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Mutter Teresa hat sich klar auf die Seite des Lebens gestellt!

7. September 2016 in Kommentar, 3 Lesermeinungen
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Der von Pflichtbeiträgen finanzierte Sender ORF berichtete zur Heiligsprechung über Kritiker, dass sich Mutter Teresa gegen Abtreibung ausgesprochen und keine Kapitalismuskritik geäußert hätte. Gastkommentar von Bischofsvikar Helmut Prader


St. Pölten (kath.net) Ergänzend zum Beitrag von Michael Schneider-Flagmeyer möchte ich noch ein paar weitere Aspekte anführen. Der von Pflichtbeiträgen finanzierte Sender ORF brachte am Tag der Heiligsprechung Meldungen, dass es auch viele Kritiker gäbe, weil sich Mutter Teresa vehement gegen Abtreibung ausgesprochen und nie eine Kapitalismuskritik geäußert hätte.

Dazu kann man einfach nur die Worte anführen, die Mutter Teresa selbst bei ihrer Rede anlässlich der Verleihung des Friedensnobelpreises gesprochen hat. Dort hat sie gesagt:

Ich habe eine Überzeugung, die ich Ihnen allen mitteilen möchte: Der größte Zerstörer des Friedens ist heute der Schrei des unschuldigen, ungeborenen Kindes. Wenn eine Mutter ihr eigenes Kind in ihrem eigenen Schoß ermorden kann, was für ein schlimmeres Verbrechen gibt es dann noch, als wenn wir uns gegenseitig umbringen? Sogar in der Heiligen Schrift steht: Selbst wenn die Mutter ihr Kind vergessen könnte, ich vergesse es nicht.“

Aber heute werden Millionen ungeborener Kinder getötet, und wir sagen nichts. In den Zeitungen lesen wir dieses und jenes, aber niemand spricht von den Millionen von Kleinen, die empfangen wurden mit der gleichen Liebe wie Sie und ich, mit dem Leben Gottes. Und wir sagen nichts, wir sind stumm. Für mich sind die Nationen, die Abtreibung legalisiert haben, die ärmsten Länder. Sie fürchten die Kleinen, sie fürchten das ungeborene Kind.

Und das Kind muss sterben, weil sie dies eine Kind nicht mehr haben wollen - nicht ein Kind mehr - und das Kind muss sterben. Und ich bitte Sie hier im Namen der Kleinen: Rettet das ungeborene Kind, erkennt die Gegenwart Jesu in ihm! Als Maria Elisabeth besuchte, hüpfte das Kind vor Freude im Schoß der Mutter in dem Augenblick, als Maria ins Haus kam.


Das Ungeborene brachte Freude. Daher versprechen wir hier, jedes ungeborene Kind zu retten. Gebt jedem Kind die Gelegenheit, zu lieben und geliebt zu werden. Wir bekämpfen Abtreibung mit Adoption. Mit Gottes Gnade werden wir es schaffen. Gott segnete unsere Arbeit. Wir haben Tausende von Kindern gerettet, sie haben ein Heim gefunden, in dem sie geliebt werden, wo sie erwünscht sind, wohin sie Freude gebracht haben. Deshalb fordere ich Sie heute auf, Majestäten, Exzellenzen, meine Damen und Herren, Sie alle, die aus vielen Ländern der Erde gekommen sind: Beten Sie, dass wir den Mut haben mögen, das ungeborene Leben zu schützen.

Wenn nun in einzelnen Medien die Kritik geäußert wird, dass sie sich gegen Abtreibung ausgesprochen hat, dann möchte ich eine Frage stellen: Was hätte sie denn sonst sagen sollen? Es ist doch das Selbstverständlichste überhaupt, dass sie sich klar auf die Seite des Lebens gestellt hat. Auf die Seite der Frau UND auf die Seite des ungeborenen Kindes! Hätte sie es hingegen nicht getan und sich auch nur ein einziges Mal für eine legitime Form der Abtreibung ausgesprochen, so wäre dies ein berechtigter Grund gewesen, sie NICHT heilig zu sprechen! Es ist eines der Wesensmerkmale der Katholischen Kirche, sich für das Leben und gegen die Tötung auszusprechen – ohne Wenn und Aber! Es war für die Christen von aller Anfang an klar, dass sie keine Kinder töten.

Papst Franziskus hat für das heilige Jahr allen Priestern weltweit die Erlaubnis gegeben, von der Sünde der Abtreibung loszusprechen und von der damit verbundenen Exkommunikation zu lösen. (In Österreich und Deutschland haben alle Priester diese Erlaubnis automatisch mit der Beichtjuristiktion. Dies ist jedoch nicht weltweit so!)

Mutter Teresa und ihre Schwestern haben in den Slums von Kalkutta die Frauen gelehrt, wie sie mögliche fruchtbare Zeichen im Zyklus erkennen können – und das, obwohl die Frauen kaum lesen und schreiben konnten. Auf diese Weise hat sie den Frauen geholfen, im Sinne der verantwortlichen Elternschaft bewusst eine Schwangerschaft anzustreben oder zu vermeiden. Die Erfolge waren (und sind) so groß, dass sogar die Indische Regierung jene Frauen nicht zwangsweise sterilisierte, die eine Bestätigung nachweisen konnten, dass sie von den Schwestern der Mutter Teresa in der Erkennung der fruchtbaren Zeichen unterwiesen wurden.

Was nun die fehlende Kritik am Kapitalismus betrifft: Ihr Leben war eine EINZIGE Kritik am Kapitalismus! Sie hat diese Kritik nicht durch Worte geübt, sondern durch ihr Tun. Jedoch war ihr Handeln nicht dadurch motiviert, um Kritik zu üben, sondern ihr Handeln kam aus der Nächstenliebe. Erst in weiterer Folge war es dann Kapitalismuskritik!

Es sollte eigentlich jeder, der jetzt Kritik an ihr übt, selber einmal in sich gehen, was er dafür tut, um dem Elend in der Welt entgegenzuwirken. Es ist nicht angebracht, vom bequemen Schreibtischstuhl aus und abgesichert durch ein ordentliches regelmäßiges Gehalt maßlose und unangemessene Kritik zu üben! Ohne Kapital (Spenden von Besitzenden) hätte Mutter Teresa kaum so wirken können (und das Wirken geht durch ihren Orden ja weiter). Die unfreiwillige Armut ist ja kein Ideal, sondern ein Ärgernis, das bekämpft werden muss! Die Welt wäre keinen Deut besser, wenn „alle“ arm wären. Vielmehr stellt sich die Frage, wie mit dem Besitz umgegangen wird und wie es zu einer gerechteren Verteilung kommen kann. Die unfreiwillige Armut an sich ist ja noch kein positiver Wert, sondern ein Übel, das bekämpft werden muss. Klar zu unterscheiden ist davon die Bescheidenheit!

Es lohnt sich, sich mit der neuen Heiligen intensiv zu beschäftigen! Vor allem muss sich jeder die Frage stellen, welche Konsequenzen er aus ihrem gelebten Beispiel der Nächstenliebe für sein eigenes Leben und Handeln zieht!

Sehr zu empfehlende Literatur: Leo Maasburg, Mutter Teresa: Die wunderbaren Geschichten

Der Autor Dr. Helmut Prader ist Bischofsvikar für Ehe, Familie und Lebensschutz der St. Pölten

kath.net-Buchtipp
Mutter Teresa
Die wunderbaren Geschichten
Von Leo Maasburg
Taschenbuch, 312 Seiten
2016 Droemer/Knaur
ISBN 978-3-426-78831-8
Preis 13.40 EUR

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Interview mit Mutter Teresa aus dem Jahr 1985 über Abtreibung (in englischer Sprache)



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Lesermeinungen

 Christin16 8. September 2016 

Wer meint,

er müsse Mutter Teresa kritisieren, sollte sich zuerst fragen, inwieweit sein eigenes Handeln zu den Zuständen beiträgt, die Mutter Teresa ihr Leben lang zu lindern und zu bekämpfen versuchte.
Für mich ist sie eine große Heilige und ein Vorbild in meinem Leben.
Ihr Gedanke, jeder, der ihr begegne, solle nach der Begegnung mit ihr als Beschenkter gehen (so ungefähr, den Wortlaut bekomme ich nicht hin), ist für mich Vorbild und Ansporn im eigenen Leben.
Wissen wir Zeitgenossen eigentlich, welches Geschenk wir in unserem Leben erhalten haben, dass wir mit einigen wirklich heiligmäßigen Menschen unser Leben teilen und uns an ihnen und ihrem Vorbild ausrichten dürfen? Mutter Teresa und Papst Benedikt sind nur zwei, vielleicht aber die größten, von ihnen.


1
 
 wandersmann 7. September 2016 
 

"Wir bekämpfen Abtreibung mit Adoption" - Was spricht dagegen?

Was haben die Befürworter der Abtreibung eigentlich gegen so eine Lösung?
Das würde mich einmal interessieren.


3
 
 frajo 7. September 2016 

Die Hl. Mutter Teresa

habe sich lt. ORF "gegen die Abtreibung ausgesprochen". Wie furchtbar!

Dazu ist anzumerken, daß sich auch die Bevölkerung Österreichs gegen die Abtreibung ausgesprochen hat und es lt. Gesetz noch immer tut. Und auch der ORF, soferne er sich auf dem Boden der gültigen Gesetze befindet. Schließlich ist die Abtreibung in Österreich immer noch gesetzeswidrig. Daß sie von der Exekutive nicht bestraft wird hebt die Gesetzwidrigkeit nicht auf.

Sollten die Macher beim ORF dies nicht selber wissen, oder kümmert sie das Gesetz nicht allzu viel, wenn die eigene Ideologie anderes befielt?


3
 

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