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Katholische Dystopie

9. Mai 2016 in Aktuelles, 7 Lesermeinungen
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Was, wenn Europa seinem christlichen Erbe den Rücken zukehrt? Science-Fiction-Roman von Wolfgang Baumroth zeichnete 1928 ein trostloses Bild. Doch war seine Prognose in einem Punkt zu optimistisch? Rezension von Crescentia und Michael Hageböck


Freiburg (kath.net) Als zwischen den beiden Weltkriegen die verschiedenen politischen Mächte um eine neue politische Ordnung rangen, veröffentlichte Wolfgang Baumroth den Science-Fiction Roman „Scandalum crucis - Das Ärgernis des Kreuzes“. Damals wie heute ist das Christentum der Stachel im Fleisch der Ideologien. Damals wie heute drehen sich alle Auseinandersetzungen in Wahrheit um die Positionen der Kirche. Damals wie heute versucht der Widersacher den Papst zu treffen.

Der dystopische Roman aus dem Jahr 1928 entwirft ein düsteres Szenario. Nachdem eine atheistische Weltregierung die Macht an sich gerissen hat, verbietet sie die Existenz aller Religionen. Christen werden verfolgt, Priester exekutiert. Trotzdem hält die Kirche stand, die Gläubigen vertrauen unerschütterlich auf Gott, es gibt sogar Bekehrungen.

Wegen der schlimmen Christenverfolgung finden Gottesdienste (wie in den ersten Jahrhunderten) nur im Geheimen statt. Selbst Kleriker kennen weder den Namen des Papstes noch seiner Kardinäle. Erst als ein Vertrauter des Heiligen Vaters gefasst und gefoltert wird, wird man der kirchlichen Hierarchie habhaft und richtet sie vor tausenden Zuschauern in der Welthauptstadt Athea hin.


In seiner Todesstunde ernennt der Papstes noch mehrere Bischöfe zu Kardinälen, so dass die Kirche weiterhin existiert. In der Nacht, als die Gottlosen ihren Triumph feiern, bricht in der Nähe Atheas ein Vulkan aus. Die Gottlosen gehen unter, ein christliches Zeitalter beginnt. Dort, wo nach menschlichem Ermessen alles Verloren erschien, erweist sich Gott als Herr der Geschichte und schenkt eine glückliche Wende.

„Scandalum crucis“ ist ein spannender Roman, der sich auch heute noch mit Gewinn lesen lässt. Beeindruckend legen sämtliche Katholiken in der fiktiven Verfolgungssituation Zeugnis für ihren Glauben ab; unbeirrt ertragen sie schreckliche Folter; standhaft halten sie an ihren Idealen fest. Ein liberales Christentum, welches sich mit der Welt arrangiert, hat sich von selbst erübrigt.

Das Buch macht anschaulich, welchen Einfluss der Atheismus ausübt, sobald er sich ungebremst entfaltet. Damit nahm es die Schrecken des Nationalsozialismus und des Kommunismus vorweg. Baumroths Prognosen hinsichtlich der technischen Entwicklung wirken heute etwas albern. Außerdem ging er in der Annahme fehl, dass die Kirche von innen her unerschütterlich fest bleiben würde: Wer in der Dystopie katholisch ist, steht unbedingt hinter der kirchlichen Lehre. Diese Standfestigkeit ist umso bewundernswerter, als wir sie in unseren Tagen zuweilen vermissen.

kath.net-Buchtipp
Scandalum crucis. Das Ärgernis des Kreuzes
Von Wolfgang Baumroth
Taschenbuch, 414 Seiten
2016 Christiana-Verlag
ISBN 978-3-7171-1256-3
Preis 10.30 EUR

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Lesermeinungen

 Agnostikath 11. Mai 2016 
 

@Christin16

Ich lese sogar recht oft, eigentlich vorrangig die Kommentare auf verschiedenen (Leit-)Medienseiten.
Meine ganzen Gedanken zu Ihrem Einwand würden aber schlicht den Raum hier sprengen.
Lassen Sie es mich so ausdrücken: Ich verwende weder für Christentum, Islam, Judentum, Hinduismus, etc. den Begriff "Märchen", weil ich das schlicht respektlos und unnötig provozierend finde. (Schwierigkeiten habe ich mich Scientology)
Aber - und darum geht es mir im Kern - alle Statistiken, meine persönlichen Erfahrungen, mein Studienwissen sagen und zeigen mir dies: christliche Detailregeln diktieren immer noch weit mehr unsere Staatsordnung, als es die aktuellen Zahlen und Prognosen rechtfertigen.
Und dagegen richtet sich der verbale Widerstand. Warum Tanzverbote? Warum immer noch Diskussionen um Abtreibung oder Kondome? Warum die "Ehe"-Debatte?
Jedes dieser Themen können sie zur Volksabstimmung stellen und alle werden (gegen die katholische Lehre) gekippt werden.


0
 
 Christin16 9. Mai 2016 

@ Agnostikath

Diejenigen, die sich damit brüsten, überhaupt nichts mit der Kirche, diesem Verein und dem Märchen von Jesus Christus am Hut zu haben, schreien am lautesten, am schnellsten und am radikalsten, wenn wieder über Kirche und Papst in den Medien berichtet wird. Lesen Sie dann mal die Kommentare bei Welt online etc. Oft nur noch zum Grausen! Die Kirche ist und bleibt, allen Gegenbeteuerungen zum Trotz, Stachel im Fleisch - das Paradoxon, das schon Paulus nannte.
Ihre Vermutung, dass viele gerne Martyrer werden würden, halte ich mit Verlaub für ein wenig übertrieben. Wir wissen zwar nicht, was Jesus Christus uns abverlangt im Zeugnis zu Ihm, aber ich denke, viele werden sich nicht für so wichtig halten, dass sie Martyrer werden müssten. Es gehört doch heute schon einiges dazu, überhaupt Katholik in einem etwas konservativeren Verständnis zu sein. In einem anderen Blog wird kath.net als AfD und Pegida für Katholiken bezeichnet. Alles was nicht passt, ist heute rechts. Schublade zu, Affe tot.


3
 
 Chris2 9. Mai 2016 
 

Innerer Feind

@Agnostikath Ist es nicht umgekehrt? Die Gegner der Kirche sind sich bewusst geworden, dass dieses Bollwerk des Glaubens nur von innen heraus zerstört werden kann. Und "Stachel im Fleisch" kann nur der sein, der die Dinge beim Namen nennt (z.B. die staatlich finanzierte Tötung ungeborener Kinder). Wer indes (fast) nur noch das Lied dessen singt, der einen besoldet (letztlich Frau Merkel) stellt seine Berechtigung, als Hirte zu sprechen, infrage. Immerhin: In der Gesellschaft wird gerade das Multikulti-Beschönigungskartell von einer kleinen Partei durchbrochen (und ich meine nicht die SPD). Tatkräftig unterstützt von besonders dreisten "Männergruppen" (manchen fällt auch immer wieder eine neue Chiffre ein, um nicht die Wahrheit sagen zu müssen) am Kölner Dom. Aber selbst das reichte manchen noch nicht als Wecksignal...


7
 
 Agnostikath 9. Mai 2016 
 

Und deshalb ist es (Science) Fiction ...

Ich habe so die Befürchtung, viele gläubige Christen würden sich insgeheim eine solche Verfolgung wünschen, weil man dann gegen einen äußeren Feind die Reihen schließen könnte - unter Verweis zum Beispiel auf die antike Verfolgung unter Nero, Caligula, etc. . Es würde ja wenigstens bedeuten, dass man ein Faktor, das man relevant ist.

Die Realität ist jedoch eine ganz andere: Innerhalb von zwei, drei Generationen hat das Christentum schlicht seine Bedeutung, seine Relevanz für die Mehrheit verloren. Ein Kardinal im vollen Ornat verursacht auf einem belebten Bahnhofsvorplatz heute ebensoviel Aufsehen, wie eine Dame, die dort steht und den Wachturm hochhält.

Somit ist es Wunschdenken, ja Selbstüberschätzung, vom Katholizismus als "Stachel im Fleisch" auszugehen. Und ich denke diese Situation, dieses achselzuckende Vorbeigehen der Vielen nagt mehr am gläubigen Selbstverständnis, als es jede Verfolgung jemals könnte.


3
 
 Chris2 9. Mai 2016 
 

Fest und unerschütterlich

sind heute häufig nur noch einzelne "umstrittene" Inseln in einem Meer der Beliebigkeit. Und manchmal bin ich beschämt, mit welcher Glaubensgewissheit manche unserer getrennten Brüder dem Zeitgeist (auch und gerade in den eigenen Reihen) widerstehen. Der Geist weht eben, wie er will und wird alle zusammenführen, die guten Willens sind...


9
 
 Waldi 9. Mai 2016 
 

Eine gewaltige Fehleinschätzung!

"Außerdem ging er in der Annahme fehl, dass die Kirche von innen her unerschütterlich fest bleiben würde". Noch nie in der Kirchengeschichte wurde die katholische Kirche durch viele ihrer eigenen Mitglieder, Kardinäle, Bischöfe und Laien, von innen heraus so bedroht und erschüttert wie heute. So mutig, standhaft und erfolgreich sie sich über Jahrhunderte gegen äußere Angriffe ihrer Feinde zu verteidigen vermochte, so hilflos steht sie heute ihren inneren Feinden gegenüber! Angesichts der Glaubenserosion der Christen allgemein, die diesen inneren Verfall noch kräftig befeuert, sehe ich, aus menschlicher Sicht, keine Hoffnung auf Rettung. Es sei denn, Gott greift endlich persönlich ein, um Sein verrückt gewordenes Bodenpersonal wieder für Seine heilsgeschichtlichen Pläne zu verpflichten!


12
 
 resistance 9. Mai 2016 
 

Schlimm, schlimmer, heute?

Der Autor glaubte noch an in sich geeinte Kirchen.
Nie wurde so viel von Ökumene und Einheit der Christen, ja der Religionen geredet geredet wie heute. Die Spaltungen reichen aber tiefer in die christlichen Kirchen hinein als z.B. 1928. Vom ökumenischen Glaubensbekenntnis könnte er eigentlich keinen Satz mehr unterschreiben, sagte vor wenigen Jahren ein Bischof der EKD. Die Umschiffung bestimmter Dogmen ist im katholischen Klerus keine Seltenheit mehr.

Ein christenfeindlicher Staat bräuchte heute nicht zu foltern, um an Informationen zu kommen: Der freiwilligen Informanten gäbe es viele!


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