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Welche Priester brauchen wir?

13. Mai 2016 in Spirituelles, 11 Lesermeinungen
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„Wort des Bischofs“ zum Sonntag, 15. Mai 2016. Von Bischof Heinz Josef Algermissen


Fulda (kath.net/pbf) Die Feier der Priesterweihe am Samstag vor Pfingsten stellt sicher auch die Frage, welche Priester die Gemeinden unseres Bistums in dieser kritischen Epoche der Kirche und grundsätzlich brauchen.

Das „Dekret über Dienst und Leben der Priester“ (Presbyterorum Ordinis), am 7. Dezember 1965, also kurz vor dem Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils verabschiedet, stellt hilfreich fest, dass der Priester nur dann wirklicher Hirte seiner Gemeinde sein kann, wenn er um das Leben der Menschen weiß: „Die Priester des Neuen Testamentes werden zwar aufgrund ihrer Berufung und Weihe innerhalb der Gemeinde des Gottesvolkes in bestimmter Hinsicht abgesondert, aber nicht um von dieser, auch nicht von irgendeinem Menschen, getrennt zu werden, sondern zur gänzlichen Weihe an das Werk, zu dem sie Gott erwählt hat. Sie könnten nicht Christi Diener sein, wenn sie nicht Zeugen und Ausspender eines anderen als des irdischen Lebens wären; sie vermöchten aber auch nicht den Menschen zu dienen, wenn diese und ihre Lebensverhältnisse ihnen fremd blieben. Ihr Dienst verlangt in ganz besonderer Weise, dass sie sich dieser Welt nicht gleichförmig machen; er erfordert aber zugleich, dass sie in dieser Welt mitten unter den Menschen leben, dass sie wie gute Hirten ihre Herde kennen und auch die heimzuholen versuchen, die außerhalb stehen, damit sie Christi Stimme hören und eine Herde und ein Hirt sei“ (Art. 3).


Dann spricht der Text über menschliche Eigenschaften, die der Priester grundsätzlich mitbringen soll. Und die haben etwas zu tun mit der Qualität seiner Persönlichkeit: „Dabei helfen ihnen gerade jene Eigenschaften viel, die zu Recht in der menschlichen Gesellschaft sehr geschätzt sind: Herzensgüte, Aufrichtigkeit, Charakterfestigkeit und Ausdauer, unbestechlicher Gerechtigkeitssinn, gute Umgangsformen und ähnliches, das der Apostel Paulus empfiehlt: ‚Was wahr ist, was ehrwürdig und recht, was lauter, liebenswert und ansprechend, überhaupt was Tugend und Lob verdient, darauf seid bedacht‘ (Phil 4,8).“

Angesichts dieser Bedingungen möchte ich den Priestern unseres Bistums für ihren menschlich erfüllenden, aber auch anspruchsvollen und herausfordernden treuen Dienst aus ganzem Herzen danken und die Gemeinden bitten, deren Arbeit und Hingabe, gerade auch unter dem Eindruck vielfältiger Belastungen, in Wort, Tat und Gebet mitzutragen.

Mich berührt sehr, dass sich viele priesterliche Mitbrüder ganz selbstverständlich, redlich und unspektakulär in dem Bild Jesu als „Guter Hirte“ wiedererkennen, der sein Leben gibt für die ihm anvertrauten Menschen (vgl. Joh 10,15). Eben nicht wie einer, der sich aus dem Staub macht oder innerlich kündigt, wenn es unbequem oder schwierig wird. Das wäre dann, wie Jesus sagt, der „bezahlte Knecht“, der „die Schafe im Stich lässt und flieht, wenn er den Wolf kommen sieht“ (Joh 10,12).

Liebe Leserinnen und Leser!
Es ist mir wichtig immer wieder zu sagen, dass der Dienst der Priester in der Kirche unentbehrlich ist. Darum bleibt er auch in der Vielfalt der Gaben und Dienste heute für den Aufbau der Kirche und ihrer Gemeinden unersetzlich. Priester können grundsätzlich nur durch Priester ersetzt werden. Andernfalls kann man nicht mehr von katholischer Kirche sprechen. Das müssen wir uns immer wieder neu klarmachen. Und so muss es uns alle mit großer Sorge erfüllen, wenn die Zahl der Priester insgesamt und auch in unserem Bistum spürbar abnimmt. Diese Sorge belastet mich als Bischof schwer, raubt mir häufig die Nachtruhe.

Priester können wir allerdings nicht einfach „machen“; sie werden von Gott berufen. Unser aller Pflicht aber ist es, Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass dieser Ruf Gottes von jungen Menschen auch gehört und angenommen werden kann. Deshalb wende ich mich am Tag der Priesterweihe mit der eindringlichen Bitte an sie alle: Machen Sie sich die Sorge um mehr und vor allem gute Priester zu eigen, damit in unseren Gemeinden Jesus Christus als Heiland und Erlöser besonders über die Feier der Hl. Eucharistie gegenwärtig bleibt ─ in einer Welt, die einen immer dichteren Vorhang vor den Himmel ziehen will.

Foto Bischof Algermissen (c) Bistum Fulda


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Lesermeinungen

 Christophorus. 25. Mai 2016 

Glaubensstarke Priester

Ich wünsche mir Priester die wirklich Ehrfurcht vor Gott haben die an die Eucharistie so glauben daß man es sieht. Wie liebevoll ja zärtlich war z.B. der Umgang P. Pios mit der Eucharistie. Und ich wünsche mir Gläubige die dieses priesterliche Opfer seines Lebens wohlwollend und respektvoll begleiten und nicht spöttisch hinterfragen. Ich wünsche mir Priester die die Sünde nicht relativieren und verharmlosen sondern beim Namen nennen und vergeben. Die Gottes Barmherzigkeit weiterschenken. Und ich wünsche mir Gläubige die dieses Geschenk annehmen.


0
 
 Glocke 17. Mai 2016 
 

Fortsetzung

Mobbing teilweise durch Ordinariate, s. Pfarrer Christoph Eckert, Gemeinde Beckingen / Diözese Trier oder Diözese Limburg, wo ein lehramtstreuer junger Priester, beliebt bei Jugend und älteren Gemeinemitgliedern, dermaßen gemobbt wurde, daß er keine Wirkungsmöglichkeit mehr gesehen und die Gemeinde verlassen hat!

Mich wundert nicht der Priestermangel, sondern daß überhaupt noch junge Männer diesen Weg gehen (zumindest in Deutschland)!


1
 
 Glocke 17. Mai 2016 
 

Müßte die Frage nicht genau andersherum gestellt werden?

Welches Wirkungsfeld, welche Lebensbedingungen, welche Wertschätzung braucht denn der Priester???

Infragestellung des hohen Wertes des Zölibates, Bevormundung durch nicht katholisch sein wollende Laienfunktionäre und -innen, ma


1
 
 Ginsterbusch 14. Mai 2016 

Nicht leise werden

Sehr geehrter Bischof Algermissen,
zwischen den Zeilen lese ich heraus, was Sie sagen wollen. Danke.
Sie halten den Bischofsstab in Ihren Händen und verteidigen mit wenigen anderen Bischöfen (sehr wenigen) unseren Glauben.
Das Bistum Fulda muss sich nicht weg ducken. Haben Sie Mut. Vergelt's Gott!


7
 
 adiutor 14. Mai 2016 
 

@Stefan Fleischer

Ich kann Ihnen versichern, dass es nichts in der Welt gibt, dass eine Berufung Gottes "unhörbar" machen kann :-). Wenn allerdings Menschen so "ein Gefühl" haben, sie könnten berufen sein, dann ist es meist keine göttliche Berufung. Der setzt sich schon durch, unmissverständlich! Oder hat Paulus vor Damaskus gezweifelt? Oder den Ruf nicht richtig "gehört"? Nein, zu Boden geschmetter wurde er! So geht das...wenn Gott beruft.


4
 
 wandersmann 13. Mai 2016 
 

Wie wahr ...

... in einer Welt, die einen immer dichteren Vorhang vor den Himmel ziehen will.

Allerdings sind die meisten deutschen Bischöfe dabei, der Welt beim Zuziehen kräftig zu helfen.

Wo ist denn der Aufstand gegen die Verdunkelungsmachenschaften dieser Welt??
Ich bemerke in der Kirche immer nur mehr und mehr Anpassung. Die sichtbare Kirche wird selber mehr und mehr Dunkelkammer.

Viele von euch Bischöfen handeln so, wie auch die Welt als Bischof handeln würde und wer nicht ganz dumm ist als Bischof, der findet in den Reden vom Papst sicher eine gute Bestätigung.

Passt auf: Ihr müsst nicht von der Welt anerkannt werden, ihr müsst nicht von eurer Gemeinde anerkannt werden, ihr müsst nicht von den anderen Bischöfen anerkannt werden, ihr müsst nicht vom Papst anerkannt werden.

Ihr müsst von Gott anerkannt werden. Nur von ihm.

Wer als Bischof heutzutage in den Medien gut ankommt, der macht etwas falsch. Der ist selber schon hinter dem Vorhang und sieht den Himmel nicht.


9
 
 wandersmann 13. Mai 2016 
 

Pfarrer von Ars

Der Heilige Pfarrer von Ars, war katholischer Priester und wurde 1929 zum Patron aller Pfarrer der Welt ernannt.

Wer wissen will, was ein guter Priester ist, der orientiere sich an dem Pfarrer von Ars.

Und das geht ganz deutlich in die Richtung von @ Innozenz.

Ein guter Priester ist ein von Gott berufener Priester, der dem Ruf folgt und zwar nicht, weil er es kann oder weil er Spaß daran hätte, sondern weil er Gott gegenüber gehorsam ist.
Wenn Gott ihn ruft, dann muss er gehorchen, egal welche "Qualität seine Persönlichkeit hat", denn die kennt Gott besser als der Regens.
Ein guter Priester bleibt ein guter Priester, wenn er Gott treu bleibt und nicht nachlässig im Glauben und gegenüber seiner Gemeinde wird.
Ein blühende Gemeinde schafft er nicht durch sozialpsychologische Kommunikationstechniken, sondern durch Buße, Fasten, Sühneopfer, Demut, Treue, Gehorsam und Ganzhingabe an Gott.
Er hüte sich davor, auf die eigene Kraft und Kompetenz zu vertrauen.


8
 
 Antigone 13. Mai 2016 
 

@adiutor

Voraussetzungen schaffen heißt, die Kinder im Glauben zu erziehen und um geistliche Berufungen beten.


9
 
 Stefan Fleischer 13. Mai 2016 

@ adiutor

Voraussetzungen schaffen meint meines Erachtens in erster Linie all jene Hindernisse aus dem Weg räumen, welche den Ruf Gottes daran hindern, beim Berufenen anzukommen. Da kann wohl jeder von uns einiges tun, und zwar zuerst einmal bei sich selber.


11
 
 Innozenz 13. Mai 2016 
 

Welche Priester brauchen wir?

Wir brauchen tiefgläubige Priester, die beten, vor dem Herrgott knieend beten, damit wir dies als Vorbild auch sehen können. Sie sollen nicht ständig organisieren, dafür sind genug Laien da.- Meine Frau und ich beten in unserem gemeinsamen Morgengebet u.a. jeden Tag ein Rosenkranzgesetz für gute Priester, damit Gott junge Menschen in seine Nachfolge beruft.


20
 
 adiutor 13. Mai 2016 
 

Berufene

Der letzte Abschnitt hat es in sich. Ist es wirklich unsere Pflicht, Voraussetzungen zu schaffen, welche auch immer das sein mögen, damit die Berufenen ihre Berufung hören? Sollten wir nicht mehr Vertrauen haben in die Berufung Gottes und ihre Hörbarkeit? Und wenn Gott in dieser Zeit weniger Menschen zum Priestertum berufen will, dann sollten wir das so akzeptieren und nicht versuchen, selbst Berufungen zu erteilen. Sonst geraten wir in Gefahr, auch Unberufene zu berufen!


3
 

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