart ausgenutzt worden, sagte Schewtschuk. Er selbst sei Mitglied des Ökumenerats - noch von Papst Benedikt XVI. ernannt -, aber "niemand fragte mich nach meinen Gedanken: Sie sprechen über uns, aber ohne uns, und ohne dass wir unsere Stimme einbringen können."

Dass in der gemeinsamen Erklärung das Existenzrecht der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche anerkannt wird und dass auch die Berechtigung zum Wirken in den verschiedenen Diasporaländern bestätigt werde, sei gut, so der Großerzbischof. Allerdings sollte das auch ausdrücklich für Russland und die Krim betont werden, denn auf der Halbinsel werde die griechisch-katholische Kirche "'re-registriert" - nämlich nach der russischen Gesetzgebung -, aber in Wirklichkeit fast vollständig liquidiert".

Schewtschuk kam schließlich zum kritischsten Punkt, dem Krieg in Donezk. Die gemeinsame Erklärung "fordert uns auf, unsere Kirchen in der Ukraine zu sozialer Harmonie zu führen, von der Teilnahme an dem Konflikt abzulassen und nicht die weitere Entwicklung des Konflikts zu unterstützen". "Man gewinnt den Eindruck, dass das Patriarchat von Moskau sich weigert, anzuerkennen, dass es Teil des Konflikts ist: Es unterstützt offen die Aggression Russlands gegen die Ukraine und segnet die militärischen Aktionen Russlands in Syrien als 'heiligen Krieg'", prangerte Schewtschuk an: "Der Ausdruck 'Konflikt' verdunkelt. Er scheint den Leser darauf hinzuführen, dass es einen 'Bürgerkrieg' gibt - statt einer Aggression von einem Nachbarstaat."

"Die Kirchen und religiöse Organisationen in der Ukraine haben allerdings nie den Krieg unterstützt und ständig für Frieden und soziale Harmonie gearbeitet", fügte der Kiewer Erzbischof hinzu: "Ohne Zweifel haben diese Worte tiefe Enttäuschung unter vielen Gläubigen unserer Kirche und unter wachen Bürgern der Ukraine verursacht."

Die Aussage sei insoweit relativierbar, als es bereits in der Vergangenheit "eine Reihe von römischen Anweisungen" gegeben habe, die inakzeptabel gewesen seien. "Und so werden wir auch diese überleben", so der Erzbischof: "Die Union und die Gemeinschaft mit dem Heiligen Vater, dem Nachfolger Petri, ist nicht das Ergebnis einer politischen Vereinbarung oder eines diplomatischen Kompromisses, sondern sie ist eine Frage des Glaubens."

Link zur „Gemeinsamen Erklärung“ im Wortlaut.

Unterzeichnung der Gemeinsamen Erklärung und Abschied zwischen Papst Franziskus und dem Patriarchen von Moskau und ganz Russland


Copyright 2016 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten



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Lesermeinungen

 SCHLEGL 17. Februar 2016 
 

@Aschermittwoch

Sie durchschauen die Angelegenheit nicht! Wahrscheinlich sprechen Sie nicht, sodass Sie einen direkten Zugang zu Quellen hätten. Russland ist dank der Politik Putins in einer schweren ökonomischen Krise! In der russ. Öffentlichkeit rumort es. Das Patriarchat hat bisher ein Treffen mit dem Papst abgelehnt, jetzt auf einmal..!"Nachtigall, ich hör dir trappsen".
In den Verträgen von Jalta hat Stalin die USA und Großbritannien über den Tisch gezogen und die Teilung Europas zu Lasten der Satellitenstaaten der UdSSR ermöglicht.
Papst Joh. Paul II hat das 1. Mal ÖFFENTLICH die Verträge von Jalta infrage gestellt, aus Moskau (plus Patriarchat) kam Wutgeheul, das sei Revisionismus!
Alle Bischöfe im Alter von Kyrill sind noch mit Zustimmung des KGB eingesetzt. Erst wenn die nicht mehr im Amt sind, und die nächste Generation zur Staatsmacht auf Distanz geht, sind Gespräche sinnvoll. Es geht nicht um das Händeschütteln, sondern um Passagen des Textes der gemeinsamen Erklärung! Msgr.Franz Schlegl


8
 
 Aschermittwoch 17. Februar 2016 
 

Jedes Jahr beten wir für die Einheit der Christen. Wenn der Papst nun einem anderen Kirchenführer die Hand schüttelt, werden sofort Befürchtungen laut. Irgendwann müssen wir die Spaltung doch überwinden und eine Überwindung erfordert doch einen Anfang. Der ist nun gemacht. Papst Franziskus wurde von Kyrill eingeladen. Hätte er denn die ausgestreckte Hand ausschlagen sollen?
Vier Augen sehen mehr als zwei.
Sachliche Kritik hat durchaus ihr Gutes. So kann ich mir vorstellen, dass die bis anhin geäusserten Ängste in dieser Angelegenheit in die Überlegungen der nun folgenden Treffen mit einbezogen werden. Kath.net wird auch in Rom gelesen. Die Einigung wird sicher nicht über Nacht erfolgen. Aber jeder kann doch vom Andern lernen. Gott überlässt seine Kirche nicht einfach ihrem Schicksal....


3
 
 SCHLEGL 17. Februar 2016 
 

@bobovac /myschkin/Tonika

Danke für Ihre Kommentare! Sie haben den Hintergrund des ganzen Problems erkannt. Es ist nicht der Papst, der vom griechisch katholischen Patriarchen der Ukrainer kritisiert wird, sondern die Unkenntnis, die offensichtlich im Ökumenerat des Vatikans unter Kardinal Koch in dieser Angelegenheit herrscht. Jeder Papst braucht Berater, er kann nicht alle Details wissen. Nur muss man sich auf die Berater verlassen können und diese haben die Pflicht, sich die geeigneten Informationen bei der Betroffenen zu holen. Dies wäre in erster Linie die Metropolie von Kiew und Lemberg gewesen. Das wurde offensichtlich verabsäumt, worüber sich die Umgebung des Patriarchats von Moskau schon ins Fäustchen lacht. Jetzt wird sich Rom um Schadensbegrenzung bei den katholischen Ostkirchen bemühen müssen!Msgr. Franz Schlegl


8
 
 bobovac 17. Februar 2016 
 

Nicht schwer nachvollziehen wie sich die Ukrainer fühlen

Die Ukrainer, die, weil es seinerzeit die rote Moskau so entschieden hat, innerhalb von nur einem Jahr Millionen Hungertoten zählen mussten (Größenordnung der Anzahl der Einwohner Österreichs) - kann man gut verstehen, wenn sie heute dem ehemaligen KGB-Chef, der in Moskau sitzt "njet" sagen.

Man soll verstehen, dass solche Ereignisse nicht nur bedenken soll, sondern auch aus denen etwas lernen könnte.


4
 
 Tonika 17. Februar 2016 
 

Mehr Fingerspitzengefühl

Bei Papst Franziskus wäre ein wenig Fingerspitzengefühl angebracht. Ich kann es total nachvollziehen, dass die griech.-kath., mit Rom verbundenen Kirchen sich vom Papst verraten fühlen. Er hätte die unierte griechisch-katholische Kirche in die Gespräche einbinden müssen und sie nicht übergehen sollen, als ob sie UNWICHTIG wäre. Das Treffen hat nur den Patriarchen Kyrill und die Russisch-Orthodoxe Kirche gestärkt und somit die unierte griechisch-katholische Kirche brüskiert.


7
 
 myschkin 16. Februar 2016 
 

Mich stört es ohnehin,

dass die russisch-orthodoxe Kirche und insbesondere deren absonderlicher Patriarch ins Weltliche verstrickt sind, wie sich das für Christen nicht gehört. Diese Kirche hat sich dem russischen Staatsregime angedient und betreibt dessen Agenda. Und der Patriarch und seine Familie schwelgen überdies in Luxus und Reichtümern, wie in der Presse zu lesen stand. Im übrigen existieren unerquickliche Verbindungen dieser Kirche zum Geheimdienst dieses Regimes. Man hätte die Forderung von Papst Benedikt nach einer Entweltlichung der Kirche zur Maßgabe nehmen müssen, um zu irgendwelchen Vereinbarungen mit der russischen Orthodoxie, die schwer kompromittiert und sündig ist, zu gelangen. Nein, das war keine Sternstunde der vatikanischen Diplomaten. Unter Johannes Paul II und unter Papst Benedikt wäre das nicht passiert.


8
 
 Smaragdos 16. Februar 2016 
 

@Schlegl:

Wenn ich von "Uniatismus" und "Unierten" spreche, meine ich damit alle Ostkirchen, die mit Rom uniert sind, also auch z.B. die Chaldäer, die syrisch-katholischen Christen, die armenisch-katholischen, die koptisch-katholischen usw. und folglich nicht nur die griechisch-katholischen Christen. Es tut mir leid, wenn die Orthodoxen dies als Schimpfwort benutzen, daran kann ich leider nichts ändern, aber mir geht es um den Inhalt des Wortes, das den Sachverhalt sehr gut trifft: dass Christen, die einst von Rom getrennt waren, nun mit Rom wieder "geeint" sind und damit das Ziel der Ökumene erreicht haben. Das ist der eigentliche Sinn des Wortes, und nur darum geht es mir.


2
 
 FranciscoL 16. Februar 2016 

Durchsichtig

Es ist wirklich ein unglaublicher Hohn,dass folgender Text ausgerechnet von der Führung der ROK kommt,als hätten sie damit nichts zu tun:

"Wir laden unsere Kirchen in der Ukraine ein zu arbeiten, um zur gesellschaftlichen Eintracht zu gelangen, sich einer Beteiligung an der Auseinandersetzung zu enthalten und nicht eine weitere Entwicklung des Konfliktes zu unterstützen."


6
 
 bobovac 16. Februar 2016 
 

Diözese Križevci und Žumberak in Kroatien

@SCHLEGL
Danke Herr Msgr. Schlegl, dass Sie die griechisch-katholischen Gläubigen in Kroatien erwähnen, die Kroaten, Ukrainer und Rusniaky sind. Die sind auch Betroffen und traurig.
Es ist aber nur ein Teil der Geschehnisse, die momentan in Kroatien und in Bosnien u. H. vor sich gehen.
Der Hauptfigur ist der selige kardinal Alojzije Stepinac, Mitglied des "großen Dreiblatts": Stepinac, Mindszenty, Сліпий. Der Heiligsprechungsprozess ist positiv abgeschlossen, es fehlt nur noch der Unterschrift des heiligen Vaters, aber er hat sich entschlossen auf den Schritt, noch nie da gewesenen (Kardinal Bozanić: "beispiellos in der Geschichte"), zuerst die gemischte katholisch-orthodoxe Komission einzurichten, die sich mit den fragen, die für die Serbisch-orthodoxe Kirche "einige strittige Fragen" sind, klären soll. ...


4
 
 SCHLEGL 16. Februar 2016 
 

@Laus Deo

Sie haben den Text des ukr.Patriarchen noch immer nicht verstanden!Niemand beschuldigt den Papst des Verrates,es war in ANFÜHRUNGSZEICHEN vom Vatikan ( und dessen Ostpolitik ) die Rede! Niemand hat den Papst "angeschossen",wie Sie fälschlich behaupten!Auch in Kroatien gibt es in Krzevzy bei Zagreb eine griech.kath. Diözese der Rusniaky,die ebenso verwundert sind!Msgr. Franz Schlegl


5
 
 SCHLEGL 16. Februar 2016 
 

@Richelius

Nein,bereits Slipyj trug den Titel " "Großerzbischof",die Ukrainer sagen "Patriarch",um ein bisschen gegen die röm.Kirchenpolitik zu protestieren,die aus Rücksicht auf die Orthodoxen,dem Oberhaupt d.gr.kath.Ukrainer diesen Titel vorenthält.Msgr.Franz Schlegl


5
 
 Laus Deo 16. Februar 2016 

@Schlegl

Ich habe nicht über den Patriarchen geurteilt und mich vielleicht auch falsch formuliert sondern einfach darauf hingewissen, dass Verrat ein falsches Wort für den Papst ist! Judas hat Jesus verraten aber der Heilige Vater sicherlich nicht die griechisch katholische Kirche. Wenn es falsch übersetzt wurde okey. Mich stört es eifach, dass hier immer wieder gehen den Heiligen Vater geschossen wird. Er versucht einfach die Liebe Christi weiter zugeben. Gerade in Ex Jugoslawien ist der Spalt der beiden Kirchen so gross weil man nicht verzeihen kann! Hier nützt es nichts wenn man nur vom Martyrum der Vergangenheit spricht, in Liebe soll man vorwärts schauen gerade im Jahr der Barmherzigkeit und ich für mich glaube das versucht der Heilige Vater.


6
 
 Richelius 16. Februar 2016 
 

Licht und Schatten

Auf der einen Seite finde ich es positiv, daß Moskau das Existenzrecht der gr.-kath. anerkennt. Wenn man die Denkstrukturen der lat. Kirche (bes. im 19. Jh.) mit ihren Uniformierungstendenzen kennt, wie viel die Ökumene mit den Ostkirchen diesen Rituskirchen zu verdanken hat. Auf der anderen Seite ist der Passus mit dem Proselytismus, der problematisch werden könnte.
Ich habe bei allen Ostkirchen (orth. wie gr.-kath) immer wieder festgestellt, daß sie Gefahr laufen, in den Nationalismus abzugleiten. Hier werden noch viele Mühen folgen, bis sich Kiew und Moskau die Hände reichen.
@ Schlegl:
Patriarch Slipyj von Lemberg? Ich dachte, die Ukrainer hätten erst vor kurzem den Großerzbischof bekommen. Von einem Patriarchentitel wußte ich bis jetzt noch gar nichts.


3
 
 SCHLEGL 16. Februar 2016 
 

@ Laus Deo

Ich weiß nicht,sprechen Sie Ukrainisch? Waren schon einmal in der Ukraine und kennen die Situation der ukr. griech.-kath. Kirche?Dazu noch die leidvolle Geschichte seit der Union von Brest Litovsk 1595? Joh. Paul II ist gegen den Willen Moskaus und seines Patriarchates in die Ukraine gefahren, um dort Dutzende Priester, Bischöfe und Laien,die für die Treue zu Rom zwischen 1946 und 1989 (- mit Duldung des Moskauer Patriarchats,das seine üble Rolle in der Sowjetunion bis jetzt niemals bereut hat-) im sowjetischen Gulag ermordet worden sind, selig zu sprechen! Wenn Sie in Ruhe versuchen, die entsprechenden Abschnitte des Dokumentes nochmals durchzulesen,- auch was andere User-, nicht nur ich geschrieben haben, dann würden Sie draufkommen, was Patriarch Svjatoslav und 6 Mill seiner Kirche in diesen Tagen fühlen. Übrigens steht das Wort "verraten", man kann es aus dem Ukrainischen auch mit "übergeben", "ausliefern" übersetzen in ".."!Patr.Svjatoslav ist NICHT hochmütig ....!Msgr.F.Schlegl


7
 
 hauch 16. Februar 2016 
 

"Der Erzbischof von Kiew sagte, er bewundere die "Demut" des Papstes. Er habe "nur eines wollen: Heute das Evangelium Christi für die Menschheit zu bezeugen". "
Ich muss sagen, genau so haben mein Mann und ich diese Erklärung gelesen und verstanden. Und wir sind beide dankbar über unseren Papst. Als wir die Erklärung gelesen haben, haben wir uns gefreut.
Aber ich denke nicht viele Menschen werden überhaupt davon erfahren, geschweige sie je lesen oder zu Gesicht bekommen.


4
 
 FranciscoL 16. Februar 2016 

Außerdem

Wenn ich Punkt 27 der Erklärung richtig verstehe,mischt man sich dort in innerorthodoxe Streitigkeiten in der Ukraine zugunsten der ROK ein.

Das ist schon ein bißchen der Geist der alten Ostpolitik."Wir besprechen das mit Moskau."


6
 
 Aschermittwoch 16. Februar 2016 
 

@Schlegel

@Schlegel
Mit Ihrer Argumentation lässt Gott die Kirche im Stich, er lässt sie laufen. Das tut er sicher nicht, wenn er um Hilfe gebeten wurde. Das ist hier aber der Fall. Papst Franziskus hat unser Gebet gewünscht und auf die Hilfe Gottes vertraut. Für diese Begegnung hätte er sicher nie Hand geboten, wenn er nicht überzeugt gewesen wäre, dass dies Gottes Wille ist.
Wie wurde seinerzeit Papst Benedikt nach seiner Regensburger Rede angefeindet? Er hatte voll die richtigen Worte gewählt. Sie waren hart, liessen aber klar die göttliche Vorsehung erkennen. Ein Aufschrei ging durch die Medien, selbst bis in die katholische Presse. Heute findet sogar im Islam ein Umdenken statt, die Kritik ist verstummt. Ein Verdienst von Papst Benedikt!!! Er hatte recht.
Bei der Begegnung von Franziskus und Kyrill II. ist der Ton ein anderer.
Gott lässt sich nicht täuschen!


3
 
 SCHLEGL 16. Februar 2016 
 

@ Laus Deo

Ihr ZITAT:"Verrat?
Ich sehe das anders. Verrat an Jesus ist die Situation in welcher wir uns befinden eine Getrennte Christenheit. .........Aber man muss diese Einheit in brüderlichen Liebe suchen und das macht Papst Franziskus, in des Verrates zu bezeichnen finde ich hochmütig!" ZITATENDE
Das Oberhaupt (Großerzbischof/Patriarch)einer kath.Ostkirche,die mehrere 10.000 Märtyrer des sowjetrussischen Terrors aufweist,als "hochmütig" zu bezeichnen,wie nennt man das eigentlich??? Hmmmmmm? Msgr.Erzpr.Franz Schlegl


6
 
 SCHLEGL 16. Februar 2016 
 

Ihr ZITAT:"Verrat?
Ich sehe das anders. Verrat an Jesus ist die Situation in welcher wir uns befinden eine Getrennte Christenheit. .........Aber man muss diese Einheit in brüderlichen Liebe suchen und das macht Papst Franziskus, in des Verrates zu bezeichnen finde ich hochmütig!" ZITATENDE
Das Oberhaupt (Großerzbischof/Patriarch)einer kath.Ostkirche,die mehrere 10.000 Märtyrer des sowjetrussischen Terrors aufweist,als "hochmütig" zu bezeichnen,wie nennt man das eigentlich??? Hmmmmmm? Msgr.Erzpr.Franz Schlegl


8
 
 SCHLEGL 16. Februar 2016 
 

@ Aschermittwoch

Sie dürfen annehmen,was Sie wollen!Inspirition gilt für die hl.Schrift und die dogmatischen Definitionen der Konzile!Sicher nicht für solche Erklärungen!Msgr.Erzpr.Franz Schlegl


7
 
 SCHLEGL 16. Februar 2016 
 

@ Smaragdos/Elija Paul

Ich bitte, den Begriff "Unierte" als Bezeichnung für Katholische Ostkirchen NICHT zu verwenden! "UNIATEN" ist ein Schimpfwort, das von radikalen Orthodoxen für die mit Rom verbundenen Byzantinern verwendet wird.
Die korrekte Bezeichnung, auch im Religionsgesetz, gemäß der Weisung der Hofkanzlei von Maria Theresia lautet: griechisch-katholisch.
Es war zu erwarten, dass einige Punkte der gemeinsamen Erklärung auf den Widerstand der Hierarchie der Kirche der Märtyrer in der Ukraine stoßen werden. Patriarch Svjatoslav Shevchuk wurde noch von Papst Benedikt XVI zum Mitglied des römischen Ökumenerates ernannt und in dieser Angelegenheit von Kardinal Koch und dessen Mitarbeitern offensichtlich überhaupt nicht konsultiert. Über die Feinheiten des Hintergrundes wird demnächst noch zu reden sein.Msgr. Franz Schlegl


8
 
 Smaragdos 16. Februar 2016 
 

Uniatismus passé?

Enttäuscht bin ich auch über die Passage betreffs des Uniatismus, die sich auch wie eine Ohrfeige für die Unierten anhört. Angeblich soll diese Methode nun der Vergangenheit angehören, während sie doch DIE Lösung der Zukunft ist! Wie sonst bitte soll Einheit wahr werden, wenn nicht dadurch, dass alle nicht-katholischen Christen zur Einheit mit dem Papst zurückkehren, während sie ihre legitimen theologischen und liturgischen Traditionen bewahren dürfen? Weiter kann Rom ja gar nicht gehen! Es ist doch schon ein Riesenfortschritt, den schon Cyrill und Methodius verwirklicht haben, dass nicht alle römisch-katholisch werden müssen und Latein als Kirchensprache anwenden müssen!


5
 
 Rolando 16. Februar 2016 
 

Keine Bange,

Es ist ein Anfang, menschlich gesehen scheint vieles verworren und unmöglich, doch bitte dieses Treffen ins Gebet einschließen und auf das Wirken der Muttergottes von Guadalupe vertrauen. In Mexiko hat sie auch unmögliches möglich gemacht.


6
 
 Elija-Paul 16. Februar 2016 
 

sehr unglückliche Passage!

Tatsächlich ist die Passage mit der unierten Kirche zumindestens sehr unglücklich. Mir hat diese Passage innerlich weh getan, wenn ich an das viele Leid denke, welches die Unierten gerade wegen der Treue zu Rom erlitten haben. Das war eine Glaubens - und Gewissensentscheidung, die sicher hoch anzusehen ist. Im Text klingt es ein wenig so: sie haben einen falschen Weg beschritten, man kann das versuchen zu tolerieren oder in Zukunft besser machen, doch es ist es weder Fisch noch Fleisch! War diese Passage denn nötig??? Von Moskau aus kann ich das Interesse an einer solchen Formulierung nachvollziehen, aber hätte da Rom nicht wachsamer sein müssen. Ich kann mir die Reaktion der Unierten vorstellen - wahrscheinlich fühlen sie sich nicht ernstgenommen und gehen vielleicht mit einem Schulterzucken zur Tagesarbeit über. Ansonsten ist der Text wirklich gut und ein Schritt vorwärts - ohne den Ukrainekonflikt zu thematisieren!


4
 
 Laus Deo 16. Februar 2016 

Verrat?

Ich sehe das anders. Verrat an Jesus ist die Situation in welcher wir uns befinden eine Getrennte Christenheit. Der Papst sucht die Einheit. Die Orthodoxen stehen in vielem uns Nahe, Sakramente, Heiligenverehrung gerade Mutter Gottes. Sicherlich kann so eine Einheit alleine in der Kirche Christi der römisch katholischen Kirche stattfinden. Aber man muss diese Einheit in brüderlichen Liebe suchen und das macht Papst Franziskus, in des Verrates zu bezeichnen finde ich hochmütig!


8
 
 Cosmas 16. Februar 2016 
 

Zurück in die unselige CASAROLI Ära

leider geht es offenbar ökumenepolitisch in den Stil der unseligen Ära des späteren Kardinalstaatssekretärs Agostino Casaroli zurück: Ökumene mit der russisch-orthodoxen Kirche auf Kosten der griech.-kath., mit Rom verbundenen Kirchen. Verrat damals wie heute.


5
 

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