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Hören und befolgen…

29. April 2016 in Spirituelles, keine Lesermeinung
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Maria unter dem Kreuz: Der Glaube hat in ihr immer schon ein Abbild und Vorbild der Kirche gesehen.Von Bischof Heinz Josef Algermissen


Fulda (kath.net/Bonifatiusbote) Die Hl. Schrift spricht oft vom Herzen. Immer dort, wo das Innerste, das Wesen des Menschen gemeint ist: Herz ist das, was den Menschen ausmacht, wo Gott ihn anrührt. Darum spielt das Herz im Glauben und in der Sprache des Glaubens eine wichtige Rolle. Das Herz ist mehr als der Muskel, ist unser empfindlichstes Organ. Ernste Rhythmus-Störungen können lebensbedrohliche Folgen haben. Auch im Glauben!

Im Kapitel 11 des Lukasevangeliums (Verse 27 und 28) werden wir hineingenommen in eine erhellende Szene, die zu bedenken ich Sie, liebe Leserinnen und Leser, zu Beginn des Muttergottesmonats einlade: Eine unbekannte Frau aus dem Volk will in bester Absicht das Loblied auf Maria anstimmen, weil sie zur Mutter Jesu erwählt ist. Fast schroff weist der Herr sie zurück. Noch so enge verwandtschaftliche Beziehungen sind im Reich Gottes nicht ausschlaggebend. Ein Mensch ist dann selig zu preisen, wenn er Gottes Wort hört und befolgt.

Man könnte dies geradezu den Rhythmus, den „Herzschlag“ des Glaubens nennen, den Jesus uns allen, auch seiner Mutter, vorgegeben hat: Gottes Wort hören und es befolgen.

Begleiten wir Maria auf ihrem Glaubensweg, wie ihn das Neue Testament beschreibt, dann sehen wir: Von Anfang an hat sie diesen Rhythmus aufgenommen, den Jesus ihr vorgibt.


Zum ersten Mal begegnen wir Maria in Nazareth, beim Besuch des Engels: Das erste und entscheidende Wort spricht Gott: „Sei gegrüßt, der Herr ist mit dir!“ (Lk 1, 28). Was Maria zu allererst hört, ist Gottes großartige Zusage: Ich bin bei dir. Erst dann kündigt der Engel ihren Auftrag an, Gottes Sohn zur Welt zu bringen. Was wäre geschehen, hätte Maria damals nicht hingehört? Gottes Heil wäre uns allen verschlossen geblieben!
Anschaulich kommt dies in ostkirchlichen Marienikonen zum Ausdruck: Auf der Höhe des Herzens Mariens ist auf ihrem dunklen Kleid ein großer goldener Kreis gemalt, in dem – viel kleiner – die Gestalt des Jesuskindes sichtbar wird. So wird uns vor Augen gestellt: Soll Gott im Menschen ankommen, müssen wir ihm in unserem Herzen erst einmal Raum schaffen. So einfach ist das nicht. Unser Herz ist doch voll mit eigenen Gedanken und Plänen, mit unseren Fragen und Sorgen; auch mit Wünschen und Vorstellungen, was wir alles von Gott erwarten. Maria fordert uns auf, dies alles zunächst zur Seite zu legen.

Jemand hat es einmal so gesagt: „Wer Gott hören will, muss selbst auf hören.“

Auf Gottes Wort hören – so heißt der erste Herzschlag, den Jesus im Evangelium nennt. Doch der Herzrhythmus hat zwei Schläge: Gottes Wort befolgen heißt der zweite.

Noch einmal denke ich an die ostkirchlichen Marienikonen, die ich eben beschrieben habe: Im großen goldenen Kreis, der an der Stelle des Herzens Mariens steht, zeigt sich die Gestalt Jesu. So wird deutlich: Marias Rolle hat sich nicht darin erschöpft, dass sie einmal Gottes Wort in sich aufgenommen und der Welt den Erlöser geboren hat. Nein, das Bild des Sohnes bleibt gleichsam in ihrem Herzen stehen. Sie hat sich Gottes Wort so „zu Herzen genommen“, dass sie ihr ganzes Leben daran ausrichtet. Sie tritt selbst in die Nachfolge ihres Sohnes, des menschgewordenen göttlichen Wortes. Das Wort Gottes befolgen – das ist für jeden Christen eine Lebensaufgabe.

Begleiten wir Maria zu einer Station ihres Lebens, da sie geradezu tragisch Gottes Wort befolgt. Wir treffen die Mutter des Herrn unter dem Kreuz. Fast alle Jünger sind davongelaufen, aus Furcht und Feigheit. Maria aber lässt ihren Sohn in der Stunde der größten Not nicht allein, auch wenn sie sein Schicksal dadurch nicht wenden kann. Sie muss mit ansehen, wie ihr Sohn gefoltert und getötet wird – vielen Müttern heutzutage gleich.

Wer so Gottes Wort beherzigt, wird auch heute von den Menschen verstanden: Wenn wir wie Maria zu finden sind bei den Menschen, in denen Jesus Christus selbst heute noch leidet: bei den Kleinen und Notleidenden, bei den Kranken und Sterbenden, bei den Alleingelassenen und Vergessenen, bei den Flüchtlingen und Obdachlosen. Wenn wir bei ihnen aushalten, ihnen unseren Dienst anbieten, wird das Wort Jesu lebendig: „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“ (Mt 25,40).

Maria mit Johannes unter dem Kreuz Jesu: In dieser Begegnung hat die Kirche immer mehr gesehen als nur ihre mütterliche Nähe zum gekreuzigten Sohn. Sie bleibt unter dem Kreuz stehen, stellvertretend für alle Menschen – auch für jene, die nicht mehr glauben können oder wollen, die weglaufen vor den großen Herausforderungen ihres Lebens, ja sogar noch für die, die mittun an Unrecht und Sünde dieser Welt und ihn so heute aufs Neue ans Kreuz schlagen (vgl. Hebr 6, 6).

Maria hält aus. Die Mutter steht unter dem Kreuz, an dem ihr Sohn stirbt. Maria unter dem Kreuz: Der Glaube hat in ihr immer schon ein Abbild und Vorbild der Kirche gesehen. Und durch sie geht uns das Lebensprogramm des Glaubens auf: „Das Wort Gottes hören und es befolgen.“



Foto oben: Bischof Algermissen (c) Bistum Fulda


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