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| 'Erhebung des Herzens - Theologie des Gebetes'8. Juli 2016 in Buchtipp, keine Lesermeinung 'Erhebung des Herzens - Theologie des Gebetes' von Marianne Schlosser ist ein wirklich gutes Buch zur Theologie des Gebetes von einer ausgewiesenen Kennerin der Thematik in Praxis und Lehre. Rezension von Hans Jakob Bürger Linz (kath.net) Spiritualität ist seit einigen Jahrzehnten zum Modewort geworden, das überall da gebraucht wird, wo jemand etwas für sein Inneres tun kann, wie er lernen kann, sich wohlzufühlen, oder wo er erfahren und erspüren kann, was er nicht zu verstehen in der Lage ist. Auch der Gesundheitsmarkt bietet vielfältige Formen von Spiritualität an, die etwa in Yogakursen oder anderen sogenannten Meditationstechniken verkauft werden, die unter anderem auch in katholischen Familienzentren durchgeführt werden und von den Krankenversicherungen teilweise mitfinanziert werden. Auf dem religiösen und pseudoreligiösen Büchermarkt fehlt es nicht an Titeln, die mit dem Begriff Spiritualität kokettieren. Damit will man Leser auf sich aufmerksam machen und Geld verdienen. Auch namhafte katholische Autoren finden sich unter ihnen und selbst in recht gut sortierten Klosterbuchhandlungen werden diese Bücher empfohlen. Die dort angepriesene Spiritualität ist aber oft eine recht flache Darbietung verschiedener, manchmal nur esoterischer Formate, die nicht dem entspricht, was katholische Spiritualität eigentlich meint. So ist der Rezensent dankbar, dass neben den bekannten Standardwerken der Spiritualität (z. B. Garrigou-Lagrange: Des Christen Weg zu Gott; oder Josef Tissot: Das innerliche Leben), die freilich in der katholischen Tradition nicht unter diesem Siegel firmieren sondern unter aszetischer Theologie zu finden sind, ein wirklich gutes Buch zur Theologie des Gebetes erschienen ist und dazu noch von einer ausgewiesenen Kennerin der Thematik in Praxis und Lehre. Das vorliegende Buch von Marianne Schlosser Erhebung des Herzens. Theologie des Gebetes, erschienen als zweiter Band im Kompendium Theologie der Spiritualität des EOS-Verlages, ist in drei Hauptteile und einen Textanhang unterteilt. Klassisch geht die Autorin zunächst auf das Gebet in den Schriften Israels ein, um über die Psalmen zum Gebet im Neuen Testament zu kommen. Hier wiederum wird ausgehend von Jesus als Beter und Lehrer das Vaterunser als Modell christlichen Betens vorgestellt. Im zweiten Hauptteil wird eine systematische Vertiefung des Gebetes beschrieben, das uns als Bitt-, Dank- und Lobgebet begegnet und in die Anbetung des Herrn, besonders in der Eucharistischen Anbetung, mündet. Als Weisen des Vollzuges werden mündliches und inneres Beten erörtert, aber auch die Betrachtung und die Kontemplation. Zur Praxis des persönlichen Gebetes kommt die Autorin im dritten Hauptteil. Unter den Begriffen Ort (Raum) und Zeit wird etwa auf Kirchengebäude, heilige Stätten, oder eine persönliche Gebetsecke eingegangen; oder es geht um die Strukturierung der persönlichen Gebetszeit, um Stoßgebete oder auch das Herzensgebet, auf das allerdings viel zu wenig eingegangen worden ist. Desweiteren werden Gebetshaltung und Gesten gedeutet, wie etwa das Sich-Niederwerfen und Knien, das Sich-an-die-Brust-schlagen oder die neun Gebetsweisen des hl. Dominikus. Kurz wird noch auf die Andacht beim Gebet und auf die Trockenheit und Treue im Gebet als Akt des Glaubens eingegangen. Neben diesen drei Hauptteilen ist sicher der Textanhang eine Stärke dieses Buches. Über 85 Seiten werden klassische, aber auch modernere Texte zur Theologie des Gebetes dargeboten. In zum Teil bisher unveröffentlichten eigenen Übersetzungen von Marianne Schlosser wird dem Leser ermöglicht, einen eigenen Zugang zu sonst für ihn eher verschlossenen Texten zu finden. In kürzeren und längeren Abschnitten kommen Johannes Cassian, Thomas von Aquin und Augustinus zu Wort, aber auch Romano Guardini, Joseph Ratzinger und Henry Caffarel. Auch ein ausführliches Literaturverzeichnis und ein Autoren-, Namen- und Themen-Register tragen dazu bei, dass der interessierte Leser das Buch von Marianne Schlosser Erhebung des Herzens. Theologie des Gebetes als systematisches Lehrbuch wie als Nachschlagewerk nutzen kann. In einem Interview am 6.12.2014 mit Radio Vatikan sagte Marianne Schlosser: Jede Theologie ist Nachsinnen über Gottes Wort oder über seine Offenbarung, um zu einem tieferen Verstehen zu gelangen; und tieferes Verstehen bedeutet auch, eine tiefere Beziehung zu finden. Aber die erste Antwort auf das Wort Gottes, das man hört, ist nicht das Nachdenken theoretischer Art, sondern es ist das Gebet. Theologie soll Glaubenseinsicht sein, denn Rede über Gott wurzelt in der Rede zu Gott. So sind Wissenschaft und Gebet, theologische Reflexion und geistliches Leben nicht zu trennen. kath.net-Buchtipp Bestellmöglichkeiten bei unseren Partnern: - Link zum kathShop - Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus: Für Bestellungen aus Österreich und Deutschland: [email protected] Für Bestellungen aus der Schweiz: [email protected] Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! LesermeinungenUm selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. | Mehr zuSpiritualität
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