Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Deutscher Geschlechter-Gesetz-Irrsinn - Alle 12 Monate ein 'anderes Geschlecht'
  3. Papst Franziskus will Gänswein offenbar zum Nuntius ernennen
  4. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  5. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  6. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  7. Waffen können Frieden schaffen und viele Menschenleben retten!
  8. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  9. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  10. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  11. Deutsche Bischofskonferenz nimmt Bericht zur reproduktiven Selbstbestimmung „mit großer Sorge“ wahr
  12. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  13. Brüsseler Barbarei ist Angriff auf die Menschenrechte und eine Schande für Europa!
  14. Polnische Bischofkonferenz ist der Schirmherr des Polnischen „Marsch für das Leben und die Familie“
  15. Mehrheit der Deutschen fürchtet Islamisierung Europas

Scheuer warnt vor Folgen einer 'weltanschaulicher Promiskuität'

7. März 2016 in Österreich, 4 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Linzer Bischof: Wer die Wahrheitsfrage grundsätzlich unter Ideologieverdacht stelle, "der eröffnet nicht einfach das große Spiel der Freiheit, sondern überlässt das Feld dem Konkurrenzkampf".


Linz (kath.net/KAP) Der Linzer Diözesanbischof Manfred Scheuer (Foto) warnt vor den Folgen einer "weltanschaulichen Promiskuität", die er der heutigen Gesellschaft im Zeitalter des kulturellen Pluralismus attestiert. Der Mensch neige dazu, "die widersprüchlichsten Auffassungen im Recht oder in der Religion gelten zu lassen", sagte Scheuer im Rahmen der Kurt-Schubert-Gedächtnispreisverleihung in Linz. Wer aber die Wahrheitsfrage grundsätzlich unter Ideologieverdacht stelle, "der eröffnet nicht einfach das große Spiel der Freiheit, sondern überlässt das Feld dem Konkurrenzkampf", so der Bischof bei dem Festakt am vergangenen Donnerstag in Linz.

Dass die Maßstäbe von Gut und Böse nicht beliebig sondern unverrückbar bleiben, verdeutlichte Scheuer am Beispiel des Nationalsozialismus. Der "Gewissensprotest" etwa eines Thomas Morus oder Franz Jägerstätters zeigten in der geschichtlichen Rückschau, "dass die Maßstäbe von Gut und Böse eben auch dann unverrückbar bleiben, wenn sie in der damaligen pervertierten öffentlichen Moral kaum Widerhall fanden und ethische Werte auf den Kopf gestellt wurden". Das Gewissen so verstanden, sei kein Handlanger des Eigeninteresses: "Es gibt nicht die Erlaubnis für alles und jedes, es ist nicht die Instanz der Beliebigkeit oder der Auflösung von Normen. Das Gewissen ist der Ort der Erfahrung des Unbedingten, das uns in Anspruch nimmt."


Die globale Aushöhlung von verbindlichem Recht entpuppe sich daher bei genauerer Betrachtung, so Scheuer, als Komplizin der Gewalt und Beliebigkeit. Eine solche Liberalität, die unterschiedslos den Menschen gleiches Recht widerfahren lässt, eine unterschiedslose Güte gegen alles, schlage letztlich um in Kälte und Rohheit gegen jeden: "Ja und Nein verkommen zu einer Frage des Geschmacks und der Laune, Leben oder Tod wird zur Frage des besseren Durchsetzungsvermögens, Wahrheit oder Lüge eine Frage der besseren Taktik, Liebe oder Hass eine Frage der Hormone, Friede oder Krieg eine Frage der Konjunktur."

Umgekehrt sei aber auch jede Rede von Gewissen und Martyrium unter das Gericht der Wahrheit zu stellen, betonte der Bischof weiter: "Nicht die Intensität einer Überzeugung, die auch im Tod stand hält, nicht der Tod an sich, nicht der Heroismus der Hingabe, auch nicht die Radikalität des Sterbens an sich bezeugen schon die Wahrheit", sondern vielmehr "der innere Grund, die Ursache bzw. Gesinnung, die den Märtyrer Christi ausmachen."

Zu Recht stehe gegenwärtig die Rede von Opfer, Verfolgung und Martyrium unter Ideologieverdacht, wenn Gewalt, Weltfeindlichkeit, Selbsthass, Todestrieb, Verfolgungswahn, Verschwörungsdenken, Feindbildbedürfnis oder Sündenbockmechanismen im Spiel sind. "Jede zwanghafte, fanatische oder hysterische Identitätssicherung ist eine Zerrform des Glaubens", hob Scheuer hervor.

Der Kurt-Schubert-Preis erinnert an den 2007 verstorbenen Begründer der akademischen Judaistik in Mitteleuropa und Wegbereiter für den jüdisch-christlichen Dialog in Österreich. Mit der Auszeichnung wurden heuer zwei weitere Vorkämpferinnen des christlich-jüdischen Dialogs, die Oberösterreicherin Irmgard Aschbauer und die Wienerin Ruth Steiner, geehrt. Der Preis wird alle zwei Jahre vom Forum für Weltreligionen gemeinsam mit dem Ökumenischen Rat der Kirchen in Österreich, dem Katholischer Akademikerverband, dem Stift Klosterneuburg und dem Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit vergeben.

Copyright 2016 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten
Foto Bischof Scheuer (c) Diözese Linz / Hermann Wakolbinger


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 SCHLEGL 9. März 2016 
 

@trueman

Ihren Humor möchte ich haben! Glatt am Thema vorbei,auch psychologisch interessant,worauf Sie anspielen! Msgr. F. Schlegl


0
 
 trueman 7. März 2016 

@schlegl

Natürlich habe ich diesen Artikel gelesen und es war wohl aus Traurigkeit darüber, dass heute zwar sehr theoretisch die Wahrheit und die Wahrheitsfrage diskutiert und offen angesprochen werden, aber niemand von den dazu eigentlich Verpflichteten irgendetwas Konkretes öffentlich anprangern würden, dazu zähle ich auch das ganze Gebiet der Moraltheologie! entweder man ist überzeugt, dass auch das wahr ist, dann wird man das bestimmt auch öffentlich tun! Daher mein (in der Tat themaverfehlendes) Aufjauchzen, das in die Rubrik Humor einzuordnen ist!
Übrigens würde Franz Jägerstätter, der ja erwähnt wird, heute wohl in mancher Diözese Auftrittsverbot haben, in Linz hoffe ich doch nicht, da der aktuelle Bischof sein Anwalt war im Seligsprechungsverfahren, aber vielleicht in anderen. Jägerstätter schreibt so klar und deutlich (ohne Theologe zu sein) über die Sünden, das Streben nach Heiligkeit und das Wirken Luzifers, wie man es nicht mehr zu hören bekommt heute, leider nicht einmal mehr von


1
 
 H.v.KK 7. März 2016 
 

Danke Herr Bischof!

Wahre Hirtenworte!


3
 
 trueman 7. März 2016 

Endlich ein Bischof, der sich offen gegen Promiskuität stellt!

Man hört nicht oft so ein mutiges Hirtenwort und muss dankbar sein, dass bei uns Bischöfe zu so aktuellen, die Seele und den Leib zerstörenden Verhaltensweisen, wie es Promiskuität bei so vielen Jugendlichen darstellt, unzweideutig Stellung beziehen!


3
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Diözese Linz

  1. Pfarre in der Diözese Linz ignoriert Anweisungen aus Rom
  2. Sieben Pfarren der Diözese Linz legen Einspruch gegen Pfarraufhebung ein
  3. ‚Politischer Gottesdienst’ mit der Homosexuellen Initiative Linz
  4. ‚Wir können froh sein, dass es diesen launischen Gott der Bibel nicht gibt’
  5. Das ‚Geheimnis‘ einer aufblühenden Pfarrei: JESUS
  6. Diözese Linz: Katholiken können Einspruch gegen die Pfarraufhebung einlegen
  7. Diözese Linz: Mitglied des Pfarrgemeinderates segnet Feuerwehrhaus
  8. Linzer WIRRsinn - Wenn eine Diözese zur Homo-Parade einlädt
  9. Diözese Linz: Angriff auf das sakramentale Priestertum durch einen katholischen Exegeten
  10. (W)IRRE Behauptung in 'Linzer Kirchenzeitung' - Priester für die katholische Kirche nicht vorgesehen







Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  3. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  4. Papst Franziskus will Gänswein offenbar zum Nuntius ernennen
  5. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  6. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  7. Brüsseler Barbarei ist Angriff auf die Menschenrechte und eine Schande für Europa!
  8. 'Politische Einseitigkeit ist dem Gebetshaus fremd'
  9. Deutscher Geschlechter-Gesetz-Irrsinn - Alle 12 Monate ein 'anderes Geschlecht'
  10. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  11. Heiligenkreuz: Gänswein und Koch für Wiederentdeckung des Priestertums
  12. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  13. Aufbahrung und Beisetzung eines Heiligen Vaters
  14. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  15. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz