Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  2. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  3. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  4. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  5. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  6. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  7. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  8. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  9. Mehrheit der Deutschen fürchtet Islamisierung Europas
  10. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  11. Deutsche Bischofskonferenz nimmt Bericht zur reproduktiven Selbstbestimmung „mit großer Sorge“ wahr
  12. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  13. Vatikan: Religionsfreiheit durch Urteil gegen Kardinal bedroht
  14. Meloni: Leihmutterschaft ist ,unmenschliche Praxis‘
  15. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit

Syrien: 'Menschen haben Angst, dass IS zurückkommt'

13. April 2016 in Weltkirche, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Nach Rückeroberung von Karjatain bleiben viele Christen skeptisch


Karjetan-München (kath.net/KIN)Nach der Vertreibung des IS aus der syrischen Stadt Karjatain ist ein Mitglied der dort ansässigen Ordensgemeinschaft, Pater Jihad Youssef, skeptisch, dass die Christen schnell in ihre Heimat zurückkehren werden. „Die geflohenen Bewohner – Christen wie Muslime – haben Angst, dass die Terrormiliz zurückkommt. Sie fürchten sich sehr“, erklärte Youssef gegenüber dem weltweiten katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“. Noch sei zudem offen, wann das Stadtgebiet wieder von den Bewohnern betreten werden dürfe – es sei nach wie vor militärisches Sperrgebiet. Zudem sei die gesamte Infrastruktur wie Wasser- und Stromversorgung komplett zerstört. „Und viele ehemalige Mitbürger leben ja gar nicht mehr in Syrien, sondern sind ins Ausland geflohen“, so Youssef.

Der Pater ist Mitglied der Ordensgemeinschaft, die das Kloster Mar Elian betreut, eines der wichtigsten Wallfahrtzentren Syriens. Als der IS im August 2015 Karjatain eroberte, wurden über 200 christliche Einwohner und Ordensbrüder in Geiselhaft genommen – unter ihnen auch sein Mitbruder Pater Jacques Mourad. Dessen Schicksal hatte auch im Westen eine große Anteilnahme ausgelöst. Mourad gelang im Oktober 2015 die Flucht, mindestens acht Geiseln wurden vom IS getötet.


Die Miliz zerstörte auch den Großteil der Klostergebäude, die zum Teil bis auf das 3. Jahrhundert zurückgehen. Der Zustand sei dramatisch, erklärte Pater Jihad: „Vom archäologischen Teil ist fast nichts mehr da. Von der Kirche stehen nur noch die Mauern. Die islamistischen Milizen haben den Altar zerstört und den Sarkophag des heiligen Elian zertrümmert.“ Eines sei jedoch ein großer Trost für ihn und seine Mitbrüder: „Die Gebeine des Heiligen wurden nicht zerstört oder entwendet, sie sind noch da.“ Nun wolle man ihnen wieder einen würdigen Ort geben. Auch sei die Gemeinschaft fest entschlossen, das Kloster nach und nach wieder aufzubauen – auch wenn dies voraussichtlich viele Jahre dauern werde. „Natürlich hängen wir an dem Kloster. Wir haben viel Arbeit hineingesteckt, um es zu einem Ort des Gebetes zu machen. ,Kirche in Not‘ hat uns dabei entscheidend unterstützt“, sagte Youssef.

Der Wiederaufbau sei auch ein wichtiger Beitrag zum christlich-islamischen Dialog, denn nicht nur Christen, auch viele Muslime seien vor der Eroberung nach Mar Elian gepilgert. Die geistliche Erneuerung sei die eigentliche Triebfeder für ihn und seine Mitbrüder, erklärt Pater Jihad: „Wir hängen nicht an den Steinen. Unser Jerusalem ist im Himmel. Viel entscheidender als der Wiederaufbau des Klosters ist es, die Herzen wieder zu versöhnen.“

„Kirche in Not“ leistet seit Beginn des Syrienkriegs im Jahr 2011 Nothilfe, um das Überleben der Bevölkerung zu sichern. Das Hilfswerk unterstützt Diözesen und Gemeinden zum Beispiel bei der Bereitstellung von Lebensmitteln, Kleidung und Medikamenten oder – wo dies möglich ist – bei der Anmietung von Wohnraum, damit die Menschen in ihrer Heimat bleiben können. Darüber hinaus unterstützt das Hilfswerk die pastorale Arbeit von Priestern, Ordensleuten und Laien, um die bedrängten christlichen Gemeinden zu stärken.

Um weiter helfen zu können, bittet „Kirche in Not“ um Spenden:
Kirche in Not Deutschland

Kirche in Not Österreich

Kirche in Not Schweiz

Die zerstörte Klosterkirche von Mar Elian


Foto: Die zerstörte Klosterkirche von Mar Elian (c) KIRCHE IN NOT


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Kirche in Not

  1. Tragisches Schicksal der verfolgten Christen
  2. «Ich komme nicht, um zu weinen!»
  3. Syrien: „Eine knappe Minute war schlimmer als 12 Jahre Krieg“
  4. Weltweite Aktion lädt Kinder zum Rosenkranzgebet für den Frieden
  5. "Kirche in Not": Mord an Priestern auch in "katholischen Ländern"
  6. Kirchliche Schule in Karakosch (Nordirak) wiedereröffnet
  7. Größte katholische Kirche auf der Arabischen Halbinsel wird geweiht
  8. „Kirche in Not“ besorgt über Morde und Gewalt an kirchlichen Mitarbeitern
  9. „Kirche in Not“ begrüßt Ernennung des neuen EU-Sonderbeauftragten für Religionsfreiheit
  10. „Bericht über Religionsfreiheit ist Quelle der Hoffnung für viele Menschen“







Top-15

meist-gelesen

  1. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  2. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  3. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  4. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  5. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  6. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  7. Der Teufel sitzt im Detail
  8. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  9. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  10. "Ich verzeihe dir, du bist mein Sohn. Ich liebe dich und werde immer für dich beten"
  11. Frankreich: „Inzwischen bedeutet Katholizismus, seinen Glauben erklären zu können“
  12. Der Mann mit Ticketnummer 2387393
  13. Taylor sei mit Euch
  14. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  15. Krakau: Einleitung des Seligsprechungsprozesses der mit 25-Jahren ermordeten Helena Kmieć

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz