Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Roma locuta - causa (non) finita?
  2. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  3. Armin Laschet (CDU) zur Coronapolitik: „Wir hätten unterschiedliche Meinungen anders anhören müssen“
  4. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  5. Lebensschutzorganisation gibt Wahlempfehlung für Donald Trump
  6. Staunen in Frankreich: Die Zahl jugendlicher Taufbewerber steigt massiv an
  7. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  8. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  9. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  10. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  11. Neuer Nuntius in Italien sieht Religionsfreiheit im Westen bedroht
  12. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  13. "Jesus ringt mit dem Vater. Er ringt mit sich selbst. Und er ringt um uns"
  14. Jüdischer Podcaster: Liturgiereform war ‚vielleicht ein großer Fehler’
  15. 115-jährige Nonne: Gebet ist Erfolgsrezept für langes Leben

‚Heute ist das Fest unserer Hoffnung’

26. März 2016 in Aktuelles, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Franziskus in der Osternacht: Wie Petrus und die Frauen können auch wir das Leben nicht finden, wenn wir traurig, ohne Hoffnung und in uns selbst gefangen bleiben. Die Grundlage der Hoffnung, die nicht bloßer Optimismus ist


Rom (kath.net) Feier der Osternacht mit Papst Franziskus. Der Papst spendete zwölf Erwachsenen das Sakrament der christlichen Initiation. Franziskus taufte sechs Katechumenen aus Albanien, zwei aus Korea, je einen aus Italien, Kamerun, Indien und China: acht Frauen und vier Männer.

„Wie Petrus und die Frauen können auch wir das Leben nicht finden, wenn wir traurig, ohne Hoffnung und in uns selbst gefangen bleiben. Öffnen wir stattdessen dem Herrn unsere verschlossenen Gräber, damit Jesus eintrete und Leben schenke; bringen wir zu ihm die Steine des Haders und das Geröll der Vergangenheit, die schweren Felsblöcke der Schwächen und des Versagens. Er möchte kommen und uns an der Hand nehmen, um uns aus der Angst herauszuziehen. Das aber ist der erste Stein, der in dieser Nacht weggerollt werden muss: der Mangel an Hoffnung, der uns in uns selbst einschließt. Der Herr befreie uns aus dieser schrecklichen Falle, davon, Christen ohne Hoffnung zu sein, die leben, als ob der Herr nicht auferstanden wäre und der Mittelpunkt des Lebens unsere Probleme wären.“

„Der Herr »ist nicht hier, sondern er ist auferstanden!« (V. 6). Er ist unsere größte Freude, er ist immer an unserer Seite und wird uns nie enttäuschen. Das ist die Grundlage der Hoffnung, die nicht bloßer Optimismus ist und auch keine psychologische Haltung oder eine gute Einladung, sich Mut zu machen. Die christliche Hoffnung ist ein Geschenk, das Gott uns macht, wenn wir aus uns selbst herausgehen und uns ihm öffnen. Diese Hoffnung lässt nicht zugrunde gehen, denn der Heilige Geist ist ausgegossen in unsere Herzen (vgl. Röm 5,5). Der Tröster lässt nicht alles schön erscheinen, er beseitigt nicht das Böse mit dem Zauberstab, sondern flößt die wahre Kraft des Lebens ein. Diese besteht nicht in der Abwesenheit der Probleme, sondern in der Gewissheit, von Christus, der für uns die Sünde, den Tod und die Angst besiegt hat, immer geliebt zu werden und Vergebung zu empfangen.“


Kath.net veröffentlicht die Predigt des Heiligen Vaters in der Osternacht 2016 im Wortlaut:

»Petrus […] lief zum Grab« (Lk 24,12). Welche Gedanken schwirrten während dieses Laufes durch den Kopf und das Herz des Petrus? Das Evangelium sagt uns, dass die Elf – darunter auch Petrus – dem Zeugnis der Frauen, ihrer österlichen Botschaft nicht geglaubt hatten. Ja, »die Apostel hielten das alles für Geschwätz« (V. 11). Im Herzen des Petrus gab es deshalb Zweifel, der von vielen negativen Gedanken begleitet wurde: die Traurigkeit über den Tod des geliebten Meisters und die Enttäuschung darüber, dass er ihn während seines Leidens dreimal verleugnet hatte.


Es gibt jedoch ein Detail, das seine Wende anzeigt: »Petrus aber«, nachdem er die Frauen gehört und ihnen nicht geglaubt hatte, »stand auf« (V. 12). Er blieb nicht sitzen, um zu überlegen, er blieb nicht im Haus eingeschlossen wie die anderen. Er ließ sich nicht von der dumpfen Atmosphäre jener Tage gefangen nehmen, noch von seinen Zweifeln überwältigen; er ließ sich nicht von seinen Gewissensbissen, der Angst und dem ständigen Gerede, das zu nichts führt, in Beschlag nehmen. Er suchte Jesus, nicht sich selbst. Er bevorzugte den Weg der Begegnung und des Vertrauens und stand, wie er war, auf und lief zum Grab, von dem er dann »voll Verwunderung« (V. 12) zurückkehrte. Dies war der Beginn der „Auferstehung“ des Petrus, die Auferstehung seines Herzens. Er wich nicht der Traurigkeit und der Finsternis, sondern gab der Stimme der Hoffnung Raum: Er ließ zu, dass Gottes Licht in sein Herz eintrat, und unterdrückte es nicht.

Auch die Frauen, die frühmorgens hinausgegangen waren, um ein Werk der Barmherzigkeit zu verrichten und die Salben zum Grab zu bringen, hatten dieselbe Erfahrung gemacht. Sie »erschraken und blickten zu Boden«, waren aber bestürzt, als sie die Worte der Engel hörten: »Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? « (V. 5)

Wie Petrus und die Frauen können auch wir das Leben nicht finden, wenn wir traurig, ohne Hoffnung und in uns selbst gefangen bleiben. Öffnen wir stattdessen dem Herrn unsere verschlossenen Gräber, damit Jesus eintrete und Leben schenke; bringen wir zu ihm die Steine des Haders und das Geröll der Vergangenheit, die schweren Felsblöcke der Schwächen und des Versagens. Er möchte kommen und uns an der Hand nehmen, um uns aus der Angst herauszuziehen. Das aber ist der erste Stein, der in dieser Nacht weggerollt werden muss: der Mangel an Hoffnung, der uns in uns selbst einschließt. Der Herr befreie uns aus dieser schrecklichen Falle, davon, Christen ohne Hoffnung zu sein, die leben, als ob der Herr nicht auferstanden wäre und der Mittelpunkt des Lebens unsere Probleme wären.

Wir sehen Probleme um uns und in uns und das wird auch weiter so sein. Es wird sie immer geben, aber in dieser Nacht müssen wir diese Probleme mit dem Licht des Auferstandenen erleuchten, sie in gewissem Sinn „evangelisieren“. Die Dunkelheiten und Ängste dürfen nicht den Blick der Seele auf sich lenken und vom Herz Besitz ergreifen, sondern hören wir auf das Wort der Engel: Der Herr »ist nicht hier, sondern er ist auferstanden! « (V. 6). Er ist unsere größte Freude, er ist immer an unserer Seite und wird uns nie enttäuschen.

Das ist die Grundlage der Hoffnung, die nicht bloßer Optimismus ist und auch keine psychologische Haltung oder eine gute Einladung, sich Mut zu machen. Die christliche Hoffnung ist ein Geschenk, das Gott uns macht, wenn wir aus uns selbst herausgehen und uns ihm öffnen. Diese Hoffnung lässt nicht zugrunde gehen, denn der Heilige Geist ist ausgegossen in unsere Herzen (vgl. Röm 5,5). Der Tröster lässt nicht alles schön erscheinen, er beseitigt nicht das Böse mit dem Zauberstab, sondern flößt die wahre Kraft des Lebens ein. Diese besteht nicht in der Abwesenheit der Probleme, sondern in der Gewissheit, von Christus, der für uns die Sünde, den Tod und die Angst besiegt hat, immer geliebt zu werden und Vergebung zu empfangen. Heute ist das Fest unserer Hoffnung, die Feier dieser Gewissheit: Nichts und niemand kann uns je von seiner Liebe scheiden (vgl. Röm 8,39).

Der Herr lebt und will unter den Lebenden gesucht werden. Nach der Begegnung mit ihm wird jeder von ihm ausgesandt, die Osterbotschaft zu überbringen, in den von der Traurigkeit bedrückten Herzen, in denen, die Mühe haben, das Licht des Lebens zu finden, die Hoffnung zu wecken und wieder auferstehen zu lassen. Das ist heute so sehr notwendig. Wir sind berufen, selbstvergessen als frohe Diener der Hoffnung mit unserem Leben und durch die Liebe den Auferstandenen zu verkünden; andernfalls wären wir eine internationale Einrichtung mit einer großen Zahl von Anhängern und guten Regeln, aber unfähig, die Hoffnung zu geben, nach der die Welt dürstet.

Wie können wir unsere Hoffnung nähren? Die Liturgie der heutigen Nacht gibt uns einen guten Rat. Sie lehrt uns, der Taten Gottes zu gedenken. Die Lesungen haben uns nämlich von seiner Treue, von der Geschichte seiner Liebe zu uns erzählt. Das lebendige Wort Gottes ist imstande, uns an dieser Liebesgeschichte teilnehmen zu lassen, indem es die Hoffnung nährt und die Freude wieder aufleben lässt. Daran erinnert uns auch das Evangelium, das wir gehört haben. Um den Frauen Hoffnung zu machen, sagen die Engel: »Erinnert euch an das, was [Jesus] euch gesagt hat« (V. 6). Vergessen wir sein Wort und seine Taten nicht, sonst werden wir die Hoffnung verlieren. Gedenken wir hingegen des Herrn, seiner Güte und seiner Worte des Lebens, die uns berührt haben. Erinnern wir uns an sie und machen wir sie zu den unseren, um Wächter zur Morgenstunde zu sein, welche die Zeichen des Auferstandenen zu erkennen wissen.

Liebe Brüder und Schwestern, Christus ist auferstanden! und wir haben die Möglichkeit, das Geschenkt seiner Hoffnung zu empfangen. Öffnen wir uns der Hoffnung und machen wir uns auf den Weg. Das Gedächtnis seiner Taten und Worte sei ein strahlendes Licht, das uns mit Vertrauen erfüllt und unsere Schritte zu dem Ostern lenkt, das kein Ende hat.

Video der Predigt


Video der Lichtfeier




Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Franziskus Papst

  1. Kardinal Fernández – eine Fehlkalkulation von Papst Franziskus?
  2. Papst verurteilt russische Angriffe auf Ukraine
  3. Will Papst Franziskus Kardinal Burke Wohnung und Gehalt streichen?
  4. Papst will Angehörige der Hamas-Geiseln treffen
  5. Theologe Kwasniewski: Franziskus hat sich als ‚Diktator Papst’ gezeigt
  6. US-Pfarrer schreibt an Papst Franziskus: ‚Sie machen meinen Dienst schwierig’
  7. Keine Generalaudienz mit dem Papst in dieser Woche
  8. «Das ist eine der schlimmsten Plagen, die man je gesehen hat»
  9. Papst Franziskus verbringt die heißen Sommertage im Vatikan
  10. Begegnung mit Künstlern – Papst begrüßt umstrittenen Fotographen herzlich






Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. Oktober 2024 mit kath.net in MEDJUGORJE
  3. Fastenspende für kath.net - Vergelt's Gott!
  4. Kard. Müller: "Die Deutsch-Synodalen liegen völlig falsch, sind Opfer der eigenen Propagandatricks"
  5. Roma locuta - causa (non) finita?
  6. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  7. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  8. Oasen in der Wüste. Von der ‚Volkskirche‘ zur ‚Gemeindekirche‘
  9. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  10. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  11. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  12. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  13. Staunen in Frankreich: Die Zahl jugendlicher Taufbewerber steigt massiv an
  14. Wacht und betet!
  15. Neuer Nuntius in Italien sieht Religionsfreiheit im Westen bedroht

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz