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Lettland: Lutherische Kirche schafft Frauenordination ab

7. Juni 2016 in Aktuelles, 15 Lesermeinungen
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Innerevangelische Diskussion - Präsident der Internationalen Konferenz Bekennender Gemeinschaften, Rüß, äußert Sorge, weil in lutherischen Kirchen in Deutschland frauenordinationskritische Theologen nicht in den Pfarrdienst übernommen würden


Riga (kath.net/idea) Die Evangelisch-Lutherische Kirche Lettlands hat die Frauenordination offiziell abgeschafft. Das hat die Synode am 3. Juni in Riga beschlossen. 201 von 282 Synodalen sprachen sich dafür aus, die Verfassung zu ändern und künftig nur noch Männer zum Pastorenamt zuzulassen. Der Präsident der Internationalen Konferenz Bekennender Gemeinschaften, Pastor Ulrich Rüß (Hamburg), begrüßte gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea die Entscheidung. Die Synode habe sich bewusst von Texten der Heiligen Schrift leiten lassen und dem „enormen Druck des Zeitgeistes und der Genderideologie“ widerstanden. Vertreter anderer lutherischer Kirchen, etwa aus der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), hätten versucht, das Wahlergebnis mit der Aussage zu beeinflussen, dass die Frauenordination „unverzichtbarer Bestandteil der reformatorischen Kirche“ sei. Das stimmt laut Rüß nicht, da die Frauenordination in der lutherischen Kirche keinen Bekenntnisrang habe. Die Internationale Konferenz Bekennender Gemeinschaften und die Konferenz Bekennender Gemeinschaften in Deutschland erwarteten nun Respekt und Achtung für die Entscheidung der Synode, so Rüß. Er sieht ferner mit Sorge, dass in lutherischen Kirchen in Deutschland junge Theologen nicht in den Pfarrdienst übernommen würden, wenn sie sich aus Gewissensgründen kritisch zur Frauenordination äußerten. In einer „innerlutherischen Ökumene“ müsse aber auch Platz für sie sein.


Regionalbischöfin: „Wo bleibt unser Proteststurm?“

Die Pforzheimer Dekanin Christiane Quincke hingegen sprach auf der Facebook-Seite der Evangelischen Nachrichtenagentur idea von einer unbiblischen und frauenfeindlichen Entscheidung. Die Regionalbischöfin für München und Oberbayern, Susanne Breit-Keßler, schrieb auf ihrer Facebook-Seite: „Das ist ja wohl die Höhe! Zurück ins Mittelalter oder was? Wo bleibt unser Proteststurm?“

Der Präsident der Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), der Erziehungswissenschaftler Prof. Wilfried Hartmann (Hamburg), äußerte sich traurig und enttäuscht. Seine Stellvertreterin, die bayerische Pfarrerin Jacqueline Barraud-Volk (Marktbreit/Franken), schrieb auf der Facebook-Seite der in Norddeutschland erscheinenden „Evangelischen Zeitung“, sie sei wütend, traurig und fassungslos. Die lettische Kirche habe einen großen Fehler gemacht.

Nordkirche: Beziehungen zur Kirchenleitung werden abgebrochen

Bereits im Vorfeld hatte es aus Deutschland Kritik an dem geplanten Synodenbeschluss gegeben. Pastorinnen aus der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers hatten in einem offenen Brief gegen das Vorgehen protestiert. Sie seien über die Absicht entsetzt. In einem offiziellen Grußwort der Nordkirche an die Synode hieß es, dass der Schritt den Geist und das Wesen der lutherischen Kirche Lettlands verändern werde: „Weitere Trennungen könnten folgen. Die Liebe wird leiden, Streit könnte beginnen.“ Auch die Kirchengemeinschaft im Lutherischen Weltbund werde dadurch ernsthaft geschwächt: „Ein Jahr vor dem 500-jährigen Jubiläum der Reformation stimmt uns insbesondere das traurig.“ Die Nordkirche kündigte ferner an, Beziehungen zur Leitung der Kirche in Lettland abzubrechen: „Wie es in Zukunft genau weitergeht, wird die Kirchenleitung unserer Kirche entscheiden, wenn Ihre Beschlüsse gefasst sind.“

In der lutherischen Kirche Lettlands wurden von 1975 bis 1985 und von 1989 bis 1992 Frauen als Pastorinnen ordiniert. Janis Vanags (Riga) hat seit seiner Einsetzung als Erzbischof 1993 keine Frauen mehr ordiniert. Er hatte im Februar gegenüber idea betont, dass die Praxis, ausschließlich Männer als Pastoren zu ordinieren, den biblischen Grundlagen und der apostolischen Tradition entspreche. Die lettische Kirche steht mit ihrer Haltung im Lutherischen Weltbund (LWB) nicht alleine. Etwa 30 der insgesamt 145 Mitgliedskirchen praktizieren keine Frauenordination. Die römisch-katholische Kirche und die orthodoxen Kirchen lehnen sie ebenfalls ab. Zu ihnen gehören rund 1,5 der 2,3 Milliarden Christen.

Anmerkung der kath.net-Redaktion
Wir haben diesen Beitrag von der evangelischen Nachrichtenagentur idea wegen seiner Wichtigkeit im Wortlaut übernommen, möchten aber darauf hinweisen, dass es sich bei evangelischen Pastoren in aller Regel nicht um Personen in der Weihesukzession entsprechend des katholischen Verständnisses handelt.


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Lesermeinungen

 Alpenglühen 10. Juni 2016 

@Kleine Maus – unsichere Zukunft?

Wenn Sie Art. 54128 lesen, werden Sie feststellen, daß schon längst eine Regelung für die bisher! als Pfarrer ordinierten Frauen erlassen wurde. Sie dürfen Ihren Dienst auch weiterhin tun. Also sollte von dieser Seite kein Gefühl der Enttäuschung für die eigene Zukunft aufkommen.
Anders ist es bei denen, die Hoffnung hatten, doch noch Pfarrerin werden zu können. Andererseits wurden ohnehin schon seit 1993, als Janis Vanags (Riga), als Erzbischof eingesetzt wurde, keine Frauen mehr ordiniert. Und jetzt wurde eben mit Wirkung v. 03.06.2016 durch die Synode der Evgl.-Luth. Kirche Lettlands beschlossen, offiziell die Frauenordination abzuschaffen. Ein Theologiestudium ist deswegen ja nicht unbedingt vergeblich gewesen. Als Religionslehrer oder in der Gemeinde ist immer ein Einsatz möglich.


3
 
 Ulrich Motte 9. Juni 2016 
 

Fisch 7

Sehr viele evangelische Kirchen haben ein weit konservativeres "Frauenbild" als "Rom". Bitte nicht die EKD mit evangelisch gleichsetzten. Das ist insbesondere im Weltmaßstab arg falsch.


1
 
 Kleine Maus 9. Juni 2016 
 

Wenn die Frauenordination "unverzichtbarer Bestandteil der reformatorischen Kirche" wäre...

wie wäre es denn dann ca. 450 Jahre lang auch ohne gegangen? Unsere evang.-luth. Pfarrerinnen leisten fachlich und menschlich ebenso gute (oder auch mal schlechte Arbeit) wie ihre männlichen Kollegen auch, aber ich weiß nicht, ob die Frauenordination "das Gelbe vom Ei" war, hat man sich dadurch doch ein weiteres Ökumene-Hindernis geschaffen. Aber was soll nun mit den (ehemaligen?) Pfarrerinnen geschehen? Ihre Kirche hat sie ja gerufen, also sind sie im guten Glauben gekommen. Das muss doch viel Enttäuschung schaffen und diese Enttäuschung wird sich auch negativ auf die Gemeinden auswirken. Wie da eine gute, menschliche und christliche Lösung aussehen soll, weiß ich nicht. Aber vielleicht weiß es ja der Hl. Geist. Nein, sicher weiß Er es. Man sollte darum beten.


1
 
 Fisch7 8. Juni 2016 
 

Danke heiliger Geist

vielleicht schafft es die lutherische Kirche in Lettland stückweise zu den Wurzel zurück zu kehren woher diese auch stammt. Zum katholischen Glauben.

Gelobt sei Jesus Christus.


4
 
 mirjamvonabelin 7. Juni 2016 
 

Wir können nicht erwarten

das Christen, von heut auf morgen, alle Trennung überwinden, schließlich hat die Trennung auch schrittweise stattgefunden.
Und dieser Schritt von der Lettland`s Lutherischen Kirche ist ein Schritt zur Überwindung der Trennung.
Beten wir für sie.


9
 
 Baselbieter 7. Juni 2016 
 

Apostolische Sukzession

Warum eine sog. "apostolische Sukzession" conditio sine qua non für ein priesterliches Amt jedwelcher Art sein sollte, hat sich (nicht nur ) mir noch nie erschlossen!
.
Bestimmt kommt es auf andere Umstände an, ob jemand ein Amt in der Kirche zum Nutzen aller versehen kann.
.
Und warum sollte eine Weihe nicht genügen?
.


1
 
 Aneleh 7. Juni 2016 
 

Es gibt durchaus auch in den evangelischen Kirchen die apostolische Sukzession. Das ist sehr vielen Mitgliedern nicht bekannt.


2
 
 doda 7. Juni 2016 

"Die Nordkirche kündigte ferner an, Beziehungen zur Leitung der Kirche in Lettland abzubrechen"...
Eine eindeutige Selbstoffenbarung.


14
 
 SpatzInDerHand 7. Juni 2016 

@Thomas-Karl: Nein, Sie haben NICHT aufgegriffen, was

die kath.net-Redaktion im Nachspann schreibt! Da steht nämlich etwas von "Wichtigkeit" dieses Beitrags trotz des anderen Amtsverständnisses! Bitte schieben Sie Ihre grundsätzliche Verächtlichkeit evangelischen Christen gegenüber nicht auch noch anderen in die Schuhe, sondern stehen Sie wenigstens dazu!


2
 
 Thomas-Karl 7. Juni 2016 

@Tünnes

Wenn die evangelischen Kirchen auf die Tradition der Kirche schauen wollen, dann müssen sie sich um eine gültige Ordination bemühen.


4
 
 tünnes 7. Juni 2016 
 

Ich kann den Geschwistern in Christus nur meinen Respekt für diese Entscheidung zollen. Es ist gut, dass sie auf Christus und auch auf die Tradition der Kirche schauen.
Die katholische Kirche steht mitten in derselben Zerreißprobe.
Von daher geht "uns" das m.E. schon was an.


14
 
 Thomas-Karl 7. Juni 2016 

@SpatzInDerHand

Ich habe nur aufgegriffen, was die KathNet-Redaktion im Nachspann schreibt.


0
 
 Chris2 7. Juni 2016 
 

Interessiert mich schon,

wenn Teile der Protestanten (und seien es auch nur wenige) der Bibel in diesem wichtigen (und eindeutigen!) Punkt wieder Vorrang vor dem Zeitgeist geben. Und das, obwohl sie wissen, dass der Gegenwind zum Hurrican werden kann...


16
 
 SpatzInDerHand 7. Juni 2016 

@Thomas-Karl: Nicht "unser" Problem? Bitte sprechen Sie nicht für mich!

Wenn Sie diese Meinung vertreten wollen, ist das Ihr persönliches Bier! Ich verwahre mich aber dagegen, durch das Wort "unser" da vereinnahmt zu werden!

Was die Entwicklungen bei unseren evangelischen Geschwistern betrifft, das ist sehr wohl "MEIN" Problem bzw. in meinem Interesse - auch dann, wenn es sich um Fragen evangelischer Leitung geht, die tatsächlich nicht mit "unserem" Verständnis des Weihepriestertums übereinstimmt.

Sie können doch deswegen die gültig getauften evangelischen Geschwister nicht einfach mit einer einzigen abwertenden Bemerkung wegwischen! D.h.: natürlich können Sie das, wie Sie ja unangenehm bewiesen haben, aber Sie sollten das nicht!


2
 
 Thomas-Karl 7. Juni 2016 

Nicht unser Problem

Da die lutherischen Pfarrer/innen nicht in der Apostolischen Sukzession stehen,braucht uns das doch gar nicht zu interessieren.


3
 

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