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Kein Streit mehr um die Lieder!

3. März 2016 in Interview, 8 Lesermeinungen
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In vielen Gemeinden – besonders in freikirchlichen – werden kaum noch traditionelle Choräle gesungen. idea-Interview mit dem Musiker Albert Frey. Von Karsten Huhn.


Wüstenrot (kath.net/idea) In vielen Gemeinden – besonders in freikirchlichen – werden kaum noch traditionelle Choräle gesungen. Um dem entgegenzuwirken, startete der evangelikal orientierte SCM-Verlag „Das Liederschatzprojekt“. Es soll die Schönheit der alten Lieder wieder bekannter machen. Dafür werden auf drei CDs 36 Kirchenlieder neu vertont. Mit einem der Initiatoren des Projektes, dem Musiker Albert Frey (Wüstenrot bei Heilbronn), sprach Karsten Huhn.

idea: Herr Frey, Sie schreiben moderne Lobpreislieder. Nun haben Sie 36 alte Kirchenlieder neu eingespielt. Warum haben Sie die Kiste mit den alten Liedern noch mal aufgemacht?

Frey: Die Idee hatte der Verleger Ulrich Eggers. Ihm war aufgefallen, dass seine Kinder – und mit ihnen eine ganze Generation von Christen – nur noch moderne Worship-Songs sangen und die alten Choräle zum Teil gar nicht mehr kannten. Eggers rannte bei mir offene Türen ein. Wenn ich als Lobpreisleiter Gottesdienste gestalte, lasse ich auch immer wieder alte Choräle einfließen. Ich bin mit ihnen aufgewachsen, sie gehören zu unserem geistlichen Erbe. Aber auch ich spürte: Wir müssen sie noch besser verstehen, erschließen, integrieren!

Beim Liederschatz-Projekt machen Musiker mit, die für moderne Lobpreismusik stehen. Indem wir jetzt die alten Lieder neu vertonen, machen wir deutlich, dass die alten Lieder für uns ebenso wichtig sind. Dabei haben viele junge Musiker zu den alten Chorälen ein problematisches Verhältnis. Choral gegen Lobpreis: Das muss nicht sein!

idea: Warum?

Frey: Zunächst haben die alten Lieder eine andere Text- und Musiksprache, die für viele unverständlich ist, die in ihrer Schönheit erst entdeckt werden muss. Viele Jüngere verbinden mit den alten Liedern auch geistige Enge und Rückwärtsgewandtheit. Umgekehrt fremdeln viele Ältere mit den neuen Liedern.

Daraus entsteht ein Kampf zwischen Alt und Jung, der bis heute in vielen Gemeinden tobt: Gesangbuch gegen Beamer, Orgel gegen Schlagzeug und dann eben auch Choral gegen Lobpreis. Ich denke, es ist höchste Zeit, dass sich beide Lager versöhnen. Es geht in den alten wie in den neuen Liedern um dieselben Inhalte, um denselben Gott.

idea: Wie sind Sie auf den Kanon mit 36 Liedern gekommen?

Frey: Wir haben die Musiker und geistlichen Leiter vieler Kirchen nach ihren Lieblingsliedern befragt. Wichtig war uns auch, verschiedene Epochen und Frömmigkeitsstile zu berücksichtigen. Am Ende bestand die Schwierigkeit darin, sich auf 36 Lieder zu beschränken – es gibt natürlich noch weit mehr, die ebenso interessant gewesen wären.

idea: Sie haben die Lieder neu vertont. Was hat sich gegenüber den ursprünglichen Fassungen verändert?

Frey: Wir wollten die Lieder für eine Generation erschließen, die überwiegend durch Popmusik geprägt ist. Wir haben die Lieder meist mit durchgehendem Rhythmus arrangiert. Die klassischen Choräle enthalten häufig Atempausen von undefinierter Länge. Auf sie haben wir in den neuen Fassungen, da, wo es möglich war, verzichtet oder extra Taktschläge eingefügt. Auch für die Musiker wird die Arbeit leichter, weil wir die Akkorde vereinfacht haben. In der Popmusik klingt ein Akkord oft über einen ganzen Takt, die Melodie bewegt sich sozusagen durch den Akkord hindurch. Im klassischen Choral wird auf jeden Melodieton ein neuer Akkord gesetzt. Das ist eine hohe musikalische Kunst. Es kann oder will aber nicht jeder auf der Gitarre nachspielen – wenn er nicht gerade ausgebildeter Kirchenmusiker ist. Solche Bearbeitungen waren übrigens in der Kirchenmusik immer schon üblich, zum Beispiel bei Johann Sebastian Bach (1685–1750). Er hat etwa „Wer nur den lieben Gott lässt walten“ nicht nur neu harmonisiert, sondern gleich noch die Taktart geändert!


Warum Paul Gerhardts Lieder so haltbar sind

idea: Der Liedermacher Paul Gerhardt (1607–1676) ist bei Ihnen gleich mit sechs Liedern vertreten. Woran liegt’s?

Frey: An der lyrischen und theologischen Qualität der Texte. Wenn ich mit anderen Musikern über Paul Gerhardts Texte spreche, kommt immer der Satz: „Der hat Substanz.“ Gerhardts Frömmigkeit verbindet Himmel und Erde. Er fängt oft mit Naturbeobachtungen an und kommt dann zu den ewigen Dingen. In „Geh aus, mein Herz, und suche Freud“ besingt er etwa die Freuden eines Gartens im Sommer, bewundert Narzissen, Lerchen, Bienen und erweckt damit die Vorfreude auf den himmlischen Paradiesgarten.

Ein zweiter Grund für die Haltbarkeit von Paul Gerhardts Texten: Seine Lieder kann man immer singen – auch und gerade dann, wenn es einem schlechtgeht. Er denkt nach über Krankheit, Trauer und Tod und über die Frage, warum Gebete nicht erhört werden. Gerhardt macht praktisch alle Lebenssituationen zum Thema.

Die Botschaft der Reformation in einem Klagelied

idea: Sie selbst haben Luthers Lied „Aus tiefer Not schrei ich zu dir“ neu eingespielt. Warum haben Sie dieses Lied gewählt?

Frey: Es ist ein Klagelied, in dem Luther um die Frage von Schuld und Gnade ringt und seine Theologie in wenigen Zeilen auf den Punkt bringt. Luther nimmt die zerstörerischen Wirkungen der Sünde sehr ernst. Zugleich weiß er, dass Gottes Gnade größer ist: „Ob bei uns ist der Sünde viel, bei Gott ist viel mehr Gnade“. Das ist die Botschaft der Reformation und auch die entscheidende Basis für mein Leben: Ich bin durch Jesus bei Gott angenommen. Außerdem begeistert mich die herbe Renaissance-Melodik und -Harmonik.

idea: Haben die alten Lieder mehr geistliche Tiefe als die neuen -Lieder?

Frey: Ich denke nicht, dass man das so grundsätzlich sagen kann. Wenn wir heute von alten Kirchenliedern sprechen, dann denken wir an die allerbesten Lieder, die aus der Fülle aller Lieder übrig geblieben sind und den Test der Zeit bestanden haben. Von den anderen, vielleicht weniger guten Liedern redet heute keiner mehr. Wenn man Alt und Neu vergleicht, dürfte man dann fairerweise nur die besten Lieder unserer Zeit heranziehen. Gebrauchslieder, die nach kurzer Zeit wieder verschwinden, gab es damals wie heute. Allerdings gibt es heute schon viele Lieder, die von Text und Melodie her eher mittelmäßige Qualität haben, aber durch begeisternde Darbietung der Original-Interpreten und starke Medienpräsenz bekannt und beliebt werden.

Das Geheimnis eines guten Liedes

idea: Welche Lieder unserer Zeit werden auch in 500 Jahren noch gesungen werden?

Frey: Das lässt sich jetzt noch nicht abschätzen. Darüber stimmt das Kirchenvolk ab. Die derzeitigen „Top Ten“-Listen lassen noch nicht ahnen, was auf lange Sicht übrig bleibt. Entscheidend ist dabei immer das Zusammenspiel von Text und Melodie, und eben nicht das Arrangement oder der „Sound“.

Zwei Zeilen 16-mal wiederholt: Die Zeit ist bald vorbei

idea: Die alten Kirchenlieder hatten bis zu 16 Strophen, heute haben die Lieder manchmal nur noch zwei Zeilen, die dafür 16-mal wiederholt werden.

Frey: Die Anzahl der Strophen hat sich im Lauf der Jahrhunderte immer mehr verringert. Schon vor 100 Jahren war bei vielen Liedern nach drei Strophen Schluss. Zur Nüchternheit und Wortorientierung der Reformation hat sich mehr Emotion gesellt, etwa durch die Kraft der Wiederholung, die – maßvoll eingesetzt – Wichtiges unterstreicht. Das darf auch so sein. Aber ich bin zuversichtlich, dass gerade das Liederschatzprojekt Songschreiber wieder zu mehr Inhalt, zu mehr Strophen inspiriert.

Leid spielt heute wieder eine größere Rolle

idea: Haben sich im Lauf der Jahrhunderte die Themen der Kirchenlieder verändert?

Frey: Die Frage nach dem Leid wurde damals stärker behandelt – wobei wir da gegenwärtig etwas aufgeholt haben. Moderne Lobpreismusik widmet sich zunehmend Trauer, Klage, Buße, Gerechtigkeit oder anderen Themen. Das Klischee, dass heute nur Halleluja gejubelt oder nach dem Motto „Mein Jesus und ich“ gesungen werde, trifft schon lange nicht mehr zu.

Insgesamt entdecke ich mehr Ähnlichkeiten als Unterschiede zwischen damals und heute. Die alte Sprache der Choräle nicht verändern

idea: Die alten Choräle klingen für heutige Ohren mitunter sperrig. Kein Wunder, dass sich 16-Jährige damit heute schwertun.

Frey: Wir haben uns dennoch dagegen entschieden, die alten Texte zu modernisieren. Natürlich ist es ein Vorteil, wenn man Lieder sofort versteht. Wenn man sich aber auf die alten Schätze einlässt, wird man mit der Zeit auch ihre Sprache verstehen. Wir singen ja auch englische Lieder, ohne auf Anhieb alles genau zu verstehen.

idea: In ihren Liedern preisen Christen ein „Lamm auf dem Thron“, das die „Sünden der ganzen Welt trägt“. Auf viele Zeitgenossen wirken solche Verszeilen bizarr.

Frey: Die biblische Bildsprache ist schön, tief – und erklärungsbedürftig. Ich bin dafür, solche Aussagen nicht abzuschaffen, sondern sie dem Hörer nahezubringen. Das Lamm ist ein friedliebendes, gewaltloses Tier. Die Bibel gebraucht das Bild vom Lamm auf dem Thron als Bild für Jesus, der durch seine Hingabe am Kreuz den Anspruch erwirbt, der wahre Herrscher zu sein. Es erinnert uns daran, nicht irdische Macht und Gewalt zu verehren, sondern dem wahren König zu vertrauen. Solche Bilder sind viel spannender und prägen sich viel besser ein als eine entzauberte Sprache, die mit der Nüchternheit eines Geschäftsberichts daherkommt.

Als Griesgram durch die Welt?

idea: Manche Lieder enthalten theologisch anstößige Aussagen. In „Gott ist gegenwärtig“ von Gerhard Tersteegen heißt es zum Beispiel: „Wir entsagen willig / allen Eitelkeiten / aller Erdenlust und Freuden.“ Warum soll ein Christ allen irdischen Freuden entsagen und als Griesgram durch die Welt laufen?

Frey: Ich würde unterscheiden zwischen von Gott geschenktem Genuss und zerstörerischem Egoismus. Aber das Thema „falscher Ehrgeiz“ hat uns auch heute etwas zu sagen. In „Jesu, meine Freude“ von Johann Franck (1618–1677) heißt es zum Beispiel: „Weg, ihr eitlen Ehren / ich mag euch nicht hören / bleibt mir unbewusst!“ Als Künstler gegen die eigene Eitelkeit anzusingen, ist eine dauerhafte Herausforderung – und es ist gut, daran erinnert zu werden.

idea: Wir singen oft Dinge, die wir weder glauben noch leben. Bin ich ein Heuchler, wenn ich solche Zeilen dennoch mitsinge?

Frey: Geistliche Lieder schärfen das Bewusstsein für den Anspruch Gottes an uns. Vielleicht ist es dann manchmal besser, eine Strophe nicht mitzusingen und dafür umso intensiver darüber nachzudenken. Das Ziel ist natürlich, dass Mund und Herz übereinstimmen. Gleichzeitig singen wir aber auch in Gemeinschaft. Wir dürfen uns in der Glaubensgemeinschaft auch in etwas hineinsingen, was wir selbst noch nicht zu 100 Prozent leben, was uns aber in die richtige Richtung lockt. Wir können uns also getrost durch das gemeinsame Singen tragen lassen.

Wenn der Lobpreisleiter Fehler macht

idea: Ich stelle mir die Situation für Lobpreisleiter schwierig vor: Vor dem Gottesdienst haben Sie sich vielleicht noch mit Ihrer Frau gezofft. Wenige Augenblicke später singen Sie auf der Bühne ein Versöhnungslied – obwohl der Groll noch nicht abgeklungen ist.

Frey: Meine Frau und ich versuchen in Gottesdiensten und Konzerten, nicht den Eindruck von stets heldenhaften Vorzeigechristen zu erwecken. Um dem entgegenzuwirken, sprechen wir manchmal in den Liedansagen von Schwierigkeiten und Niederlagen. Ehrlichkeit, auch Zweifel und Fragen sind wichtig. Außerdem hoffe ich auf die Gnade Gottes: Wenn es vor dem Gottesdienst zum Streit kam und ich noch keine Gelegenheit hatte, das in Ordnung zu bringen, werfe ich Gott im Gebet alles hin und bitte ihn um seine Hilfe, damit ich trotzdem sein Wort vermitteln kann. Gott ist größer als unsere Fehler. Er wirkt auch durch unsere menschlichen Schwächen.

idea: Musik hat große Manipulationskraft. Bei Jugendtreffen reicht es manchmal schon, die Lautstärkeregler hochzuziehen, und die Menge schwebt in Verzückung himmelwärts.

Frey: Musik darf und soll Menschen beeinflussen. Im besten Fall stellt sie eine Verbindung zwischen Gott und dem Menschen her. Lobpreisleiter tragen eine große Verantwortung, dass dies auf angemessene Weise geschieht. Das, was wir für Gottes Ehre halten, hat in Wirklichkeit oft mit eigenen Interessen zu tun. Allerdings dürften manipulierte Hochstimmungen die Ausnahme sein. Im Gemeindealltag wären die Musiker doch froh, wenn die Gottesdienstbesucher etwas begeisterter mitsingen würden. Bei Jugendveranstaltungen mag es eine Versuchung sein – sicher mit den besten Absichten –, künstlich Stimmung zu erzeugen. Ich finde es toll, wenn Jugendliche wild tanzen. Entscheidend ist aber, ob sie das aus einer Partylaune heraus tun oder weil sie begeistert von Jesus sind. Wenn diese Begeisterung wirklich aus der „frohen Botschaft“ heraus kommt – wunderbar!

idea: Vielen Dank für das Gespräch!

Albert Frey (51) ist einer der bekanntesten Liederdichter und Produzent moderner Lobpreismusik. Seit Mitte der 1990er Jahre verantwortet er die CD- und Liederbuchreihe „Feiert Jesus!“. Frey ist katholisch und mit der evangelisch-freikirchlich geprägten Sängerin Andrea Adams-Frey verheiratet.

Trailer - SCM-Verlag: ´Das Liederschatzprojekt´


Albert Frey singt: Was für ein Mensch!


Andrea Adams-Frey und Albert Frey: Zwischen Himmel und Erde


Foto oben: Albert Frey (c) Albert Frey


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Lesermeinungen

 Toribio 9. März 2016 
 

Herkömmlicher und moderner Lobpreis

Der Unterschied zwischen beiden lässt sich schön anhand folgender Anekdote aufzeigen:
Ein Bauer fuhr übers Wochenende in die Großstadt und besuchte dort eine große Gemeinde. Als er wieder nach Hause kam, fragte seine Frau, wie es gewesen sei. "Man singt dort Lobpreis-Chorusse statt Lieder." - "Was ist denn der Unterschied?" - Der Bauer sagte: "Es ist so. Wenn ich dir sagen würde: 'Martha, die Kühe sind im Maisfeld', das wäre ein normales Lied. Aber wenn ich dir sagen würde: 'Martha, Martha, Martha, o Martha, MARTHA, MARTHA, MARTHA, die Kühe, die großen Kühe, die braunen Kühe, die schwarzen Kühe, die weißen Kühe, die schwarzweißen Kühe, die KÜHE, KÜHE, KÜHE sind im Maisfeld, sind im Maisfeld, sind im Maisfeld!', das wäre ein Lobpreis-Chorus."


0
 
 Toribio 9. März 2016 
 

Gegenstimmen ehemaliger Lobpreisleiter

Herrn Frey sind sicher die vielen Gegenstimmen ehemaliger Lobpreisleiter bekannt… möchte diesbezüglich auf das Buch 'Worship bis zum Abwinken' von Dan Lucarini verweisen. Oder auf das Buch 'Lobpreis wie Popcorn? Warum so viele Anbetungslieder so wenig Sinn ergeben' von N. Page und A. Malessa. Oder auf die Bücher von Rudolf Ebertshäuser. All das, was diese Leute beanstanden und zurückweisen, versucht Herr Frey mit fragwürdigen Argmumenten salonfähig zu machen. Angesprochen auf die Veränderungen gegenüber den ursprünglichen Fassungen gibt Herr Frey ja eine ganz ehrliche Antwort: Erschließung der Lieder für eine Generation, die überwiegend durch Popmusik geprägt ist. "Wir haben die Lieder meist mit durchgehendem Rhythmus arrangiert" und "extra Taktschläge eingefügt". Es ist aber genau diese von der Rockmusik beeinflusste Anbetungsmusik, mit der viele nichts anfangen können, ja in ihr sogar eine große Gefahr sehen.


0
 
 Toribio 9. März 2016 
 

"Kein Streit mehr um die Lieder!"

Das mag durchaus zutreffen, aber wohl nur deswegen, weil diejenigen, die nicht bereit sind, diesen Klamauk in den Gottesdiensten mitzumachen, sich längst aus Pfarreien mit solcherlei modernen Lobpreisungen verabschiedet haben. 'A. Bacci' hat das schön auf den Punkt gebracht: "Der Stil der Lieder von Herrn Frey passt nicht in eine sakrale Liturgie, er hat etwas 'Hemdsärmeliges', das sich mit der Sakralität von Liturgie nicht recht verträgt." Und es stimmt, dass sich mit einer Musik, die man in jedem Kaufhaus hören kann, schlecht die Schönheit der Göttlichen Liturgie erahnen lässt.
Herr Frey, ein im deutschen Sprachraum sehr bekannter Vertreter der CCM und der modernen Lobpreislieder, versucht hier, dem zu widersprechen. Ich bezweifle aber, dass er damit jene, die die geistlosen 'Gras und Ufer'-Lieder satt haben, zu überzeugen vermag.
Anbetung und Lobpreis im Spannungsfeld von Eventkultur und Tradition… das ist auch heute noch ein ganz großes Thema in in der Kirche.


0
 
 Antonius Bacci 4. März 2016 
 

Differenzierungen

Man sollte zwischen freikirchlichen Gottesdiensten und der römischen Liturgie unterscheiden. Die Musik von Albert Frey mag für freikirchliche Gottesdienste passen, nicht aber für die römische Liturgie. Es fehlt die Feierlichkeit, die Erhabenheit, die zB. den Gregorianischen Choral oder die Vokalpolyphonie auszeichnet. Der Stil der Lieder von Herrn Frey passt nicht in eine sakrale Liturgie, er hat etwas "hemdsärmliges", das sich mit der Sakralität von Liturgie nicht recht verträgt, was übrigens auch für hochkirchliche Liturgien der reformatorischen Tradition gilt. Man stelle sich die göttliche Liturgie der Orthodoxie untermalt mit Popmusik vor. Das wäre unvorstellbar? Nun, warum denn in der römischen Liturgie? Die faktische Entsakralisierung der Liturgie vieler Gemeinden habe ich noch nie verstanden. Sollte Liturgie nicht ein Stück Himmel auf Erden sein, das uns die Schönheit der Göttlichen erahnen lässt? Wie soll das mit Musik gehen, die ich in jedem Kaufhaus hören kann? Langweilig...


2
 
 Lilli-Lou 4. März 2016 
 

Ehepaar Frey

Mir liegt diese Musik leider nicht. Ich bleibe bei der alten. Alte Choräle auf neu gemacht, überzeugt mich nicht.


3
 
 Antigone 4. März 2016 
 

Boah, wie grausam!

Paul Gerhardt auf Pop? Noch nie was von Einheit von Text und Musik gehört? Es wäre schon ok, bitte, sich für die kirchliche Popmusik eigene Texte zu dichten. Aber frevelt bitte nicht an den alten Chorälen. Wer für die keinen Sensus hat, den lockt auch der alte Text im neuen Gewand nicht hinter dem Ofen hervor.


2
 
 Ulrich Motte 3. März 2016 
 

Ich bezweifel,

daß diejenigen, die das behaupten, viele evangelisch-konservative Freikirchen besuchen.


1
 
 SpatzInDerHand 3. März 2016 

Ich mag die gesamte Brandbreite geistlicher Musik,

ich singe gern Choräle und "klassische" Kirchenlieder, gern gregorianisch und ich liebe die Musik von Albert Frey - damit kann ich hervorragend beten!
Nur Modernes wäre mir allerdings ebenso zu eng wie nur Altes, ich möchte die gesamte Fülle der christlichen Spiritualität, wie sie sich in der Musik ausdrückt!


3
 

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