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Bayern: Kardinal Müller erinnert an Regensburger Rede 2006

13. September 2016 in Chronik, 2 Lesermeinungen
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Mit großen Veranstaltungen wird bis Mittwoch an den Papstbesuch in Bayern vor zehn Jahren erinnert - Kurienerzbischof Gänswein war in Marktl, wo er unter anderem das Geburtshaus von Benedikt XVI. besichtigte und einen Gottesdienst feierte


München (kath.net/KAP) Mit großen Veranstaltungen wird in Bayern noch bis Mittwoch an den Papstbesuch in Bayern vor zehn Jahren erinnert. Unter dem Motto "Wer glaubt ist nie allein" besuchte Papst Benedikt XVI. vom 9. bis 14. September 2006 letztmals seine Heimat. Stationen waren die mit seinem Lebensweg verbundenen Orte München, Altötting, Marktl am Inn, Regensburg und Freising. Höhepunkt der aktuellen Erinnerungswoche wird der Vortrag von Kurienkardinal Gerhard Ludwig Müller am Dienstag zur "Regensburger Rede" (12.9.2006) sein.

Am Samstag war Benedikts Sekretär, Kurienerzbischof Georg Gänswein, Gast in Marktl, wo er unter anderem das Geburtshaus von Benedikt XVI. besichtigte und einen Gottesdienst in St. Oswald feierte. Auch eine neue Gedenktafel am Rathaus mit den wichtigsten Daten zu Joseph Ratzinger wurde dort gesegnet.

Am Sonntag wurde im Beisein des Kurienerzbischofs in Altötting eine Statue des emeritierten Papstes enthüllt. An der Enthüllung und dem vorangegangenen Festgottesdienst im Marienwallfahrtsort nahmen außer dem Privatsekretär Benedikts der Passauer Bischof Stefan Oster und dessen Vorgänger Wilhelm Schraml teil. Das damalige Kirchenoberhaupt hatte am 11. September 2006 in dem Marienwallfahrtsort einen großen Gottesdienst gefeiert.

Konzeption und Ausführung des Denkmals in Altötting besorgte in rund 2.000 Arbeitsstunden der Künstler Joseph Michael Neustifter. Ihren Platz hat die 2,30 Meter große Bronzefigur, die mit Sockel 3,20 Meter misst, an der Fassade des Kongregationssaals am Kapellplatz gefunden. Dort befand sich bereits eine Figur von Papst Johannes Paul II., der den Marienwallfahrtsort 1980 besuchte. Benedikt XVI. ist mit Mitra, Hirtenstab, Messgewand und grüßender Hand dargestellt. Auf dem Sockel findet sich sein Wappen und der Bischofsspruch "Cooperatores veritatis" (Mitarbeiter der Wahrheit). Altötting ist mit der Schwarzen Muttergottes die meistbesuchte Wallfahrtsstätte in Deutschland.


Am 12. September 2006 hielt Benedikt in Regensburg die wirkmächtige "Regensburger Rede". Genau zehn Jahre später, an diesem Montag, präsentierten Erzbischof Gänswein und der Journalist Peter Seewald in München das Interviewbuch "Letzte Gespräche".

Darin blickt Benedikt XVI., der Seewald kurz vor und nach seinem Rücktritt ein Interview gab, auf seine Amtszeit zurück. Nie zuvor hatte dieser so offen über die Hintergründe seiner überraschenden Demission und die Erneuerung des Glaubens als das große Thema seines Pontifikats gesprochen, Auch um kontroverse Themen wie etwa das Verhältnis zu Judentum und Islam, "Vatileaks" oder die Affäre um die Piusbruderschaft ging es in den Gesprächen.

Glaubenspräfekt Kardinal Müller tritt dann am Dienstag im Regensburger Domforum auf. Das Thema seines Vortrags lautet "Die Regensburger Rede von Papst Benedikt - Eine Relecture im Abstand von zehn Jahren". Am selben Tag findet in der Alten Kapelle eine Pontifikalvesper mit dem Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer statt, bei der auch die Papst-Benedikt-Orgel, die das Kirchenoberhaupt selbst segnete, erklingen wird.

Zur Tradition ist es seit dem Papstbesuch außerdem geworden, dass jährlich am 12. September abends eine Sternwallfahrt zum Kreuz auf dem Islinger Feld bei Regensburg stattfindet, wo damals der große Freiluftgottesdienst mit Benedikt XVI. stattfand.

Der Papst hatte in Regensburg als Professor gesprochen. Die "Regensburger Rede" versetzte die islamische Welt 2006 in Aufruhr, es hagelte Kritik. Heute hält mancher die Ansprache für prophetisch. Für das Rhetorikseminar der Universität Tübingen war es die "Rede des Jahres".

"Nicht vernunftgemäß zu handeln, ist Gott zuwider"

Wie er es als Professor gewohnt war, griff der Papst bei seinem Vortrag auf Quellen zurück. Er präsentierte das Zitat eines spätmittelalterlichen oströmischen Kaisers. Dieser fragt im Gespräch mit einem gelehrten Muslim in Ankara, was Mohammed denn Neues gebracht habe, "und da wirst du nur Schlechtes und Inhumanes finden wie dies, dass er vorgeschrieben hat, den Glauben, den er predigte, durch das Schwert zu verbreiten".

Dann referierte Benedikt XVI., warum der Kaiser es für widersinnig hält, den Glauben mit Gewalt zu verbreiten, nämlich weil "vernünftige Seelen" nur durch "gute Rede" und "rechtes Denken" überzeugt werden könnten. Und weil Gott "kein Gefallen am Blut" habe. Nicht vernunftgemäß zu handeln, sei Gott zuwider. So kam Benedikt zu seinem Thema.

Den Zuhörern war in diesem Moment gar nicht bewusst, welcher Sprengstoff damit auf dem Tisch lag. Erst durch die Zuspitzungen ausländischer Medien verbreitete sich der Eindruck, der Papst habe den Islam als gewalttätige Religion kritisiert, sich mithin die polemische Bemerkung des von ihm Zitierten zu eigen gemacht.

Es kam zu hektischen Korrekturbemühungen der vatikanischen Diplomatie. Innerkirchlich wurde dem Papst mangelndes Fingerspitzengefühl, mindestens aber Ungeschicklichkeit vorgeworfen. Noch zwei Monate später überschattete die Rede seinen Besuch in der Türkei. Die Wogen glätteten sich erst, als er die Blaue Moschee in Istanbul betrat, was als Demuts- und Versöhnungsgeste interpretiert wird.

Heute, zehn Jahre später, hat das Thema nichts von seiner Brisanz verloren. Der päpstliche "Ökumeneminister", Kurienkardinal Kurt Koch, würdigte die Regensburger Rede unlängst als "prophetisch". Dabei ging es Benedikt XVI. damals gar nicht um das Thema Islam und Gewalt. Vielmehr wollte er ausgehend von dem Zitat des mittelalterlichen Kaisers grundsätzlich darlegen, dass es gerade angesichts der heutigen Herausforderungen im Gespräch mit anderen Kulturen und Religionen notwendig sei, Glauben und Vernunft beieinander zu halten, statt gegeneinander auszuspielen. Glauben ohne Vernunft werde über kurz oder lang fanatisch, Vernunft ohne Glauben zu kaltem Technokratentum.

Benedikt XVI. - Rede an der Universität Regensburg am 12.9.2006 (nur Tonaufnahme)


Kurienerzbischof Gänswein: Pontifikalamt zum 10. Jahrestag des Besuches von Papst Benedikt XVI. in Altötting


Bayrischer Rundfunk - Altötting: Statue von Papst Benedikt XVI. enthüllt (BR 11.09.2016)


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Lesermeinungen

 Christin16 13. September 2016 

Damals dankte ich dem Heiligen Geist auf den Knien für den Mut Papst Benedikts, als ich diese Stelle in seiner Rede live am Fernsehen mitverfolgte.
Und wie recht er hatte, zeigte sich fast sofort an den Reaktionen der Muslime.
"Glauben ohne Vernunft werde über kurz oder lang fanatisch."
Leider ist auch der zweite Satzteil mehr als wahr geworden: "Vernunft ohne Glauben zu kaltem Technokratentum."
q.e.d. in Teilen unserer Kirche.
Für unsere Welt leider ein bisschen zu viel der Wahrheit.


3
 
 priska 13. September 2016 
 

Wie recht doch Benedikt XVI.in seiner Rede hatte...


3
 

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